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Dieser lyrische Sammelband vereint die ersten, ursprünglich einzeln erschienenen Publikationen des Autors: - Gedanken durch die Zeit - Zeitgeister - Lyrische Fragezeichen - Besinnliches Kaleidoskop Ein Potpourri aus Gedankenkreisen, Reflexionen, sowie Frage- und Ausrufezeichen des Zeitgeistes in meist einfacher, klassisch gereimter oder ungereimter Form.
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Seitenzahl: 125
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Diese Gesamtausgabe beinhaltet die Publikationen
Gedanken durch die Zeit
Zeitgeister
Lyrische Fragezeichen
Besinnliches Kaleidoskop
Lorenz Filius erste lyrische Publikationen entstanden in einer relativ kurzen Zeit in den Jahren 2008 und 2009. Diese Werke spiegeln ein ursprünglich eher klassisch und einfach geprägtes dichterisches Denken des Autors wider. In gemischt gereimter und ungereimter, teils freier und teils rhythmischer Form ließ er sich thematisch durch Mensch, Natur und Philosophie inspirieren. Dabei fanden romantische Gedanken neben kritischsachlichen Versen genauso Platz in den Veröffentlichungen wie Überlegungen aus Alltagsphilosophien bis hin zu kleinen poetischen Geschichten in Versform.
Derweil der Autor sich heute eher komplexerer, zum Teil abstrakter Lyrik und Prosa widmet, beinhaltet dieser Sammelband jene ersten Publikationen: Ein Kaleidoskop aus Gedankenkreisen, Reflexionen, sowie Frage- und Ausrufezeichen des modernen Zeitgeistes.
Gedanken durch die Zeit
Gedichte
zu Momenten des Menschseins
von Lorenz Filius
© Lorenz Filius
Oslo, im September 2008
Dein Wissen kann dich retten;
seine Anwendung ohne Gefühl
ins Verderben stürzen.
Saat der Verführung
Warten
Der Elefant
Verjagte Geschichten
Plagen
Vertrauen
Nasses Grab
Lampenfieber
Das Rinnsal
Mein kleines Kind
Lotsen
Des Jahres Niemandstal
Zeilen
Kindersommer
Steter Tropfen
Alltagsfunktionalität
Sommertag (Haiku, Japan)
Heute - Morgen - Gestern
Spätsommer (Haiku, Japan)
Das Tagebuch
Rollen (Senryu, Japan)
Schicksale
Blütenblätterspiel (Senryu, Japan)
Der Wächter
Luftballon (Senryu, Japan)
Eingebung
Absprung
Antlitzzeilen
Das alte Haus
Nur ein Flirt
Ich weiß
Warmer Seufzer
Flügel schwingen
Kuss der Blüte
Morgenmilch
Mikro- und Makrokosmos
Der Augen Sehnsucht
Blattwerk
Fruchtbares Fest
Kleid der Zeit
Der letzte Tag
Wünsch dir was (Senryu, Japan)
Der Schneeball
Geworfenes Korn
Mediziner
Virtuell
Alltagswind
Blütenblätterexplosion
Brüder im Kampf
Der Schwätzer
Die Klausur
Fata Morgana (Haiku, Japan)
Fluggedanken
Der letzte Weg
Kleine Erbärmlichkeit
Der Hypochonder
Legenden
Aus Jauche Mist
Linkshändisch
Schatten der Vergangenheit
Schlafende Liebe
Seelenfänger
Staubverblasst
Unberührt
Unerwidert (Senryu, Japan)
Bahnsteigwettlauf
Wilde Wasser
Gedankenflucht
Herbstzeit I / II / III
Kamingeschichten
Zwillinge
Zirkus
Wo dunkle Gedanken
helle Köpfe besaiten
und
kalte Blicke
der warmen Seele entgleiten;
wo harte Worte
der weichen Stimme entrinnen
und
derbe Schläge
beschützenden Armen entspringen,
da ist sie aufgegangen,
die Saat der
Verführung.
~ ~ ~
Blicke bohren sich durch das,
was er nicht durchqueren kann,
Gitterkreuz im Backsteinrahmen,
Stahlgeflecht am Horizont.
Sehnsucht nach der Welt dahinter,
die ihn einst verstoßen hat,
er allein weiß um den Irrtum,
den der Hass nicht sehen will.
Und nach Jahren dieses Wartens
steht er einsam vor dem Tor,
Winken einer Silhouette
zeigt ihm, wo die Zukunft liegt.
Ein neuer Tag im großen Zoo,
der Elefant ist gerade wach,
lässt sich betrachten und ist froh,
durch sein Gehege läuft ein Bach.
Drei Jungen schau’n ihn staunend an,
recht ehrfurchtsvoll, nur einer nicht,
weil dieser ihn nicht leiden kann,
er schaut ihm grimmig ins Gesicht.
Und in den Rüssel, wie gemein,
mit einer Nadel, die er zückt,
der kleine Junge sticht hinein,
der Elefant wird fast verrückt.
Die Jahre ziehen in das Land,
das Tier wird alt, der Junge groß,
sein Kind nimmt er nun bei der Hand,
in Richtung Zoo, da zieh’n sie los.
Vor dem Gehege mit dem Bach,
da bleiben beide wieder steh’n,
der Elefant denkt scheinbar nach,
das Kind, das freut sich, ihn zu seh’n.
Schau, wie er trinkt, ist das nicht toll?
Den Rüssel füllt das Tier ganz stumm,
danach spritzt es den Vater voll,
und nur das Kind fragt sich, warum.
(Nach einer wahren Begebenheit)
Stumme, schwarze Zeugen
ragen klagend in die Luft.
Welt dazwischen ist verloren,
und Geschichten sind verjagt.
Nur die Schicksale alleine
hegen kalt Erinnerung.
Nackte Füße - eine Puppe,
die die kleine Hand umgreift.
Hoffnung einer Träne,
die sich einschwärzt im Gesicht.
(Im Gedenken an die Schicksale, die eine Feuersbrunst am 13. August 2008 mit
verheerenden Schäden und der Zerstörung eines der schönsten Gebäudekomplexe
unseres Ortskerns hinterließ. Wie durch ein Wunder wurde kein Mensch verletzt.)
~ ~ ~
Schwere weiße Panzerdecke
schließt die letzte Rasse ein,
die so sicher sich geglaubt hat,
Schöpfers Meisterwerk zu sein.
Und mit ihnen wird zerfallen,
was zur Wichtigkeit gekürt,
nur bedeutungslose Beute,
aus der Erde einst entführt.
Genbesetzt die letzte Plage,
genbesetzt die neue ist,
nutzten Chance der neuen Lage,
haben ihre eig’ne Frist.
Ich schaue tief dir ins Gesicht,
um nun zu sagen, was mich quält,
es will hinaus, doch kann ich nicht,
weil etwas meine Stimme hält.
Du siehst mich freundlich lächelnd an,
zu brechen jetzt mein Schweigen droht,
und dennoch ich nicht reden kann,
gerate in Entscheidungsnot.
Dann schließlich fühl ich deine Hand
auf meiner, und mit einem Mal
mein Innerstes dir zugewandt,
beendet wird so meine Qual.
~ ~ ~
Feuchte Fronten furchen Kerben,
fressen sich durch Stein und Sand,
was verschlungen, ist verloren,
großer Hunger raubt das Land.
Und sie kämpfen wie die Wilden,
David gegen Goliath,
doch der David mit der Schaufel
diesmal keine Chance hat.
So verliert sich, was vergangen,
Welt versinkt im nassen Grab,
weites Meer lässt nicht erahnen,
dass es diese jemals gab.
Bald ist er da, dein großer Tag,
du freust dich, es ist deine Chance,
doch etwas gar nicht stimmen mag,
es bringt dich ganz aus der Balance.
Fast nicht erwarten konntest du,
was dir nun endlich widerfährt,
doch nachts zuvor kein Auge zu,
die Angst die Freude dir verwehrt.
Dann kurz davor kommt der Moment,
dein Magen schmerzt und Schwindel droht,
dass dich die Furcht nicht überrennt,
ist jetzt das oberste Gebot.
Von nun an gibt es kein Zurück,
die Ohnmacht naht, doch glaube mir,
was jetzt kommt, bringt dir wirklich Glück,
vertreibt das Lampenfieber dir.
Danach fühlst du dich wie befreit,
und kannst kaum mehr die Angst versteh’n,
die mit der Freude lag im Streit,
das nächste Mal wird’s leichter geh’n.
Ein Rinnsal, unbedeutend klein,
entspringt dem Boden eines Hain’.
Es fließt dahin fast unbemerkt
und wird auf seinem Weg bestärkt.
Genährt durch andre seiner Art
bleibt es vorm Austrocknen bewahrt.
Den Namen es nicht mehr verdient,
je weiter es von dannen rinnt.
Es bahnt sich schneller durch das Land,
entwickelt Kräfte ungeahnt.
Nun wird’s zum neuen Lebensraum,
und Menschen einen Staudamm bau’n.
Ist jetzt sehr viele Tage alt,
und doch wird es verschwinden bald.
Im Wald da war es unbekannt,
am Meer kennt ihn das ganze Land.
Auch wenn er hier verenden muss,
er bleibt besteh’n, der große Fluss.
Du schaust mich an, noch kaum erwacht
und weißt nicht, wie dir jetzt geschieht,
dein Lächeln instinktiv so zart,
man mag dich gleich, wenn man dich sieht.
Beliebt zu machen brauchst du nicht
dich selbst, weil du die Liebe bist,
steht dir geschrieben im Gesicht,
genießt, wenn man dich zärtlich küsst.
Du liegst ganz weich geborgen hier,
nicht vorstellbar, zu trennen mich,
doch später zeigt dein Wille dir
den eig’nen Weg ganz sicherlich.
Ich hoffe, dass ein starkes Band
erwächst aus dem, was neu beginnt,
komm mit, ich nehm’ dich bei der Hand,
ich liebe dich, mein kleines Kind.
~ ~ ~
Schenktest mir Gesichterlichter,
die mein dunkles Herz erhellen,
und aus Irren in Gefühlen
ward ein Tragen auf den Schnellen.
Weit entfernt, vor langer Zeit schon,
segelte mein Lebensschiff,
um zu suchen, was ich hatte,
fast zerschellt am Liebesriff.
Sturm im Meer der Emotionen,
auf der Suche nach dem Glück,
deine Blicke waren Lotsen,
führten sicher mich zurück.
Dunkel, depressive Decke
liegt auf knöcherigem Land,
karges Wuchern nasser Hölzer,
weit vom Blühen abgewandt.
Langgezogen schleicht das Leben
durch des Jahres Niemandstal,
auf der Mitte dieses Weges
ist am größten diese Qual.
Schmutzig, bunter Ball rollt lustlos,
Wunsch zum Himmel wird geschickt,
erste Hoffnung auf die Wende,
eine Schneeflocke erblickt.
~ ~ ~
Zeilen, die ich an dich schrieb,
trugen mein Gefühl zu dir,
drückten aus, wie ich dich lieb’,
auch, wenn du warst fern von mir.
Zeilen, die ich von dir las,
zeigten mir die Zuversicht,
und die Angst ich bald vergaß,
dass die Bande halten nicht.
Zeilen, die wir uns gesandt,
machten immer wieder Mut,
gingen lange übers Land,
nur ein Tag noch, dann wird’s gut.
Schallend laute Fröhlichkeit
dem Gartenparadies entspringt,
Kirschkern spuckend Sonnenbrand,
durch Busch und Gras das Leben singt.
Ungehemmte Wasserspiele,
Eis zerfließt im Angesicht,
Lagerfeueratmosphäre,
Schwarzkartoffel Leibgericht.
Lachen, Weinen, aufgerichtet,
tröstend Sommersonnenspaß,
unbeschwerte Kindertage,
sehr oft heiß und manchmal nass.
~ ~ ~
Nasser Hammer tropft zum Amboss
unbesiegbare Natur,
standhaft, stolzer Stein zeigt Härte,
sichtbar nicht die Siegesspur.
Unaufhaltsam läuft das Uhrwerk,
Zeit alleine nicht vergeht,
auch der Unveränderbare
nicht über den Dingen steht.
Sekunden im Jahrhundertschlag
zeigen unerbittlich an,
dass selbst das scheinbar Ewige
nicht auf ewig dauern kann.
Lärmend lauter lose Worte
scheucht der Alltag ins Gesicht,
was gesagt wird, klingt mechanisch.
Nur gefiltert, funktional
wird verstanden, was notwendig.
Silbenabfall ganz verdrängt,
dennoch lastend auf dem Netz,
das Impulse vorwärts trägt.
Mischt dazwischen sich verdächtig
Wortgeschmeide, balsamgleich,
wird Mechanik plötzlich menschlich.
Nackte Funktionalität
kleidet sich ins Festgewand,
der Mensch den Menschen dann versteht.
~ ~ ~
Brütende Hitze,
Müde Halme auf dem Feld,
Entferntes Grollen.
Dachte sehr oft an den Morgen,
wo ich meine Zukunft sah,
glaubte, dort gäb’s keine Sorgen,
und die Welt wär’ wunderbar.
Hab mich tief hineingesteigert,
dass mein klares Denken schwand
und mich gutem Rat verweigert,
dem, was ist, ganz abgewandt.
Musste machen die Erfahrung,
die Naivität verlangt,
gab dem Wunschtraum so die Nahrung,
um Erfüllung sehr gebangt.
Und der Morgen wurde Heute,
Relativität erwacht,
Flucht vor Gestern ich bereute,
Illusionen nur gemacht.
~ ~ ~
Kühler Morgentau,
gespinstbedeckte Landschaft,
Spätsommer erwacht.
Du kennst mich nun schon lange Zeit,
ein treuer Wegbegleiter,
und stets zur Aufnahme bereit,
mal traurig und mal heiter.
Lässt über dich ergeh’n so viel,
und das an jedem Tage,
was ich auch anvertrau’n dir will,
du stellst es nie in Frage.
Bewahrst mein Leben nur für dich,
Blatt für Blatt gedankenschwer,
und später einmal sicherlich,
danke ich’s dir umso mehr.
In die Jahre nun gekommen,
abgegriffen - nicht mehr neu,
hab das nächste zwar begonnen,
doch dir bleib ich immer treu.
~ ~ ~
Schrill tönt das Signal,
Rad und Träne rollen fort,
Fragend letzter Blick.
Sirene heult im Hintergrund,
in meinem Garten sitze ich,
ich fühl mich wohl und sehr gesund,
der Ton wird langsam undeutlich.
Flaniere durch den schönen Ort,
mit meiner Freundin Arm in Arm,
den Rauch am Horizont bläst fort
der Wind - sie lacht mich an mit Charme.
Kaffee und Kuchen machen satt,
ein wenig Zeitung lesen noch,
Soldaten auf dem Titelblatt,
oh Schreck, im Hemd ein kleines Loch.
Doch manchmal Unzufriedenheit
stört jäh meine Normalität,
wünsch’ mir, dass jemand mich befreit,
es andern wohl noch besser geht.
~ ~ ~
Schüchtern angeschwärmt,
sie liebt mich - sie liebt mich nicht,
Blütenblätterspiel.
Sachte Schritte durch die Räume,
die die Lebenszeit geprägt.
Graue Zeugen an den Wänden
strahlen Leben in den Raum.
Leerer Lehnstuhl lässt erahnen
Lebensweisheit am Kamin.
Stumme Lieder aus dem Flügel
klingen nach im greisen Ohr.
Bilder eines Kindheitstraumes
von zerliebtem Kuscheltier.
Stück für Stück Erinnerung
an Geschichten, die erlebt,
einsam wachend über das,
was die Zukunft hinterließ.
Fortgegangen sind die andern,
teils zu suchen, teils zu ruh’n,
nun kann auch des Wächters Seele
friedvoll glücklich letzt’res tun.
~ ~ ~
Kleine Hand lässt los,
Edelgas trägt Glück davon,
Vater hat ein Herz.
Es war des Krieges letztes Jahr,
und auf der Flucht da waren wir.
Entferntes Grollen machte klar,
bald zu verlassen das Quartier.
Wie immer, packten wir sodann
das Nötigste an Hab und Gut,
und vor der Türe ein Gespann,
zum Fliehen vor der Bombenflut.
Der Wagen mit der Nummer acht,
er hatte wohl noch etwas Platz,
würd’ bald schon auf den Weg gebracht,
ich sprang hinauf mit einem Satz.
Doch meine Schwester sträubte sich,
wie angewurzelt blieb sie steh’n,
und unter Tränen fürchterlich,
sie flehte, nur nicht fort zu geh’n.
Obwohl ein Bleiben tödlich war,
zu schützen sie, war meine Pflicht,
und schrecklich, was die Nacht gebar,
wir hatten Glück und starben nicht.
Am Morgen dann der Aufbruch kam,
den andre Tags zuvor gemacht,
am Wegesrand wir Trümmer sah’n,
auf einem Blech stand Nummer acht.
Sitzend an der Heimat Ende,
Lotsen weisen Position,
Schwalbenschwarm vom Feld geschossen,
großer Vogel fliegt davon.
Und ich soll der Nächste sein,
der sich von der Bindung löst,
die mich quälte all die Zeit,
fühl’ mich innerlich entblößt.
Neues Hemd sucht nackte Seele,
weiß, behaglich soll es sein,
dreh’ mich um und gehe heimwärts,
wasche mir mein altes rein.
~ ~ ~
Angesicht dir gegenüber
schaust du schweigend, fragend an.
Suchst nach Antwort dieses Lebens,
ob es dir sie geben kann?
Und das Schicksal in den Augen
der Person, die du dort siehst,
zeigt Geschichten, die vergangen,
wenn du Antlitzzeilen liest.
Bist du ehrlich, weißt du wohl,
dass die Zeilen lügen nicht,
denn das Glas vor dem du stehst,
spiegelt wider dein Gesicht.
In jenes schöne alte Haus,
da zog ich ein im letzten Jahr,
es sah etwas vereinsamt aus,
als wenn dort länger niemand war.
Sehr sturmbewegt die erste Nacht,
es überfiel mich schwer ein Traum,
die Küchentür Geräusche macht’,
was ich dort sah, das glaubt’ ich kaum.
Am Fenster saß mit einem Tee
die alte Frau die hier gelebt,
ihr Blick tat meiner Seele weh,
und sie sprach aus, was sie bewegt:
Das Haus verlassen wollt’ ich nie,
doch einer rief, ich musste geh’n,
es fiel mir schwer, so sagte sie,
drum wollt’ ich’s nun noch einmal seh’n;
doch schau ich dein Gesicht mir an,
weiß ich, dass du der richt’ge bist,
ich nun getrost verlassen kann,
was jetzt in guten Händen ist.
Verwirrt erwacht aus diesem Traum,
schlaftrunken ging zur Küche ich,
doch unverändert dieser Raum,
nur eine Tasse auf dem Tisch.
Beim ersten Mal, als ich dich sah,
nur kurz da streifte mich dein Blick,
beim zweiten Mal ward mir gewahr,
dass du geschaut hast gern zurück.
Herbeigeführt das dritte Mal,
um anzusprechen endlich dich,
dein Lächeln gab mir das Signal,
und meine Stimme traute sich.
Es kam das letzte Treffen dann,
wir schauten an uns wie gebannt,
geahnt, dass es nichts werden kann,
ich sah den Ring an deiner Hand.
~ ~ ~
Ich weiß, du bist mit zugetan,
ich weiß, dass du mich liebst,
ich weiß um unsern Zukunftsplan,
ich weiß, was du mir gibst.
Ich weiß um die Verlässlichkeit,
ich weiß um deinen Mut,
ich weiß, es gibt auch manchmal Streit,
ich weiß, du tust mir gut.
Ich weiß es, doch ich fühl es nicht,