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Extremes Übergewicht ist eine chronische, sich wiederholende Krankheit aus verschiedenen Ursachen und mit speziellen Verhaltensmustern. Während der Erkrankung wird Fettmasse gefördert, durch die Funktionen gestört oder unterbrochen werden. Das führt zu negativen Folgen für den Stoffwechsel, also für die Verarbeitung der Nahrung mit biologisch-mechanischen und mentalen Gesundheitskonsequenzen. Falsche Nahrung beeinflusst negativ die Zusammensetzung der Darmbakterien. Sobald ungünstige Stämme überwiegen und eine Dysbiose entsteht, schädigen sie die Darmwand. Die Balance zwischen den beiden Hauptstämmen der Mikroben im Darmmikrobiom geht verloren. Angegriffene Schleimhäute und eine angegriffene Darmgesundheit und durchlässige Darmwände ermöglichen das Einschleusen von Darmbakterien und Darmgiften in den Blutkreislauf.Blutzuckerepisoden beschädigen die Blutgefäße, deren Innenschichten besonders empfindlich sind. Entzündungsprozesse und aggressive Sauerstoffradikale stehen am Beginn von Insulinresistenz und schwerem Übergewicht. Gefährdet ist schließlich sogar das Gehirn.Die Kartoffel als vermeintliche Kohlenhydratbombe treffen diese alarmierenden Erkenntnisse frontal. Aber völlig zu Unrecht! neueste wissenschaftliche Erkenntisse bescheinigen der Knolle, dass sie wirklich ein Superfood ist. Gerade in Zeiten der Übergewichtskrise.
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Seitenzahl: 87
Veröffentlichungsjahr: 2023
Vergessener Darmheiler
Superfood Kartoffel
•Richtig einkaufen •Richtig zubereiten •Richtig gesund
Impressum:
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IGK-Verlag
22393 Hamburg
Volksdorfer Weg 81c
Autoren: Dr. med. Jan-Dirk Fauteck, Imre Kusztrich
Copyright © IGK-Verlag 2023
ISBN: 9783988652096
Fotos: © Engel-Fotolia.com, © stock.adobe.com/ag visuell
Inhalt
Vorwort
Einführung
Frühkartoffeln haben weniger Kohlenhydrate
Fremde Nährstoffe verringern den Glykämischen Index
Frieden mit Kohlenhydraten
Die Kartoffel, unser Herz und der Generalverdacht
Ultraprozessiert, ultraproblematisch
Vom Ackergold zum Vorurteil
Eine historische Kartoffelstudie
Die Atkins-Diät wirkt bis heute nach
Zucker
Ballaststoffe
Stärke
Resistente Stärke
Zu unserem Organismus gehören fast vergessene Mitbewohner
Eine Menge Kalorien wird von Bakterien verbraucht
Im Darm entstehen begehrte Moleküle
Darmgesundheit ist auch eine Kartoffelleistung
Länger kauen, weniger hungern
Ungünstige Bakterien werden nach ihrem Absterben richtig gefährlich
Darmwände unter Dauerattacke
Dysbiose, ein von Millionen nicht beachtetes Problem
Kälteschock macht die Kartoffel gesünder
Die Kartoffel in einer gesunden Ernährung
Fertiggerichte und Essen außer Haus unter Generalverdacht
Auch Farbstoffe vermehren günstige Bakterien
Plädoyer für farbenprächtige Kartoffeln
Festkochende: weniger Stärke, weniger Enzyme
Diese Sorten sollten uns am Herzen liegen
Kartoffeln mit Farbpigmenten
Sehr früh reife Kartoffeln (in Deutschland zugelassen)
Frühkartoffeln
Festkochende Kartoffeln (Kategorie A)
Weitere festkochende und vorwiegend festkochende Kartoffelsorten
Anhang Studien
Die Kartoffel aus Sicht der Wissenschaft
Die Knolle hat mächtige Gegner
Zwei Studien widerlegen Fake News
Sie macht Blutzucker. Sie macht dick. Schlimmeres kann der Kartoffel nicht entgegengehalten werden.
Was aber, wenn das Fake News sind?
Was, wenn es zur Kartoffel Sensationelles zu sagen gibt?
Was, wenn der Kartoffel eine ihr zustehende Klassifizierung als Superfood missgönnt wird? Profiteure einer solchen Haltung gäbe es genug … die Nahrungsindustrie, die Pharmabranche, die Werbeagenturen und die Massenmedien.
Zwei seriöse medizinische Studien in den letzten zwölf Monaten befreien dieses unterirdisch gewachsene Wurzelgemüse von jedem Generalverdacht. Mehr noch: Neueste Forschung verbindet die so genannten Ballaststoffe in Früchten, in Gemüsen und in der Kartoffel mit unverzichtbaren, essenziellen Gesundwirkungen, die vor zehn Jahren noch völlig unbeachtet waren.
Die Knolle ist nicht nur eine wichtige Quelle solcher Nahrungsbestandteile. Wir wissen heute so viel mehr.
Bestimmte Sorten sind noch gesünder als andere.
Bestimmte Eigenschaften verdienen besondere Beachtung.
Und es wird besser. Ein simpler Küchentrick vervielfacht buchstäblich positive Effekte des Kartoffelkonsums auch noch.
Die Wissenschaft weiß das längst.
Was aber erklärt das große Schweigen über die neuesten Erkenntnisse, die jede Kartoffel in eine wirklich coole Knolle verwandeln?
Es darf spekuliert werden.
Die am raschesten wachsende Sparte der Nahrungsindustrie ist auch mit den höchsten Gewinnmargen verbunden. Es ist ultraprozessierte, bis zur Unkenntlichkeit veränderte Nahrung. Big Food verdient damit Milliarden. Wer Kartoffeln mag, kocht wahrscheinlich noch selbst … und das ist kontraproduktiv für riesige Unternehmensgewinne.
Leider besteht nach zwei Jahrzehnten Forschung und Auswertung unzähliger Daten zum Ernährungsverhalten von Millionen Menschen nicht der geringste Zweifel an zwei alarmierenden Erkenntnissen.
Hochverarbeitete Nahrungsmittel sind mit der Entstehung chronisch-degenerativer Erkrankungen verbunden.
Die 15 häufigsten Krankheiten ab dem 50. Lebensjahr werden von falscher Ernährung mitbestimmt und verkürzen die Lebenserwartung.
Mögen Sie Kartoffeln?
Dann kann Ihnen nur gratuliert werden.
Ein Gesundmacher ersten Ranges
Das Gehirn braucht Kohlenhydrate
Irreführende Bezeichnungen: Kohlenhydrate, Zucker
In einem EBook über die Kartoffel sollte ein Wort nicht allzu häufig erscheinen und tut es dann doch. Kohlenhydrate. Sie sind nicht das Wichtigste in ihren Knollen. Denn in Wahrheit kann die Kartoffel ein Gesundmacher ersten Ranges sein.
Schon der Begriff Kohlenhydrate ist falsch gewählt, weil er darauf gründet, dass alle Moleküle Wasser enthalten … nach hydro, griechisch, für Wasser, Regenwasser. Stattdessen kommen aber auch Versionen mit Stickstoff oder Schwefel vor. Eine nähere Beschäftigung ist also empfohlen.
Kohlenhydrate stecken in nahezu jedem Bissen. Nur pures Fett, magerstes Fleisch und wenige Fischarten sind frei davon. Sogar beim Genuss von Muscheln sind wir vor ihnen nicht sicher, denn sie ernähren sich von pflanzlichem Plankton, das Kohlenhydrate enthält.
Es gibt eine Menge erstaunliche und vielen unbekannte Quellen von Kohlenhydraten:
Gesüßte Ersatzmilch wie Vanille-Mandelmilch hat 16 Gramm Kohlenhydrate, ungesüßte nur ein bis zwei Gramm pro Tasse;
Schoko-Sojamilch kommt mit 23 Gramm, Sojamilch pur auch bereits mit zwölf;
Jogurt ist häufig wegen seiner Probiotika sehr geschätzt, jedoch fettarme Varianten mit Geschmack können 40 Gramm pro Portion enthalten.
Eine Tasse Bohnen aus der Dose: etwa 54 Gramm Kohlenhydrate! Auch die Bohnensuppe hat es in sich.
Tomatensaft, industriell gesüßt, kann zwölf Gramm je halbe Tasse enthalten.
Salatdressing, Grillsauce: pro Esslöffel sollte schon wegen des hinzugefügten Zuckers mit sieben Gramm Kohlenhydraten gerechnet werden.
Zuckerfreie Kekse sind immer noch aus Kohlenhydraten …
Proteinriegel gelten als kraftvoller Pre- oder Post-Workout-Energieschub. Aber auch sie kommen nicht ohne Kohlenhydrate aus.
Kohlenhydrate existieren im Stoffwechsel aller Lebewesen, also auch pflanzlicher. Sie machen etwa zwei Drittel der gesamten Biomasse aus. Pflanzen bilden auf wundersame Weise aus Kohlenstoffgas der Luft und aus Wasser mit der Energie der Sonne eine neue Energieform, die Kohlenhydrate. Einfache Kohlenhydrate heißen Zucker oder Saccharide, auch wenn die meisten keine Süßkraft besitzen, und tragen wissenschaftliche Bezeichnungen mit der Endsilbe -ose wie Dextrose, Maltrose, Glucose, beziehungsweise Glukose und Fruktose.
Bakterien, Pilze und Tiere produzieren Kohlenhydrate in Gestalt von etwa 100 verschiedenen Zuckerarten durch das Verdauen von pflanzlichem Material oder von Pflanzenfressern.
Im menschlichen Organismus sind Kohlenhydrate der wichtigste Energiestoff für die Muskulatur und das Gehirn. Jedes verzehrte Gramm Kohlenhydrate wird mit 4,1 Kalorien aufgenommener Energie gleichgesetzt. Der Körper kann einen Überschuss in Fett umwandeln und umgekehrt aus Fett, das in der Leber gespeichert wurde, Kohlenhydrate in Form eines speziellen Zuckers herstellen. Jede Zelle kann diese Zuckermoleküle aus dem Blut aufnehmen.
Glukose, Glkucose und Zucker sind die am häufigsten verwendeten Bezeichnungen für verzehrte Kohlenhydrate, auch wenn sie in erster Linie gar nicht zu Reis, Nudeln oder Kartoffeln passen. Aber im chemischen Sinn bestehen auch diese Makronährstoffe zum allergrößten Teil aus Zuckermolekülen.
Der menschliche Organismus scheint buchstäblich von früh bis spät nach Kohlenhydraten zu gieren … und die Nahrungsindustrie präsentiert sie verarbeitet in unzähligen Formen. Morgens schon im Frühstückstoast, abends noch im Rotwein. Dazwischen häufig Snacks. Das beschäftigt den Stoffwechsel pausenlos.
Nur Kohlenhydratmoleküle der Zellulose sind unverdaulich.
Im Zeitalter von Diabetes und Metabolischem Syndrom werden von der Medizin die Effekte von verzehrten Kohlenhydraten auf den Stoffwechsel scharf beobachtet. Ihre Glukosebestandteile sind unsere Sofortenergie und landen am schnellsten im Blut.
Damit unser Organismus Kohlenhydrate in großer Zahl und Geschwindigkeit zerlegen und absorbieren kann, müssen jedoch erst geeignete Enzyme produziert und Verdauungshormone bereitgestellt werden. Die bekannteste Unterstützungssubstanz im Stoffwechsel ist das Hormon Insulin.
Wenn ein Körper immer wieder diese biologischen Aufgaben in zu kurzer Zeit und zu häufig ohne Erholungsphasen leisten muss, drohen Ermüdung und Verweigerung. Die gefährlichste Form ist die Insulinresistenz.
Milch, Spinat, Kartoffeln haben etwas gemeinsam
Der Unterschied zwischen Glykämischem Index und Glykämischer Last
75 bis 85 Prozent des Gewichts sind Wasser
Pflanzen nutzen ihre Kohlenhydrate hauptsächlich zum Aufbau ihrer Blätter, Zweige, Stiele und Wurzeln. Außerdem als Speichernahrung in den Samen, Körnern oder wie am Beispiel der Kartoffel in unterirdisch gewachsenen Knollen.
Während die Kartoffel als kohlenhydratreich unter Verdacht steht, stören uns die gleichen Kohlenhydrate in anderer pflanzlicher Nahrung keineswegs. Dichte und süße Produkte wie Pfirsich und Banane sind kohlenhydratreicher als beispielsweise Beeren. Blattgemüse haben die wenigsten. 100 Gramm Nüsse haben mit 18 Gramm etwas weniger als die gleiche Menge Linsen: 22 Gramm.
Auch Vollmilch und fettarme Milch haben pro Viertelliter etwa zwölf Gramm Kohlenhydrate in Form von Milchzucker – viel mehr haben 100 Gramm Kartoffeln auch nicht.
Unsere Knollen enthalten im Rohzustand pro 100 Gramm durchschnittlich 14,8 Gramm Kohlenhydrate. Ein Drittel dieser Kohlenhydrate hat auch schon der wirklich unverdächtige Spinat in gekochtem Zustand.
Je länger eine Kartoffel vor der Ernte reifen darf, desto reicher an Kohlenhydraten wird sie. Jedoch in biologischer Hinsicht verliert sie an Qualität.
Das spricht für sehr frühreife und frühreife Sorten.
Nahrung wird innerhalb eines Zeitraums von bis zu etwa 120 Minuten zerlegt, verdaut und absorbiert. Unter allen Bestandteilen wird am schnellsten die Glukose aus dem Dünndarm direkt ins Blut transportiert. Aus einfach zu zerlegenden Quellen häufig schon nach nur zehn Minuten.
Die jeweilige Arbeitsbelastung des Stoffwechsels durch Kohlenhydrate wie Reis, Brot und Kartoffeln zeigt der jeweilige Glykämische Index, G.I., an. Denn die Zuckermenge im Blut ist eine von zwei Zahlen, gemeinsam die vom Körper abverlangte Leistung widerspiegeln: Blutzucker muss entweder verbraucht oder in einer Zwischenstufe zu Fett weggespeichert werden.
Als Richtwert gilt der G.I. 100 von Traubenzucker. Er besteht aus purer Glukose. Haushaltszucker enthält nur zur Hälfte diese Glukose. Die andere Hälfte steuert der natürliche Fruchtzucker Fruktose bei, die direkt in der Leber verstoffwechselt wird und den Blutzucker nicht so stark erhöht wie Glukose. Allerdings ist Fruktose ein Mitverursacher der nichtalkoholischen Fettleber.
Verschiedene Sorten von Haushaltszucker erreichen wegen der Glukose nur einen Glykämischen Index zwischen 65 und 70.
Was stellt die Kartoffel an, sobald sie den Magen und Dünndarm erreicht? Viele beliebte Kartoffelsorten weisen gekocht, gebacken oder gebraten ihren niedrigsten Glykämischen Index zwischen 59 und 69 auf. Bei einer Sorte wurde sogar nur 53 ermittelt. Häufig wird die Süßkartoffel mit einem G.I.-Wert von sogar nur etwa 40 bewertet.
Mitentscheidend ist die Zubereitung. In einem Püree sind Kartoffelmoleküle bereits stark aufgebrochen. Verglichen damit produziert das Zerbeißen und Kauen von Kartoffeln immer noch nennenswerte große Brocken. Die breiartige Kartoffelspeise erfordert in den Verdauungsprozessen einen nur sehr geringen Aufwand, und das Ergebnis liefert in großer Eile frischen Zucker ins Blut. Das ergibt einen sehr hohen Glykämischen Index um die 78 bis 82. In Einzelfällen wurde auch schon ein Püree-Höchstwert von 111 nachgewiesen.