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6 Monate später … Jeremy und Lowen wollten die Vergangenheit hinter sich lassen und sind fortgezogen, weit weg von dem Haus, in dem sie mit Verity lebten. Doch dann kommt es zu einer schicksalhaften Begegnung … Der Epilog zum Bestseller, der alles verändert!
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 58
Von Colleen Hoover sind bei dtv außerdem lieferbar:
Weil ich Layken liebe | Weil ich Will liebe | Weil wir uns lieben
Hope Forever | Looking for Hope | Finding Cinderella
Love and Confess
Maybe Someday | Maybe Not | Maybe Now
Zurück ins Leben geliebt
Nächstes Jahr am selben Tag
Nur noch ein einziges Mal
Never Never (zusammen mit Tarryn Fisher)
Die tausend Teile meines Herzens
Too Late
Was perfekt war
Verity
All das Ungesagte zwischen uns
Layla
Finding Perfect
Für immer ein Teil von dir
Summer of Hearts and Souls
It starts with us – Nur noch einmal und für immer
Colleen Hoover
Der Epilog
Aus dem amerikanischen Englisch von Katarina Ganslandt
6 Monate später … der Epilog zum Spiegel-Bestseller „Verity“, der alles verändert. Bislang unveröffentlichtes Zusatzkapitel!
Liebe Leserinnen und Leser,
als ich 2018 anfing, Verity zu schreiben, war ich ziemlich nervös, weil die Story so anders war als alles, was ich davor jemals veröffentlicht hatte und woran ihr von mir gewöhnt wart. Ich bin davon ausgegangen, dass Verity neben meinen anderen Büchern eher ein Nischendasein führen würde. Aber obwohl ich phasenweise sogar davon überzeugt war, dass meine Mutter der einzige Mensch sein würde, der es jemals liest, habe ich immer weiter daran gearbeitet, weil ich einfach solchen Spaß hatte.
Als Verity dann herauskam, war ich innerlich darauf vorbereitet, dass mir viele meiner bisherigen Leserinnen und Leser nur zögerlich in ein ganz neues Genre folgen würden. Bald stellte sich heraus, dass ich mit dieser Einschätzung komplett danebenlag. Ich war überwältigt, als ich merkte, dass mir nicht nur die Fans der ersten Stunde weiterhin die Treue hielten, sondern sogar neue Leserinnen und Leser dazukamen.
Ich bin so froh und dankbar, dass es euch alle gibt.
Als Autorin ist es mir das Wichtigste, euch zu unterhalten – ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, dass das auch umgekehrt der Fall sein könnte. Ein weiterer Punkt, in dem ich mich geirrt hatte. Ich habe es wirklich genossen, die leidenschaftlichen Diskussionen der beiden Lager im Netz mitzuverfolgen, die vielen genialen TikToks zum Roman anzusehen, eure Beiträge in den verschiedenen Gruppen zu lesen und die Kunstwerke zu bewundern, zu denen Verity euch inspiriert hat. Ich kann gar nicht oft genug wiederholen, wie dankbar ich bin, dass ihr diese ja doch ziemlich bizarre Geschichte nicht nur angenommen, sondern euch auch noch davon habt inspirieren lassen und mir so viel zurückgegeben habt.
Es war wieder ein Riesenspaß, mir dieses Bonuskapitel für die Neuauflage von Verity auszudenken, und ich hoffe sehr, dass ihr es auch genauso gern lest.
Danke, dass ihr es mir ermöglicht, meinen Traumjob zu leben!
Eure
Colleen Hoover
Ein halbes Jahr später
Wenn man Eltern wird, bleibt nichts, wie es vorher war. Alles wird auf den Kopf gestellt und ordnet sich von Grund auf neu. Von einem Tag auf den anderen spielt ihr in eurem eigenen Leben nicht mehr die Hauptrolle, sondern werdet zu entbehrlichen Nebendarstellern, jederzeit bereit, vor einen Zug zu springen, euch einer Kugel in den Weg zu werfen oder zu ertrinken, um den wahren Star zu retten.
Mittlerweile ist Nova drei Monate alt. Den Namen haben wir ihr aus naheliegenden Gründen gegeben. Wir brauchten einen Neuanfang und sie hat ihn uns ermöglicht.
Seit sie mir im Kreißsaal in die Arme gelegt wurde, dreht sich in meinem Leben alles um sie. Nova ist mir wichtiger als meine Karriere, wichtiger als Jeremy, wichtiger als die Frage nach meiner Schuld.
Ich hatte schon vor ihrer Geburt für mich beschlossen, das für die Wahrheit zu halten, was Verity in ihrem Manuskript geschrieben hat. Aber seit Nova da ist, kann ich es mir gar nicht mehr anders vorstellen. Keine Mutter wäre in der Lage, derartige Horrorszenarien über die eigenen Kinder zu Papier zu bringen, wenn sich nicht alles exakt so zugetragen hätte. Und auch als Schriftstellerin könnte ich gar nicht verzweifelt genug sein, um ernsthaft zu glauben, es wäre meiner Vorstellungskraft in irgendeiner Weise förderlich, solche entsetzlichen Sachen über meine eigene Tochter zu schreiben.
Und doch bleibt die Frage: War Verity ein Monster, weil sie ihren Töchtern diese Dinge tatsächlich angetan hat? Oder war sie ein Monster, weil sie sich diese Dinge ausgedacht hat?
Aber ganz egal, ob sie nun in ihrem Manuskript oder in dem Brief die Wahrheit geschrieben hat, einer Sache zumindest bin ich mir vollkommen sicher: Verity war psychisch krank. Das ist die einzige Erklärung dafür, dass sie überhaupt in der Lage war, so etwas zu schreiben. Eine geistig gesunde Frau mit natürlichem Mutterinstinkt wäre niemals fähig gewesen, sich kurz nach dem tatsächlichen Tod eines ihrer Kinder so grauenhafte Umstände auszudenken, wie es ums Leben gekommen sein könnte.
Eigentlich sollte ich mir nicht weiter den Kopf darüber zerbrechen, ob Verity für diesen Tod verantwortlich war oder ob Jeremy das Recht hatte, dem Leben seiner Frau ein Ende zu setzen. Denn seit Novas Geburt kann ich beurteilen, was es bedeutet, Mutter zu sein, und bin der festen Überzeugung, dass Verity so oder so eine Gefahr für ihre Kinder dargestellt hat.
Deswegen ist es auf jeden Fall besser, dass sie nicht mehr lebt, auch wenn sie durch die Umstände ihres Todes in meinen Gedanken natürlich weiterhin ständig präsent ist. Ganz besonders heute, dem Tag, an dem sie siebenunddreißig Jahre alt geworden wäre. Ich weiß nicht, ob Jeremy bewusst ist, was heute für ein Datum ist. Mir gegenüber hat er ihren Geburtstag jedenfalls nicht erwähnt.
Obwohl Verity inzwischen schon seit beinahe einem Jahr tot ist und ich es geschafft habe, meinen Frieden damit zu schließen, ist es mir bis jetzt nicht gelungen, das Gefühl abzuschütteln, in Konkurrenz zu ihr zu stehen. Durch ihr Manuskript bin ich so tief in ihre Gedankenwelt eingedrungen, dass es sich anfühlt, als hätte sie in meinem Kopf eine Bewertungsliste angelegt, auf der ihre Initialen neben meine geritzt sind. Ich verspüre den Drang, sie in allem übertrumpfen zu müssen: Ich will die bessere Autorin sein, die bessere Mutter, die bessere Ehefrau.
Bevor ich in Veritys Leben getreten bin und nach und nach sämtliche Bereiche darin übernommen habe, war mir Konkurrenzdenken eigentlich völlig fremd. Aber jetzt habe ich ununterbrochen das Gefühl, mich beweisen zu müssen, selbst wenn ich die Einzige bin, die sich für den Punktestand interessiert. Wo Verity versagt hat, will ich glänzen. Wo sie geglänzt hat, will ich Weltrekorde aufstellen.
So habe ich zum Beispiel beschlossen, Nova zu stillen, weil Verity ihre Zwillinge nicht gestillt hat. Und egal, wie erschöpft ich bin – wenn Nova nachts schreit, versuche ich immer, sofort bei ihr zu sein und sie zu beruhigen, bevor Jeremy auch nur die Gelegenheit hat, aufzuwachen. Er soll sehen, dass ich eine viel aufopferndere Mutter bin, als Verity es je gewesen ist. Ganz egal, ob sie im wahren Leben die Manuskript-Mutter oder die Brief-Mutter war, ich will beide Versionen von ihr übertreffen.