Vertrau der Liebe, die dich trägt - Uwe Böschemeyer - E-Book

Vertrau der Liebe, die dich trägt E-Book

Uwe Böschemeyer

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Beschreibung

Was die Seele von Gott weiß


Wenn es gelingt, die Worte der Bibel nicht nur mit dem Verstand, sondern mit der Seele zu hören, kann Erstaunliches geschehen: Dieses Buch beschreibt, welche heilsamen, verwandelnden Bilder und Gefühle dann aus der Tiefe aufsteigen. Plötzlich wird erfahrbar, was mit der Liebesbotschaft Gottes wirklich gemeint ist, und wie sie unser Leben ganz konkret verändern kann.

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Seitenzahl: 124

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Inhaltsverzeichnis
 
Einführung
 
Copyright
Einführung
Ich habe Theologie studiert. Ich würde immer wieder Theologie studieren, weil ich vieles lernen konnte, was meinen Geist weitete. Doch was ich suchte, fand ich in diesem Studium kaum. Was ich suchte? Die Gewissheit, dass Gott da ist, und sein fühlbares Ja zu mir, zur Welt, zum Leben. Ich suchte den Weg, der vom Wissen zur existenziellen Erfahrung führt. Und warum fand ich ihn nicht?
Zu großen Teilen lag es an der Sprache, die ich in den Hörsälen vernahm und bald auch selber zu sprechen begann. Welche Sprache ich meine? Die objektivierende, instrumentelle, die primär linear, rational, logisch, gedanklich, analytisch, detaillierend, trennend, zeitorientiert und abstrakt ist. Und welche hätte ich mir gewünscht? Die personale, mediale, die primär komplex, ganzheitlich, gefühlvoll, visuell-räumlich, intuitiv, zeitlos, bild- und symbolhaft ist. Ob allein diese Sprache mich zufriedengestellt hätte? Aus heutiger Sicht gewiss nicht. Denn beide Sprachformen haben ihr Recht und ihre Notwendigkeit, weil nur im Zusammenspiel die Wirklichkeit in ihren Polaritäten zum Ausdruck gebracht werden kann.
Was ich im Studium suchte, war eine Lebensveränderung durch eine ganzheitlich fühlbare Beziehung zu Gott. Doch wie kann eine Lebensveränderung überhaupt zustande kommen? Dadurch, dass sich ein Mensch von einer Einsicht betroffen fühlt und Gedanke und Gefühl ihn berühren, dadurch, dass beide Hirnhälften ausgewogen miteinander korrespondieren. Denn wenn ein Gedanke gefühllos bleibt, dringt er nicht zur gefühlvollen Wurzel des Wortes vor. Bleibt ein Gefühl gedankenlos, dringt es nicht zur Klarheit des Bewusstseins vor. Beides also, die Klarheit des Bewusstseins und das Betroffensein von der gefühlvollen Wurzel eines Wortes, sind Voraussetzung dafür, eine Lebensveränderung erfahren zu können.
Medien der existenziellen Umstellung sind das Wort und das Bild. Das Wort ist das Symbol des Gefühls, das Gefühl das Innere des Wortes. Es geht also darum, dass ein Mensch, der sich existenziell verändern will, im Wort von dessen Wurzel, dem Bild, berührt wird und im Bild das Wort findet, das dem Bewusstsein Klarheit verschafft.
Inzwischen sind über vierzig Jahre seit dem Abschluss des Studiums vergangen. Und schon lange arbeite ich nicht mehr als Theologe, sondern als Psychotherapeut und Mentor für Persönlichkeitsbildung.1 Doch die Frage nach der Brücke zwischen Wissen und Gewissheit ließ mich auch in meinem zweiten Beruf nicht los, nun allerdings ging es nicht mehr um die Brücke zwischen theologischem Wissen und existenzieller Aneignung, sondern zwischen psychologischem Wissen und existenzieller Aneignung.
Was ich damals suchte und nicht fand, ist das, was heute »Erfahrungstheologie« genannt wird. Gemeint ist damit die Versöhnung zwischen Theologie und Religion, also zwischen theologischer Reflexion und religiöser Erfahrung. Denn, so sagt es der Theologe und Publizist Heinz Zahrnt: »Die Religion ist nicht eine Tochter der Theologie, vielmehr die Theologie eine Dienerin der Religion. Und sie ist dies nicht, indem sie der Religion mit der Fackel vorausleuchtet, sondern indem sie ihr die Schleppe nachträgt. Das Erste ist die religiöse Erfahrung, das Zweite die theologische Reflexion, und die theologische Reflexion verhält sich zur religiösen Erfahrung wie die Landkarte zur Landschaft.«2 Woraus speist sich eine Erfahrungstheologie? Aus zwei Quellen: aus den biblischen Schriften und aus dem »Kontext der Welt«. »Zwischen diesen beiden Polen«, so Zahrnt, »schwingt die Erfahrungstheologie ständig hin und her; dabei bildet die Bibel den Grund, die Situation den Horizont der Gotteserfahrung«.3
Vor etwa achtzehn Jahren hörte ich das Wort »Imagination«. Ich wusste lediglich, dass es lateinisch mit »Bild« übersetzt wird und eine von C.G. Jung entwickelte psychotherapeutische Methode ist. Ich erlaubte mir, zunächst auf Lesestoff zum Thema Imagination zu verzichten,4 und begann mithilfe eines mir bekannten tapferen Arztes zu experimentieren (was ihm selbstverständlich bekannt war). Im Lauf der Zeit entwickelte sich daraus die Wertimagination. Um es gleich vorweg zu sagen: Es gibt nichts Aufregenderes, als in der inneren Welt jene »Bilder« wahrzunehmen, die für die Erfahrung des eigenen Lebens und des Lebens überhaupt wesentlich bestimmend sind. Und ich vermute, dass Wertimaginationen zu biblischen Texten kein geringer Beitrag zur Vertiefung der Praxis einer Erfahrungstheologie sein könnten, vor allem aber zur persönlichen Vertiefung der Beziehung zu Gott.
Nun möchte ich Sie zunächst, wenngleich in aller Kürze, mit den Grundlagen der Wertimagination bekannt machen, weil nur so die biblisch orientierten Wertimaginationen verständlich werden. Danach liegt mir daran, Ihnen meine »Theologie von innen« nahezubringen - so nenne ich in aller Stille die Grundlagen dieser Imaginationsform. Um auf die für manche Leser gewiss ungewöhnlichen Imaginationen vorzubereiten, lasse ich dann einige Teilnehmer der Sitzungen zu Worte kommen. Im dritten, dem Hauptteil, mache ich Sie mit der konkreten Arbeit bekannt, also mit biblischen Texten, die sich Teilnehmer unterschiedlicher sozialer und geistiger Herkunft in jeweils halbstündigen Wertimaginationen erschlossen haben. Die Texte selbst - sie begleiten mich persönlich seit mehreren Jahrzehnten - sind ohne Ausnahme Ausdruck der dem Verstand nur schwer nachvollziehbaren »Rede« Gottes, dass die Welt und ihre Menschen Grund haben zu einem freudvollen, starken, vor allem aber versöhnten Leben. Im letzten Teil werde ich die mir besonders wichtigen Erfahrungen zusammenfassen.
Zum Schluss: Auf vielen Seiten dieses Buches ist von »er« und »ihm« die Rede. Natürlich meine ich damit den Menschen, die Frau und den Mann.
Uwe Böschemeyer
 
Copyright © 2009 Kösel-Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH Umschlag: Elisabeth Petersen, München Umschlagmotiv: Nonstock/Mauritius Images
eISBN : 978-3-641-03328-6
 
Weitere Informationen zu diesem Buch und zu unserem gesamten lieferbaren Programm finden Sie unter www.koesel.de
 
Leseprobe
 

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