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Lassen Sie sich von den Mainstream-Medien nicht vorschreiben, was Sie denken sollen!
Aktuelle Umfragen belegen, dass die große Mehrheit der Bevölkerung kein Vertrauen mehr in die Mainstream-Medien hat. Udo Ulfkotte sieht die Schuld dafür bei den Journalisten. Diese wollen ihre Leser und Zuschauer nicht mehr objektiv informieren, sondern politisch korrekt erziehen.
Nie zuvor haben Journalisten und Politiker die Bürger im deutschsprachigen Raum so von oben herab behandelt wie heute. Sie agieren arrogant, abgehoben und selbstgefällig - und pfeifen auf Neutralität, Objektivität und die Wahrheit. Die anmaßende Parole dieser Deutungselite lautet: »Wir wissen es besser.« Doch längst haben die Menschen es satt, sich Schuldgefühle einimpfen zu lassen.
Mündige Bürger wollen sich nicht mehr wie kleine Kinder behandeln lassen, denen man erst noch beibringen muss, wie sie über die Probleme in Deutschland und auf der Welt richtig zu denken haben.
Udo Ulfkotte spricht aus, was andere nicht einmal zu denken wagen: Die Volkspädagogen sind die Feinde der Demokratie und der Meinungsfreiheit! Stoppen wir die selbst ernannten Gutmenschen, die sich als Gesinnungspolizisten in unser aller Leben einmischen!
Dass es hierzu höchste Zeit wird, belegen die zahlreichen unglaublichen Beispiele, die Ulfkotte in diesem Buch zusammengetragen hat. Sie entlarven die scheinheilige Moral und Intoleranz der Volkspädagogen. Und sie zeigen, dass diese Journalisten modernste Erkenntnisse und Techniken der Verhaltensforschung einsetzen, um ihre Leser und Zuschauer zu beeinflussen. Dabei handelt es sich um Methoden, die auch bei Geheimdiensten zum Einsatz kommen.
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Gewidmet all jenen, die, wie meine viel zu früh verstorbenen Freunde Peter Scholl-Latour (1924 bis 2014), Professor Wilhelm Hankel (1929 bis 2014) und Dr. Henning Voscherau (1941 bis 2016), den Mut hatten, öffentlich die Wahrheit auszusprechen. Mögen wir ihnen in unseren Herzen und in den Geschichtsbüchern ein Denkmal setzen.
Alle in diesem Buch namentlich genannten Personen bestreiten eine klebrig-filzige Nähe zu Eliteorganisationen. Sie bestreiten zudem, Lobbyisten zu sein. Sie bestreiten auch, sich durch die dargelegte Nähe zur Elite »korrumpieren« zu lassen. Und sie bestreiten, als Journalisten mit Nähe zu vorgenannten Gruppen eine journalistische »Beißhemmung« entwickelt zu haben. Sie bestreiten, dass sich die dargelegte Nähe auf ihre Berichterstattung auswirkt. Alle in diesem Buch genannten Organisationen bestreiten, Lobbyorganisationen zu sein und/oder Journalisten und/oder die öffentliche Meinung beeinflussen zu wollen. Sie bestreiten zudem Kontakte zu Geheimdiensten.
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Vorwort
Nie zuvor haben Journalisten und Politiker die Bürger im deutschsprachigen Raum so von oben herab behandelt wie heute. Sie agieren arrogant, abgehoben und selbstgefällig – und pfeifen auf Neutralität, Objektivität und die Wahrheit. Die anmaßende Parole dieser kleinen Deutungselite lautet: »Wir wissen alles besser.« Schließlich will sie der öffentlichen Meinung ihren, und zwar nur ihren, Stempel aufdrücken. Doch längst haben die Menschen es satt, sich Schuldgefühle einimpfen zu lassen. Immer mehr haben auch den Rassismus der Antirassisten und die Intoleranz der Toleranten satt. Sie haben es zudem satt, dass ihre Heimatländer verwahrlosen und dass ihre Nationalkulturen abgeräumt werden. Journalisten und Politiker haben kein Gespür dafür, dass es den Menschen in vielen Ländern so geht. Fassungslos, geschockt und völlig unvorbereitet traf sie daher die Wahl Donald Trumps zum nächsten US-Präsidenten, zumal sie ihn zuvor über Monate hinweg selbstgefällig beleidigt, verhöhnt und verächtlich gemacht hatten. Genauso fassungslos, geschockt und unvorbereitet erlebten sie vorher den Brexit, den sie bis zum Sommer 2016 für unmöglich hielten. Auf die Realität sind unsere Eliten offensichtlich nicht vorbereitet.
Immer mehr Menschen machen sich Sorgen. Menschen, die instinktiv ahnen, dass die guten Zeiten vorbei sind. Sie spüren, dass die Leitmedien nur noch Durchhalteparolen verbreiten. Treffe ich Personen aus dem innersten Zirkel der Mächtigen, dann geht es diesen nicht anders. So saß ich im Oktober 2016 mit Alexander von Bülow und Willy Wimmer beim Abendessen zusammen. Der SPD-Politiker von Bülow war unter Helmut Schmidt Forschungsminister. Er kennt sich mit Geheimdiensten aus, saß auch im Kontrollgremium für die deutschen Nachrichtendienste. Der CDU-Politiker Willy Wimmer war verteidigungspolitischer Sprecher seiner Partei und Parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium. Wir sprachen über das, was nicht in den Zeitungen steht. Wir waren uns schließlich darin einig, dass Leitmedien Menschenmassen manipulieren, und wir teilten den skeptischen Blick auf die Zukunft dieses Landes. Schließlich gibt es zu viel, was den Menschen verschwiegen wird.
Wenige Stunden, nachdem wir unser Gespräch beendet hatten, veröffentlichte WikiLeaks im Internet mal wieder Tausende Dokumente. Auf den ersten Blick waren es nur gehackte Nachrichten aus den Mail-Konten von Hillary Clinton und des Amerikaners John Podesta. Der war früher unter Bill Clinton Stabschef des Weißen Hauses und managte 2016 den Präsidentschaftswahlkampf von Hillary Clinton. Eines der bei WikiLeaks veröffentlichten Dokumente aus Podestas Mail-Konto betraf Deutschland, vor allem deutsche Medien. 1› Hinweis Es war das Schreiben eines in Europa lebenden US-Informanten, der Podesta ausführlich über die absehbare Zukunft Deutschlands unterrichtete. Amerikanische Denkfabriken und Geheimdienste sehen diese demnach in einem völlig anderen Licht als die deutsche Bundesregierung. Und deutsche Medien zensieren Nachrichten in vorauseilendem Gehorsam demnach so, wie es die Politische Korrektheit erfordert. Der von WikiLeaks veröffentlichte geheime Bericht spricht in Hinblick auf Deutschland von »multikultureller Verrücktheit« (multicultural madness) und prognostiziert den Deutschen wachsendes Elend und Chaos (misery and mayhem across Germany). Er listet die vielen »No-go-Areas« auf und sagt voraus, dass diese jetzt sehr schnell zu »ethnischen Kriegsgebieten« (ethnic war zone) werden, in denen ein zugewanderter »Lynchmob« auf Deutsche warten werde. Der US-Berichterstatter weist den Ex-Stabschef Podesta in dieser Unterrichtung darauf hin, dass in Deutschland wegen der Zensur kaum noch über die tatsächliche Lage im Land berichtet werde (… past the censors). Deutschland sei inzwischen nicht mehr nur eine Bananenrepublik (beyond the banana republic phase), sondern zu einem Reich der Einfaltspinsel verkommen (entered the realm of patsydom).
Nun kann man gewiss darüber diskutieren, ob und wie die hier zitierten Auszüge aus dem für den einstigen Stabschef des Weißen Hauses bestimmten Bericht die Realität in Deutschland widerspiegeln. Viele Leser werden ahnen, dass die gerade geschilderten Szenarien unsere Zukunft möglicherweise realistischer wiedergeben, als es manch einer wahrhaben will. Sicher ist aber schon jetzt, dass man in Deutschland über solche Themen nicht mehr offen sprechen darf. Mehr noch: Jedem Bürger sollte klar sein, dass auch Presse- und Meinungsfreiheit nur noch auf dem Papier existieren.
Viele Bürger haben daraus die Konsequenzen gezogen. Während ich diese Zeilen schreibe, schrumpfen die Verkaufszahlen der großen Leitmedien auch weiterhin flächendeckend. So hat die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung im dritten Quartal 2016 mehr als 24400 Leser verloren (minus 10,3 Prozent), bei der Bild – Zeitung waren es sogar 250000 Leser (minus 12,2 Prozent). Nicht anders ist es bei den öffentlich-rechtlichen Sendern. Dort weigern sich immer mehr Menschen, die Zwangsgebühren zu entrichten. Da sich dieser Trend immer deutlicher abzeichnet und immer weniger Bürger den Leitmedien vertrauen, sollte man meinen, dass die Verantwortlichen die Stimmung erkannt haben und reagieren. Doch offenkundig ist genau das Gegenteil der Fall. Sie machen einfach so weiter.
In diesem Buch werfen wir einen Blick hinter die Kulissen der Macht. Sie erfahren, was die Massenmedien Ihnen verschweigen. Auf den ersten Blick erscheint das Informationsangebot in der globalisierten und vernetzten Welt schier unermesslich. Doch gleichen sich die Schlagzeilen der Tageszeitungen, die Aufmacher in Radio und Fernsehen. Wir haben ein Pressekartell anstelle von Pressefreiheit, und es gibt viele Nachrichten, Informationen und Zusammenhänge, die nicht veröffentlicht und/oder die unterdrückt werden. Vor diesem Hintergrund wurde diese Buchreihe geschrieben.
Im ersten Band dieser Reihe (Gekaufte Journalisten) hatte ich enttarnt, wie die Alpha-Journalisten der Leitmedien geschmiert werden und wie sie die Propaganda für Geheimdienste und transatlantische Organisationen übernehmen. Die Steuerung unserer Leitmedien ist eben keine Verschwörungstheorie, sondern offen einsehbar. Im vorliegenden zweiten Band skizzieren wir anhand vieler aktueller Praxisbeispiele die Techniken zur Ausübung sozialer Kontrolle und Steuerung von Menschenmassen. Im Auftrag unserer Eliten arbeiten die Leitmedien schließlich mit Bastelanleitungen für den braven Bürger. Sie betrachten uns Konsumenten als dressierte Hauschweine. Wer nicht gehorcht, der wird im wahrsten Sinne des Wortes zum braunen Schwein abgestempelt.
Die kanalisierte Meinungsmache beim betreuten Denken ist gut getarnt. Schließlich sollen wir nicht merken, dass Leitmedien uns im Interesse der Eliten auf eine Einheitsmeinung prägen und dabei alle unerwünschten Auffassungen wegzensieren. Der austauschbare journalistische Einheitsbrei und die im Hintergrund stehende enge Verzahnung von Politik und Leitmedien stoßen allerdings bei immer mehr Bürgern auf Ablehnung.
In der Schule hat man uns erzählt: »Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus.« Angeblich nehmen die von uns gewählten Volksvertreter in den Parlamenten unsere Interessen wahr. Unermüdlich schuften sie dort für unser Wohl und für das unseres Staates. Solche Botschaften hämmern uns zumindest die Leitmedien ein. Von Kindesbeinen an werden wir in diesem Sinne manipuliert. Keiner sagt uns die Wahrheit: Die sich gegenseitig bestechenden Politiker, Journalisten und Wirtschaftsbosse nutzen die mediale Dauerberieselung vor allem dazu, um uns Bürger ruhig zu halten und sich selbst skrupellos die Taschen zu füllen. Wir sind für sie nur Trottel, die man wie kleine Kinder erziehen muss. Was unsere Meinungsfreiheit noch wert ist, das erkennt man nicht zuletzt daran, wie Politik und die Leitmedien mit missliebigen Stimmen umgehen.
Um die Menschenmassen im deutschsprachigen Raum auf eine Einheitsmeinung zu prägen, wird dabei ein engmaschiges Netz von Volkserziehern aktiv. In den Leitmedien setzen sie jene Normen, die man beachten muss, um öffentlich nicht geächtet zu werden. Meinungsfreiheit hat in Deutschland also ganz sicher nichts mehr mit dem zu tun, was die Väter des Grundgesetzes uns einst gewünscht haben. Denn zur »Meinungsfreiheit« in Deutschland gehört heute vor allem ein Klima der Angst.
Längst schon bestimmt ein selbst ernannter Deutungsadel in Politik und Medien darüber, was wir denken und wie wir es noch sagen dürfen. Es geht um Zwang und um das Ende offen geäußerter Kritik. Wer künftig Islamisierung, Massenzuwanderung, Feminismus oder Gender-Politik kritisiert, dem drohen nicht nur empfindliche Strafen, sondern bald auch die »Umerziehung«. 2› Hinweis Gut bezahlt werden jene Journalisten, die dieses Spiel mitmachen. All das belege ich in den nachfolgenden Kapiteln.
Nach der Veröffentlichung dieses Buches wird wohl wieder einmal ein Aufschrei durch unsere Medien gehen. Ich kenne diese Reaktionen ja schon vom ersten Band (Gekaufte Journalisten) her. Politik und Medien werden behaupten, dass es sich bei den von mir überführten Tätern immer nur um »Einzelfälle« handele. Ich halte dagegen: Es sind inzwischen so viele »Einzelfälle«, dass sie zusammen ein unschönes Gesamtbild ergeben. Lassen Sie dieses Bild bei der Lektüre der nachfolgenden Kapitel auf sich wirken. Anschließend entscheiden Sie selbst, ob Sie diese Zustände weiter dadurch unterstützen wollen, dass Sie die Journalisten der Lügenmedien mit Ihrem schwer verdienten Geld durch den Kauf von Zeitungen und Zeitschriften finanzieren. Falls Sie auf der Suche nach aktuellen und garantiert werbefreien Informationen sind, dann unterstützen Sie meine Arbeit bitte durch ein Abonnement des Informationsdienstes Kopp Exklusiv (http://www.kopp-exklusiv.de).
All jene, die erfahren möchten, welche Reaktionen und Entwicklungen es seit dem Bestseller Gekaufte Journalisten gegeben hat, verweise ich auf den entsprechenden Abschnitt am Ende dieses Buches (»Lobhudeleien auf die herrschende Elite«). Falls Sie Anregungen oder Hinweise zu dieser Buchreihe über korrupte Journalisten und deren Desinformationskampagnen haben, so erreichen Sie mich über meine Facebook-Seite oder über Twitter.
Tauchen Sie jetzt ein in jene geheimnisvolle Welt der Volkserzieher, die Sie nach dem Willen unserer Eliten so niemals kennenlernen sollten.
Rottenburg, im November 2016
Kapitel I
Der Deutungsadel in Aktion
Alle in diesem Buch namentlich genannten Personen bestreiten eine klebrig-filzige Nähe zu Eliteorganisationen. Sie bestreiten zudem, Lobbyisten zu sein. Sie bestreiten auch, sich durch die dargelegte Nähe zur Elite »korrumpieren« zu lassen. Und sie bestreiten, als Journalisten mit Nähe zu vorgenannten Gruppen eine journalistische »Beißhemmung« entwickelt zu haben. Sie bestreiten, dass sich die dargelegte Nähe auf ihre Berichterstattung auswirkt. Alle in diesem Buch genannten Organisationen bestreiten, Lobbyorganisationen zu sein und/oder Journalisten und/oder die öffentliche Meinung beeinflussen zu wollen. Sie bestreiten zudem Kontakte zu Geheimdiensten.
Deutsche und Österreicher hassen Bevormundung und Gängelei. Diesbezüglich reagieren sie allergisch – bei diesen Punkten schrillen ihre Alarmglocken. Die vielen Verbote hängen ihnen zum Halse heraus. Politik und Medien wissen das – und deshalb arbeiten sie mit raffinierten Psychotricks. Sie nutzen modernste Erkenntnisse der Verhaltensforschung, um uns zu manipulieren, zu desinformieren und uns in ihrem Interesse in eine ganz bestimmte Richtung zu lenken.
Der deutsche Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hat auf der Herrentoilette gelernt, wie man Menschen gezielt beeinflusst – und zwar beim Urinieren. Harvard-Professor Cass Sunstein hat es ihm erklärt: am Beispiel eines Pissoirs. 3› Hinweis Früher waren solche Herrentoiletten schmutzig, weil viele Männer beim Wasserlassen einfach nicht das »Ziel« trafen. Gebots- und Verbotsschilder halfen nicht. Doch dann kam jemand auf die Idee, eine täuschend echt aussehende Fliege ins Pissoir zu kleben. Männer sollten tiefenpsychologisch dazu animiert werden, beim Pinkeln auf die Fliege zu zielen. Es klappte. Die Sauberkeit der Toiletten verbesserte sich enorm. Heute findet man in vielen solcher Örtlichkeiten Fliegen im Pissoir. Man kann Menschen also ganz gezielt beeinflussen, und zwar, ohne gleich den ganz großen Vorschlaghammer herausholen zu müssen.
Politik und Medien machen sich solche Erkenntnisse heute zunutze. Sie glauben schließlich, dass Menschen von Natur aus faul, gierig, behäbig, schwach und therapiebedürftig seien. Irgendwer muss uns Bürgern ständig sagen, was gut für uns ist. So wie die Werbung uns jeden Abend kurz vor den TV-Nachrichtensendungen die Schmerzcremes in blauer, gelber und roter Verpackung anpreist. Da muss man dann nur noch abkassieren. Wir Trottel kaufen bei entsprechender Werbung einfach alles, solange wir uns noch an die Farbe des Produkts erinnern können. Menschen handeln angeblich nicht vernünftig, weil keiner von uns die Zeit dafür hat, den ganzen Tag Informationen zu sammeln, um dann nach reiflicher Überlegung zu entscheiden, welches Produkt wir kaufen oder welche Partei wir wählen sollten. Weil wir so unheimlich dumm sind, unterscheiden wir Politiker auch nur noch nach Farben, nicht mehr nach Inhalten: die Grünen, die Gelben, die Roten und die Schwarzen – und die Mehrheit der Bürger merkt gar nicht, dass die Politik sie steuert wie in einem Supermarkt. Oder wie in einer Kantine.
Wird in einer Kantine das Obst in der Auslage auf Augenhöhe platziert, während Brötchen und Bratwürste weiter unten und ganz hinten ausgestellt werden, greifen viele Bürger automatisch zum Obst. Es ist ein wirkungsvoller kleiner Psychotrick, der genauso funktioniert wie die »Quengelware« im Supermarkt: In den Bereichen vor den Kassen, wo die Mütter beim Einkaufen mit ihren kleinen Kindern in der Schlange warten müssen, wurden lange Zeit fast ausschließlich jene Produkte in die Regale gestellt, die auf Kinder wie Magnete wirkten und genau in ihrer Augenhöhe lagen – etwa Kinderschokolade. Solche Marketingtricks nutzen längst auch Politik und Medien. Wir Bürger sollen nicht mehr frei entscheiden, was wir wann und wo kaufen, was wir essen und wen wir wählen. Politik und Medien nehmen uns die Entscheidungen ab. SPD-Politiker Heiko Maas findet es gut, Menschen so in eine bestimmte Richtung zu lenken, und erklärt in diesem Zusammenhang, er sehe noch »viele spannende Anwendungsmöglichkeiten« 4› Hinweis . Aber dürfen Politiker und die ihnen ergebenen Leitmedien darüber entscheiden, was gut und was schlecht für die Bürger ist? Wie sie sich zu verhalten haben? Und zwar in Bezug auf die Dämmung der Häuser bis hin zur Abgabe der Steuererklärung?
Der Staat als Lenker? Und die Medien nur noch als Durchsetzungsorgane der Interessen des Staates? Ist es wirklich gut, wenn der Staat jedem die verpflichtende Dämmung von Bauten mittels Stoffen vorschreibt, die in wenigen Jahren auf gigantischen Sondermülldeponien landen? Ist es wirklich gut, wenn die Politik jedem die Altersvorsorge vorschreiben will und dabei auch genau regeln möchte, wer die Früchte seiner Arbeit wie anlegen muss? Schließlich ist es doch der Staat, der Jahr für Jahr das Rentenniveau absenkt und damit erst die Voraussetzung für die drohende Altersarmut schafft.
In diesem Buch werden Sie erkennen: Der Staat lullt uns über die ganze Palette der Propagandamedien rund um die Uhr ein. Wir Bürger sollen davon abgelenkt werden, dass dieser Staat ganz sicher nicht ein väterlicher Freund ist. Er ist vielmehr eine Institution, die uns Bürgern Macht und Freiheit entzieht, um diese dann neu zu verteilen – nach seinen Regeln. Wer diese Regeln kritisch hinterfragt und kein willenloser Musterbürger ist, den kann man allerdings nicht manipulieren und beliebig steuern.
Viele Jahrzehnte Verhaltensforschung haben gezeigt, dass die Steuerung von Menschen – zumindest im Experiment – funktioniert. Dabei muss man vor allem das sogenannte impulsive System ansprechen. Das ist eine Art Autopilot in unserem Gehirn, der schnell und ohne Anstrengung arbeitet. Erziehungsmaßnahmen der Politik wie die »Runter vom Gas«-Verkehrskampagnen zielen auf dieses impulsive System ab. Daneben muss oft auch das reflexive System überzeugt werden. Das braucht im Gegensatz zum impulsiven System die Ratio, die Abwägung (dazu zählt etwa die Ampelkennzeichnung auf Lebensmitteln), und ist daher eher träge. Die Europäische Union hat viele Millionen Euro Forschungsgelder zur Verfügung gestellt, um zu erkunden, wie man bei diesem Projekt (Stichwort: Nudging; engl. für anstupsen) möglichst weite Teile der Bevölkerung unmerklich in jede gewünschte Richtung lenken kann. 5› Hinweis
Der von den Grünen vorgeschlagene »Veggie Day«, ein vom Staat verordneter fleischfreier Tag in allen Kantinen 6› Hinweis , ist dabei nur ein Vorgeschmack. Falls solche Vorgaben eine Erfolgsstory werden sollten, dann drohen am Ende mehr als nur schnitzelfreie Tage für die Gesundheit. Der Staat wird dann unsere Interessen nicht mehr vertreten, sondern ändern. Aus Merkels Kuschelrepublik wird am Ende ein riesiges Sanatorium mit Dauerbetreuung. Die Deutschen enden dann als dressierte Hausschweine.
Hinter alledem steht ein negatives Bild des Menschen. Es unterstellt, dass wir Bürger nicht in der Lage sind, das eigene Verhalten zu überdenken und unser Leben zu steuern. Es geht darum, jeden Einzelnen subtil zu beeinflussen. Diese Steuerung ist viel perfider als ihre historischen Vorgänger. Früher setzten Diktaturen auf Verbote und Zwang; unsere heutigen Politiker hingegen setzen auf Manipulation. Letztlich geht es um die Bastelanleitung für den braven Bürger. Das ist klassische staatliche Bevormundungspolitik, die den Bürger als eine Art Hund sieht, den man nach Belieben erziehen beziehungsweise abrichten kann.
Weil wir mündigen Bürger schrecklich dumm sind, muss uns ständig jemand sagen, was gut und was schlecht für uns ist. Gott sei Dank gibt es dafür Politiker und Leitmedien. Die greifen immer wieder in die psychologische Werkzeugkiste, weil wir therapiebedürftig sind, manipulieren und bevormunden uns. Am liebsten so, dass wir dummen Bürger das gar nicht mitbekommen. Damit wir kleinen Trottel brav gehorchen, werden uns täglich über die Leitmedien Vorbilder präsentiert. Etwa Fälle von Flüchtlingen, die Tag für Tag Geld auf der Straße finden und brav bei der Polizei abgeben. So sollen wir positiv auf den Massenansturm von noch mehr Migranten eingestimmt werden. Zeitgleich zeigen uns Medien auch jene finsteren Gestalten, die am äußersten Rand der Gesellschaft nur darauf warten, unserer angeblich so glückliches multikulturelles Leben zu zerstören – etwa kleine blonde Mädchen mit geflochtenen Zöpfen.
Jeder, der irgendwie anders, das heißt: nicht systemkonform beziehungsweise wie die Vordenker in unseren Leitmedien handelt, der läuft heute sofort Gefahr, als »Rassist« und »Nazi« verunglimpft zu werden. Mitunter nehmen die journalistischen Berichte dabei satirische Züge an. Jedenfalls glaubte ich zunächst an einen verspäteten Aprilscherz, als ich mitten im medialen Sommerloch 2016 in einer Hamburger Zeitung die Überschrift »Nazi-Siedler umzingeln Hamburg« entdeckte. 7› Hinweis Dummerweise war der betreffende Artikel keine Satire, sondern bitterer Ernst. Er begann mit den Worten: »Es ist erschreckend, was sich da auf dem platten Land rund um Hamburg zusammenbraut – und die Öffentlichkeit hat davon bisher kaum Notiz genommen: Seit Jahren schon lassen sich völkische Siedler in der Lüneburger Heide, dem Wendland, vor allem aber in Mecklenburg nieder. (…) Das Ziel ist die Herrschaft über die Dörfer. Die MOPO erklärt, wie gefährlich diese Menschen wirklich sind.« 8› Hinweis
Mir wurde angst und bange. Kalter Schweiß legte sich auf meine Stirn. Schließlich hatte ich über Jahre in Lüneburg an der Universität Sicherheitsmanagement unterrichtet und dort in der Umgebung in mehreren Dörfern gewohnt. Ehrlich: Von den »völkischen Siedlern«, die Hamburg umzingeln, hatte ich noch nichts mitbekommen. Deshalb las ich gespannt weiter. Ich wollte unbedingt wissen, was da in den Dörfern um Lüneburg für brandgefährliche Menschen leben. In dem Artikel wurden die neuen Nazis detailliert beschrieben, etwa die weiblichen: »Frauen (…) tragen langes Haar und lange Röcke.« 9› Hinweis Mir wurde jetzt wirklich übel, denn auch ich hatte in Lüneburg und Umgebung schon Frauen mit langen Haaren und langen Röcken gesehen. Das waren also wahrscheinlich Nazi-Frauen. Aus dem entsprechenden Artikel erfuhr ich, welche Berufe jene »völkischen Siedler« ausüben, die nun planmäßig Hamburg umzingeln: Sie sind »Kunsthandwerker, Erzieher, Hebammen oder Gärtner«. 10› Hinweis Andere wiederum tarnen sich skrupellos als Bauern, gern auch als »Biobauern«. Weitere leben als Handwerker, wie es in dem Bericht hieß: »Zimmerleute, Maurer und Elektriker gleicher Gesinnung halten kostengünstig Haus und Hof instand.« 11› Hinweis Nun hatte ich in der Umgebung von Lüneburg auch schon bei Biobauern und Kunsthandwerkern eingekauft, kenne dort auch Hebammen und Gärtner. Die erschienen mir eigentlich ganz normal. Doch die Hamburger MOPO wusste zu berichten, dass das mitunter alles nur Tarnung sei. Denn sie »gehen konspirativ vor, engagieren sich in Sportvereinen, Kirchen, Schützenvereinen und in der Elternvertretung an der Schule«. Und Anfang Mai treffen sie sich immer beim Maitanz. 12› Hinweis In über 25 norddeutschen Dörfern soll es schon mehr als einen »Nazi-Siedler« geben. Das belegte eine zu dem Artikel veröffentlichte Karte der MOPO, die an die früheren Kriegsausgaben der Deutschen Wochenschau erinnerte. Sie sollte den angeblichen Vormarsch der braunen Horden auf Hamburg dokumentieren.
Frauen mit langen Haaren und langen Röcken sind demnach Nazi-Bräute. Vor allem, wenn sie sich daheim um Haus und Küche kümmern und auch noch zum Maitanz gehen. In dem Artikel nannte man das »Rollenbilder von vorgestern«. Im Internet erklärte MOPO-Chefreporter Olaf Wunder, der aussah, als sei er gerade nach einer durchzechten Nacht aus dem Bett gefallen, wie gefährlich die angeblichen Nazi-Siedler seien. Falls Sie also demnächst einmal Urlaub in der Umgebung von Lüneburg machen, im Wendland oder in Mecklenburg: Seien Sie vorsichtig! Vor allem, wenn Ihnen ein Biobauer mit dem Traktor entgegenkommt. Oder wenn Sie eine Frau mit langen Haaren und einem langen Rock sehen. Vielleicht handelt es sich bei diesen Personen ja um jene »völkischen Siedler«, die einen geheimen Plan haben und nach Angaben der MOPO Hamburg umzingeln wollen.
Nun sollte hier nicht der Eindruck entstehen, dass die Lage in Österreich anders ist. Im Gegenteil: Auch die anständigen Österreicher werden vom Deutungsadel der Volkserzieher inzwischen zu kleinen Nazi-Trotteln erklärt, dazu nachfolgend ein Beispiel. Lange Zeit galt die Bevorzugung regional erzeugter Nahrungsmittel als politisch wünschenswert: überprüfbare Qualität, umweltschonend (keine langen Flugtransporte) und keine Ausbeutung anderer Länder (weder Billiglöhne noch Zerstörung von Wäldern). Doch 2016 entdeckten Volkserzieher, dass der Trend zur Regionalität auch ein Trend zur Heimat sei und anfällig für Nazi-Ideologie mache, weshalb er rechtsextrem sei. Die ORF-Sendung Steiermark heute fand in investigativer Recherche endlich heraus, dass immer mehr junge Menschen ihr Gemüse selbst anbauen und auch beim Bauern um die Ecke einkaufen. Offenbar ist das ein ungeheuerlicher Skandal, der uns lange Zeit irgendwie verborgen blieb. Denn jene, die beim Biobauern kaufen und der Heimat verbunden sind, gelten dem ORF als nicht weltoffen und anfällig für Nazi-Ideologien. Wer lieber Äpfel aus der Steiermark anstelle exotischer Früchte erwirbt, hat laut ORF schließlich »kein offenes Weltbild« 13› Hinweis . In dem Bericht des ORF, der Käufer von regionalen Produkten in die Nähe von Nazis rückte, wurden auch noch Menschen gezeigt, die Österreich-Fahnen schwenkten. Seitdem ich das alles mitbekommen habe, schlage ich den Mantelkragen hoch und setze eine dunkle Sonnenbrille auf, wenn ich beim regionalen Biobauern einkaufen gehe. Wahrscheinlich observiert den ja schon lange der Verfassungsschutz, weil Kunden wie ich »kein offenes Weltbild« haben. Und wahrscheinlich ist es bald so weit, dass regionale Produkte beim Bauern um die Ecke aus Gründen der Politischen Korrektheit nur noch unter dem Ladentisch gehandelt werden dürfen, damit die kleinen Adolfs und Evas weltoffener aufwachsen und statt österreichischen nun neuseeländische Äpfel essen.
Nichts tut Journalisten unserer Leitmedien schließlich so gut wie das Gefühl, gegen rechts zu kämpfen. Denn dann steht man garantiert auf der richtigen Seite. Früher hieß es, Deutschland sei das Volk der Kleingärtner, Vereinsmeier und Besserwisser. Heute sind die Deutschen das Volk der Antifaschisten. Es gibt Aktionen wie »Kein Bier für Nazis« oder »Kein Sex mit Nazis«. 14› Hinweis In Deutschland existieren heute mehr Aktionsgruppen gegen Nazis als Schützenvereine. Diese ganze antifaschistische Bewegung ist nicht zufällig entstanden. Überall kann man jetzt lesen, wie wichtig es ist, aufzustehen und Haltung zu zeigen gegen »rechts«. Wer nicht will, dass Nazis in Deutschland wieder salonfähig werden, der darf nicht länger schweigen. Unsere Leitmedien propagieren das so.
Sie geben uns heute auch ganz offen vor, welche Bücher besser aus den Regalen verbannt und keinesfalls mehr in Buchhandlungen verkauft werden sollten – beispielsweise von mir verfasste Werke und alle anderen Titel aus meinem Verlag, dem Kopp Verlag. So forderte die Antifa im Oktober 2016 von der Buchhandelskette Thalia, den Verkauf meiner Bücher einzustellen. 15› Hinweis Zeitgleich hatte auch die linke Berliner Tageszeitung taz gegen meine Bücher gehetzt. 16› Hinweis
Was dann dabei herauskommt, wenn solche Zensur wieder salonfähig wird, hat der Berliner Rechtsanwalt Ansgar Neuhof in Hinblick auf eine der vielen Aktionsgruppen gegen rechts am Beispiel der auch vom Bundesjustizministerium geförderten Zensur in unseren Medien wie folgt zusammengefasst:
»Max Kahane war ein überzeugter Kommunist. KPD-Mitglied, Mitbegründer des (späteren DDR-)Nachrichtendienstes ADN, Journalist und Chefkommentator beim Neuen Deutschland, dem staatlichen Propagandablatt der DDR, das gegen die Bundesrepublik und ihre freiheitliche, marktwirtschaftliche Ordnung hetzte und den Verbrecherstaat DDR verherrlichte. Sogar die Zeitung Neues Deutschland selbst (ja, sie existiert immer noch) schrieb – bei aller Relativierung im Übrigen – im April 2016 zum 70-jährigen Bestehen über die eigene Vergangenheit: ›In dieser Zeitung haben furchtbare Dinge gestanden, wurden Linke diffamiert, Menschen verächtlich gemacht, denen der real existierende Sozialismus keine Hoffnung mehr war. Es wurde gelogen. Es wurden reale Zustände und Zusammenhänge vernebelt.‹ Nun ja, es wurden nicht nur Linke diffamiert. Aber in der Tat: Furchtbare Dinge hat die Zeitung verbreitet. Und Max Kahane hat dabei mitgemacht. Seine Tochter Anetta Kahane führt die ›furchtbare‹ Propagandaarbeit über die von ihr 1998 gegründete, als gemeinnützig anerkannte Amadeu-Antonio-Stiftung fort, deren Vorstandsvorsitzende sie ist. Gelernt hat sie dies womöglich bei der DDR-Staatssicherheit, der sie sich gegenüber über viele Jahre als Spitzel verpflichtet hatte. Eine Schule fürs Leben. Ein bewährtes Mittel der Stasi zur Zersetzung war, Menschen mit rechtsextremen Kreisen in Verbindung zu bringen. Dieses Mittel lässt sich auch heute nutzen. Über ihre Stiftung kann Frau Kahane jetzt Andersdenkende diffamieren und an den Pranger stellen. Da werden Listen über Personen mit aus Sicht der Stiftung falscher politischer Einstellung geführt und diese in die (rechts-)kriminelle Ecke gestellt (siehe das Projekt ›Neue Rechte‹-Wiki), auf Regierungsgeheiß mit Facebook eine sogenannte ›Initiative für Zivilcourage online‹ zur Bekämpfung unliebsamer Meinungen im Internet betrieben oder kürzlich mit ausdrücklich genannter Unterstützung des Bundesfamilienministeriums in einem Leitfaden über Hetze gegen Flüchtlinge in Sozialen Medien konkrete Personen namentlich verunglimpft (…). Allgemeiner Unterstützung kann sich Frau Kahane bei ihrem Tun sicher sein. Im Stiftungsrat sitzen Vertreter aus den Reihen des Rundfunk Berlin-Brandenburg und der Wochenzeitung Die Zeit, es besteht eine Kooperation mit dem Stern, und die SPD-Fraktion des Bundestags hat der Stiftung einen Bundestags-Hausausweis für Lobbyvertreter ausgestellt. Frau Kahane ist das, was ihr Vater in der DDR war: ein mit den Mächtigen vernetzter, ideologisch verhärmter Überzeugungstäter. (…) Finanziell jedenfalls hat sich ihre Vor-Wende-›Ausbildung‹ in der DDR für Frau Kahane außerordentlich gelohnt. Denn ihre Agitationstätigkeit kann sie mit weitreichenden Steuermitteln betreiben.« 17› Hinweis
Der deutsche Bundesjustizminister Heiko Maas fördert die Zensuranstrengungen der Anetta Kahane. Die Ex-Stasi-Frau leitet heute das Meinungsfreiheitsschutzkommando unserer geliebten Führerin. Was sie abschaffen will? Zitat Kahane: »Alles sagen zu können, einfach alles.« 18› Hinweis Nach Auffassung der Fachfrau für porentiefe Sprachhygiene muss in Deutschland aus Gründen des Meinungsfreiheitsschutzes wieder viel mehr zensiert werden. Das sagt eine ganze Menge über den Zustand dieses Landes aus. Es gab einmal eine Zeit, da wurde in Deutschland »entartete« Kunst verboten und vernichtet. Heute sichtet man im gleichen Land »entartetes« Denken sowie »entartete« Menschen. Denn in diesem Deutschland werden jetzt schon in den Kindergärten kleine Adolfs und Evas gesichtet.
Die bösen Rechtsextremisten lauern heute nach Auffassung unserer Leitmedien wirklich überall. Schon im Bauch ihrer Mutter werden sie auf rechte Tugenden geprägt: etwa Gehorsam. Die nachfolgenden Absätze sind keine Satire. Sie wurden inhaltlich tatsächlich so im Februar 2016 in der Apotheken-Zeitschrift Baby und Familie veröffentlicht. Eine Kopie des Heftes mit dem darin abgedruckten Artikel einer Julia Jung liegt dem Autor vor. Vertuschen hilft also nicht mehr.
In Baby und Familie erwarten die Leser normalerweise Artikelchen über den »Lifestyle« von Eltern und deren Kindern, gespickt mit gezielt eingestreuten Werbeseiten für Mittelchen, die man in den Apotheken kaufen kann. Das war wohl früher einmal so. Eher zufällig bekam ich ein solches Heftchen in die Hände und entdeckte dort in der Februar-Ausgabe 2016 einen langen Bericht über die »Gefahr von rechts«. Redakteurin Julia Jung, Mutter der kleinen Paula Luise 19› Hinweis , ist normalerweise spezialisiert auf Artikel über Schwarze Löcher in der Wohnung (»Wohin verschwinden Socken, Puzzleteile und Ohrringe?« 20› Hinweis ) und hat auch schon über einen Besuch im Baumarkt berichtet (»In Heimwerkerkursen lernen Frauen bohren, schleifen, Dinge reparieren« 21› Hinweis ). Julia Jung schreibt auch über Make-up-Pannen. 22› Hinweis Sie beantwortet Fragen wie: Was macht man als Frau, wenn das Puder fleckig aussieht? Oder der Lidschatten nicht richtig haftet? Das ist die bunte kleine Welt der Journalistin Julia Jung.
Dann aber lese ich von ihr den Artikel über »rechte Eltern« und die »Gefahr von rechts«. Julia Jung zitiert in dem Heftchen, das immerhin eine Auflage von mehr als 700000 Exemplaren hat, die Berliner Sozialarbeiterin Eva Prausner mit Aussagen zu der Frage, woran man die Kinder von Rechtsextremen erkennt. Bei Mädchen sind das beispielsweise »akkurat geflochtene Zöpfe und lange Röcke« 23› Hinweis . Autorin Julia Jung schreibt das völlig unkritisch auf. Offenkundig weiß sie nicht, dass ihr Heftchen Baby und Familie erst wenige Monate zuvor eine Anleitung zum Thema Zöpfe abgedruckt hatte. Da hieß es unter dem Titel »Flechtfrisuren: So gelingt der Zopf«: »Spießig? Von wegen! Flechtfrisuren sind wieder stark im Kommen. Hairstylistin Ann-Kathrin Gerbermann zeigt, wie es geht.« 24› Hinweis Unsere Julia Jung will ihren Lesern wahrscheinlich sagen, dass Baby und Familie insgeheim rechtsextreme Eltern durch Zopf-Flechtanleitungen unterstützt. So interpretiere ich jedenfalls ihren Artikel über rechtsextreme Mädchen mit »akkurat geflochtenen Zöpfen«.
Das Apothekenheftchen beglückt uns im Artikel der Julia Jung mit dem Satz: »Kinder rechter Eltern sind nicht unbedingt anders als Kinder anderer Eltern. Sie fallen manchmal erst nach längerer Zeit auf, zum Beispiel, weil sie sehr still oder sehr gehorsam sind.« Falls Sie, lieber Leser, also ein Kind haben, das Ihnen nicht regelmäßig widerspricht und auch eher zurückhaltend und still ist, dann könnte da gerade ein kleines rechtsextremes Monster heranreifen. Der Artikel ist illustriert mit Frauen und Mädchen mit blonden Zöpfen. Julia Jung warnt uns unter Berufung auf andere vor blonden Mädchen mit Röcken 25› Hinweis und vor Kindern, die »keine amerikanischen Schriftzüge auf ihrer Kleidung« tragen.
Wenn ich Artikel wie jenen aus dem Apothekenheftchen Baby und Familie lese, in denen uns suggeriert werden soll, dass auf Spielplätzen und in Kindergärten immer mehr verkappte kleine getarnte Adolfs und Evas herumlaufen, dann erkenne ich, wie gleichgeschaltet unsere Medien heute agieren. Die übelste Propaganda und Desinformation wird eben überall abgedruckt. Die Konsequenz: Ich kaufe jetzt nichts mehr in Apotheken, die solche Heftchen ausliegen haben. Ich bestelle meine Medikamente stattdessen lieber im Internet, bis diese widerliche Propaganda verschwindet, denn ich will sie mit meinen Einkäufen nicht länger mitfinanzieren.
Ich bin gespannt darauf, was aus Baby-und-Familie – Redakteurin Julia Jung werden wird. Ich wäre nicht überrascht, wenn sie eines Tages als Regierungssprecherin der Blockparteien in einem staatlichen Propagandasender landet. Die Qualifikation dafür hat sie ja schon unter Beweis gestellt. Und solches Denken wird staatlicherseits alimentiert, gefördert – und gefordert. Die deutschen Steuerzahler finanzieren ja auch Aufklärungsheftchen für Kindertagesstätten, die beispielsweise unter dem Titel Handreichung für Kindertagesstätten im Umgang mit Rechtsextremismus daherkommen. 26› Hinweis Produziert wird so etwas übrigens wieder unter tatkräftiger Mitwirkung von Anetta Kahane, die wir gerade erst am Ende des vorangegangenen Abschnitts als verlängerten Arm der Zensurbemühungen des deutschen Bundesjustizministers vorgestellt haben.
Solche verqueren Schriften lesen sich wie die Anleitung zur Zerstörung jeglicher Zusammenarbeit in der Gesellschaft. Da werden Kindergärtnerinnen zu Vorurteilen gegenüber ganz normalen Müttern erzogen, heißt es doch beispielsweise zur Frage, wie man rechtsextreme Eltern erkennt:
»Frage: In welcher Form unterwanderten die rechtsextremen Eltern den Alltag der Einrichtung?
Antwort: Ich weiß gar nicht, ob ich dazu Unterwanderung sagen kann. Die sind eben sehr engagiert und bemühen sich sehr darum, bei uns alles mitzumachen. Zu Weihnachten machen wir immer einen kleinen Basar. Die rechtsextreme Mutter will da ganz viel mitmachen. Auch in den Elternversammlungen ist die Frau immer da und fragt auch ganz viel. Sie hat auch angeboten, auf Ausflüge mitzukommen.«
Und an anderer Stelle heißt es:
»Frage: Wie haben Sie erkannt, dass Sie Kinder von rechtsextremen Eltern in Ihrer Einrichtung betreuen?
Antwort: Ich habe es erst gar nicht bemerkt. Da ich noch nicht lange in der Region lebe, kenne ich oftmals die Hintergründe der Eltern nicht. Kolleginnen haben in der Dienstbesprechung erzählt, dass wir es wohl mit rechten Eltern zu tun haben. Einordnen konnte ich das aber immer noch nicht richtig. Ich habe auch meistens nur die Mutter der Kinder gesehen. Wir haben dann eine Weiterbildung gemacht über den Träger unserer Einrichtung, da ging es um Rechtsextremismus. Da war ich sehr erschrocken. Auf einmal haben wir die Mutter und den Vater mit anderen Augen gesehen. Autokennzeichen und Kleidung konnte ich dann einordnen.«
Halten wir also fest: Engagierte Mütter, die einen Basar organisieren, zu Ausflügen mitkommen, bei Elternversammlungen erscheinen und ansonsten völlig unauffällig erscheinen, sind rechtsextrem. Und wenn man Seminare absolviert, dann kann man sie auch anhand ihrer Kleidung identifizieren. Ich ahne es: Die Mütter tragen sicher manchmal Zöpfe und lange Röcke.
Wer dieses Denken verinnerlicht hat, der sieht überall böse deutsche Rechtsextremisten. Etwa in Herne. Dort wurde ein Schüler der Hauptschule am Hölkeskampring vom Unterricht ausgeschlossen. Er war mit einer Frisur zum Unterricht erschienen, die eine »rechtsradikale Grundhaltung« symbolisiere, hieß es in einem Ordnungsschreiben der Schulleitung. 27› Hinweis Die regional erscheinende WAZ (Westdeutsche Alllgemeine Zeitung) schrieb dazu:
»Der Linksscheitel sei ein Abbild einer ›Person des Dritten Reiches‹. ›Es ist eine verbotene Symbolik. Sie widerspricht der Verfassung‹, sagte die Rektorin Claudia Aldibas-Könneke der WAZ.« 28› Hinweis
Die Posse einiger Volkserzieher wurde endgültig zur Farce, als sich herausstellte, dass auf dem Foto, mit dem die WAZ ihren Artikel illustriert hatte, der »rechte Schüler« von sich aus gesehen den Scheitel auf der linken Seite trug. Adolf Hitler aber trug in auf der anderen Seite. Der auf der falschen Seite gezogene Scheitel als richtiges rechtsradikales Symbol? Bleibt nur noch anzumerken, dass der betroffene Schüler politisch links eingestellt ist, die Antifa unterstützt und mit rechten Gruppen nichts zu tun hat. Aber die Volkserzieher lauern eben überall und sind mit ihrem Urteil sofort zur Stelle.
Wer dieses Denken verinnerlicht hat, der dreht voll durch. Und der bringt auch schon mal eine ganze Stadt und die deutsche Polizei in Verruf. Hauptsache die Propaganda trichtert den Massen mit dem Vorschlaghammer ein, dass Ausländer gut und Deutsche böse sind. Wie in einer kleinen ostwestfälischen Stadt, in der man an nichts Böses dachte. Bis eine multikulturelle Reporterin des WDR auftauchte.
Erich Rettinghaus ist der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft in Nordrhein-Westfalen. Wir kennen uns seit vielen Jahren. Im Oktober 2016 hatte ich ihn gefragt, was ihm als Erstes einfalle, wenn er den Begriff »Lügenmedien« höre. Auf die Antwort brauchte ich nicht lange zu warten. »Der Fall in Ostwestfalen«, sagte Rettinghaus. Ich ahnte, was er meinte. Der Polizist Rettinghaus ist heute noch geschockt, wenn er daran denkt, was unsere Leitmedien in der Öffentlichkeit aus einem Polizeieinsatz gemacht haben, bei dem deutsche Polizisten von Ausländern angegriffen wurden.
Glaubt man unseren Systemmedien, dann hatten tumbe deutsche Polizisten im ostwestfälischen Warburg 2016 völlig grundlos eine arme syrische Flüchtlingsfamilie angegriffen. Ganz Deutschland war entsetzt: Politiker empörten sich, und die Staatsanwaltschaft ermittelte. Nur die Wahrheit schien niemanden zu interessieren.
Im Frühjahr 2016 übertrafen sich deutsche Leitmedien mit Lügengeschichten, bei denen der Lügenbaron von Münchhausen vor Neid erblasst wäre. Erst beglückte uns die Bild – Zeitung aus Erfurt mit einem Fund besonderer Art vor einem Asylbewerberheim. Der Artikel trug die Überschrift: »Selbst gebauter Sprengsatz mit Hakenkreuz: Nazi-Bombe vor Asylheim explodiert!« Angeblich wurde eine Rohrbombe vor einem Flüchtlingsheim gezündet. Es war eine Geschichte aus der sonderbaren Welt des Lügenblattes. Denn wenige Tage später stellte das Landeskriminalamt klar: Gefunden wurde am Asylbewerberheim keine Rohrbombe, sondern eine Wasserpfeife mit Haschischresten. Und diese war auch nicht »explodiert«.
Der nächste »Knaller« unserer Leitmedien ließ nicht lange auf sich warten: Im ostwestfälischen Warburg, das im Jahre 1010 erstmals urkundlich erwähnt wurde und wie das mittelfränkische Rothenburg ob der Tauber für seine intakte mittelalterliche Altstadt weltbekannt ist, hatten böse Polizisten syrische Flüchtlinge geschlagen. Ich muss hier anmerken: Ich bin in der 24000 Einwohner zählenden Stadt Warburg zur Schule gegangen, in ein ehemaliges Dominikanerkloster. Ich kenne jeden Winkel dort, auch viele der Polizisten, die an der Landfurt gegenüber dem Wiesenberg und in der Nähe des früheren Dominikanerklosters ihre Wache haben.
Ich habe in jenen Wochen mehrfach die Asylbewerberheime in der Umgebung von Warburg besucht. Manch einer, so meine subjektive Erfahrung, der sich dort als »syrischer Flüchtling« ausgab, sprach nicht einmal Arabisch (ich habe die Sprache gelernt und kann das ganz sicher beurteilen). Das alles vorweg. Ich will damit sagen: Ich schreibe hier nicht über etwas, von dem ich keine Ahnung habe.
Nun berichteten also fast alle Leitmedien, Warburger Polizisten hätten in einer Aufnahmeeinrichtung eine syrische Flüchtlingsfamilie geschlagen. Im WDR hieß es dazu beispielsweise: 29› Hinweis
»Nach Recherchen von Westpol, Die Story und Monitor ist es bei einem Polizeieinsatz am 9. März 2016 in einer kommunalen Flüchtlingsunterkunft in Warburg (Kreis Höxter) zu verbalen und körperlichen Übergriffen durch die Polizei gekommen. Eine Syrerin, alleinerziehende Mutter von drei Kindern, sollte zwangsweise in eine andere Unterkunft gebracht werden. Dem WDR liegt dazu Videomaterial vor. Darauf ist zu sehen, dass ein Polizist der syrischen Flüchtlingsfrau mit den Worten droht: ›Wenn sie nicht mitkommt, leg ich sie in Ketten und zerre sie raus. Ist mir scheißegal. Ich habe keine Zeit und keine Lust. Ich bin auch nicht ihr Freund (…), ist mir auch scheißegal, ob da ein Kind ist, das packe ich auch in Ketten.‹ Kurz darauf wird die Familie mit Zwang in den Polizeiwagen gezerrt. Auf dem Videomaterial ist zu sehen, dass ein Polizeibeamter den zwölfjährigen Sohn festhält und ein anderer die Mutter zu Boden stößt. Die Vorfälle während des Polizeieinsatzes bestätigen mehrere Augenzeugen gegenüber dem WDR.«
Vom Spiegel30› Hinweis bis zur Neuen Osnabrücker Zeitung31› Hinweis mochte sich kein politisch korrekter Auftragsschreiber die vermeintlich sensationelle Geschichte entgehen lassen. Der NRW-Innenminister nutzte die mediale Kulisse, um sich sofort empört über seine Polizisten zu zeigen. 32› Hinweis Die Staatsanwaltschaft nahm ein Ermittlungsverfahren auf. 33› Hinweis Natürlich gegen die Polizisten.
Weltweit sorgte Warburg so für negative Schlagzeilen. Schließlich hatten dort »Flüchtlinge« sogar mit Handyaufnahmen dokumentiert, wie Warburger Polizisten der Geduldsfaden riss. Man glaubte zu wissen, was passiert war. Denn auch Bild hatte uns ja berichtet, was angeblich in Warburg geschehen war. 34› Hinweis
Die Hintergründe und die Wahrheit schienen die Medien nicht zu interessieren. Was also war eigentlich geschehen? Eine ehrenamtliche Flüchtlingshelferin aus Warburg hatte sich kurz nach dem Medienrummel mit einem Brief zu Wort gemeldet, über den nur eine Lokalzeitung berichtete. In der Neuen Westfälischen hieß es: 35› Hinweis
»Eine ehrenamtliche Helferin in der Warburger Asylbewerberunterkunft hat in einem Brief an die Neue Westfälische die Einsatzbeamten der Polizei in Schutz genommen. Die sehen sich seit Freitag dem Vorwurf von körperlichen Übergriffen gegen Flüchtlinge ausgesetzt. Die Helferin schildert dagegen, dass die Frau aus Syrien mit ihren Kindern in ›ein eigenes Haus‹ umziehen wollte. Um dies zu erreichen, habe sie andere Bewohner der Warburger Zentralunterkunft des Missbrauchs beschuldigt. Die Frau war vor knapp zwei Wochen der Stadt Warburg zugewiesen worden. Vom ersten Tag an habe sie massiv Unruhe in der Unterkunft gestiftet. Die Verlegung in eine andere Warburger Unterkunft sei ihr seit einer Woche bekannt gewesen. Als nun die Polizei kam, habe die Mutter ihre Kinder aufgefordert, sich mit Bissen und Tritten zur Wehr zu setzen, und habe auch selbst zugebissen. Die Frau sei alles andere als eine liebevolle Mutter. ›Sie schlägt regelmäßig ihre Kinder‹, sagte die Flüchtlingsbetreuerin.«
Eine syrische Frau, die demnach »ein eigenes Haus fordert«, andere wahrheitswidrig einer Straftat (sexueller Missbrauch) bezichtigt, ihre Kinder dazu anleitet, Beamte zu beißen und zu treten, und die ihre Kinder auch regelmäßig schlagen soll – die wird zur Heldin unserer Leitmedien? Im Mekka Deutschland machen wir heute aus Tätern Opfer – und umgekehrt.
Unsere Medien basteln sich verlogene Überschriften wie »Selbst gebauter Sprengsatz mit Hakenkreuz: Nazi-Bombe vor Asylheim explodiert!« zusammen, auch wenn die »Bombe« nur eine Wasserpfeife war. Und sie machen Warburger Polizisten zu skrupellosen und brutalen Flüchtlingshassern.
Die SPD forderte dann erst einmal einen Untersuchungsausschuss. Zudem sollte die Willkommenskultur weiter gestärkt werden. Das Ansehen der 1000 Jahre alten Hansestadt Warburg interessierte die Lügenmedien nicht. Und die Polizisten? Die bekamen erst von den Medien und dann auch noch vom Innenminister einen Tritt. Mal ehrlich: Haben unsere Polizisten das verdient? Eine syrische Mutter leitet ihre Kinder dazu an, Beamte zu treten und zu beißen – und unsere Medien stürzen sich auf die Polizisten. Geht’s noch?
Als einer der Ersten hatte ich noch im März 2016 die Wahrheit über den »Fall« aus Ostwestfalen berichtet. Tom Buhrow, ehemals Tagesschau – Reporter, Tagesthemen – Moderator und heute WDR-Intendant, steht seit der enttarnten Lügengeschichte des WDR unter Erklärungsdruck. Der Bürgermeister von Warburg, dessen Gemeinde übelste Erfahrungen mit dem WDR gemacht hat und weltweit für Aufsehen sorgte, wollte von Buhrow wissen, weshalb das WDR-Politmagazin Westpol so lügt. Schließlich wurden die wahren Hintergründe des Polizeieinsatzes den Zuschauern verschwiegen. Schon bei Ausstrahlung des Films gab es Hinweise darauf, dass nicht die Polizisten, sondern die angeblich so unschuldige syrische Familie sich strafbar gemacht hatte. WDR-Westpol machte aus einem behutsamen Einsatz gegen eine skrupellose Asylantenfamilie einen reißerischen Bericht, der die Stadt Warburg, den Bürgermeister, das Ordnungsamt und die Polizisten so darstellte, wie es wohl nur Lügenmedien können: als eine Abart skrupelloser Monster, die dem Pöbel im angeblich so braunen Osten Deutschlands in nichts nachstehen.
Der Warburger Bürgermeister Michael Stickeln ist im Gegensatz zu den WDR-Mitarbeitern ein besonnener Mensch, der sich erst ein Bild der Lage macht und dann den Mund aufmacht. Hetze und politische Propaganda sind nicht seine Welt. In einem offenen Brief an den Intendanten des Westdeutschen Rundfunks machte sich Stickeln, was selten für ihn ist, Luft. Vor dem Hintergrund der verlogenen und einseitig vorverurteilenden WDR-Berichterstattung über den Polizeieinsatz in der zu seinem Amtsbereich gehörenden Dösseler Asylantenunterkunft forderte er vom WDR-Intendanten Tom Buhrow eine Erklärung und stellte viele unbequeme Fragen: 36› Hinweis
»• Warum hat die Mitarbeiterin des WDR, Frau Najima El Moussaoui, die umfangreichen Informationen, die wir ihr in rd. drei Stunden Interviews insbesondere über das gemeinsam mit der Flüchtlingsinitiative, der Sozialarbeiterin und der Polizei erstellte Unterbringungskonzept gegeben haben, vollständig weggelassen?
• Warum reduziert sie mein unter Zeugen nahezu einstündig geführtes und vollständig gefilmtes Interview, in dem ich ihr mehrfach und sachlich in vollkommener Ruhe unsere Beweggründe für das neue Unterbringungskonzept erläuterte, lediglich auf meine Aussage, dass ich das mir erstmals im Interview während laufender Kamera, vielleicht nur ausschnittweise, vorgestellte Handy-Video nicht kommentieren möchte?
Dieses Verhalten meinerseits halte ich nachdrücklich für richtig, da ich mir ein Urteil in dieser spontanen Situation aufgrund fehlender umfangreicher und objektiver Informationen nicht bilden konnte.
• Warum suggeriert man im Bericht unterschwellig, dass ich in der vom Landrat des Kreises Höxter am Freitag, dem 18.03.2016, kurzfristig einberufenen Pressekonferenz ›lediglich‹ meinen allgemeinen Vertreter, Herrn I. Beigeordneten Braun, entsende, dass ich mich vor der Pressekonferenz ›drücken‹ wollte?
Tatsächlich hätte man in Erfahrung bringen können, dass ich auf einer Beerdigung eines Freundes der Familie in meinem Heimatort anwesend war.
• Nur einen Tag nach der WDR-Berichterstattung in der Sendung Westpol tauchen Pressartikel in der Neuen Westfälischen Zeitung auf, in der von einer ehrenamtlichen Warburger Flüchtlingshelferin berichtet wird. Die Aussage dieser freiwilligen Helferin lässt das Verhalten der o. g. syrischen Flüchtlingsfamilie in einem völlig neuen Licht erscheinen, der die WDR-Berichterstattung gleichsam auf den Kopf stellt. Die Flüchtlingshelferin erklärt, dass die syrische Flüchtlingsmutter, die zusammen mit ihren Kindern erst seit einigen Wochen in Warburg weilt, in ein ›eigenes Haus‹ umziehen wollte und hierzu einen sexuellen Missbrauch in der Zentralunterkunft vorgetäuscht hat. Beim Eintreffen der Polizei habe die Mutter ihre Kinder aufgefordert, sich mit Tritten und Bissen gegen die Polizei zur Wehr zu setzen, und auch selbst zugebissen. Demnach hätten Augenzeugen berichtet, dass die Frau ihre eigenen Kinder regelmäßig schlägt.
Vor diesem neuen Hintergrund drängen sich Fragen auf: Wusste Frau El Moussaoui vom WDR von der Aussage der Warburger Flüchtlingshelferin, und, wenn ja, warum hat sie auch diese Information weggelassen? Muss hier gar befürchtet werden, dass dieser syrischen Flüchtlingsmutter mehr geglaubt wird als einer ehrenamtlichen Flüchtlingshelferin?
• Wenn Frau El Moussaoui von den Aussagen der freiwilligen Helferin keine Kenntnis hatte, wie ist es dann möglich, dass die Presse bereits nur einen Tag nach der WDR-Berichterstattung davon berichtet? Warum dieser Zeitdruck bei der Berichterstattung durch Frau El Moussaoui und diese zwangsläufig entstehende oberflächliche Recherchearbeit hier vor Ort?
• Wenn Frau El Moussaoui von der Aussage der Flüchtlingshelferin wusste, drängt sich hier nicht auch zwangsläufig die Frage auf, ob Frau El Moussaoui wirklich unabhängig von äußeren Einflüssen agiert?
• Ist es nicht so, dass alle Flüchtlinge – unabhängig von Herkunft und Asylstatus – in gleichem Maße zunächst als Asylsuchende anzusehen sind und die unterbringende Kommune selbstständig über den Ort und die Art und Weise der Unterbringung im Rahmen ihrer (begrenzten) Möglichkeiten bestimmen kann?
Sollte man nicht den Menschen, die sich ehren- wie hauptamtlich in dieser für unsere Gesellschaft so extrem herausfordernde Zeit für Flüchtlinge und ein friedvolles Zusammenleben vor Ort und in der Gesellschaft engagieren, zunächst einmal auch in den Medien zumindest unvoreingenommen, besser noch objektiv gegenübertreten?
• Ist Frau El Moussaoui bewusst, welche Demotivierung und auch vorverurteilende Anfeindungen Polizeibeamte aufgrund einer solch undifferenzierten Berichterstattung erleiden müssen? Auf die persönlichen Anfeindungen, denen ich seit der Berichterstattung ausgesetzt bin, möchte ich an dieser Stelle gar nicht ausführlicher eingehen. Ich denke, der einfache Hinweis auf die natürlich vorhandene Pressefreiheit dürfte dem Anspruch eines öffentlich-rechtlichen Senders nicht gerecht werden. Von diesem erwarte ich eine differenziert recherchierte Berichterstattung.«
So weit Auszüge aus dem offenen Brief des Warburger Bürgermeisters an den WDR-Intendanten. Eines wurde aus der Sicht Warburger Bürger klar: Beim WDR arbeiten möglicherweise auch jene gekauften Journalisten, die ich im gleichnamigen Bestseller enttarnt hatte. Und Deutschlands Lügenpresse war durch diese Lügengeschichte des WDR einmal wieder um ein Kapitel reicher geworden.