Weisheiten, Sprichworte und Redewendungen - Harry Eilenstein - E-Book

Weisheiten, Sprichworte und Redewendungen E-Book

Harry Eilenstein

0,0

Beschreibung

Die Reihe Die achtzigbändige Reihe „Die Götter der Germanen“ stellt die Gottheiten und jeden Aspekt der Religion der Germanen anhand der schriftlichen Überlieferung und der archäologischen Funde detailliert dar. Dabei werden zu jeder Gottheit und zu jedem Thema außer den germanischen Quellen auch die Zusammenhänge zu den anderen indogermanischen Religionen dargestellt und, wenn möglich, deren Wurzeln in der Jungsteinzeit und Altsteinzeit. Daneben werden auch jeweils Möglichkeiten gezeigt, was eine solche alte Religion für die heutige Zeit bedeuten kann – schließlich ist eine Religion zu einem großen Teil stets der Versuch, die Welt und die Möglichkeit der Menschen in ihr zu beschreiben, Das Buch Von den Germanen sind ca. 3.500 Weisheiten, Sprichworte und Redewendungen überliefert, die sehr anschaulich und detailreich die Einstellung der Germanen zu fast allen Themen des Lebens beschreiben. Sie sind in diesem Buch nach Themen sortiert, sodaß man zu jeder Frage nachsehen kann, welche Ansicht unsere Vorfahren dazu gehabt haben. Viele dieser Erkenntnisse sind heute noch genau so gültig wie damals – und bei so mancher Weisheit muß man unwillkürlich schmunzeln ...

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 493

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Bücher von Harry Eilenstein:

Astrologie (496 S.)

Photo-Astrologie (64 S.)

Tarot (104 S.)

Handbuch für Zauberlehrlinge (408 S.)

Physik und Magie (184 S.)

Der Lebenskraftkörper (230 S.)

Die Chakren (100 S.)

Meditation (140 S.)

Drachenfeuer (124 S.)

Krafttiere – Tiergöttinnen – Tiertänze (112 S.)

Schwitzhütten (524 S.)

Totempfähle (440 S.)

Muttergöttin und Schamanen (168 S.)

Göbekli Tepe (472 S.)

Hathor und Re:

Band 1: Götter und Mythen im Alten Ägypten (432 S.)

Band 2: Die altägyptische Religion – Ursprünge, Kult und Magie (396 S.)

Isis (508 S.)

Die Entwicklung der indogermanischen Religionen (700 S.)

Wurzeln und Zweige der indogermanischen Religion (224 S.)

Der Kessel von Gundestrup (220 S.)

Cernunnos (690 S.)

Christus (60 S.)

Odin (300 S.)

Die Götter der Germanen (Band 1 – 80)

Dakini (80 S.)

Kursus der praktischen Kabbala (150 S.)

Eltern der Erde (450 S.)

Blüten des Lebensbaumes:

Band 1: Die Struktur des kabbalistischen Lebensbaumes (370 S.)

Band 2: Der kabbalistische Lebensbaum als Forschungshilfsmittel (580 S.)

Band 3: Der kabbalistische Lebensbaum als spirituelle Landkarte (520 S.)

Über die Freude (100 S.)

Das Geheimnis des inneren Friedens (252 S.)

Von innerer Fülle zu äußerem Gedeihen (52 S.)

Das Beziehungsmandala (52 S.)

Die Symbolik der Krankheiten (76 S.)

Die Themen der einzelnen Bände der Reihe „Die Götter der Germanen“

Die Entwicklung der germanischen Religion

Lexikon der germanischen Religion

Der ursprüngliche Göttervater Tyr

Tyr in der Unterwelt: der Schmied Wieland

Tyr in der Unterwelt: der Riesenkönig Teil 1

Tyr in der Unterwelt: der Riesenkönig Teil 2

Tyr in der Unterwelt: der Zwergenkönig

Der Himmelswächter Heimdall

Der Sommergott Baldur

Der Meeresgott: Ägir, Hler und Njörd

Der Eibengott Ullr

Die Zwillingsgötter Alcis

Der neue Göttervater Odin Teil 1

Der neue Göttervater Odin Teil 2

Der Fruchtbarkeitsgott Freyr

Der Chaos-Gott Loki

Der Donnergott Thor

Der Priestergott Hönir

Die Göttersöhne

Die unbekannteren Götter

Die Göttermutter Frigg

Die Liebesgöttin: Freya und Menglöd

Die Erdgöttinnen

Die Korngöttin Sif

Die Apfel-Göttin Idun

Die Hügelgrab-Jenseitsgöttin Hel

Die Meeres-Jenseitsgöttin Ran

Die unbekannteren Jenseitsgöttinnen

Die unbekannteren Göttinnen

Die Nornen

Die Walküren

Die Zwerge

Der Urriese Ymir

Die Riesen

Die Riesinnen

Mythologische Wesen

Mythologische Priester und Priesterinnen

Sigurd/Siegfried

Helden und Göttersöhne

Die Symbolik der Vögel und Insekten

Die Symbolik der Schlangen, Drachen und Ungeheuer

Die Symbolik der Herdentiere

Die Symbolik der Raubtiere

Die Symbolik der Wassertiere und sonstigen Tiere

Die Symbolik der Pflanzen

Die Symbolik der Farben

Die Symbolik der Zahlen

Die Symbolik von Sonne, Mond und Sternen

Das Jenseits

Seelenvogel, Utiseta und Einweihung

Wiederzeugung und Wiedergeburt

Elemente der Kosmologie

Der Weltenbaum

Die Symbolik der Himmelsrichtungen und der Jahreszeiten

Mythologische Motive

Der Tempel

Die Einrichtung des Tempels

Priesterin – Seherin – Zauberin – Hexe

Priester – Seher – Zauberer

Rituelle Kleidung und Schmuck

Skalden und Skaldinnen

Kriegerinnen und Ekstase-Krieger

Die Symbolik der Körperteile

Magie und Ritual

Gestaltwandlungen

Magische Waffen

Magische Werkzeuge und Gegenstände

Zaubersprüche

Göttermet

Zaubertränke

Träume, Omen und Orakel

Runen

Sozial-religiöse Rituale

Weisheiten und Sprichworte

Kenningar

Rätsel

Die vollständige Edda des Snorri Sturluson

Frühe Skaldenlieder

Mythologische Sagas

Hymnen an die germanischen Götter

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Die germanischen Worte für

„Weisheit“ und „Sprichwort“

A Prinzipien

1. man weiß, was man erlebt hat

2. sich auf sich selber verlassen

3. geschehen ist geschehen

4. Unbeständigkeit/Unvorgesehenes

5. Wyrd

6. vorherbestimmter Tod

7. Führung durch die Götter

8. Zukunft und Vorherwissen

9. mit Gleichem antworten

10. Richtigkeit

11. Erste Ursache

12. Wiederholungen

13. Vergleich

14. Logik

15. Teilen und Wählen

B Ich

16. Lebenswille

17. Selbsterhaltung

18. Egoismus

19. Selbstbezogenheit

20. Extreme des Egoismus

21. Grenzen des Egoismus

22. Selbstmord

23. Identität

24. freier Wille

25. Selbstbestimmtheit

26. Souveränität

27. Prägung in der Jugend

28. Ich: Charakterprägung

29. Ich: Vorbilder

30. Ich: Gewohnheiten

31. Besonderheit

32. Verschiedenheit der Menschen

33. Selbsterkenntnis

34. Träume

C Wille

35. Selbstbeherrschung

36. Trunkenheit

37. Optimismus und Pessimismus

38. Wille und Weg

39. Ehre

40. Ruhm

41. Schande

42. Problemlösungen

43. Entscheidungen

44. Wagnis

45. Mut

46. Wut

47. Faulheit und Schlaf

48. Zaghaftigkeit

49. Feigheit

50. Kampf

51. Verrat, Hinterlist, Mißtrauen

52. Rache und Wergeld

53. Alter

54. Tod

D Sprechen

55. Grüße

56. Ehrlichkeit

57. Eid

58. Sprechen und Gerede

59. Schadenfreude

60. Beleidigungen

61. Flüche

62. Eidbruch und Meineid

63. Zurückhaltung

64. Selbstlob und Bescheidenheit

65. Weisheit und Rat

E Handeln

66. Arbeit

67. Vorsicht und Sorgfalt

68. Verläßlichkeit

69. Reinheit

70. Reisen

71. Narren

72. Motivation

73. Tugenden, Verlockungen, Laster

74. Glück

F Eigentum

75. Besitz

76. Geschenke

77. Bitten und Verlangen

78. Gastfreundschaft

79. Hilfsbereitschaft und Almosen

80. Gier

81. Diebstahl

G Gemeinschaft

82. Menschlichkeit

83. Menschenkenntnis

84. Verwandtschaft

85. Freunde

86. Gespräche mit Vertrauten

87. Frauen

88. Liebe

89. Gemeinschaft

90. Einigkeit

91. Frieden

92. Einsamkeit

H Gemeinschaftsleben

93. Macht und Gesetz

94. Trennung der Stände

95. Heilung und Gesundheit

96. Kult

97. Segen

98. Magie

99. Geister

I Tiere

100. Adler

101. Habicht

102. Falke

103. Rabe

104. Krähe

105. unbestimmter Vogel

106. Hühner

107. Fliege

108. Pferd

109. Esel

110. Rinder

111. Schaf

112. Schwein

113. Hase

114. Bär

115. Katze

116. Löwe

117. Wolf

118. Hund

119. Fuchs

120. Fisch

121. Otter

122. Seehund

123. Wal

124. Maus

125. Kröte

126. Mistkäfer

127. Laus

128. das Vieh und sein Herr

J Pflanzen

129. Pflanzen

K Trolle

130. Trolle

L Kosmos

131. Sonne

132. Nacht

M Gegenstand

133. Speer

134. Schuhe

N Sprache

135. bildhafte Argumentation

136. bildhafte Rede

137. nicht-bildhafte Redewendungen

138. Ursprung eines Sprichwortes

Themenverzeichnis

Weisheiten, Sprichworte und Redewendungen der Germanen

Vorwort

Von den Germanen sind gut 3.000 Weisheiten, Sprichworte und Redewendungen überliefert worden. Es ist jedoch nicht immer deutlich, ob eine Lebensweisheit, die z.B. von dem Helden einer Saga ausgesprochen wird, ein allgemeines Sprichwort ist oder nur die Erkenntnis eben dieses Helden. Viele der in diesem Buch aufgeführten „weisen Aussprüche“ kommen jedoch mehrmals vor oder werden mit den Worten „Es ist wahr, wie man sagt ...“ eingeleitet, sodaß sie sicher als allgemein benutzter Kommentar zu einer bestimmten Situation erkennbar sind – eben als kollektive Weisheit.

Der größte Teil der Sprichworte und Redewendungen aus den Sagas und den Skalden-Liedern ist deutlich als germanisch erkennbar. Insbesondere zwei Texte haben jedoch auch andere Quellen bzw. sind von anderen Einflüssen geprägt worden.

Die „Geschichte der Dänen“ („Gesta danorum“) wurde von dem dänischen Mönch Saxo dem Schriftkundigen („Saxo grammaticus“) verfaßt. Er hat sich bemüht, die Geschichte und die Bräuche seiner „heidnischen“ Vorfahren möglichst genau darzustellen, aber er beschreibt sie in dem damaligen blumigen Stil des Kirchenlateins und aus der Sicht eines christlichen Mönches. Daher läßt sich nicht immer genau sagen, ob eine Formulierung Saxos ein überliefertes Sprichwort oder nur eine klangvolle, markante Formulierung ist, die Saxo selber ersonnen hat.

Die „Aussprüche des Weisen“ („Hugvinnsmal“) genannte Sammlung von Weisheiten ist eine Übersetzung der um ca. 250 n.Chr. verfaßten lateinischen Weisheits-Sammlung „Dicta Catonis“ („Catos Lehrreden“) ins Altnordische. Das um ca. 1250 n.Chr. geschriebene Hugvinnsmal hat also trotz des altnordischen Namens keinen germanischen Ursprung. Es enthält dennoch viele Weisheiten, die auch von den Germanen bekannt gewesen sind und daher damals europäisches, d.h. west-indogermanisches Allgemeingut gewesen sind.

Das Hugvinnsmal ist fast vollständig in Sechszeilern verfaßt worden, die für die Germanen sehr untypisch waren – sie benutzten fast ausschließlich Achtzeiler.

Die Strophen des Hugvinnsmal enthalten oft mehrere Sprichworte bzw. Weisheiten, die inhaltlich z.T. nur lose miteinander verbunden sind. Die betreffenden Strophen sind im folgenden in ihre Sinneinheiten aufgeteilt worden.

Auch das Havamal ist auf diese Weise in Einzel-Weisheiten zerlegt worden, um sie den verschiedenen Themen zuordnen zu können.

Die Namen der Personen, Sagas und Lieder sind zum größten Teil ins Deutsche übersetzt worden. So wird im folgenden z.B. die Vatnsdal-Saga mit „Frischwassertal-Saga“ angegeben, die Karlmagnus-Saga mit „Saga über Karl den Großen“, die Örvar-Odd-Saga mit „Saga über Pfeile-Odd“ usw.

Die Weisheiten sind im allgemeinen nach ihrem Alter angeordnet: zuerst diejenigen, die sicher germanisch sind, dann deren Weiterentwicklungen unter christlichem Einfluß und schließlich die heutigen Formen dieser Sprichworte, soweit sie sich erhalten haben.

Die heutigen Sprichworte sind etwas weiter nach rechts eingerückt, damit man bemerkt, daß es sich nicht um germanische Sprichworte handelt, auch wenn man die Quellenangaben nicht liest.

Die germanischen Worte für „Weisheit“ und „Sprichwort“

Der Begriff „Weisheit“ hat im Altnordischen hingegen eine recht große Komplexität. Er ist vor allem mit neun Begriffen assoziiert:

hug

– Geist, Bewußtsein, Herz

vitr

– Wissen

mal

– Sprache, Wissen, Weisheit

speki

– Sprache, Rede

thulr

– Liste von auswendig Gelerntem

rad

– Rat, List

hoskr

– weise, klug

sann

– wahr

frod

– verwandt, freundlich, weise u.a.

Aus diesen Begriffen ergibt sich, daß die Weisheit bei den Nordgermanen vor allem ein Wissen gewesen ist, das man wirkungsvoll und zu dem eigenen Nutzen einsetzen konnte. „Weisheit“ ist vor allem ein „Gewußt, wie!“

Der größte Teil der mit der Weisheit zusammenhängenden Begriffe stammt aus der Wortfamilie „hug“. Die Grundbedeutung dieses Wortes ist als Verb („huga“) „sich ausdenken, an etwas denken, beabsichtigen“. Damit ist eng das Verb „hyggja“ für „denken, glauben“ verwandt. Das dazugehörige Substantiv „hugi“ bedeutet „Geist, Bewußtsein, Absicht, Wille, Herz“. Eine zweite Substantiv-Form dieses Wortes lautet „hugr“. Sie hat eine sehr ähnliche Bedeutung: „Geist, Bewußtsein, Stimmung, Herz, Laune, Gefühl, Verlangen, Wunsch, Ahnung, Vorahnung, Mut“. „Hug“ ist somit im Wesentlichen das „Bewußtsein im Herzen und seine Tätigkeiten“.

Das Herz wird auch als „hug-steinn“, d.h. „Geist-Stein“ umschrieben. In dem Herzen wohnt auch die Seele, die „hug-skot“, d.h. „Herz-Schuß“ genannt wird – vermutlich im Sinne von „Herz-Ziel/Absicht“. Das Bild des Seelenvogels im Herzen liegt auch der Benennung der beiden Raben „Huginn“ („Bewußtheit“) und „Mugin“ („Erinnerung) des Odin zugrunde.

Diesen Worten stammen von dem germanischen „hugiz“ mit der Bedeutung „Sinne, Geist, Verstand“ ab. Die weitere Herkunft dieses Wortes ist leider unbekannt.

Ein wesentlicher Aspekt des Geistes ist der Wille:

hugar-lund

– Neigung, Vorliebe

hug-leikit

– Neigung, Absicht

hug-bodit

– Neigung, Absicht

hugdar-erindi

– eine Sache, die man im Herzen hat, d.h. die man ersehnt oder beabsichtigt

hugar-mal

– eine Sache, die man im Herzen hat, d.h. die man ersehnt oder beabsichtigt

hugar-fyst

– Verlangen

a-hugi

– Absicht, Bestreben, Ansicht, Vorsicht, Sorge für etwas

hugar-kraptr

– Geistesstärke, Willensstärke

hugar-styrkr

– Geistesstärke, Willensstärke

hug-raun

– Willenstest, Mutprobe

Mit dem Willen ist eng der Mut verbunden:

Es gibt natürlich auch den Gegenpol zu der inneren Sicherheit – die Angst:

hug-leysa

– ein schwaches (ängstliches) Herz haben, ängstlich

hug-leysi

– ein schwaches (ängstliches) Herz haben, ängstlich

hug-litill

– ein schwaches (ängstliches) Herz haben, ängstlich

hug-veikr

– ein weiches/schwaches Herz haben, ängstlich, verzagt

hug-lauss

– ein schwaches (ängstliches) Herz haben, feige

huga-fullr

– ängstlich, besorgt

hug-sjukr

– gestreßt, ängstlich

hug-syki

– Sorge

hug-sott

– Sorge

hug-tregi

– Sorge, Kummer

hugar-otti

– Furcht, Besorgnis

hug-sykja

– sorgenvoll werden

hug-blaudr

– feige

hug-bleydi

– Feigheit

Durch seinen Mut kann ein Mensch Aufrichtigkeit und Beständigkeit erlangen:

hug-dyggr

– standfest, beständig

hug-fastlinga

– standfest, beständig

hug-trur

– treu, aufrecht, aufrichtig, beständig

Aufgrund dieses inneren Haltes ist solch ein Mensch auch in der Lage, ängstlichen Menschen Halt zu geben und sie zu beruhigen:

huga

– beruhigen, besänftigen, beschwichtigen

huggast

– Beruhigung, Besänftigung, Beschwichtigung

huggan

– Beruhigung, Besänftigung, Beschwichtigung

huganar-ord

– Worte der Beruhigung

huggandi

– jemanden, der einen anderen beruhigt

huggari

– jemanden, der einen anderen beruhigt

Das Ziel eines Mutigen ist es u.a., die Ängstlichen wieder in einen hoffnungsvolleren Gemütszustand zu versetzen:

hug-godr

– von sanftem Herzen, sanftmütig, fröhlich, optimistisch

hug-gäfr

– fröhlich, optimistisch

hug-hress

– optimistisch, fröhlich, entspannt

hug-gödi

– ein gutes Herz haben, freundlich, hilfsbereit

Dann können alle wieder entspannt sein:

hug-högr

– entspannt sein

hug-lett

– entspannt sein

hug-lettir

– innere Ruhe, Entspannung

hug-ro

– Seelenfrieden

Es sind viele verschiedene Gemütszustände möglich. Der angenehmste von ihnen ist das Wohlbefinden:

Doch auch den Germanen war das Herzeleid bekannt, das einem im Extremfall den Verstand rauben kann:

Ein anderer Gemütszustand, in dem der Geist aus dem Gleichgewicht geraten ist, ist die ungezügelte Wut:

hugar-valad

– Wut, innere Aufruhr

hugar-ödi

– Wut, Raserei

hugar-ösingr

– Aufgeregtheit, Aufgebrachtsein, „völlig aus dem Häuschen sein“

Es gibt jedoch auch friedliche Gemütszustände wie z.B. Freundlichkeit und Zuneigung:

huga-godr

– freundlich

hugar-latliga

– freundlich, sanft

hugar-godr

– ein gutes/freundliches Herz haben

hagad-samr

– sanftmütig

hug-blidr

– sanftmütig

hug-feldr

– angenehm

hugna

– gefallen, angenehm sein, zufrieden sein

hug-thekkr

– „dem eigenen Herzen entsprechen“, einem lieb sein, einem gefallen

hagad-liga

– liebenswert

hugda

– Interesse, Zuneigung

hug-thokkadr

– jemandem wohl gesonnen sein

hug-ast

– Herzens-Zuneigung

hug-ljufi

– von Herzen geliebte Person

hugdar-madr

– enger Freund, Herzensfreund

hugdu-madr

– enger Freund, Herzensfreund

Daneben gibt es natürlich auch die Entfremdung, die zur Unfreundlichkeit führt:

hugar-hvarf

– Entfremdung

hugar-herdi

– ein hartes Herz haben

Auch der Begriff für „Falschheit“ wird mithilfe des Wortes „hug“ gebidlet:

hug-brigdr

– falsch, unstet, unbeständig

Die bekannteste Tätigkeit des Geistes ist das Denken:

Der Zusammenhang zwischen dem auswendig gelernten Wissen und dem Herzen findet sich noch in der englischen Redewendung „learn by heart“ („im Herzen bzw. durch das Herz lernen“) für „auswendig lernen“.

Manchmal fehlt es jedoch leider auch an Verstand und Vernunft, so daß das Verhalten von Verrücktheit geprägt wird:

hugar-sturlan

– Unvernunft, Verrücktheit, Wahnsinn

Der Verstand kann auch von Vorahnungen und von Inspirationen unterstützt werden:

hug-bod

– Vorahnung, Neigung

Der wichtigste Helfer des Willens und des Verstandes ist die Vorsicht, durch die Schaden vermieden werden kann und die Ziele sicherer erreicht werden können.

hugalt

– vorsichtig

hugall

– sorgsam, vorsichtig

hagad-samliga

– vorsichtig, sorgfältig

hugan

– Vorsicht, Sorge (für jemanden), Sorgfalt

Diese Vorsicht wird als weise erachtet, d.h es wird jemand dann als weise betrachtet, wenn er in der Lage ist, die von ihm angestrebten Ziele zu erreichen und drohenden Schaden zu vermeiden. Der Betreffende sollte zudem in der Lage sein, auch andere zu sinnvollem Handeln anzuleiten. Vermutlich gehört zu dieser Weisheit nicht nur die äußere „Sachkenntnis“, sondern auch die Kenntnis all der möglichen Regungen des Geistes. Die Weisheit ist vor allem eine Eigenschaft bzw. eine Tätigkeit des

Herzens:

Das altnordische Adjektiv „huskr“ für „weise“ leitet sich von dem germanischen „hurskaz“ für „rasch, schnell, rege“ ab, das seinerseits auf das indogermanische „kerd“ für „geschickt, klug“ zurückgeht. „Huskr“ hat somit in etwa die Bedeutung „durch schnelle Auffassungsgabe, Geschick und Listigkeit das gewünschte Ziel erreichen“.

Das altnordische Substantiv „mal“, dessen weitere Herkunft unbekannt ist, bedeutet „Sprache, Maß“ – auch im lyrischen Sinne die in eine Versmaß gebundene Sprache. Dieses Wort hat jedoch auch die Bedeutung „weise“, woraus man schließen kann, daß Dichtkunst und Weisheit assoziiert worden sind – auch Bragi, der Gott der Dichtkunst, galt als weise. Und letztlich ist die frühe Dichtung auch eine Darstellung der Welt in mythologischen Bilden gewesen, die den Menschen zeigen sollte, „wie die Welt ist“ und die ihnen dadurch Sachkenntnis vermitteln sollte.

Mit dem Adjektiv bzw. Substantiv „mal“ sind die Bezeichnungen für „Rhetorik“ und „Weisheit der Rede“ gebildet worden:

mal

– Sprache, Maß, Versmaß, Dichtung, weise

malsnildar-list

– Rhetorik

mal-speki

– Weisheit der Rede

Das Substantiv „thulr“ bedeutet im Altnordischen „Weiser, Magier“. Im Germanischen bezeichnete dieses Wort noch den „Kultredner“, d.h. den Priester, der die Mythen und die kultischen Lieder vortrug. Er ist somit mit dem altnordischen „galdr“, also mit dem Magier, der die Zauberlieder kennt, verwandt. Diese Herkunft von „thulr“ zeigt sich auch darin, daß dieses Substantiv im altnordischen auch „Liste“ bedeutete. Damit sind offensichtlich die Wissens-Listen gemeint, von denen einige Bruchstücke in den altnordischen „Rätsel-Liedern“ wie dem Alwiss-Lied vorkommen. Das Havamal ist ein vollständigeres Beispiel für eine solche Liste.

Die Begriffe „mal“ und „thulr“ sind somit sehr eng verwandt: Sie sind das in einem Versmaß („mal“) gebundene Wissen, daß in einer langen Reihe von Strophen („thulr“) vorgetragen wird. Der, der diese Strophen kennt, ist ein Weiser oder ein „sehr Weiser“ („fimbul-thulr“).

Durch Kennen dieser mythologischen Strophen wurde man zu einem Wissenden, d.h. zu einem Weisen. Daher lautet eines der Worte für „weise“ im Altnordischen „vitr“, d.h. „wissend“.

Von ihm leiten sich mehrere weitere Begriffe ab:

Der germanische Ursprung des Verbes „wissen“ lautet „wit“ oder „witen“, was wörtlich „wissen, sehen“ bedeutet – „man weiß etwas, wenn man es sieht“ (dies ist ein altnordisches Sprichwort).

Zu diesem Wort gibt es eine Reihe verschiedener Ableitungen die in der Essenz jedoch alle „wissend“ bedeuten:

wit, witan, witjan

– wissen, sehen

witen

– wissen, sehen, achten, beachten, bewachen

witon

– anweisen, bestimmen, festsetzen

wison

– zeigen, weisen

wisa

– weise, kundig, klug, erfahren, verständig

wita, witia, weitaga, witjaz, witagaz

– wissend, klug, verständig, weise

wissaz

– gewiß, sicher, wissend, weise

wissalikaz

– gewiß, sicher, wissend, weise

witja

– Wissen, Verstand

witam – Wissen, Verstand, Witz (im Sinne von Gerissenheit und Listigkeit)

wissin

– Gewissen

wisson

– Gewißheit

witon

– Wissender

wiso, wison

– Weiser

witnja

– Zeugnis, Zeuge

witan

– Weiser, Ratgeber, Zeuge

wisida, wisidaz

– Weiser, Führer

witoda, witotha

– Angewiesenes, Gesetz, Recht

Alle diese Worte haben ihren Ursprung in dem indogermanischen „weid“ für „erblicken, sehen, finden“. Dieses Verb ist ursprünglich die Perfekt-Form „woide“ eines Wortes für „sehen“ gewesen und bedeutete somit „gesehen haben“ und folglich „als Tatsache wissen“.

Das germanische Sprichwort „Sehen ist besser als Reden; Sehen ist wahrhaftiger als Hören.“ könnte in der Form „man weiß, was man gesehen hat“ (o.ä.) bis zu den Indogermanen zurückreichen – zumindestens läßt die Art, in der das indogermanische Wort für „wissen“ gebildet worden ist, darauf schließen, daß die Indogermanen die in diesem Sprichwort ausgedrückte Ansicht hatten.

Das nächste altnordische Wort, das mit der Weisheit verbunden ist, ist der „Rat“, altnordisch „rad“. Dieser Rat bedeutete jedoch nicht nur „erhabene Weisheit“, sondern auch „List“ – Weisheit bezeichnet bei den Germanen immer das konkrete Wissen darüber, wie man etwas erreichen kann. Auch das Substantiv „rad-speki“ für „Weisheit“, das wörtlich „Rat-Sprechen“ bedeutet, ist die Fähigkeit, jemandem zu erklären, wie etwas funktioniert und wie er daher sein Ziel erreichen kann.

Aus der germanischen Bedeutung „Zahl“ des Substantivs „radam“ und der Bedeutung „Rat, Mittel, Vorrat“ des ihm nah verwandten Substantivs „radaz“ ergibt sich, daß das altnordische „rad“ ursprünglich das „Gezählte“ gewesen ist. Man zählt seine Vorräte, die die einem zur Verfügung stehenden Mittel sind. Der Übergang zu der Bedeutung „Weisheit“ liegt vermutlich darin, daß man auch die Weisheits-Sprüche der Wissengedichte durchnummerierte und sie im Kult aufzählte – so sind u.a. Odins Runensprüche und die Ratschläge der Groa an ihren Sohn durchnummeriert worden.

Der indogermanische Ursprung des Substantives „Rat“ ist das Verb „red“ für „bereiten, zurechtmachen, geraten, überlegen“. Das „Zurechtmachen, Bereiten“ beinhaltete neben dem Ordnen offenbar auch das Zählen – anschließend wußte man über seine Vorräte Bescheid und konnte darüber Auskunft („Rat“) geben.

Ein wesentlicher Aspekt der Weisheit ist, daß sie gesprochen bzw. im Kult vorgetragen wurde:

speki

– Rede, Weisheit

speki-rad

– weiser Rat

spekingr

– Weiser, Ratgeber, Redner

spekja

– beruhigen

spekjur

– Gespräch, Rede

Im Germanischen findet hat diese Wortfamilie ihren Bedeutungsschwerpunkt in der „Klugheit“:

spek

– beachten

spakaz

– weise, klug, besonnen

spakin

– Weisheit, Klugheit, Geschick, Listigkeit

spekt

– Stille, Frieden, Weisheit

spakengaz

– kluger/weiser Mann

spekan

– krachen, sprechen

Der indogermanische Ursprung dieser Wortfamilie ist das Wort „speg“ für „sehen, scharf“, d.h. „scharf/klar sehen“ (lateinisch: „spectare“).

Ein wesentlicher Aspekt der Weisheit ist es, daß sie wahr ist – was sehr wahrscheinlich im ganz pragmatischen Sinne als „funktionierend“ aufzufassen ist.

sann

– wahr

sannr

– Wahrheit

sann-spar

– wahre Vorhersage

Im Germanischen ist die Bedeutung dieses Wortes noch etwas umfassender als im Altnordischen:

santh, sunth, santhaz

– seiend, wahr, wirklich, schuldig, recht

santham

– Wahrheit, Gerechtigkeit

Der Ursprung dieser Begriffe ist das indogermanische Wort „hsont“ für „seiend, wahr“, von dem sich u.a. auch das englische „sooth“ und das lateinische „sons“ mit derselben Bedeutung ableiten. Das Wort „hsont“ ist das Partizp zu „hes“ für „sein“ (englisch: to be). „Hsont“ bedeutet also in etwa, „das, was als seiend bekannt ist“. Dies entspricht ganz den Vorstellungen, die den Worten „Wissen“ und „Weisheit“ zugrundeliegen: das, was man gesehen hat, ist real/wirklich/wahr, und derjenige, der dies weiß, ist wissend und weise.

Es ist gut, Dinge zu wissen, wie u.a. die indogermanische Ableitung „hesu“ für „gut“ von dem Verb „hes“ für „sein“ zeigt.

Zwei eher unspezifische altnordische Adjektive für „weise“ sind „frod-gedjadr“ und „frod-hugardr“, die beide „weise, weise gesonnen, weise denkend“ bedeuten. Die indogermanische Wurzel des Bestimmungswortes in diesen beiden zusammengesetzten Begriffen („frod“) bedeutet letztlich „der im selben Haus wohnt“ im Sinne von „Verwandter“. Hier hat das „Vertrautsein mit etwas“ zu der Bedeutung „wahr, weise“ geführt – eine weitere Variante von „was ich sehe, ist wahr“.

Die Wortfamilie von „frod“ findet sich ausführlich zu Beginn der Darstellung des Gottes Freyr in Band 15 beschrieben.

Die Wichtigkeit der Weisheit für die Germanen zeigt sich auch in den folgenden Personennamen, die mit einem der vielen Worte für „Weisheit, Rat“ u.ä. gebildet worden sind:

Mit „Weisheit“ u.ä. gebildete germanische Personennamen

Die Wertschätzung der Germanen für die Weisheit zeigt sich auch in dem mehrfach belegten Beinamen „der Weise“ bzw. „die Weise“.

Zusammenfassung: Weisheit

Die Weisheit ist in der Auffassung der Germanen das auswendig gelernte Wissen, das man „in seinem Herzen trägt“. Dieses Wissen ist in Versform in durchnummerierten Strophen verfaßt worden, was das Auswendiglernen deutlich erleichtert.

Dieses Wissen beschreibt, wie die Dinge sind. Dieses Wissen ist vor allem die Sachkenntnis, die es ermöglicht, möglichst schnell und einfach an das angestrebte Ziel zu gelangen.

Diese Weisheits-Strophen werden u.a. im Kult von den Priester-Sängern vorgetragen. Als aus diesen Strophen später Zaubersprüche wurden, wurden diese Priester zu Zauberern.

Weisheit ist das Wissen darüber, wie die Dinge sind – und dieses Wissen ist wahr, weil man selber gesehen hat, daß es so ist.

Man kann die Weisheiten und Redewendungen wie die Personennamen, die Rätsel und die Kenningar als „Mini-Mythen“ auffassen, also als kleine Gleichnisse, die eine Erkenntnis, einen Wunsch o.ä. ausdrücken.

1. Prinzipien: man weiß, was man erlebt hat

Die folgenden Sprichworte und Redewendungen beschreiben eine der am besten bekundeten Weisheiten der Germanen – offensichtlich waren sie Pragmatiker ...

„Man kann es nicht wissen, bevor man es nicht versucht hat.“

anonym: Saga über Grettir den Starken

„Man wird erkennen, was man länger geprüft hat.“

anonym: Malashatta-Kvädi

„Man erkennt ein Ding, wenn man es erlebt.“

Snorri Sturluson: Gylfaginning (Edda)

„Was man erprobt hat, weiß man.“

anonym: Saga über Grettir den Starken

„Wenig weiß man, bevor man es nicht versucht hat.“

anonym: Saga über König Harald Hart-Rat

„Mehr weiß der, der mehr versucht hat.“

anonym: Saga über den starken Grettir

„Was weiß der, der nichts versucht hat?“

anonym: Erreks-Saga

„Je mehr man erprobt, desto mehr lernt man.“

anonym: Saga über Grettir den Starken

„Unerprobtes hat keinen Nutzen“

anonym: Saga über Sigurd Thögla

anonym: Saga über Ketil Lachs

anonym: Saga über Feuer-Njal

anonym: Sigurd-Saga

anonym: Bosa-Saga

anonym: Saga über König Harald Hart-Rat

„Man muß es versuchen, wenn man vorankommen will.“

anonym: Saga über König Hrolf Stange und seine Berserker

„Wenn man sich nicht bemüht, wird man nie erfahren, in welche Richtung sich das Geschick wenden wird.“

anonym: Saga über König Hrolf Stange und seine Berserker

„Dann laßt es uns versuchen.“

anonym: Saga über Grettir den Starken

„Wir werden es ausprobieren.“

anonym: Saga über Grettir den Starken

„Man sagt, jede Sache könne zuende geführt werden, wenn sie dreimal erprobt worden ist.“

anonym: Geschichte über Egil Hall-Sohn

„Eine Sache ist erprobt, wenn sie dreimal erprobt worden ist.“

anonym: Kalund-Saga

„Es ist wahr, was man sagt: Man soll die Menschen lange auf die Probe stellen.“

anonym: Saga über den starken Grettir

„Man muß sich gegenseitig prüfen.“

anonym: Ältere Fridthjof-Saga

„Man braucht Jahre, um einen Mann zu kennenzulernen.“

anonym: Morkinskinna

„Probieren geht über studieren.“

heutiges deutsches Sprichwort

„Versuch macht klug.“

heutiges deutsches Sprichwort

Man weiß, was man versucht, gesehen und erforscht hat – alles andere weiß man nicht und ist unsicher.

2. Prinzipien: sich auf sich selber verlassen

Die Frage, wem man vertrauen und auf wen man sich verlassen kann, ist vermutlich in allen größeren Gemeinschaften gestellt worden.

„Vertraue Dir selber!“

anonym: Die Beschwörung der Groa

„Vertraue nie einem mehr als Dir selbst!“

anonym: Saga über Grettir den Starken

anonym: Konrad-Saga

„Ich sage Dir: Es scheint mir besser für Dich zu sein, was Du in deiner eigenen Brust trägst, als das, was er weiß und was er entscheiden will.“

anonym: Konrad-Saga

„Du mußt selber am besten wissen, was wahr ist.“

anonym: die sehr hilfreichen Aussprüche des Weisen

„Seinen eigenen Händen kann man am meisten trauen.“

anonym: Saga über Speer-Glum

„Es ist wahr, dies alte Sprichwort, daß 'die eigene Hand die verläßlichste ist'.“

anonym: Saga über Kampf-Glum

Snorri Sturluson: Saga über König Olaf den Heiligen

„Die Wölfe fressen den Auftrag, den sie erhalten.“

anonym: Saga über Feuer-Njal

Am sichersten kann man sich immer auf sich selber verlassen. Insbesondere im Kampf und in ähnlich existentiellen Situationen ist es riskant, auf die Unterstützung anderer zu bauen.

Allerdings kannten die Germanen durchaus auch die Treue und Freundschaft (siehe die Sprichworte über die Freundschaft).

3. Prinzipien: geschehen ist geschehen

Die Germanen waren recht pragmatisch, was begangene Fehler oder geschehene Unglücke anging: Da man sie nicht mehr ändern konnte, hatte es wenig Sinn, sie sich selber vorzuhalten oder in einer anderen Weise darüber zu klagen.

„Was getan wurde, ist getan.“

anonym: Saga über Grettir den Starken

„Es ist sinnlos, sich über das zu sorgen, was bereits geschehen ist.“

anonym: Saga des Bjarna, Kämpfer aus dem Heiß-Tal

„Es ist sinnlos, sich selbst dafür zu tadeln, was getan wurde.“

anonym: Saga über Kampf-Glum

„Mit den Dingen, die bereits getan wurden, müssen wir zufrieden sein.“

anonym: Saga über Fridthjof den Kühnen

„Geschehen ist geschehen.“

heutige deutsche Redewendung

„Vorbei ist vorbei.“

heutige deutsche Redewendung

„nicht über vergossene Milch klagen“

heutige deutsche Redewendung

Klagen und Selbstvorwürfe helfen niemandem, weshalb man lieber wieder etwas Nützliches tun und evtl. etwas aus dem Geschehen lernen sollte.

4. Prinzipien: Unbeständigkeit und Unvorgesehenes

Es ist eine allgemeine menschliche Erfahrung, daß das Leben viele unvorhergesehene Wendungen nimmt und nur wenig beständig ist. Diese Erfahrung hat u.a. auch den Titel des chinesischen Orakel- und Weisheitsbuches „I Ging“ („Buch der Wandlungen“) geprägt.

4. a) Wetter

„Der Nacht freut sich wer des Vorrats gewiß ist,

Doch herb ist die Herbstnacht.

Fünfmal wechselt oft das Wetter am Tag:

Wie viel mehr im Monat!“

anonym: Odins Weisheiten im Havamal

4. b) Reichtum

„Wer wenig weiß, der weiß auch nicht,

Daß einen oft der Reichtum äfft;

Einer ist reich, ein andrer arm:

Den soll niemand narren.“

anonym: Odins Weisheiten im Havamal

„Volle Speicher sah ich bei Fettlings Sprossen,

Die heute am Hungertuch nagen:

Überfluß währt einen Augenblick,

Dann flieht er, der falscheste Freund.“

anonym: Odins Weisheiten im Havamal

„Besitz und Gesundheit sind niemandem sicher, wie gut es ihm auch gehe.“

anonym: Sonnenlied

„Ich sah in einer Menschenmenge

einen Mann mit langem Haar;

ihm war jedoch bestimmt,

kahl zu werden,

so wie dieser ist der Mann mit vielem Geld,

der später arm wurde.“

anonym: die sehr hilfreichen Aussprüche des Weisen

4. c) neue Erfahrungen und Erkenntnisse

„In unserer Jugend dachten wird, daß das Gegenteil wahr sei.“

anonym: Saga König Harald Hart-Rat

„Reisen weiten in unerwarteter Weise.“

anonym: Streit-Tal-Saga

„Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben.“

veraltetes deutsches Sprichwort

„Rede nicht zu viel

über mancherlei Dinge,

tadle wenig und lobe nicht,

denn schon nach kurzer Zeit wird das,

was die Leute als gut und übel angesehen haben

sich verändern.“

anonym: die sehr hilfreichen Aussprüche des Weisen

4. d) Erwartung von Veränderungen

„Ich glaube, daß sich vieles schnell ändern wird.“

anonym: Saga über Grettir den Starken

4. e) alles ist vergänglich

„Dies verging und jenes wird wohl auch vergehen.“

anonym: Deor (Exeter-Buch)

„Nichts ist so heiß, daß es nicht erkalten würde;

und nichts ist so weiß, daß es nicht schmutzig werden würde;

und nichts ist so geliebt, daß es nicht verhaßt werden kann;

und nichts ist so angenehm, daß es nicht unangenehm werden kann;

und alles, was nicht ewig ist, muß vergehen – die ganze Freude der Welt.“

Nicholas von Guildford: Die Eule und die Nachtigall

„Jedes Vergnügen kann so lange andauern, daß es aufhört, erfreulich zu sein.“

Nicholas von Guildford: Die Eule und die Nachtigall

4. f) das Leben ist wechselhaft

„In drei Jahren kann viel geschehen ...“

anonym: Saga über Sturlaug den Fleißigen

„Viel kann sich während des Lebens eines Mannes ändern ...“

anonym: Morkinskinna

„Besitz und Gesundheit sind niemandem sicher, wie gut es ihm auch gehe.“

anonym: Sonnenlied

„Der Menschen Leben ist unbeständig.“

anonym: die sehr hilfreichen Aussprüche des Weisen

4. g) wenig ist wirklich sicher

„In die meisten Schutzräume fällt Schnee.“

(nur wenig ist ganz sicher)

anonym: Hrolf Kraki und seine Berserker

4. h) Schicksal

„Das Glück ist ein zu zerbrechliches Ding, als das man darauf vertrauen könnte, daß es nicht zerbricht.“

anonym: Völsungen-Saga

„Glück und Glas, wie leicht bricht das!“

heutiges deutsches Sprichwort

„Viele kleine Dinge können spät am Abend geschehen.“

anonym: Grettir-Saga

„Sein Glück scheint sich auf einem drehenden Rad zu befinden.“

anonym: Saga über Grettir den Starken

„Vieles kann nicht vorhergesehen werden.“

anonym: Saga über Grettir den Starken

„Doch unverhofft / ist das Ende da.“

anonym: Beowulf-Epos

„Viele Dinge verwandeln sich zu Geschenken, auch wenn sie am Anfang gefährlich sind.“

anonym: Saga über Bosi und Herraud

„Wie verschieden das Glück die Menschen behandelt!“

anonym: Saga über Grettir den Starken

4. i) Unerwartetes

„Alles was geschieht, geschieht irgendwann zum ersten Mal.“

Saxo der Schriftkundige: Geschichte der Dänen

„Alles, was geschieht, muß irgendwann das erste mal geschen und oft genug geschieht das Unerwartete.“

Saxo der Schriftkundige: Geschichte der Dänen

„Es bleibt wahr, wie man sagt, daß nämlich so manches anders ist als man denkt.“

anonym: Saga über Hovard von den Eisfjord-Leuten

„Es ist wahr, wie man sagt: 'So manchem widerfährt das, was er am wenigsten erwartet.'“

anonym: Saga über die Leute von den Orkney-Inseln

„Manchen sucht das heim, was er am wenigsten erwartet hat.“

anonym: Sonnenlied

anonym: Malshatta-Kvädi

anonym: Mötuls-Saga

„So manches kommt anders als man erwartet hat.“

anonym: Saga über die Joms-Wikinger

„Es geschehen einem sehr oft die Dinge, an die man am wenigsten denkt.“

anonym: Saga über Ragnar Lodenhose

„Unerwartete Ereignisse geschehen recht häufig.“

Saxo der Schriftkundige: Geschichte der Dänen

„Es gibt immer etwas, das wir nicht kommen sehen.“

anonym: König Hrolf Kraki und seine Berserker

„unverhofft kommt oft“

heutiges deutsches Sprichwort

„Für alle Dinge gibt es ein erstes Mal.“

heutiges isländisches Sprichwort

„denn erstens kommt es anders und zweitens als man denkt“

heutige deutsche Redewendung

„Es geschieht das, was man erwartet, aber auch das, was man nicht erwartet.“

anonym: Saga über Grettir den Starken

4. j) unerwartetes Leid

„Wundere Dich nicht, wenn auf das Tal ein Berg folgt!“

(d.h. es wird Hindernisse und unangenehme Folgen (Berg) geben – und alle Dinge ändern sich)

anonym: Saga über die Leute von den Orkney-Inseln

Snorri Sturluson: Saga über König Olaf den Heiligen

anonym: Lachstal-Saga

„Krankheit und Tod kommen,

wenn man sie am wenigsten erwartet.“

anonym: die sehr hilfreichen Aussprüche des Weisen

„Oft wird das unser Verderben, an das wir am wenigsten gedacht haben.“

anonym: Sonnenlied

„Vieles geschieht zu früh.“

(es ist ein Unglück gemeint)

anonym: Saga über Grettir den Starken

„Man weiß nie, wann man auf einen Feind treffen wird.“

anonym: Rauchtal-Saga und Kampf-Skutu

„Man weiß nie, wo ein Mensch auftauchen wird.“

anonym: Saga über Hallfred Ärger-Skalde

„Eine Wolkenbruch und ein heftiger Sturm kommt oft plötzlich in schönem Wetter.“

anonym: Saga über die Leute von Eyre

4. k) vieles gelingt nicht so recht

„Es ist nicht sicher, ob alles den von uns gewollten Weg gehen wird.“

anonym: Saga über Feuer-Njal

„Vieles fügt sich schlechter als man erwartet hat.“

anonym: Odin im 'Havamal'

„Für viele Leute laufen die Dinge schlechter, als sie es vorhatten.“

anonym: Saga über Hrafnkel Freyr-Godi

„Das alte Sprichwort ist wahr: 'Viele Fallen warten auf den Unvorsichtigen'.“

anonym: Saga über die Leute von den Orkney-Inseln

„Wir können uns in Erinnerung rufen, wie Leute, die nach dem Gut der anderen gegriffen haben, ihrer eigenen Güter beraubt wurden und bei ihrem Versuch, ihren Besitz zu verdoppeln, alles verloren haben.“

Saxo der Schriftkundige: Geschichte der Dänen

„Jeder sollte für Unglücke gewappnet sein,

auch wenn alles so läuft,

wie man es sich wünscht,

denn ich glaube,

daß jeder schwere Zeiten ertragen kann,

der ihnen vorbereitet begegnet.“

anonym: die sehr hilfreichen Aussprüche des Weisen

„Man weiß nicht, wie es ausgeht, bevor die Rache vollendet ist.“

anonym: Malshatta-Kvädi

4. l) Erfahrung des Leides

„Du wirst nicht wissen, was süß ist, solange Du nicht auch das Bittere geschmeckt hast hat.“

Saxo der Schriftkundige: Geschichte der Dänen

„Hat irgendjemand solch ein glückliches Leben geführt, daß er niemals auf eine schlechte Stelle gestoßen ist?“

Saxo der Schriftkundige: Geschichte der Dänen

„Eines Mannes Gaumen ist unerfahren, solange er nie den Kelch der Trauer gekostet hat.“

Saxo der Schriftkundige: Geschichte der Dänen

„Niemand ohne die Erfahrung harter Zeiten kann maßvoll leben, wenn die Dinge leicht sind.“

Saxo der Schriftkundige: Geschichte der Dänen

4. m) Gelassenheit

„Der milde, mutige Mann ist am glücklichsten,

Den selten Sorge beschleicht;

Doch der Verzagte zittert vor allem

Und kargt verkümmernd mit Gaben.“

anonym: Odins Weisheiten im Havamal

„Die Ehre ist verloren, wenn man sich nicht mutig verhält.“

anonym: Odins Weisheiten im Havamal

„Ein sehr weiser Mann,

dem Unglücke begegnet,

sollte dadurch seinen Geist

nicht beunruhigen lassen.“

anonym: die sehr hilfreichen Aussprüche des Weisen

„Zeige nie Ablehnung gegen etwas,

das Du gelobt hast,

und tadle nicht das,

was Du zuvor gepriesen hast,

denn es ist von Übel

wankelmütig zu sein.“

anonym: die sehr hilfreichen Aussprüche des Weisen

4. n) Wankelmut

„In ihrer Brust wechselt Gutes mit Üblem.“

anonym: Saga über Feuer-Njal

Nur der Wandel ist beständig ... und die hilfreiche Haltung ist die Gelassenheit.

5. Prinzipien: Wyrd

Wyrd ist das Schicksal und die Vorbestimmung. Sie erscheint auch als die Norne Urd, deren Name mit „Wyrd“ identisch ist.

Das wichtigste vorherbestimmte Ereignis im Leben eines Menschen ist sein Tod. Die Sprichworte dazu finden sich unter „vorbestimmter Tod“.

Das zweite wesentliche Wyrd-Element ist das Glück, also das Gelingen der Dinge, die man sich vorgenommen hat. Wyrd bestimmt darüber, ob das, was man aus dem eigenen Willen heraus tun will, auch gelingt.

Neben dem Glauben an diese Vorherbestimmung aller Ereignisse gab es bei den Germanen aber auch den Glauben daran, daß Mut, Entschlossenheit und Kühnheit zum Ziel führen: „Es gibt immer eine Furt.“ (Saga über Grettir den Starken)

5. a) alles ist vorherbestimmt

„Alles ist vorherbestimmt.“

anonym: Saga über König Sverris

„Es wird so geschehen, wie es vorherbestimmt ist.“

anonym: Hardar-Saga

anonym: Rauchtal-Saga

anonym: Saga über Gunnlaug Schlangenzunge

anonym: Saga über Feuer-Njal

anonym: Saga über Sturlaug den Fleißigen

anonym: Geschichte über Thordr den Unruhestifter

anonym: Heidarviga-Saga

anonym: Die Saga über Halfdan Brana-Ziehsohn

anonym: Saga über Viglund den Blonden

anonym: Kjalnesinger-Saga

„Das Schicksal ist vollkommen festgelegt!“

anonym: Der Wanderer (Exeter-Buch)

„Wyrd wird handeln, wie sie muß.“

anonym: Beowulf-Epos

„Es ergeht den meisten Dingen so, wie es ihnen vom Schicksal bestimmt worden ist.“

anonym: Saga über Gunnlaug Schlangenzunge

„Da kann man nichts tun. Die Dinge werden geschehen, wie sie geschehen müssen.“

anonym: Streit-Tal-Saga

„Sie erwarten, daß geschehen würde, was vorherbestimmt war.“

anonym: Heidarviga-Saga

„Aber das ist es, wie es nun sein muß.“

anonym: Saga über Hühner-Thorir

„Doch alles muß seinen Weg gehen.“

anonym: Saga über Viglund den Blonden

„Die Zeit wird uns nicht weiser machen und es wird schließlich alles bei derselben Sache enden.“

anonym: Bandaman-Saga

„Es ist unmöglich, der eigenen Bestimmung zu entkommen.“

anonym: Frischwassertal-Saga

„Niemand entkommt seinem Schicksal.“

anonym: Hardarsaga-Saga und die Insel-Verteidigung

„ / Vor dem Bergwart weich' ich

Nicht um Fußes Breite: / am Felsen ende

Der Waffengang so, / wie Wyrd es fügt,

Die uns schafft unser Schicksal. / “

(Bergwart: Drache in seiner Höhle auf seinem Schatz)

anonym: Beowulf-Epos

„Alle Worte sind bereits festgelegt.“

anonym: Völsungen-Saga

„Denn jeder spricht Worte des Schicksals und das, was bestimmt ist, muß geschehen.“

anonym: Gisla-Saga

„Alles rollt dorthin, wo es sein soll.“

anonym: Saga über Traum-Jon

„Möge das geschehen, was vorherbestimmt ist – was auch immer das sein mag.“

anonym: Frischwassertal-Saga

„Dein Schicksal wird dasselbe sein – egal, wem wir vertraut haben.“

anonym: Saga über Grettir den Starken

„Das Glück kommt zu den Glücklichen, so wie es das Schicksal bestimmt hat.“

anonym: Morkinskinna

„Dem Wandernden weist das Schicksal den Weg.“

anonym: Fafnir-Lied

„Der Verlauf des Spieles wird durch die erste Bewegung entschieden.“

anonym: Saga über die Fost-Brüder

„Ich fürchte, das Schicksal wird seinen Lauf nehmen.“

anonym: Gisla-Saga

„Das Leben wird dadurch gestaltet, was sein wird und nicht dadurch, wo Du bist.“

anonym: Saga über die Leute von den Orkney-Inseln

„Ich kann keinen Plan sehen, der gelingen könnte, aber ich bin deshalb nicht wütend auf Dich: Das Schicksal muß jemanden finden, durch den es spricht. Was immer auch geschehen soll, wird geschehen.“

anonym: Gisla-Saga

„Ist der Tod mir beschieden, dann wird er mich finden, wo immer ich auch sein mag.“

anonym: Nials-Saga

„Ich werde wohl nicht wiederkehren, wenn das Schicksal dies will.“

anonym: Das Lied über Helgi Hiörward-Sohn

„Das darf man Dir nicht anrechnen, denn solches ist durch das Schicksal bestimmt.“

anonym: Nials-Saga

„So wurde der Edling zum ersten Male des Waffenruhms quitt, den Wyrd ihm versagte.“

anonym: Beowulf-Epos

„Denn Wyrd rettet oft den Fürsten, dem nicht der Tod bestimmt ist, wenn er mutig ist!“

anonym: Beowulf-Epos

„Doch Wyrd verwehrte ihm an diesem Abend noch mehr Männer zu töten.“

anonym: Beowulf-Epos

„Grendel hätte noch mehr von ihnen getötet, wenn Gott nicht ihr Wyrd gewandelt hätte.“

anonym: Beowulf-Epos

„Doch Wyrd überwältigte ihn.“

anonym: Beowulf-Epos

„Ihr Wyrd kam noch nicht über sie, ihr hartes Schicksal.“

anonym: Beowulf-Epos

„Wyrd stand bereit den grauhaarigen Mann zu begrüßen.“

anonym: Beowulf-Epos

„Dann laß ihn ziehen, so wie er sein Schicksal gestalten will.“

anonym: Die Saga über die Siedler von Eyre

„Ihr scheint mit gutem Geschick gesegnete Männer zu sein.“

anonym: Die Saga über Thorstein Viking-Sohn

„... wenn dies mein Schicksal sein sollte ...“

anonym: Die Saga über Thorstein Viking-Sohn

„Du kannst Deinen glückbringenden Sternen danken, wenn Du mit Deinem Leben davonkommst.“

anonym: Morkinskinna

5. b) man kann das Schicksal nicht ändern

„Man kann sein Schicksal / nicht abwehren.“

anonym: Beowulf-Epos

„Niemand kann seinem Schicksal widerstehen.“

anonym: Das andere Lied von Sigurd Fafnir-Töter

anonym: Atli-Lied

anonym: Völsungen-Saga

Kormakr: Lausavisur

„niemand kann das Schicksal zum Narren halten“

anonym: Saga über Pfeile-Odd

„Dagegen läßt sich nichts machen: was geschehen soll, wird geschehen.“

anonym: Saga über Feuer-Njal

„Das kann man nicht aufhalten. Was vom Schicksal vorherbestimmt ist, wird auch kommen.“

anonym: Saga über Feuer-Njal

„Man kann das Geschick nicht ändern, niemand kann der Natur widerstehen.“

anonym: Saga über König Hrolf Kraki und seine Berserker

„Auch er konnte seinem Schicksal nicht entkommen.“

anonym: Völsungen-Saga

„Es ist sinnlos, gegen das Schicksal zu kämpfen.“

anonym: Frischwassertal-Saga

„Es ist wahr, wenn man sagt, daß man sich gegen das Schicksal nicht wehren kann.“

anonym: Frischwasser-Saga

„(Auch) die Schar der Fürsten kann sich nicht dem Schicksal widersetzen.“

anonym: Olaf der Weiße Skalde: Dritte grammatische Abhandlung

„Auch Fürsten können nicht ihr Schicksal besiegen.“

anonym: Das andere Lied über Helgi Hunding-Töter

„Selbst ein Heer von Fürsten könnte nicht gegen das Schicksal bestehen.“

Olaf Thordar-Sohn: Hrynhenda

„Keiner kann dem entrinnen, was ihm vom Schicksal bestimmt ist.“

anonym: Saga über Grettir den Starken

anonym: Frischwassertal-Saga

anonym: Heldenlieder der Faöer-Inseln

„Das Schicksal, das einem bestimmt ist, kann man nicht ändern.“

anonym: Völsungen-Saga

„Den Ausspruch der Urd kann niemand ändern.“

anonym: Fiölswin-Lied

„Niemand ändert der Norne Spruch.“

anonym: Hildebrands Sterbelied

„Niemand kann das von den Nornen verhängte Schicksal ändern.“

anonym: Saga über Grettir den Starken

„Keiner kann gegen das von den Nornen verfügte Schicksal angehen.“

anonym: Krakumal

„Das Sprichwort ist wahr: 'Niemand ist sein eigener Schöpfer'.“

(niemand gestaltet sein eigenes Leben nach freiem Ermessen unabhängig von dem ihm bestimmten Schicksal)

anonym: Saga über Grettir den Starken

„Es ist nicht mein Schicksal, daß ...“

anonym: Saga über Thorstein Haus-Macht

„Es war Schicksal, daß ...“

anonym: Saga über Thrond von Gate

„Schicksal ...“

heutige deutsche Redewendung

5. c) sich dem vorherbestimmten Schicksal fügen

„Dann muß es also so geschehen!“

anonym: Gisla-Saga

„Dann mag geschehen, was geschehen muß.“

anonym: das dritte Lied über Sigurd Fafnir-Töter

„Soll es werden, wie es will.“

anonym: Saga über Feuer-Njal

„Dann müssen die Dinge eben so sein, wie sie sind.“

anonym: Saga über den Kampf auf der Heide

5. d) seinem Schicksal folgen

„Jeder muß seinem Schicksal folgen.“

anonym: Reyktal-Saga

anonym: Saga über Feuer-Njal

anonym: Frischwasser-Saga

„Und es zeigte sich hier wie so oft, daß jeder seinem Schicksal folgen muß.“

anonym: Alexander-Saga

„Jeder muß tun, was ihm vorherbestimmt ist.“

anonym: Frischwassertal-Saga

anonym: Saga über Feuer-Njal

„Dann laß ihn so ziehen, wie er sich sein Schicksal formt.“

anonym: Saga über die Ersten Siedler (Eyrbyggja)

„Ich denke darüber nach, nach Island zu ziehen – mehr wegen meinem Schicksal und dem Beschluß großer Mächte als aus persönlichem Verlangen.“

anonym: Frischwassertal-Saga

„Die Skjöldungen widersetzten sich nicht ihrem Schicksal.“

anonym: Helgakvida 2

5. e) Wyrd entscheidet

„Nun wird das Schicksal diese Sache entscheiden müssen.“

anonym: Saga über Thorstein Wiking-Sohn

„Das Schicksal wird das entscheiden.“

anonym: Saga über Feuer-Njal

„Möge das Schicksal entscheiden!“

anonym: Streit-Tal-Saga

„Möge dieser Kampf gehen, wie es das Schicksal bestimmt hat.“

anonym: Ljosvetninga-Saga

„Wenn es das Schicksal so will ...“

anonym: Das Lied über Helgi Hiörvard-Sohn

anonym: Saga über Grettir den Starken

„Jetzt wird es kommen, wie es das Schicksal will.“

anonym: Saga über Feuer-Njal

„das Schicksal seinen eigenen Lauf nehmen lassen“

(sich in etwas nicht mehr einmischen)

anonym: Saga über Egil den Sohn des Glatzen-Grim

„Wir tun unser Bestes und lassen das Schicksal seinen Lauf nehmen.“

anonym: Morkinskinna

„Jede Seite sollte das behalten, was ihnen das Schicksal zugeteilt hatte.“

anonym: Morkinskinna

anonym: Eyrbyggja-Saga

„Jeder sollte das behalten, was ihm gehört – was auch immer sein Stand ist.“

anonym: Saga über Grettir den Starken

„Jeder soll den Vorteil behalten, den er erlangt hat.“

(es soll am Stand der Dinge, wie sie sind, nichts geändert werden)

anonym: Saga über die Leute von Eyre

„Am Felsen endet der Waffengang so, wie Wyrd es gefügt hat, die unser Schicksal formt.“

anonym: Beowulf-Epos

„Niemand bestimmt sein Schicksal selber.“

anonym: Sonnenlied

„Das Leben des Menschen muß laufen, wie es vorherbestimmt ist.“

anonym: Saga über Feuer-Njal

„Hart ist der Schicksalsspruch der Nornen.“

anonym: Saga über Hervor und König Heidrek den Weisen

„Du hälst der Nornen Spruch für nichtig und meine Worte für unweise Rede.“

anonym: Fafnir-Lied

„Walküren entscheiden, wer lebt und wer stirbt.“

anonym: Darradar-Lied

„Nur wenige Dinge sind stärker als das Schicksal.“

anonym: Frischwassertal-Saga

„Das Schicksal ist stärker und Gott mächtiger als es sich irgendein Mann vorstellen kann.“

anonym: Der Seefahrer (Exeter-Buch)

„wenn Gott mir wohlgesonnen bleibt“

anonym: Oddruns Klage

„Niemand kann etwas an der ihm zugeteilten Zahl seiner Tage etwas ändern.“

anonym: Völsungen-Saga

„Wyrd hat sie alle in das Schicksals-Land geholt.“

anonym: Beowulf-Epos

„Der mutige Scyld fuhr in Gottes Schutz in dem Augenblick, den ihm das Schicksal bestimmt hatte.“

anonym: Beowulf-Epos

„Doch Wyrd verwehrte ihm den Ruhm des Sieges.“

anonym: Beowulf-Epos

„Und wenn es den Menschen auch noch so sehr in seinem Herzen schmerzt, kann er sich gegen Wyrd nicht wehren.“

anonym: Der Wanderer (Exeter-Buch)

„Das Leben der Menschen in der Welt wird durch das Wirken der Wyrd vernichtet.“

anonym: Der Wanderer (Exeter-Buch)

„Niemand kann Wyrd widerstehen!“

anonym: Der Wanderer (Exeter-Buch)

„Wyrd ist stärker und Gott mächtiger als sich je einer vorstellen kann.“

anonym: Der Seefahrer (Exeter-Buch)

„Der Kampf wird enden, wie es Wyrd bestimmt hat – die Herrin aller Menschen.“

anonym: Beowulf-Epos

„Wyrd hat sie in Grendels Hand gegeben.“

anonym: Beowulf-Epos

„Das Schicksal herrscht über eines jeden Mannes Leben.“

anonym: Saga über König Hrolf Kraki und seine Berserker

„Wundersam sind diese Mauern, die von Wyrd zerstört wurden.“

anonym: Die Ruine (Exeter-Buch)

„... bis Wyrd die Mächtigte dies änderte ...“

anonym: Die Ruine (Exeter-Buch)

„Das, was das Schicksal bestimmt hat, wird geschehen.“

anonym: Die Geschichte über Kampf-Thordr

„Es wird kommen, wie es das Schicksal bestimmt hat.“

anonym: Die Saga über Sturlaug den Mühen-Beladenen

„... solange Wyrd es erlaubt ...“

anonym: Die Saga über Halfdan Eystein-Sohn

„Es wird Dir gut gelingen, wenn Dich Wyrd nicht hindert.“

anonym: Die Saga über Grettir den Starken

„Niemand kann verhindern, was ihm bestimmt ist.“

anonym: Die Saga über Grettir den Starken

„In dieser Sache ist nichts, weshalb ich mit meinem Schicksal hadern müßte.“

anonym: Die Saga über Viglund den Blonden

„... wenn mein Geschick es so will ...“

anonym: Die Saga über Grettir den Starken

„... dann schau', was das Schicksal Dir dort bereitet hat.“

anonym: Die Saga über Grettir den Starken

„Wenn der, der den Tod fürchtet, im Herzen des Tales liegt, wird ihn kein Schutz bewahren.“

Saxo der Schriftkundige: Gesta danorum

„Sein letztes Schicksal wird jeden Mann davontragen.“

Saxo der Schriftkundige: Gesta danorum

„Es wird so geschehen, wie die Götter es wollen.“

Thjodolfr Arnor-Sohn: Lausavisur

„Dem Schicksal kann man nicht durch Verstecken entkommen.“

Saxo der Schriftkundige: Gesta danorum

„Wyrd errettet den tapfren Mann, wenn ihm nicht der Tod bestimmt war.“

anonym: Beowulf-Epos

5. f) Erfolg nur mit Wyrds Zustimmung

„wenn das Schicksal es erlaubt“

anonym: Saga über Halfdan Eystein-Sohn

„Das Glück kommt zu den Glücklichen, so wie es das Schicksal bestimmt hat.“

anonym: Morkinskinna

5. g) ohne Wyrd gelingt nichts

„Das Glück hat mich verlassen.“

anonym: Saga über Hallfred Ärger-Skalde

„Und es ist wahr, wie man sagt, daß es etwas verschiedenes sei: Glück und Tüchtigkeit.“

(nicht jede Anstrengung führt zu Erfolg)

anonym: Saga über Grettir den Starken

„Jetzt würden wir einen guten Fang machen, wenn das Glück mit uns wäre.“

anonym: Gisla-Saga

„Es ist schlimm, vor dem Glück zu straucheln.“

anonym: Regin-Lied

5. h) darauf achten, womit Wyrd einen König bedacht hat

„Die Söldner sollen zunächst das Glück ihres Königs erproben.“

Saxo der Schriftkundige: Geschichte der Dänen

5. i) Wyrd-Segen

„Glück und Heil für das Werk eurer Hände!“

anonym: Saga über Feuer-Njal

5. j) Wyrd ist unsicher

„Das Glück ist ein zu zerbrechliches Ding, als das man darauf vertrauen könnte, daß es nicht zerbricht.“

anonym: Völsungen-Saga

„Glück und Glas, wie leicht bricht das!“

heutiges deutsches Sprichwort

„Du wirst Dein Glück versuchen müssen.“

anonym: Kjalnesinga-Saga

„Viele kleine Dinge können spät am Abend geschehen.“

anonym: Grettir-Saga

5. k) Wyrd ist unbeständig

„Sein Glück scheint sich auf einem drehenden Rad zu befinden.“

anonym: Saga über Grettir den Starken

5. l) Wyrd ist unvorhersehbar

„Doch unverhofft / ist das Ende da.“

anonym: Beowulf-Epos

„Vieles kann nicht vorhergesehen werden.“

anonym: Saga über Grettir den Starken

„Ich bleibe nicht mehr hier, was auch immer in meiner Zukunft liegen mag!“

anonym: Saga über König Hrolf Kraki und seine Berserker

„Viele Dinge verwandeln sich zu Geschenken, auch wenn sie am Anfang gefährlich sind.“

anonym: Saga über Bosi und Herraud

„Dinge geschehen, die vorgesagt wurden, aber auch Dinge, die nicht vorhergesagt worden sind.“

anonym: Grettir-Saga

5. m) Wyrd ist ungerecht

„Wie verschieden das Glück die Menschen behandelt!“

anonym: Saga über Grettir den Starken

„Das Sprichwort ist wahr, daß Schicksal und Glück nicht immer Hand in Hand gehen.“

anonym: Saga über Grettir den Starken

„Niemand ändert der Nornen Schicksalsspruch, auch wenn man ihn nicht verdient hat.“

anonym: Fiölswin-Lied

„Dir würde es in mancher Hinsicht gut gehen, wenn Dich das Schicksal nicht so arg beißen würde.“

anonym: Saga über Grettir den Starken

„Der üble Mann hat oft Glück.“

anonym: Saga über Pfeile-Odd

„Die Schicksalsschläge der gemeineren Sorte sind schmachvoll – das Los der armen Menschen armselig.“

Saxo der Schriftkundige: Geschichte der Dänen

„Unsicher ist das Schicksal der Niedrig-Geborenen und übel ist das Schicksal der Niederen.“

Saxo der Schriftkundige: Geschichte der Dänen

5. n) das Geschick eines Menschen

„Ich ziehe es vor, meinen Besitz zu verteidigen und mit dem Schwert in der Hand zu fallen, wenn das mein Schicksal sein sollte.“

anonym: Saga über Thorstein Wiking-Sohn

„Dort trennten sie sich, ein jeder mit seinem Schicksal.“

anonym: Völsungen-Saga

„Sie sagten, der Jarl müsse sich um mehr kümmern als nur einfach darum, Grettir das Leben zu nehmen, 'denn uns wird alle dasselbe Schicksal treffen und man wird sagen, daß Du sehr viel dafür eingesetzt hast, um einem einzelnen Mann das Leben zu nehmen, wenn wir alle zusammen mit ihm getötet werden.'“

anonym: Saga über Grettir den Starken

„Jeder muß auf seinem Platz wirken.“

anonym: Saga über Feuer-Njal

5. o) gemeinsames Geschick

„dasselbe Schicksal teilen“

anonym: Saga über Grettir den Starken

„dasselbe Schicksal erleiden“

anonym: Saga über Grettir den Starken

„uns wird alle dasselbe Geschick treffen“

(da die Betreffenden in derselben Handlung zusammen sind)

anonym: Saga über Grettir den Starken

5. p) gutes Geschick

„Ich würde weniger Muskeln und mehr gutes Geschick vorziehen!“

anonym: Saga über Grettir den Starken

„Nun wäre Gott in unserem Garten, wenn unser Schicksal besser wäre.“

(Garten: geschützter Bereich wie z.B. In 'Midgart'; Bedeutung: wenn das Schicksal es gut mit uns meint, müßte es uns nun einen Gott zu Hilfe senden)

anonym: Grettir-Saga

„Dafür brauche ich mein Geschick nicht zu tadeln.“

anonym: Saga über Viglund den Blonden

„Es ist gut, daß ich nicht gegen des Königs gutes Geschick kämpfen muß!“

anonym: Die Saga über Hallfredr Ärger-Skalde

5. q) schlechtes Geschick

„Durch den Spruch der Götter ergeht es Dir übel.“

anonym: Atli-Lied

„Ich habe die Vorahnung, daß das Ergebnis für Dich übel sein wird, wenn Du gehst.“

anonym: Saga über Haken-Ref

„das Schicksal wendet sich zum Schlechteren“

anonym: Lachstal-Saga

„Es wird wohl wirklich so sein, dass Du wohl keiner von denen bist, die Segen bringen.“

anonym: Lachstal-Saga

„Es könnte tatsächlich wahr sein, daß Du kein Mann mit einem guten Geschick bist und daß wegen Dir etwas Übles geschehen wird.“

anonym: Saga über Hühner-Thorir

„Du bist ein Mann von mehr üblem Geschick als ich gedacht habe.“

anonym: Saga über Feuer-Njal

„Jeder von uns hat sein Unglück.“

anonym: Saga über Feuer-Njal

„Es ist nicht vorherbestimmt, daß wir zusammenbleiben sollen.“

„Was auch immer als nächstes geschehen mag – mein Glück hat mich verlassen.“

anonym: Saga über Hallfredr Ärger-Skalde anonym: Völsungen-Saga

„Möge das üble Geschick dieser Bürde zu seinem Träger zurückkehren und wir das bessere Schicksal haben!“

Saxo der Schriftkundige: Geschichte der Dänen

„Jemand, der in Schwierigkeiten steckt, kann nichts besseres tun, als das nahende Unheil abzuwehren.“

Saxo der Schriftkundige: Geschichte der Dänen

„Welcher Mann hat in solch einem Gedeihen gelebt, daß ihn das Schicksals niemals geschlagen hätte?“

Saxo der Schriftkundige: Geschichte der Dänen

„Das Schicksal hat Dich auf die Probe gestellt, um zu erfahren, in welchem Geist Du Widerständen begegnest.“

(eine eher christliche Ansicht)

Saxo der Schriftkundige: Geschichte der Dänen

„Süßer ist die Freude, die auf die Bitterkeit des Schicksals folgt.“

(eine eher christliche Ansicht)

Saxo der Schriftkundige: Geschichte der Dänen

„Ich weiß nicht, wie es Dir am Ende ergehen wird, aber ….“

anonym: Grettir-Saga

5. r) die vorherbestimmte Zukunft

„Schaue, welches Geschick Dich dort erwartet.“

anonym: Saga über Grettir den Starken

„Du solltest bedenken, welches Geschick Du selber am Ende finden wirst!“

anonym: Saga über Grettir den Starken

„Es scheint alles in dieselbe Richtung zu drängen.“

anonym: Gisla-Saga

„Es wird alles / zu demselben führen.“

anonym: Beowulf-Epos

„Alle Möglichkeiten werden gleich enden.“

anonym: Saga über Grettir den Starken

„Es läuft alles aufs selbe hinaus.“

heutiges deutsches Sprichwort

5. s) die Zukunft erforschen

„Ein Mann soll nicht seine Zukunft erfragen und sich über sie sorgen.“

anonym: Hugvinnsmal

„Der Mann muß mäßig weise sein,

Doch nicht allzuweise.

Sein Schicksal kenne keiner voraus,

So bleibt der Sinn ihm sorgenfrei.“

anonym: Odins Weisheiten im Havamal

„Man sollte sich nicht

sein zukünftiges Schicksal erfragen

oder sich darüber sorgen;

Gott weiß am besten,

wem er Glück schenkt

und die Menschen wissen dies nicht zuvor.“

anonym: die sehr hilfreichen Aussprüche des Weisen

„Niemand soll schon vorher

sein Schicksal kennen

oder sich darum kümmern,

denn die meisten wissen,

daß sowohl der Tod als auch das Leben

denen dienen, die sich vor Betrug hüten.“

anonym: die sehr hilfreichen Aussprüche des Weisen

Wyrd ist unveränderbar, unvorhersehbar, unsicher, ungerecht und ohne die Zustimmung des Wyrd bzw. der Norne Urd kann nichts gelingen.

6. Prinzipien: vorherbestimmter Tod

Der Todestag ist vorherbestimmt und unausweichlich ...

6. a) der Tod ist unausweichlich

„Jeder muß einmal sterben ...“

anonym: Saga über Pfeile-Odd

anonym: Illugi-Saga

anonym: Joms-Wikinger-Saga

anonym: Völsungen-Saga (2x)

anonym: Saga über die Joms-Wikinger

anonym: Geschichte über Gisli Illuga-Sohn

Olaf Thordarson: Knytlinga-Saga

„Das Ende des Lebens / ist allen gewiß.“

anonym: Beowulf-Epos

„Jeder muß einmal von hier zur Hel fahren.“

anonym: Fafnir-Lied

„Eines Tages ist auch Dir der Tod bestimmt.“

anonym: Gripir-Lied

„Niemand kann den Tod vermeiden.“

anonym: Völsungen-Saga

„Der Tod hängt über allen.“

anonym: Saga über König Sverris

„Jeder muß früher oder später sterben. Damit muß ein jeder zufrieden sein.“

anonym: Morkinskinna

„Das (der eigene Tod) ist eine Schuld, die wir alle zu bezahlen haben.“

anonym: Saga über Feuer-Njal

„Der unwerte Mann meint ewig zu leben,

Wenn er vor Gefechten flieht.

Das Alter gönnt ihm doch endlich nicht Frieden.

Obwohl der Speer ihn spart.“

anonym: Odins Weisheiten im Havamal

„Wenn ich geglaubt hätte, daß Du ewig leben würdest, dann hätte ich Dich in meinem Woll-Korb aufgezogen!“

anonym: Saga über die Leute von den Orkney-Inseln

„Niemand sollte zu sehr darauf vertrauen,

daß er lange lebt,

selbst wenn er noch nicht alt ist,

denn ich glaube, daß die Menschen

ihrem Schatten nicht entkommen können

und genausowenig ihren Tod vermeiden können.“

anonym: die sehr hilfreichen Aussprüche des Weisen

„Es ist übel, jung zu sterben.“

anonym: Runenstein von Hönen in Buskerud

6. b) der Todestag ist vorherbestimmt

„Auf den Tag genau ist mein Alter bestimmt und meines Lebens Länge.“

anonym: Skirnirs Jenseitsreise

„Jeder stirbt, wenn er sterben soll.“

anonym: Fafnir-Lied

„Jeder wird dann sterben, wenn es ihm bestimmt ist.“

anonym: Rauchtal-Saga und Kampf-Skutu

„Nun – jeder stirbt, wenn es für ihn an der Zeit ist ...“

anonym: Saga über Pfeile-Odd

„Niemand lebt länger als bis zu dem ihm bestimmen Tag.“

anonym: Saga über Grettir den Starken anonym: Streit-Tal-Saga

„Niemand lebt länger als die ihm zugemessene Zeit.“

anonym: Frischwassertal-Saga