Wem die Stunde schlägt in Königsborn - Anne Chaplet - E-Book

Wem die Stunde schlägt in Königsborn E-Book

Anne Chaplet

0,0
0,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Spannend und hinreißend atmosphärisch: eine mörderische Krimi-Geschichte aus der gar nicht idyllischen deutschen Provinz... Meisterhaft erzählt von der vielfach preisgekrönten Krimi-Schriftstellerin Anne Chaplet! "Ihre Krimis gehören zum Besten, was das Genre in diesem Land zu bieten hat. " (Brigitte)

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 22

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Anne Chaplet 
Wem die Stunde schlägt in Königsborn
Kurzkrimi
Edel eBooks
Edel eBooks Ein Verlag der Edel Germany GmbH
Copyright dieser Ausgabe © 2014 Edel Germany GmbH Neumühlen 17, 22763 Hamburg
edel.com
Copyright © 2014 by Cora Stephan
Dieses Werk wurde vermittelt durch die Michael Meller Literary Agency GmbH, München.  
Covergestaltung: Agentur bürosüd°, München
Alle Rechte vorbehalten. All rights reserved. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des jeweiligen Rechteinhabers wiedergegeben werden.
ISBN 978-3-95530-464-5
facebook.com/edel.ebooks
Inhalt

Wem die Stunde schlägt in Königsborn

 Wem die Stunde schlägt in Königsborn

Es war Zeit, zu gehen. Sie war schon viel zu lange hier.

Dalia Riplin schob das Kopftuch zurück und hielt ihr Gesicht in die kühle Nachtluft. Kein Stern, kein Mond. Der Herbstwind roch nach vermoderndem Laub und feuchter Erde. Von der frisch verputzten Wand des alten Salinenpumpwerks Friedrichsborn bleckte ihr ein gezacktes „Fuck!“ entgegen.

Wotan zockelte zielstrebig Richtung Park. Sein weißes Hinterteil ging wie ein Wischmopp hin und her, während seine Nase unsichtbaren Fährten nachspürte. Dalia zog das Kopftuch wieder tiefer ins Gesicht und blickte hinter sich. Eine alberne Furcht: Da war niemand. Dann folgte sie dem Hund.

Vor gut zwei Jahren schon hatte sie Bramsche verlassen. So wie zuvor Alzeney, Grünberg, Buchholz. Sie erinnerte sich längst nicht mehr an alle Orte, in denen sie mal eine Adresse hatte. Waren es schon zu viele, oder ließ ihr Gedächtnis nach? Dalia blieb stehen, bis Wotan ungeduldig an der Leine zog.

Nein, dachte sie. Nicht das Gedächtnis wurde schwach. In der letzten Zeit machte sich eine Schwäche des Gemüts bemerkbar, die viel bedenklicher war. Sie träumte – vom Ankommen und vom Bleiben. Von einem Haus mit Garten, nicht groß, mit Auslauf für Wotan. Und von einem Mann, der das Kaminholz hackt.

Was hielt sie eigentlich noch in Königsborn? Sicher nicht die dunkle Parterrewohnung am Markt und auch nicht der Kurpark, durch den sie jeden Abend ging, bei jedem Wetter, nicht nur dem Hund zuliebe. Nein – sie blieb, weil nichts sie hielt.

Wotan verharrte, stellte die Öhrchen auf und hechtete mit einem für seine Statur rührend eleganten Satz in den Laubhaufen am Wegesrand. Hinter entblätterten Büschen und Sträuchern leuchtete der Monopteros wie ein ausgebleichtes Skelett. Heute stand niemand zwischen den Säulen unter dem runden Dach. Das nasskalte Wetter nahm auch den Sehnsüchtigsten die Lust auf Liebe im Freien. Dalia ertappte sich bei einem tiefen Seufzer. Liebe. Wie ging das noch?