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Vier Jahre ist es her, dass sich Elena und Justin auf dem Weihnachtsmarkt in Elenas Heimatstadt an der Ostsee kennenlernten. Ein paar wundervolle Tage, die sie miteinander verbrachten, schienen wie der Anfang einer ganz großen Liebe. Doch kurz vor Heiligabend ließ Justin Elena ohne lange Erklärungen zurück. Elena hat ihn bis heute nicht vergessen, auch wenn sie das in ihrem verletzten Stolz niemals zugeben würde. Dementsprechend kühl weist sie ihn zurück, als er plötzlich nach all den Jahren wieder vor ihrer Weihnachtsmarktbude steht. Elena ist sich sicher, dass er keine zweite Chance verdient hat, kann sich aber trotzdem nicht gegen die wieder aufflammenden Gefühle wehren. Als sich die beiden von nun an immer wieder zu den verrücktesten Gelegenheiten über den Weg laufen, glaubt Elena, dass Justin sie verfolgt. Justin hingegen ist sich sicher, dass Elena selbst es ist, die diese Begegnungen arrangiert, weil sie zu stolz ist, um zuzugeben, dass sie ihn vermisst. Doch was steckt wirklich hinter diesen ständigen Begegnungen? Zufälle? Ein Plan? Oder ein ganz besonderes Weihnachtswunder? Warum ließ Justin Elena damals zurück? Und warum ist er wirklich zurückgekehrt? Der Roman ist in sich abgeschlossen und hat natürlich ein wohlverdientes Happy End.
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Inhaltsverzeichnis
Über das Buch
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Danksagung und Nachwort
Impressum
Nancy Salchow
Winterliebe rostet nicht
Liebesroman
Vier Jahre ist es her, dass sich Elena und Justin auf dem Weihnachtsmarkt in Elenas Heimatstadt an der Ostsee kennenlernten. Ein paar wundervolle Tage, die sie miteinander verbrachten, schienen wie der Anfang einer ganz großen Liebe. Doch kurz vor Heiligabend ließ Justin Elena ohne lange Erklärungen zurück.
Elena hat ihn bis heute nicht vergessen, auch wenn sie das in ihrem verletzten Stolz niemals zugeben würde. Dementsprechend kühl weist sie ihn zurück, als er plötzlich nach all den Jahren wieder vor ihrer Weihnachtsmarktbude steht.
Elena ist sich sicher, dass er keine zweite Chance verdient hat, kann sich aber trotzdem nicht gegen die wieder aufflammenden Gefühle wehren. Als sich die beiden von nun an immer wieder zu den verrücktesten Gelegenheiten über den Weg laufen, glaubt Elena, dass Justin sie verfolgt. Justin hingegen ist sich sicher, dass Elena selbst es ist, die diese Begegnungen arrangiert, weil sie zu stolz ist, um zuzugeben, dass sie ihn vermisst.
Doch was steckt wirklich hinter diesen ständigen Begegnungen? Zufälle? Ein Plan? Oder ein ganz besonderes Weihnachtswunder?
Warum ließ Justin Elena damals zurück? Und warum ist er wirklich zurückgekehrt?
Der Roman ist in sich abgeschlossen und hat natürlich ein wohlverdientes Happy End.
Anmerkung:Fleesenow ist eine von der Autorin erfundene Kleinstadt an der Ostsee, die immer mal wieder in ihren Büchern vorkommt. Angesiedelt wäre Fleesenow, gäbe es den Ort wirklich, vermutlich irgendwo in der Nähe der Insel Poel oder Wismar, der Heimat der Autorin.
Elena
________________
Es ist die Zeit des Jahres, in der über allem ein magischer Zauber liegt. Alle Dächer scheinen wie mit Puderzucker überzogen und irgendwie wirkt es so, als würde die ganze Welt glitzern.
Diese spezielle Magie ist hier auf dem Weihnachtsmarkt am Strand ganz besonders zu spüren. Fast so, als würde man in eine andere Welt eintauchen. Wer hier in Fleesenow, der kleinen Stadt an der Ostsee, aufgewachsen ist, weiß, von welcher Art Zauber ich spreche. Überall duftet es nach Mutzen, Zimt und kandierten Äpfeln. Weihnachtslieder klingen aus knarrenden alten Lautsprechern, während ich mich wieder einmal darüber ärgere, dass der Standheizstrahler in unserer Marktbude nicht so funktioniert, wie er sollte. Oder bin ich einfach nur eine zu große Frostbeule?
Für einen kurzen Moment denke ich darüber nach, mir eine der Lammfelldecken aus unserem Angebot über die Knie zu legen, verwerfe die Idee aber sofort wieder.
Seit vielen Jahren betreibt meine Familie diese Marktbude auf dem jährlichen Weihnachtsmarkt, um kuschelige Produkte aus dem Fell unserer Schafe zu verkaufen, während wir für den Rest des Jahres die Haupteinnahmen aus unserem Obst- und Gemüseanbau ziehen. Und eigentlich bin ich auch gerne dabei, wenn die Weihnachtsmarktzeit beginnt. Ich finde es schön, bekannte, aber auch fremde Gesichter vor unserer Bude zu sehen, das ein oder andere Gespräch zu führen und Leckereien aus den Nachbarsbuden zu verdrücken, während ich praktisch den ganzen Tag über heißen Kakao trinke. Aber heute ist mir einfach nur kalt. Dementsprechend schlecht ist meine Laune.
Oder liegt es daran, dass es heute Vormittag ganz besonders kalt ist und sich die Sonne an diesem Tag einfach nicht zeigen will?
»Haben Sie diese Socken auch in Größe 46?«, fragt eine ältere Dame in weinrotem Mantel, die plötzlich wie aus dem Nichts vor mir steht.
»Moment«, ich stehe auf und durchsuche die sorgfältig platzierten Stapel, »ich schaue mal, aber ich glaube …«, ich suche weiter, »…45 ist aktuell unsere größte Größe.« Ich verziehe die Mundwinkel. »Tut mir leid. Aber vielleicht kommt eine unserer Kuscheldecken in Frage. Die wärmt sogar noch besser als ein Paar Lammfellsocken.«
Ich lächele freundlich, aber die Dame brummt nur vor sich hin, winkt ab und geht ohne ein Wort weiter.
»Ihnen auch einen schönen Tag«, rufe ich ihr hinterher.
»Scheint, als würdest heute mal du das Rennen um die zickigsten Kunden machen«, ruft mir Gina vom Glühweinstand gegenüber zu.
»Mal abwarten«, antworte ich, »der Tag hat gerade erst angefangen.«
Ich rücke die Socken und Decken auf dem Tresen wieder zurecht, während ich mich noch immer über die Unfreundlichkeit der Frau ärgere. Warum manche Menschen nicht mal die Grundregeln des vernünftigen Miteinanders beherrschen, werde ich wohl nie verstehen.
»Oh, Elly, gut, dass ich dich erwische.«
Ich höre Levins Stimme, bevor ich ihn sehe. Erst im zweiten Moment stelle ich fest, dass er die Bude durch die Seitentür betreten hat.
»Mich erwischen?« Ich drehe mich zu ihm um. »Wo soll ich denn sonst sein?«
»Ich hatte schon Angst, dass Mama gerade Schicht hat«, seufzt er.
»Was soll das heißen?« Ich hebe skeptisch die Augenbrauen, weil ich diesen Blick von ihm nur zu gut kenne.
»Kannst du heute ausnahmsweise bis vier durchziehen?«, fragt er mit schuldbewusstem Augenaufschlag.
»Aber du wolltest mich gegen drei ablösen«, antworte ich genervt.
»Ich weiß. Aber ich habe kurzfristig Bandprobe und …«
»Bandprobe? Heute? Aber du wolltest die Sache mit der Musik doch aufgeben, zumindest mit den Leuten. Du sagtest, sie wären viel zu unzuverlässig, unprofessionell – und der Sänger würde den ganzen Tag nur kiffen.« Ich runzele die Stirn. »Deine Worte, nicht meine.«
»Ich weiß, was ich gesagt habe, aber wir haben den Sänger ausgetauscht. Alles ist jetzt anders als vorher.«
»Aha? Und deshalb muss ich heute eine Stunde länger in der Kälte zittern?«
»Du sagst doch immer, wie gern du hier arbeitest.« Er zwinkert mir zu. »Außerdem ist es doch nur eine Stunde, die du länger bleiben musst. Dafür hänge ich beim nächsten Schichtwechsel eine Stunde dran, okay?«
Normalerweise würde ich nicht so einen Aufstand machen, aber heute will ich einfach nur ins Bett und mir schnulzige Liebesfilme reinziehen. Und das bereits am Vormittag.
»Ach, bitte, Schwesterchen«, Levin drückt mir einen Kuss auf die Wange, »ich würde dich nicht bitten, wenn es nicht wichtig wäre.«
»Meinetwegen«, seufze ich. »Aber gegen vier kommst du dann wirklich!«
»Auf die Minute genau.« Er umarmt mich. »Du bist die Beste!«
So schnell, wie er aufgetaucht ist, verschwindet er auch wieder. Seit Monaten hat er seine Gitarre nicht mehr angefasst. Ich war mir ganz sicher, dass sich das Thema Musik für ihn erledigt hätte. So kann man sich täuschen.
Frustriert ziehe ich das Handy aus der Tasche meines Mantels, um ein eBook in der Smartphone-Bibliothek zu lesen, als mich eine Stimme erneut aus den Gedanken reißt.
»Hey Elena!«, begrüßt mich Gerry vom Mutzen-Stand und reicht mir ein kleines Tütchen mit Mutzen über den Tresen. »Schau mal, was ich für dich habe. Lass sie dir schmecken.«
»Oh, womit habe ich die denn verdient?« Gerührt nehme ich ihm die Tüte ab.
»Ich sehe dich einfach gerne lachen«, antwortet er augenzwinkernd und geht wieder zurück zu seinem Stand auf der gegenüberliegenden Seite.
»Danke«, rufe ich ihm nach. »Du bist der Beste!«
Und es stimmt – mit seinen 65 Jahren ist Gerry einer der ältesten Standbetreiber hier auf dem Markt und auch mit am längsten dabei. Er ist so etwas wie die gute Seele des Weihnachtsmarktes – und auch von Fleesenow.
Ich setze mich wieder in meinen Sessel, greife nach meinem Handy, um mein eBook weiterzulesen. Ein kitschiger Liebesroman, angesiedelt in der Winterzeit. Im ersten Moment fand ich den Titel »Ein Winter mit Happy End« etwas albern, aber irgendetwas daran hat mich dann doch angezogen.
Für eine Weile verliere ich mich in den Zeilen der Autorin, während ich in die Tüte mit den Mutzen greife.
Ich beginne zu lesen:
»Hallo«, sage ich nun doch, »kann ich Ihnen helfen? Wir haben heute frischen Apfelkuchen im Angebot.«
Doch anstatt mir zu antworten, legt er nur den Kopf schief und schaut mich aufmerksam an. Dabei kneift er die Augen leicht zusammen, als wäre ich das reinste Mysterium. Kennen wir uns?, möchte ich fragen. Und warum sagt er nichts?
»Alles in Ordnung?«, frage ich.
Doch er sagt noch immer nichts. Stattdessen geht er um den Tresen herum, direkt auf mich zu. Ich sollte zurückschrecken, aber ich bin unfähig, mich zu regen. Liegt es an seinem intensiven Blick? An diesem besonderen Ausdruck in seinen Augen? Oder daran, dass ich mich noch immer frage, ob wir uns vielleicht doch kennen?
Plötzlich, wie aus dem Nichts, nimmt er mein Gesicht in beide Hände und küsst mich.
Erst jetzt merke ich, dass ich angefangen habe zu grinsen. Ein fremder Mann, noch dazu extrem gutaussehend, der einfach in meinen Laden kommt und mich küsst? Wie verrückt wäre das?
Aber ich habe weder einen eigenen Laden noch die Hoffnung, mich in nächster Zeit zu verlieben. Irgendwie habe ich mit Männern kein Glück. »Vielleicht haben die Männer aber auch einfach kein Glück mit dir«, sagt meine Mutter immer und spielt damit darauf an, dass ich angeblich zu wählerisch bin. Aber warum ist man gleich »zu wählerisch«, nur weil man auf ein gewisses Bauchkribbeln besteht, wenn man sich ernsthaft auf einen Typen einlässt? Es reicht mir eben nicht, dass einer nett und aufmerksam ist oder möglicherweise ziemlich attraktiv. Ich brauche einfach diesen gewissen Funken, der mein Herz zum Poltern bringt. Alles andere wäre doch von vornherein zum Scheitern verurteilt.
»Du legst viel zu viel Wert darauf, dich Hals über Kopf zu verlieben. Dabei weiß doch jeder, dass das extreme Verliebtsein sowieso nach ein paar Monaten verschwunden ist. Warum also nicht gleich ein paar Gänge runterschalten und sich auf einen netten Mann einlassen, der es wirklich gut mit mir meint?«
Solche Sprüche sind so typisch für sie. Nur weil ich seit vier Jahren Single bin und mich außer auf ein paar Dates auf nichts Ernstes mehr eingelassen habe, macht sie sich ständig Sorgen, dass ich als alte Jungfer enden werde. Dabei bin ich gerade mal 27 – sozusagen taufrisch. Das dachte ich zumindest. Aber wenn es nach meiner Mutter geht, stehen meine Chancen, den Richtigen zu finden, von Tag zu Tag schlechter. Dass mein Bruder Levin, der sogar ein Jahr älter ist als ich, seit Jahren Single ist, interessiert sie hingegen eher weniger. Eine Tatsache, die in unserer Familie oft genug für hitzige Diskussionen sorgt.
»Oh, das ist ja wunderbar«, schwärmt eine junge Frau, die plötzlich vor meiner Bude auftaucht. »Sie sind noch da.«
»Wer?« Ich lege die Hand auf meine Brust. »Ich?«
Ich schaue sie grinsend an.
»Ja, sie auch.« Lachend winkt sie ab. »Aber genauer gesagt meinte ich die Tassenwärmer. Ich war letzte Woche schon hier, hatte aber kein Bargeld dabei und dann musste ich weiter. Aber ich fand doch diese Strickteile so zuckersüß.« Sie deutet mit dem Finger auf eine unserer Deko-Tassen, denen wir niedliche kleine Lammfellwärmer angezogen haben. »Davon hätte ich gern vier Stück.«
»Vier?« Ich bücke mich zu den Aufbewahrungsboxen unter dem Tresen und suche nach weiteren Tassenwärmern. »Moment, ich schaue mal nach, wie viele wir noch da haben.«
Die Wahrheit ist, dass ich genau weiß, dass wir noch unzählige von den Teilen haben. Sie verkaufen sich nämlich am schlechtesten von all unseren Artikeln.
»Ah, da haben wir ja noch welche.« Stolz ziehe ich eine flache Kiste aus dem Sortiment und hole sie auf den Tresen – nur um von einem Moment auf den anderen in Schockstarre zu verfallen.