Zwei Halbe U-Boote - Robert Eder - E-Book

Zwei Halbe U-Boote E-Book

Robert Eder

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Beschreibung

Die Entwicklung der deutschen U-Boote vom Typ 21 und 23 stellt eine Besonderheit dar. Die Zeit von Planung bis zur Serienfertigung war erstaunlich kurz. In dieser Fiktion stellt sich der Autor mögliche Vorversuche dar. Diese haben keinen Bezug zu tatsächlichen Ereignissen.

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Robert Eder

Zwei Halbe U-Boote

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Das Buch

Der Autor

Zu Orientierung

1.)

2.)

3.)

4.)

5.)

6.)

7.)

8.)

9.)

10.)

11.)

12.)

13.)

14.)

15.)

16.)

17.)

18.)

19.)

20.)

21.)

22.)

23.)

24.)

25.)

27.)

28.)

29.)

30.)

31.)

32.)

33.)

Impressum neobooks

Das Buch

Zwei Halbe U-Boote

Eine mögliche Geschichte über U-Bootentwicklung im Zweitzen Weltkrieg

Robert Eder

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Die Entwicklung der deutschen U-Boote vom Typ 21 und 23 stellt eine Besonderheit dar. Die Zeit von Planung bis zur Serienfertigung war erstaunlich kurz. In dieser Fiktion stellt sich der Autor mögliche Vorversuche vor. Diese haben keinen Bezug zu tatsächlichen Ereignissen.

Der Autor

Robert Eder wurde 1949 in Sachsenburg (Kärnten) geboren. Nach dem Biologie Studium in Wien arbeitete er dreißig Jahre im Außendienst eines pharmazeutischen Unternehmens. Nach seiner Pensionierung begann er Fiktionen zu schreiben.

Zu Orientierung

Dönitz Karl: Großadmiral

Himmler Heinrich: Leiter der SS

Reder: Vorgänger von Dönitz

Graf Olaf: Schwedischer Erzlieferant und Schiffsbauingenieur

Hans: U-Boot Kapitän und Leiter des Schnorchel Kommandos

Norbert: Kommandant einer Schnorchel Schulflotille in der Ostsee

Margarete und Jens Jensen: Besitzer einer Werft nördlich von Aarhus

Iulio: Kleiner rundlicher Italiener. Koch dessen Eltern nach dem Weltkrieg in Kopenhagen eine Pizzeria eröffnet hatten.

Leo: Ein Maat der vor der Marine als Zimmermann gearbeitet hatte.

Gustav: Kapitän des zweiten mit hydraulischem Schnorchel ausgerüsteten Bootes

Gerfried: Kapitän des dritten U-Bootes

Dornoch Firth: Kleiner Firth mit Bucht hinter der Mündung des Inverness Firth.

Manfred: Kapitän des U-Bootes das vor Inverness Minen legte. Funkstille

Egon: Funker der sich am besten mit dem Hohenwiehl Gerät auskannte.

Jörgensen: Bauer auf der anderen Seite der Bucht von Aarhus der eine großen metallenen Fahnenmast hat.

Walter: Wachoffizier des 3. U-Bootes

Hartmut LI des dritten U-Bootes

Sigi: (Siegfried) Funker von Boot 4

Heidi: (Heidemar) Funker von Boot 4

Rike: (Ulrike) Enkelin vom alten Petersen. Manfred: Kapitän von Boot 5

Nordby: Insel vor Aarhus

Vejrö: Insel hinter der Spitze von Nordvby. Liegeplatz von Kapitän Manfred

Willibald: Der LI der 5. Bootes Berggeometer und Maschinenbauingenieur. Spezialisiert auf Pumpen.

Robert: LI von Boot eins, der sonst nur als LI bezeichnet wird.

1.)

Anfang Februar 1943 wurde Großadmiral Karl Dönitz auf einem Bankett in Berlin den Parteigrößen zur Gratulation vorgeführt. Er absolvierte diesen Akt des Händeschüttelns und der mitunter neidvollen Gratulationen mit großer Geduld. Der dicke Herr der Lüfte und Reichsjägermeister hatte schon einiges geladen und seine Lautstärke nahm immer mehr zu. Der Führer bekam daraufhin Migräne und verabschiedete sich. So war die Veranstaltung schon vor 22h zu Ende. Einige ebenso laute Wichtigtuer versammelten sich mit ihren Gläsern um den trinkfreudigen Reichsjägermeister um ihm bei seinen seichten Witzen Beifall zu spenden, in der Hoffnung etwas für ihre Kariere zu tun. Heinrich Himmler zog Karl Dönitz zur Seite und gemeinsam verließen sie das Bankett still und heimlich durch den Hinterausgang. „Komm Karl, da vorne ist eine Wirtschaft mit einem netten Hinterzimmer. Dort können wir uns unterhalten.“ „Ja mach schnell, es ist eisig kalt brr.“ Eilig stapften sie durch die kalte Nacht und froren in ihren dünnen Lackschuhen. Rasch hasteten sie die wenigen Stufen zu dem Kellerlokal hinab. Beim Öffnen der Türe schoss ihnen ein Schwall feuchtheißer Luft entgegen, der Heinrichs Brille sofort erblinden ließ. Rasch schlossen sie die Türe hinter sich und zogen ihre Mäntel aus. Die Wirtin wusch ihre Gläser weiter und blickte nicht auf. „Küche ist schon geschlossen.“ Dabei blickte sie auf und erkannte ihre Besucher. „Verzeihung natürlich richte ich noch was. Was soll’s denn sein?“ „Ist schon gut Martha, nur einen Grog für den Großadmiral und für mich ein Glas Soda und ein Glas Weißwein. Können wir das Extrazimmer haben?“ „Klar, ihr kennt den Weg.“ An der Theke waren nur einige sehr alte Herren die höflich nickten und dann wieder in ihre Gläser guckten. Das Hinterzimmer war klein mit einem großen Eichentisch und einigen Stühlen. In der Ecke war ein Kachelofen, in den die Wirtin noch einige Scheite legte nachdem sie die Getränke gebracht hatte. „Ihr ruft mich wenn ihr was braucht“ Damit schloss die Wirtin die Türe beim Hinausgehen. Beim Niedersetzen sprachen Beide fast gleichzeitig „Der Dicke war wieder mal was von peinlich.“ „Und das vorm großen Chef.“ Meinte Karl Dönitz. Heinrich Himmler trank einen Schluck Sodawasser während der Großadmiral seine Hände am Glas mit dem Grog wärmte. „Ja Karl der Führer hat deshalb auch seine Migräne gekriegt“ „Ich dachte schon er hat sie wegen meines Memorandums zur Verschrottung der Großschiffe gekriegt.“ „Das ist doch Blödsinn, auch wenn die Erfolge immer etwas zweischneidig waren.“ „Ja die Scheer hat die Hood in wenigen Minuten versenkt, wenn wir sie heil in den Hafen bekommen hätten wäre dies ein toller Erfolg gewesen“ „Ja mit guter Jagdfliegerdeckung könnte man viel mit den verbliebenen Großkampfschiffen erreichen.“ Wem sagst du das? Der Dicke ist zu nichts gut aber wir haben keinen Zugriff auf Flugzeuge.“ „Was hast du in das Memorandum geschrieben?“ „Nun ja nur die Wahrheit. – Ich habe vorgerechnet wie viel Stahl und anderes Material da herauszuholen ist. Ja das ist eine ganze Menge und gefällt dem Oberbefehlshaber sehr. Er hat ja diese Idee selbst geäußert. Dann kam die Aufstellung der Arbeitsstunden für das Abwracken und den Ausbau der verschiedenen Materialien. Dazu kommen noch die Tage die die Werften damit ausgelastet sind. Damit kommt das neue U-Boot Programm zum erliegen und ich habe den Mittelwert von 1942 an Versenkungen pro Boot und Tag auf See hergenommen um vorzurechnen wie viel Tonnage wir nicht versenken können.“ „Huch das wir ihm aber nicht geschmeckt haben. Stahl brauchen wir nicht so dringend wie Arbeitskräfte. Dass du zu wenig Boote hast ist mir immer klar gewesen aber ich glaube das wirst Du ja ändern können.“ „Ja das hoffe ich, deshalb wird das Abwracken hoffentlich auf die lange Bank geschoben werden. Wir hätten schon lange vor Kriegsbeginn ein gutes Bauprogramm für U-Boote erstellen müssen. Jetzt wird es immer schwerer für die Boote weil es Luftaufklärung nur auf der Seite des Gegners gibt.“ Heinrich trank sein Soda aus und Karl hatte schon seinen Grog alle. Er rief die Wirtin die sofort die Türe öffnete und lächelnd hereinsah. Der Großadmiral bestellte noch einen Grog und zwei Soda. Nachdem dieses gebracht war ergriff Heinrich Himmler sein Weinglas und sagte: „Dann mal Prost Herr Oberbefehlshaber der Marine“ Sie prosteten sich zu und jeder sah nachdenklich in sein Glas und schwieg. Nach längerem Schweigen sagte Himmler: „Stalingrad hat auch der Dicke auf dem Gewissen, das er offensichtlich nicht hat.“ „Nun mach mal halblang, das Wetter war für eine Luftversorgung auch sehr ungünstig.“ „Ich spreche nicht von der Luftversorgung. Schon lange vor dem Angriff der Sowjets haben meine Funker die Lage der vielen Funkzentralen ganz genau eingepeilt und er hätte nur einigen Bomber von Stalingrad umleiten müssen.“ Er nahm einen Schluck von seinem Wein und sah Karl an. Nach einigen Minuten antwortete dieser. „Nun ja die Funkpeilung an der Front ist ziemlich ungenau und wenn die Kommandozentralen getarnt sind findet man die kaum aus der Luft“. „Das mit ungenau ist Vergangenheit. Die neuen Peilantennen sind nicht mehr groß und werden automatisch ausgerichtet. Es muss nur der Funker den Text aufnehmen.“ „Der ist ja doch sicherlich verschlüsselt.“ „Das macht nichts wenn zwei Funkstellen denselben Text gleichzeitig empfangen, kann der Sender betätigt und die Position durch Kreuzpeilung errechnet werden. Wir haben bis zu fünf Peilungen auf einen Sender gleichzeitig gehabt und die Position bis auf zwanzig Meter genau errechnet.“ „Das erschreckt mich, warum weiß ich nichts davon. Wir rätseln über die Peilungsgefahr durch englische Schiffe und Flugzeuge.“ „Das haben meine Funker an das Hauptquartier gemeldet und auch Reder hat diese Meldungen erhalten.“ „Warum hat er nie darüber gesprochen?“ „Weil der Dicke sich darüber lustig gemacht hat und es als unmöglich bezeichnet hat.“ – Nachdenklich sahen sie in ihre Gläser und tranken sie aus. Nur noch die zwei Gläser Sodawasser verblieben. Der Großadmiral fragte wo die Toilette sei und suchte diese auf. Zurück kam er mit zwei Gläsern und einer Flasche Weißwein. Dies erstaunte Heinrich Himmler der selbst selten Alkohol trank, denn Dönitz warnte seine Männer immer vor den Gefahren des Alkohols. Der Großadmiral füllte die Gläser und erhob seines „Auf eine Unterrichtsstunde in Funkpeilung“. Heinrich erklärte in kurzen Worten den neuesten Stand der Technik auf deutscher Seite und schloss mit den Worten „Wenn ein Flugzeug eine Wasserbombe tragen kann, dann kann es auch eine komplette Funkpeilstation mitführen.“ Karl erbleichte und schenkte sich noch ein Glas Wein ein. „Ich sag dir beim nächsten Mal bestehe ich beim Führer auf Flugzeugen und ich werde sie auch kriegen.“ „Hoffentlich. – Ich hab’s schon aufgegeben und mir was einfallen lassen.“ Auf den fragenden Blick seines Gegenübers fuhr er fort. „Wenn ich eine Bombe werfen will braucht sie nur Flügel, Sperrholz und Leinen, die sind billig und ein Triebwerk. Motoren sind Mangelware aber ich habe herausgefunden dass wir ein Staustrahltriebwerk haben. Im Prinzip ein Blechrohr mit einer eisernen Brennkammer. Der Tank ist eine Gummiblase mit leimgetränkten Schnüren umwickelt. Dazu kommt noch eine Steuerung über Gyroskope und fertig ist die fliegende Bombe.“ Der Großadmiral dachte lange nach und meinte dann „Die Genehmigung und Entwicklung wird doch sicher Jahre dauern.“ „Nö, läuft schon so ganz nebenbei und es sieht sehr gut aus. Das einzige Hindernis kann nur noch der Dicke sein. Er ist im Stande und redet den Führer Abschussanlagen aus Bunkern ein. Der Start geht prima von einem Rohrgestell das auf einen Lastwagen montiert werden kann.“ „Wie sollte er es dann schaffen?“ „Nun im Notfall argumentiert er, dass dies wertvolle Transportkapazität binde. Und die OT baut ja wirklich gerne alles aus Beton und das sogar schnell. Dahinter wird sich der Dicke vermutlich verstecken.“ Heinrich Himmler trank sein Sodawasser aus und begab sich auf die Toilette von der er mit zwei neuen Gläsern Soda zurückkehrte. „Sag Karl was für U-Boote sind denn so in Planung?“ „Im Moment ist die 7er Serie vorrangig. Es wird härter und die Verluste steigen stetig.“ „Nichts Schnelleres oder weiter Reichendes?“ „Die Walter Turbinen Boote werden schnell sein doch die Entwicklung steht vor immer neuen Problemen.“ „Und wenn du ein Boot mit Katapult und kleinen Seefliegern zur Aufklärung bauen lässt?“ „Du spielst auf das verrückte Projekt von vor dem Krieg an. Ich habe da einige seltsame Pläne ganz unten in der geheimen Kiste gesehen. Da hat wohl wer die Japaner furchtbar angeschmiert Die haben es wohl geglaubt und uns die Pläne für ein automatisches Tiefensteuergerät und Schwebegerät geschickt. Genau so wenig brauchbar und ebenso kompliziert.“ Kannst du mir mehr über das Schwebegerät erzählen?“ „Im Prinzip wird das stillstehende Boot durch Lenzen und Bewässern auf Tiefe gehalten. Das Alles wird über eine Barometerschaltung gesteuert. Hab genau so wenig Durchführbarkeit gesehen wie beim tauchenden Flugzeugträger.“

Heinrich trank sein Glas Wein aus und schenkte sich nach. Lange schaute er den Großadmiral an um dann, nachdem er seine Brille geputzt hatte, etwas zu betonen: „Karl, diese Prototypen wurden wirklich von den Finnen gebaut und das Boot mit den Flugzeugen hat auch Japan erreicht. Ich denke die Japaner haben es noch. Die Begleitboote sind verloren gegangen.“ „Heinrich das ist jetzt aber kein Witz?“ Heinrich schüttelte den Kopf und trank einen Schluck Soda. Der Großadmiral dachte angestrengt nach und konterte: „Nach Plan wären die Dinger riesig mit gewaltigen Bauzeiten und das Schnorcheln hat bei den Holländern nie funktioniert.“ „Die Finnen haben es geschafft und auf deiner U-Boot Schule gibt es einen Hauptmann Hans xxxxx der dort Taktik Lehrer ist. Dieser Hans war dabei sprich ihn, mit Grüßen von mir mit meiner Erlaubnis zum Berichten, an.“ Lange saßen die Beiden noch nachdenklich zusammen und nach Ende der Flasche brachen sie auf.

2.)

Im April besuchte Himmler Dönitz im U-Boot Stützpunkt Lorient. Nach einer Besichtigung spazierten sie durch den Park. „Heinrich ich habe mit Hans gesprochen und er ist jetzt der Leiter der Ausbildung und Erprobung des Schnorchels.“ „Das ist gut, damit hast du den richtigen Mann an der richtigen Stelle.“ „Wir haben schon 1940 mit dem Schnorchel Erprobungen gemacht, die sich aber nicht bewährten. – Das Kugelschwimmer Ventil am Schnorchel, das wir in dem Entwurf fanden, brachte den Durchbruch.“ „Ja die Finnen haben damals wirklich was Gutes hingekriegt.“ „Ich habe mir die Pläne der Japaner daraufhin gut angesehen und lasse vom Tiefensteuerautomaten und dem Schwebegerät Muster bauen.“ „In welchen Typ Boot baust du sie ein?“ „Vorerst in den Typ II den wir in der Ostsee zur Schulung noch verwenden, aber bis zum Sommer hoffe ich die Schulflotten alle auf den Typ VII umstellen zu können. Dann gehen die Einbäume ab ins Museum.“ Ja hoffentlich.“ Nach einer Weile „Das Walter Boot kommt nicht so richtig weiter, könntest du noch einen Prototyp in Finnland bestellen?“ „Will mal sehen ob ich das unauffällig hinkriege.“ Nach weiteren Unterhaltungen über die Kriegslage verabschiedete sich Himmler.

3.)

Das nächste Treffen der Beiden fand im Juni wieder im Hinterzimmer der Gastwirtschaft in Berlin statt. Nach einer allgemeinen Unterhaltung kam das Gespräch wieder auf die U-Boote. „Karl ich habe auch den schwedischen Grafen Olaf eingeschaltet doch die Finnen halten sich an ihren Vertrag mit den Sowjets deshalb bekommen wir von ihnen nicht mal eine Schraube geliefert.“ „Das ist nicht gerade erfreulich.“ „Warte Karl der Graf Olaf hatte eine andere Idee. Du brauchst die Boote vom Typ II eh nicht mehr.“ „Als Schulungsboote habe ich sie durch die älteren 7er Boote ersetzt. Ich habe in der Ostsee noch drei 2er Boote mit Schnorchel und von einem Minenunternehmen kommen die letzten drei 2er Boote gerade zurück. Warum fragst du?“ „Olaf hatte eine Idee: Zwei Boote aufeinander zu setzen. Im unteren Bootskörper soll eine große Batterieanlage sein die dem Boot einen ausreichenden Fahrbereich unter Wasser bietet. Er hat auch schon eine verschwiegene Werft in Dänemark aufgetan.“ „Hm Dänemark,- wie sieht es da mit der Geheimhaltung aus?“ „Das ist kein Problem da große Teile der Werft überdacht sind und als Abwrackbetrieb nicht gerade ein Ziel für Luftaufklärung ist“ „Nun gut und wo ist das genau?“ „In der Nähe von Aarhus.“ „Die Ostsee ist wenigstens noch sicher gegen Störmanöver der englischen Flugzeuge. Ich schicke drei 2er Boote mit Schnorchel und die heimkehrenden ohne Schnorchel dorthin.“ Nach kurzem Nachdenken sagte der Großadmiral: „Die Prototypen der Schwebeanlage und die automatische Tiefensteuerung können dann auch gleich erprobt werden.“ „Wenn das Projekt erfolgreich ist sollte ein modernes Elektroboot dem Walter U-Boot vorgezogen werden.“ „Bei einem Elektroboot können wir auf bewährte Technik zurückgreifen und die Entwicklung sollte in wenigen Monaten abgeschlossen sein.“ Danach diskutierten sie über die allgemeine Lage und Heinrich brachte das Gespräch wieder auf die Funkpeilung zu sprechen. „In Deutschland bin ich scheinbar der Einzige der von der Funkpeilung überzeugt ist, alle Anderen leugnen sie einfach.“ „Ich habe angeordnet vermehrt Kurzsignale zu verwenden.“ „Ob das man hilft bezweifle ich. Und überhaupt ist entweder unser Schlüsselsystem gebrochen worden oder wir haben zahlreiche Verräter in den höchsten Positionen.“ Daraufhin schwiegen Beide längere Zeit und gingen im Gedanken die Möglichkeiten durch. Dann die Frage des Großadmirals „Heinrich hast du einen begründeten Verdacht?“ „Ja natürlich. – Bei unserer geplanten Offensive an der Ostfront merken wir nicht nur Funkverkehr der auf massive Kräfte an der geplanten Durchbruchstelle hindeutet. Die Vorbereitungen dauern schon viel zu lange da kann durch Luftaufklärung schon einiges von den Russen gesehen worden sein. Nein das beunruhigt mich zwar aber das ist es nicht. Nach dem Funkverkehr stehen etwa 100 Km dahinter sehr starke Kräfte vermutlich einige Armeen.“ Nach kurzem Überlegen fuhr er fort: „Karl auch am Orelbogen wird nach unseren Funkmessungen ein groß angelegtes Funknetz aufgezogen. Dort werden Kommandostrukturen aufgebaut die unsere Generalplanung unterlaufen sollen. Das gefällt mir gar nicht.“ „Heinrich das kann doch nicht sein. Vieles wird mit ENIGMA verschlüsselt und bei den vielen Geräten die im Umlauf sind kann es schon passieren dass der Gegner eine ENIGMA sogar mit Schlüsselunterlagen erbeutet hätte. Doch für mehr als ein Monat sollten keine Schlüsselunterlagen verloren gegangen sein.“ „Nein Karl die Generalstabsplanung wird nicht ENIGMA verschlüsselt sondern nur mit den verschlüsselten Fernschreibern übermittelt. Wenn da was passiert ist dann ist der Schaden fast irreparabel.“ „Es wird doch noch immer ermittelt ob nicht doch ein Spion im OKW sitzt. Hoffentlich erwischen sie ihn bald.“ „Ja hoffen wir es.“ Lange saßen sie wortlos da und gingen ihren Gedanken nach. Zum Abschied vereinbarten sie dass der Großadmiral die alten U-Boote vom Typ II nach Aarhus in Marsch setzen werde und Heinrich das finanzielle mit der Werft regeln würde. Die Bootsbesatzungen sollten teilweise den Bau begleiten und zu Testfahrten zur Verfügung stehen.

4.)

Schon wenige Tage später standen drei U-Boote vom Typ II aus der Ostsee Schulflotte in der Bucht von Aarhus und streckten nur zeitweise ihre Sehrohre kurz aus dem Wasser. Sie warteten auf das Einsetzen der Dunkelheit. Die Dunkelheit ließ im Juni in dieser Gegend lange auf sich warten. Erst knapp vor Mitternacht zeigten sich die trüben Lichter eines kleinen Fischkutters. Er zog in dem Gebiet in dem die drei Boote lagen langsame Kreise. Durch das Sehrohr sah Norbert der Kommandant der kleinen Flotte dass vom Heck aus eine Taschenlampe auf die Wasseroberfläche gerichtet war. Ihr Flackern erkannte er als ungeübte Morsezeichen. Es dauerte eine ganze Weile bis er das Erkennungssignal sicher identifiziert hatte. Dann befahl seinem Leitenden Ingenieur aufzutauchen aber jederzeit zum Alarmtauchen bereit zu sein. „Lasst uns mal hinfahren und den Kutter anschauen. Kleine Fahrt mit E-Maschine Kurs ...“ Langsam näherte sich das U-Boot mit vorgefluteten Ballasttanks dem Kutter. In Rufweite ließ Norbert ein „Ahoi Kutter“ ertönen. „Ahoi Boote wir sind von der Jensen-Werft.“ „Verstanden Jensen Werft.“ „Folgt uns getaucht mit Sehrohr Beobachtung im Kielwasser. Der Kanal zu Werft ist tief genug. Könnt ihr 4 Knoten laufen?“ „Ja, folgen mit vier Knoten getaucht - Ahoi“ Über Unterwassertelefon verständigte Norbert die anderen Boote und nur mit herausgestreckten Sehrohren folgten die Boote dem keinen Kutter. Der Kurs führte in Richtung NW an Aarhus vorbei in Richtung Küste. Etwa einen Kilometer vor der Küste steuerten sie durch eine Reihe von, als Bojen dienende, verankerten Ölfässern hindurch auf einen Kanal zu. In der Zentrale des ersten Bootes befahl Norbert „Klar bei Echolot. Laufend Tiefe durchgeben.“ Die Werte zeigten dass der Kanal überraschend tief und somit ausreichend für die getauchten Boote war. Im Kanal verlangsamte der Kutter seine Fahrt auf Schrittgeschwindigkeit und kam nach einigen hundert Metern zum Stillstand. Norbert befahl: „LI neben den Kutter setzen und auftauchen. Kommandant geht in den Turm.“ Als die Luke des Turmes aufschwang sah er am verbreiterten Ende des Kanals einige riesige Schatten, die er als große Schiffswracks erkannte. An der Reling des Kutters erschien eine Frau die rief „Ahoi, ich bin Grete Jensen und brauche vier Jungs als Hilfe und den Leitenden Ingenieur hätte ich auch gerne dabei wenn das geht.“ „Geht klar.“ Der Kommandant rief etwas in die Turmlucke und bald erschienen vier Mann mit dem LI. Mit einem höflichen „Bitte an Bord gehen zu dürfen“ betraten sie den Kutter. Margarete sprang nach einem ausgiebigen Händeschütteln vom Kutter auf eine kleine hölzerne Landungsbrücke gefolgt vom LI mit den vier Matrosen des U-Bootes. In Scheine einer Taschenlampe führte sie die Männer zu dem größten dunklen Schatten. Sie erkannten dass es sich um einen Hulk eines großen Schiffes handelte der mit seinem Vorderteil ins Wasser ragte und mit schweren Planen abgedeckt war. Margarete wies die Männer an die Vertäuung der Planen zu lösen und sie zur Seite zu ziehen. Sie huschte ins Innere und schaltete dort einige Scheinwerfer an. Staunend sahen die U-Boot Männer dass im Innern des Wrackteiles in der Mitte der Boden herausgeschnitten war. Mit Spundwänden war ein etwa 70m langer und ziemlich breiter Kanal befestigt. Der Boden des Wracks bildete auf den Seiten einen stählernen Kai von dem aus schwere Eisenträger die Decke stützten. Undeutlich konnten sie an der Decke diverse Kräne und Flaschenzüge erkennen. Margarete rief den LI. und fragte „Welches Boot ist das Beste?“ „Sind alle gleich gut in Schuss aber unseres ist das Jüngste.“ „Gut dann lass dieses als Letztes hereinkommen. Tiefe ist etwa 10 Meter und das sollte wohl genügen.“ Der LI. umrundete den Kanal dabei sah er sich alles gut an. Dann kehrte er zum Eingang zurück, der durch die zur Seite geschlagenen Planen gut passierbar war und dirigierte mit Signalen seiner Taschenlampe die Boote in diese sonderbare Werfthalle. Zwei Boote wurden am hinteren Ende je an einer Seite des Kanals festgemacht. Das dritte Boot wurde in der Mitte zwischen den anderen Booten hineingesetzt und an diesen vertäut. Danach forderte Margarete die Matrosen auf die Planen wieder vorzuziehen und zu vertäuen. Sorgfältig kontrollierte sie das Ergebnis und lies eine Persenning noch etwas spannen bis alles zu ihrer Zufriedenheit geschehen war. „Stromversorgung könnt ihr mit den Kabeln da an der Wand herstellen, ist das gleiche System wie auf deutschen Werften. Aber bitte zuerst die Kabelverbindung herstellen und dann erst Strom mit den roten Schaltern anschalten. Wir wollen niemanden braten.“ Nun schaltete sie noch weitere Scheinwerfer an und im hellen Licht sahen die aus den Booten strömenden U-Boot Leute, die sich auf den Decks der Boote sammelten, die ganzen Ausmaße des Raumes. Jens Jensen stellte sich an einen Träger und rief. „Ich grüße euch in unserer kleinen Werft.“ Margarete stellte sich neben Jens und fuhr fort: „ Wir sind im Innern des Restes eines riesigen Frachtschiffes. Morgen schauen wir uns alles genauer an. Die Türe am Ende des Kanals in der Mitte führt zu den Waschräumen und zu den Toiletten. Die andere Türe führt zu einem Aufenthaltsraum. Dort findet ihr Brot, Wurst, Käse und einige Kasten Bier. Heute müsst ihr wohl an Bord eurer Boote schlafen. Morgen sehen wir weiter.“ Die Kapitäne teilten ihren Mannschaften noch einige Aufgaben zu und gesellten sich mit den LI.’s zu Jens und Margarete. Sie führte die kleine Gruppe durch den Aufenthaltsraum wo sie bat sich mit Menage einzudecken. Danach führte sie die kleine Gruppe über einige enge Treppen zu einem Schott, welches sie mit Mühe öffnete. Sie gelangten auf eine Plattform die erkennen ließ, dass es früher der Bug eines Schiffes war. Dort standen einige Bänke und Tische. Sie ließ Platz nehmen und brachte eine Flasche Aquavit und eine Hand voll Schnapsgläser. Sie füllte die Gläser und prostete den Männern zu. „Lasst uns noch den Sonnenaufgang betrachten und dann ab in die Falle. Um acht Uhr fangen wir dann an.“ Tatsächlich begann es schon zu dämmern. Sie erzählte dass sie aus Schleswig stammte und in Kiel und Bremerhaven Schiffsbau studiert hatte. Dort hatte sie dann Jens kennen gelernt und geheiratet. Jens hatte schon eine kleine Werft und spezialisierte sich auf das Abwracken von Schiffen. Ihre Aufgabe war Konstruktion und Reparatur von Schiffen und deren Umbauten. Durch den Krieg gab es an Aufträgen keinen Mangel und irgendwann hatten sie diesen Hulk bekommen. Ein Torpedo hatte den Vorderteil des Schiffes abgerissen und das Heck wollte nicht sinken. Die schwedische Marine barg das Wrack und in Schweden wurden Teile des Schiffes abgebaut. Den Rest hatten sie günstig bekommen und unter leichten Schwierigkeiten abgeschleppt. Trotz des Einsatzes großer Dampfwinden konnten sie den Hulk nur teilweise an Land ziehen. Die Maschinen und Generatoren konnten sie ausbauen und verkaufen. Der Käufer wollte auch die Fundament Sockel der Maschinenanlage und so schnitten sie diese mit einem Teil des Bodens heraus. So entstand diese Halle. An das Heck schweißten sie den Rest eines Buges von einem anderen Schiff den sie als Lagerraum benutzten. Als sich am Horizont die ersten Strahlen der Sonne zeigten begaben sich alle zur Ruhe.

5.)