PROJEKT HORTEN HIX - Robert Eder - E-Book

PROJEKT HORTEN HIX E-Book

Robert Eder

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Beschreibung

Max Dressler (1912 – 1974) arbeitete im zweiten Weltkrieg in der Versuchsanstalt Penemünde als Mathematiker. Seine Erzählungen weckten mein Interesse an verschiedenen Entwicklungen, die neben dem Raketenprojekt dort gemacht wurden. Mangels erreichbarer Dokumente wird in einem Roman gezeigt wie aus dem Motorsegler Horten H7 durch diverse Umbauten und Anpassungen der Prototyp des geheimnisvollen Flugzeuges Horten H9 gemacht wurde.

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Robert Eder

PROJEKT HORTEN HIX

Fliegender Windkanal

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Das Buch

Der Autor

Personen

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Kapitel 34

Kapitel 36

Kapitel 37

Kapitel 38

Kapitel 39

Kapitel 40.

Kapitel 41.

Kapitel 42.

Danksagung

Impressum neobooks

Das Buch

PROJEKT HORTEN HIX

Fliegender Windkanal

Robert Eder

Da es nicht so leicht ist über da Flächenflugzeug Horten IX Unterlagen zu bekommen, und scheinbar nur mehr ein Exemplar in den USA existiert, wurde von mir aus Gerüchten ein fiktiver Roman gestaltet. Es werden Vorstudien zu dem Flugzeug Horten HIX, das nie zum Einsatz kam behandelt. Es wird dargestellt, wie durch verschiedene Umbauten, aus dem Segelflugzeug Horten VII ein Prototyp der Düsenmaschine Horten H IX entwickelt wurde. Möglich ist es, dass dies geschehen ist, aus Mangel an Beweisen bleibt Alles nur eine Fiktion und ein Roman

Der Autor

Robert Eder wurde 1949 in Sachsenburg (Kärnten) geboren. Nach dem Biologie Studium in Wien arbeitete er dreißig Jahre im Außendienst eines österreichischen pharmazeutischen Unternehmens. Nach seiner Pensionierung begann er Fiktionen zu schreiben.

Personen

Heinrich Himmler: Chef der SS

Erhard Milch: Udets Nachfolger nach dessen Selbstmord am 19.11. 1941

Reichsjägermeister oder der Dicke: Hermann Göring

Martha: Wirtin einer Kellerkneipe in Berlin

Herr Franz: (Wiener) einer der ältesten Mitarbeiter von Walter Horten Leiter des Zusammenbaues der Flugzeuge.

Gottlieb: sein Assistent

Werner: Offizier für die Materialbeschaffung und den Flughafen Penemünde zuständig.

Kalle und Ivanka: sind die Wirtleute des Hotels.

HHH: (Himmlers Himmel Hasen) weibliche Testpilotinnen.

1. .Hanna sehr klein, macht Witze über ihre Größe doch darf die kein Anderer machen. Prädikat fliegt alles, hat den Willen alle Flugzeugtypen geflogen zu haben,

2. Beate fliegt alles was mit großem Risiko verbunden ist, Ihr Motto Hab alle wieder auf den Boden bekommen, die Meisten sogar ganz. Ist bereit sich über Befehle aus höchster Ebene hinweg zu sehen. Bedauert, dass Frauen keine Kampfaufträge bekommen.

3. .Melitta gute Pilotin mit Hang zu Adeligen.

4. Elly stets gut gelaunt mit Hang zu extremen Belastungen des Fluggeräts.

5. Liesl wägt stets das Risiko ab und spricht es auch an, geht es dann doch ein.

6. .Katja die Parteitreue genannt.

7. Margret ihre Liebe gilt neben dem Fliegen der Bewaffnung, schießt gerne.

8. .Alix harmonisiert das Team obwohl sie es genießt Frau zu sein und gerne flirtet.

Ivo: kroatischer Tischlermeister und Zimmermanns Geselle. Manchmal auf Wunsch von Herrn Franz auch als Herr Ivo bezeichnet.

Mirko: serbischer Zimmermann der sehr gut mit Holz umgehen kann.

Reimar und Werner Horten: Konstrukteure der Nur Flügel Flugzeuge.

Erich: Ingenieur für Argus Triebwerke zuständig

Karl: einer der besten Schweißer und Mechaniker

Willi und Peter: die Piloten der Tag Höhenjäger.

Uwe und Roland: die Piloten von der Nachtjagd

Kai und Dirk: Waffenmechaniker der Jäger (Focke Wulf)

Max: Erfinder der Gleitbombe Fritz x probiert kleine Lenkbombe „Fritzchen.“

Ernst: Fahrer und Assistent von Max

Kapitel 1

Das Krampus Kränzchen 1941 war von der Parteispitze und ihrem Chef schon verlassen worden. In der Kaffeeecke standen Heinrich Himmler und Erhard Milch beisammen während an der anderen Seite des Saales der Reichsjägermeister, wie sie den Dicken zu nennen pflegten mit seinen karrieresüchtigen Schützlingen beim Glühwein laut sang. Heinrich „Du Erhard es ist traurig dass der Ernst von uns gegangen ist.“ Erhard Milch „Gegangen worden ist.“ Heinrich „Psst ich kenn da eine Kneipe, dort können wir reden. Komm jetzt mit und kein Wort mehr.“ Unauffällig verschwanden die Beiden durch den Hinterausgang. Auf der Straße lag kaum Schnee aber etwas Eis und bald meinte Erhard: „Kalt, immer hab ich die falschen Schuhe an.“ „Ist nicht mehr weit, aber mit ähnlichen Schuhen liegen meine Leute an der Ostfront. Wirklich eine Schande.“ Bald erreichten sie eine Kellertreppe die sie hinunterstiegen. Vor der Türe nahm Heinrich seine Brille an um sie einzustecken. Nachdem sie die Türe geöffnet hatten umfing sie feucht heiße Luft. Rasch schlossen sie die Türe. Martha, die Wirtin sah auf und rief „Welche Freude, das Hinterzimmer ist frei, was darf es denn sein?“ Heinrich zucke mit den Schultern und sah Erhard fragend an. „Für mich ein Bier und ich glaube der Heinrich nimmt noch einen Kaffee.“ „Ja gut aber auch ein Glas Sodawasser dazu.“ Nachdem sie ihre Mäntel aufgehängt hatten und Martha die Getränke serviert hatte begann Heinrich: „Erhard wir sind Beide nicht glücklich wie Ernst sein Amt geführt hat, aber er war in dem Amt auch nicht glücklich. Für Ihn und Deutschland wäre es besser gewesen ihn als Geschwader Führer an der Front zu haben. Verwaltung war nicht sein Ding.“ „De mortuis nihil nisi bene. Doch er hatte schon blöde Ideen. Nach dem Sieg über Frankreich hat er verhindert, dass ich Aluminium Reserven aufbauen konnte. Die fehlen uns an jeder Ecke und zwar jetzt und auch in naher Zukunft.“ „Da steckte der Dicke dahinter. Der hat ihm den Floh ins Ohr gesetzt, dass der Krieg siegreich beendet ist nachdem wir in Paris einmarschiert sind. Der Dicke wollte nur mehr Kunstschätze plündern anstatt sich um Forschung sowie neue Typen zu kümmern.“ „Ja der Ernst war glücklich wenn er einen Prototyp fliegen konnte den er auch heil herunterbrachte. Zuverlässigkeit sowie Wartung interessierten ihn nicht.“ Heinrich trank seine Kaffee aus blickte streng zu Erhard Milch. „Offiziell war es ein Unfall bei der „Erprobung einer neuen Waffe.“ „Also ist eine Pistole eine neue Waffe?“ Beide schwiegen betroffen eine Weile, dann fuhr Erhard fort: „Dass Oberst Mölder und General Wilberg auf dem Weg zu UDETS Begräbnis verunglücken ist schon etwas seltsam!“ „Hoffen wir es war wirklich ein Zufall.“ „Ich wollte danach Alles hinwerfen doch der Dicke erpresst mich wegen meines angeblich jüdischen Vaters.“ Heinrich nach einem Schluck Sodawasser „Du bist genau so arisch wie ich. Der Ernst hat es nur nicht ertragen dass der Dicke ihm die Schuld an dem Versagen seiner Flieger über England zugeschoben hat. Lass sowas nie mit dir machen.“ „Leichter gesagt als getan.“ Milch trank sein Bier aus „Das Material was ich zur Verfügung habe reicht kaum für Russland auch wenn wir über England nichts mehr tun.“ „Ich weiß, das wird sich noch als schwerer Fehler herausstellen.“ Heinrich ging zur Türe um bei Martha zwei Biere zu bestellen. Nachdem das Gewünschte gebracht war nahm er einen tiefen Schluck um sich dann weiter zu beklagen. „Im Norden schickt der Dicke wenn U-Boote einen Geleitzug melden ganze Bomberflotten los um selbst die Versenkungen zu verbuchen. Normalerweise sollten die Flugzeuge Schiffe finden um die U-Boote einzuweisen. So wie es die Engländer tun. Da könnte er von Ihnen lernen.“ „Der und lernen?“ Heinrich nahm einen Schluck aus seinem Glas „Dem Dönitz sollte wirklich Luftaufklärung zugeführt werden.“ „Ich hab einfach zu wenig Aluminium dazu.“ Nach kurzem Nachdenken sagte Heinrich: „Ich glaube da habe ich eine Lösung. Ich habe unlängst in der Röhn einen Motorsegler von Horten gesehen der nur aus Sperrholz gebaut ist. Das Ding sieht zwar seltsam aus doch hat es mit einem kleinen VW Motor eine beeindruckend kurze Startstrecke sowie absolut tolle Steigleistungen.“ „Ich habe die Planung für die nächste Zeit schon abgegeben außerdem kenne ich Horten nicht.“ „Ich kenne Beide, es sind Brüder die Segelflugzeuge bauen, aber eigentlich haben sie ein Möbelwerk. Ich kann von meinem Budget einige Flugzeuge kaufen. Bei Penemünde auf Usedom laufen gerade meine Erprobungen von der fliegenden Bombe von Fieseler, dort kann man ja Experimente machen.“ „Horten ist aber kein Rüstungslieferant.“ „Macht nichts, meine Leute werden einen Prototyp entwickeln, dann lassen wir die Horten Brüder daraus ein serienreifes Flugzeug entwickeln. Bis das fertig ist sind sie auch ein Rüstungsbetrieb.“ „Da gibt es noch ein Problem, wir können momentan eigentlich kaum auch nur einen Motor entbehren, denn wir haben schon für die Pilotenausbildung zu wenig.“ „Keine Angst Schmidt hat ein Verpuffungstriebwerk erfunden, das auch Fieseler verwendet. Wir haben in Usedom genug davon liegen.“ Nachdem sie ihr Bier getrunken hatten verabschiedeten sie sich.

Kapitel 2

Kurz nach Heiligen Drei König des Jahres 1942 kam ein Lkw auf der gefrorenen Grasfläche vor einem großen Hangar auf Usedom zum stehen. Von der Ladefläche kletterten zwei schwarz gekleidete Gestalten mit Stahlhelm und Maschinenpistolen herunter. Einer der Beiden klopfte an das Tor worauf eine kleine Türe geöffnet wurde. Ein ebenso in schwarz gekleideter Kerl mit blondem Haarschof erschien in der Türe. Nach einigen Worten mit den Bewaffneten trat er an das Führerhaus des LKW, öffnete die Türe mit den Worten „Willkommen auf Usedom, ich nehme an das ist die Lieferung von Horten. Ich bin Werner, euer Verbindungsoffizier.“ Aus dem Führerhaus kletterte ein grauhaariger Mann hervor der sich vorstellte. „Ich bin der Herr Franz, der euch die Vögel zusammenbauen soll. Da ist noch mein Assistent Gottlieb, sozusagen meine rechte Hand.“ Gottlieb, der daraufhin aus dem LKW stieg war ein dürrer Mann so um die dreißig mit einem auffallend traurigen Blick. Auf einen Wink von Werner begannen die beiden Bewaffneten die Tore des Hangars aufzuziehen. Als die Tore offen waren schritt Gottlieb die Breite des Tores ab worauf sein Blick noch trauriger wurde, „Das sind ja gerade mal fünfzehn Meter, das reicht nicht.“ Werner blickte zuerst verwirrt, dann begriff er „Das ist nicht die Montagehalle, sondern hier sollen nur die Kisten abgeladen werden, da wir hier anständige Laufkräne haben.“ Herr Franz lächelte, „Das Flugzeug wiegt zusammengebaut gerade mal zweihundertfünfundzwanzig Kilo, das könnten wir gemeinsam auch schaffen, aber ein Deckenkran ist trotzdem immer gut.“ Auf Werners Handzeichen rollte der LKW in die Halle wo die Bewacher mit dem Fahrer des LKW die Kisten abluden um sie neben einem Stapel langer Kisten abzuladen. Herr Franz sah dass auf den dort gestapelten Kisten Fieseler stand, aber die weitere Bezeichnung war mit schwarzer Farbe unkenntlich gemacht. Nach dem Abladen der Kisten wurde der Hangar sorgfältig verschlossen. Dann führte Werner, nachdem er die Papiere des LKW Fahrers abgezeichnet hatte Herrn Franz und Gottlieb zu Rückseite des Hangars, wo ein Kübelwagen stand. Die Fahrt war nur kurz doch pfiff der Wind durch die Ritzen des Segeltuches vom Verdeck des Kübelwagens. Bald erreichten sie ein zweistöckiges Gebäude vor dem Werner hielt. „Das ist unser Hotel. Die Wirtsleute sind Kalle und Ivanka.“ Kalle nahm das Gepäck von Herrn Franz wahrend Gottlieb seinen Koffer selbst tragen musste. Er führte sie in den ersten Stock und wies ihnen die Zimmer zu. „Im ersten Zimmer wohnt Werner, wenn ihr mich nicht findet wendet euch an ihn. Der zweite Stock ist tabu da wohnen die vier H’s. Wenn ihr ausgepackt habt, kommt runter auf ein Frühstück.“ Als sie die Gaststube betraten war Werner schon mit einer Tasse Kaffee am Wirtshaustisch. Ivanka brachte für Herrn Franz und Gottlieb eine kräftige Brotzeit. Nach dem Frühstück erkundigte sich Gottlieb wie groß die Montagehalle sei. „Nun Das Tor ist dreißig Meter breit und die Halle ist fünfundzwanzig lang. Ab morgen Früh ist sie auch geheizt. Ich habe eben Feuer machen lassen.“ Herr Franz nickte zufrieden „Das ist angenehm. Das erste Flugzeug wird nur zusammengebaut, das könnten wir auch ohne Heizung, aber mit ist es natürlich angenehmer.“ Gottlieb warf ein, „Bei den anderen Flugzeugen müssen Umbauten vorgenommen werden, da müssen wir leimen und das geht nicht bei Temperaturen unter null.“ Werner fragte „Franz wie ist der genaue Plan für die nächsten Tage.“ Herr Franz setzte sich kerzengerade „Herr Franz, so viel Zeit muss sein.“ „Ich wollte nicht unhöflich sein.“ „Nein nein kein Sie aber nur Herr Franz denn im Werk werden die Meister mit Herr angesprochen. Ja zuerst werden wir eine doppelsitzige Maschine mit einem VW Motor zusammenbauen. Die hat einen aufklappbaren Frontpropeller. Die brauchen wir zur Einweisung der Piloten.“ Dann trank er seinen Kaffee aus „Der ist gut, da hol ich mir noch einen Becher.“ „Ja ist zu einhundert Prozent reine Bohne.“ Gottlieb begann den Rest zu erklären. „Als Nächstes werden wir eine zweisitzige Maschine mit zwei Schubpropellern ausrüsten. Da ist das Flugverhalten ähnlicher, denn die Argusrohre schieben ja auch. Als nächstes brauchen wir dann die Argusrohre die wir testen werden. Herr Franz möchte sie in eine einsitzige Maschine einbauen.“ Herr Franz kam mit seinem Kaffee mit der Frage zurück: „Was sind den die vier H’s?“ „Das sind unsere Testpilotinnen.“ Auf den Fragenden Blick des Herrn Franz fuhr Werner fort. „Ist die Abkürzung für Himmlers Himmel Hasen. Penemünde ist für Göring uninteressant. Von weiblichen Piloten hält er gar nichts, das nimmt er nicht ernst und so können wir ohne Einmischung gut arbeiten. Vier von den Damen werdet ihr beim Mittagessen kennenlernen, die vier Anderen sind auswärts in Hillersleben.“

Kapitel 3

Beim Mittagessen trafen sich Herr Franz, Gottlieb und Werner, doch die versprochenen Pilotinnen blieben aus. Werner „Die sind noch im Raketenbereich, werden wohl erst spät abends kommen.“ Herr Franz „Ist egal wir brauchen sie erst wenn das erste Flugzeug zusammengebaut ist. Ich hätte gern neben einem beheizten Hangar entsprechender Größe vor allem zwei Tischler oder gute Zimmerleute. Ich will aber keine Sträflinge.“ Werners Gesicht verdüsterte sich.“ „Das ist Sache des Raketenbereichs nördlich vom Zaun, wir haben nur Freiwillige, die bestens bezahlt werden. Ich weiß, dass bei den Raketentreibstoffen auch Gefangene verwendet werden doch das ist nicht meine Meinung sowie Zuständigkeit. Reden wir besser nicht darüber.“ Beim Essen sprachen sie über belanglose Dinge bis Herr Franz erwähnte, dass er in seiner Jugend oft in Kroatien am Meer war und auch einiges der Sprache gelernt hätte. Da sagte Werner: „Dann hätte ich zwei sehr gute Leute für euch. Ivo stammt aus Kroatien, ein Freiwilliger, Tischler Meister und Zimmermanns Geselle. Spricht halbwegs deutsch und dann noch Mirko, der aus Serbien kommt, ein Zimmermann der auch gut schnitzen kann, nur mit dem deutschen fehlt es noch.“ „Werden uns schon verständigen können, Hauptsache die Beiden können was.“ Nach dem Mittagessen schlug Werner vor die Landebahn zu besichtigen. Gottlieb wollte mit einem Wachsoldaten den Hangar, der für die Montage der Flugzeuge besichtigen. Herr Franz und Werner zogen ihre Mäntel an, dann stapften sie durch die gefrorene Winterlandschaft. Werner deutete auf einen Maschendrahtzaun der mit Stacheldraht bekränzt war. „Das ist die Grenze unseres Bereichs. Dahinter beginnt das Raketenversuchsgelände. Die haben Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter in der Treibstoffproduktion, deshalb der Zaun, ich will gar nicht wissen was die sich denken. Auch wenn es gefährlich ist für eine Truppenverwendung muss alles sicher sein also könnten sie schon vom Beginn an für entsprechende Sicherheit sogen, aber das ist der Bereich wo der Dicke seine Ideen zu verwirklichen versucht. Hier sind wir im Bereich, der der SS gehört. Hier gibt es nur gut bezahlte Freiwillige. Wichtig ist sie können was und sind verschwiegen.“ Herr Franz dachte nach aber sagte dann nichts. Werner „Bleibt vom Zaun weg, dort drüben ist es eine andere Welt, besser nicht daran kratzen“ Die Start und Landebahn war ein breites Betonband das sie jetzt abschritten. Herr Franz hatte bald etwas auszusetzen. „Die Bahn ist ja sehr gut und fast endlos.“ „Ja über zwei Kilometer.“ „Das ist gut aber es gibt keine Anhaltspunkte.“ „Wozu bitte?“ „Wir müssen die Bremsen und die Luftbremsen einstellen, da brauchen wir Markierungen von denen aus wir unsere Messungen beginnen können.“ Werner dachte kurz nach und sagte dann: „Hilft es wenn wir die Entfernungen vom Start mit Tafeln markieren.“ „Ja das wäre eine gute Idee. Aber ich habe da einen Wunsch.“ „Das erste Drittel der Bahn bekommt alle fünfzig Meter eine Tafel mit der Entfernung und zwar mit grüner Farbe. Das zweite Drittel markiert ihr mit roter Farbe.“ „Und der Rest?“ „Der soll nicht markiert werden. Soll nicht benützt werden, doch ist meist die Bremsstrecke länger als die Beschleunigungsstrecke. Das dient der Sicherheit. Für die Piloten soll er nicht existieren.“ „Wie soll das gehen, die kennen die Landebahn besser als ich.“ Herr Franz dachte kurz nach und meinte: „Ganz einfach, wir bauen aus Pappe eine Attrappe eines Fahrzeuges. Sollte auch einige Antennen zeigen, dann kann ich erklären dass der Start mit Funkmessung aufgezeichnet wird.“ „Die Funkmessung ist aber im Beobachtungsturm.“ „Das wissen die Piloten, doch wir haben angeblich genauere Geräte. Wenn sie Funkmessung sehen wollen bekommen sie die von eurem Turm als unsere. Wichtig ist nur, dass diese Pappe Konstruktion so leicht ist, dass kein Flugzeug beschädigt wird, wenn es sie rammt.“ Werner zückte ein Notizbuch und schrieb die Wünsche auf. „Das werde ich veranlassen, doch nun zeige ich dem Herrn Franz noch die Montagehalle.“ Franz lächelte ob der Anrede geschmeichelt, dann folgte er dem jungen Offizier zu einer Halle nahe dem Beginn der Landebahn. Aus den beiden Schornsteinen der Halle rauchte es kräftig. Als sie durch die Seitentür der Halle eintraten schlug ihnen schon warme Luft entgegen. In der Halle ordnete Gottlieb mit einigen Wachsoldaten grau gestrichene Kisten. Als er die Eintretenden bemerkte sagte er: „Herr Franz ich habe schon die erste Horten sieben, eine Zweisitzige, hereinbringen lassen. Morgen können wir mit dem Zusammenbau beginnen.“Der Herr Franz nickte dankend. Gottlieb fuhr fot „Mit den Soldaten sollten wir das in kurzer Zeit schaffen, oder sollen wir gleich beginnen, die Halle ist ja schon schön warm.“ „Nein Gottlieb, wir bekommen morgen noch einen Zimmermann und einen Tischler, die wir für die Änderungen an den später zu montierenden Modellen brauchen. Die sollen Alles von Anfang an sehen.“ Nachdem er die Anordnung der Kisten für gut befunden hatte meinte der Herr Franz. „Morgen ist auch noch ein Tag, lasst uns in die Wirtschaft gehen auf ein Bier vor den Abendessen.“ Werner, Franz und Gottlieb ließen sich mit dem Kübelwagen, der vom Transport der Kisten noch vor der Halle stand, zur Wirtschaft fahren. Dort bestellten sie Jeder ein Bier, das auch prompt serviert wurde. Als sie mit dem Bier auf gute Zusammenarbeit anstießen fuhr vor der Wirtschaft ein Auto vor. Durch die Türe kamen vier junge Damen mit Lammfell gefütterten Pilotenjacken und Lederhauben auf dem Kopf. Nach einem flüchtigen Gruß eilten sie die Treppe hoch. Bald darauf kamen sie in graue Luftwaffenoveralls gekleidet wieder herab. Werner stellte sie als Hanna, Melitta, Katja und Alix vor. Als Hanna von dem Projekt erfuhr war sie Feuer und Flamme. „Ich hatte die Gelegenheit mit Reimar Horten die Horten H3 zu fliegen. Ein tolles Segelflugzeug mit au0ergewöhnlichen Steigleistungen. Habt ihr die neue Version mit Motor hier.“ Als Franz bejahte entwickelte sich zwischen Beiden eine heftige technische Diskussion. Werner trank sein Bier aus und verdrückte sich unauffällig. Als die Wirtin für das Abendessen aufdeckte, kam Werner mit zwei Leuten herein. Den Älteren schon etwas grauhaarigen stellte er als Ivo vor, den Jüngeren als Mirko. Während dem Abendessen sagte Ivo: „Ich bin aus Kroatien, habe Tischlermeister sowie Geselle für Zimmermann gemacht.“ Er berichtete dem sehr interessierten Franz was er in seiner Heimat gemacht hatte. Er berichtete, dass er sich freiwillig für die Arbeit gemeldet hatte um für seine Kinder in Kroatien zwei Häuser bauen zu können. „Nicht weitersagen, aber Verdienst hier sehr gut. Soll so bleiben deshalb schweigen darüber bitte.“ Die Tischrunde schaute Mirko an doch Ivo fuhr fort. „Mirko ist aus Serbien. Habe geholt als Hilfe. Ist noch nicht so lange hier wie ich, deutsch ist ihm noch etwas holprig, aber versteht Alles. Ein sehr guter Zimmermann und Schnitzer.“ Nach kurzem Nachdenken sagte der Herr Franz zu Gottlieb. „Ivo ist auch Meister, soll Herr genannt werden, soviel Zeit muss sein.“ Die Pilotinnen hielten dies für einen Witz und begannen zu grinsen. Da aber sonst niemand lächelte fiel ihnen auf, dass dies ernst gemeint war. Nach dem Essen wurde noch ein Bier getrunken, sowie einige Zigaretten geraucht, dann begaben sich alle in ihre Schlafräume.

Kapitel 4

Am nächsten Morgen saßen sie am Frühstückstisch als ein Auto vorfuhr. Der Fahrer brachte Ivo und Mirko um danach die Pilotinnen zum Raketenbereich der Anlage zu bringen. Ivos sagte: „Herr Franz machen wir Flugzeug gleich oder geht noch ein Kaffee? Ihr habt ja echte Bohnen.“ Natürlich ging noch ein Kaffee für Beide. Dann gingen sie zum Flugzeughangar. Während Gottlieb die Kisten öffnete erklärte Franz die Funktion der einzelnen Teile. Nicht nur Ivo und Mirko sondern auch Werner folgten den Erläuterungen mit großem Interesse. Herr Franz bemühte sich Mirko mit seinen geringen Kroatisch Kenntnissen, er war als Kind in den Ferien oft in Kroatien am Meer, alles zu erklären. Ivo half hie und da bei der Verständigung aus, bestand aber darauf, dass Mirko auch die deutschen Begriffe nachsprach. Die Erklärungen in Deutsch und Serbokroatisch brauchten Zeit. So war das Flugzeug erst kurz vor Mittag zusammengebaut. Gottlieb füllte noch den Motor mit Öl sowie den Tank mit Benzin. Werner warf ein „Achtung das ist kein Flugbenzin sondern normaler Kraftstoff für Otto Motoren.“ Franz „Das stimmt schon, der Motor ist der Selbe wie im Kübelwagen nur mit einem Flugzeugvergaser.“ Als der Tank aufgefüllt war wollte Franz zum Mittagstisch. Mirko fragte „Machen Flug nach Mittagessen?“ „Nein dann kommt erst die wirkliche Arbeit. Wir müssen alle Seile kontrollieren, richtig spannen und die Luftbremsen auf die Radbremsen abstimmen.“ Werner wollte dies genau wissen, daher erklärte Franz es Ihm am Weg zum Gasthaus. „Das Flugzeug hat wenig Luftwiederstand und der Propeller klappt im Leerlauf zusammen. Daher sind an den Tragflächen große Klappen die durch die Bremspedale aufgerichtet werden. Dadurch steigt der Luftwiederstand sehr stark, wodurch das Flugzeug auch auf glatter Landebahn schnell zum Stehen kommt. Mit den Bremspedalen werden auch die Radbremsen betätigt, nur die auf dem hintern Fahrwerk, damit das Bugrad immer lenkbar bleibt. Das Ganze muss gut abgestimmt werden.“ Werner „Was ist wenn die Bremsbeläge abgenutzt sind?“ „Das wird dadurch Federn an den Seilen der Luftbremsen ausgeglichen.“ „Ich verstehe, das ist eine sehr feine Abstimmarbeit.“ „Ja aber lass uns mal erst essen. „ Nach dem Mittagessen kontrollierten Herr Franz und Gottlieb die Steuerseile. Abwechselnd durften Werner oder Ivo das Steuerhorn sowie die Pedale betätigen. Mirko reichte die Werkzeuge zu, wobei er mit guter Beobachtungsgabe stets schon das richtige Werkzeug bereithielt. Dann schraubte Gottlieb die Montageklappen zu, deren guter Sitz von Herrn Franz und Mirko genau überprüft wurden. Zuletzt blieben nur die Öffnungen zu den Luftbremsen wie Herr Franz die Bremsklappen bezeichnete offen. Herr Franz: „Jetzt rauche wir erst mal eine, dann müssen wir die Räder anheben um die Bremsen einzustellen.“ Nach dieser Rauchpause hoben Mirko und Gottlieb mit einem Wagenheber die hinteren Räder an. Nachdem sie das Fahrwerk mit Holzklötzen in seiner Lage gesichert hatten ließ Franz Werner die Bremspedale soweit durchtreten bis die Luftbremsen ganz ausgefahren waren. Franz zeigte Mirko wie die Federn an den Seilen auf gleiche Spannung eingestellt wurden. Nun begann Gottlieb die Bremsseile an den hinteren Rädern des Fahrwerks zu spannen bis die Bremsen griffen. Nachdem die Montageklappen geschlossen waren ließen sie das Flugzeug wieder auf den Boden. Nun war es an Werner, der die Halle kannte, das große Tor zu öffnen. Gemeinsam schoben sie das Flugzeug vor den Hangar. Werner schloss mit Gottlieb das Tor damit die Halle nicht zu sehr auskühlte. Franz stieg in das Flugzeug ohne die Haube zu schließen. „Nun schiebt etwas an damit ich bremsen kann.“ Sie schoben an worauf Franz die Bremspedale trat. Mit einem leisen Schleifgeräusch blieb das Fluggerät stehen. Franz lies dies mehrmals wiederholen. Dann lies er das Flugzeug anschieben ohne die Bremsen zu betätigen. „Gottlieb lockere die Spannung an der linken Bremse um eine Umdrehung, die schleift etwas mit.“ Nachdem dies erledigt war wurde die Einstellung von Herrn Franz für gut befunden. „Zeit den Motor zu starten um das Ausrollen zu überprüfen.“ Nach einigen Versuchen zündete der Motor um leise im Standgas leicht zu rauchen. „Jetzt rauchen wir noch eine bis der Motor nicht mehr raucht. Der ist noch ganz kalt, muss sich erst warm laufen.“ Sagte Herr Franz indem er aus dem Flugzeug stieg. Bis der Motor das Rauchen unterließ, wies der Herr Franz Werner, Ivo und Mirko ihre Plätze neben der Startbahn zu. Sie hatten die Aufgabe auf die Stellung der Luftbremsen zu achten, sowie die Spurtreue beim Bremsen zu überprüfen. Mit Gottlieb stieg er in das Flugzeug. Als er Gas gab öffneten sich die eingeklappten Flügel der Luftschraube worauf sich das Flugzeug langsam vorwärts bewegte. Langsam rollte es mit geöffneter Haube zum Beginn der Startbahn. Am Beginn der Startbahn richtete Herr Franz das Flugzeug genau auf die Mitte der Bahn aus, dann gab er Gas. Als das Flugzeug etwa die Geschwindigkeit eines schnell marschieren Menschen hatte bremste Franz. Dies wiederholte er mehrmals um dann auf die Geschwindigkeit eines langsamen Radfahrers zu gehen. Bei jedem Bremsen gingen die Klappen der Luftbremsen ganz auf, auch das Fahrwerk blieb genau in der Spur. Als das Flugzeug etwa das erste Drittel der Landebahn erreicht hatte sahen Werner, Ivo und Mirko wie die Maschine nach rechts zog, dann ging nur auf der linken Seite die Klappe der Luftbremse auf und das Flugzeug drehte sich um einhundert achtzig Grad. Auf ihr Winken bedeutete Herr Franz dass alles in Ordnung sei. Mit mehrmaligen Bremsen rollte das Flugzeug wieder zum Anfang der Landebahn um diese Manöver zu wiederholen. Herr Franz und Gottlieb stiegen aus und befühlten die Bremstrommeln ob sie die Selbe Temperatur hatten. Herr Franz: „Habt ihr gesehen wenn nur eine Bremse betätigt wird, dann dreht sie das Flugzeug um die eigene Achse.“ „Ja das war sehr eindrucksvoll.“ „Bis jetzt war alles sehr gut, jetzt müssen die Beläge noch eingebrannt werden damit sie nicht mehr schrumpfen können.“ Auf die fragenden Blick der Drei setzte er nach: „Jetzt schließen wir die Haube und bremsen bei höherer Geschwindigkeit damit die Bremsen heiß werden.“ Er stieg wieder ins Flugzeug worauf Gottlieb die Haube verriegelte. Der Motor heulte auf worauf das Flugzeug schnell Fahrt aufnahm um dann brutal abgebremst zu werden. Die wiederholte sich bis an das Ende der Startbahn. Nach einer Wende wurde das scharfe Bremsen den Weg zurück wiederholt, wobei das Flugzeug manchmal leicht abhob. Als es vor dem Hangar zum Stillstand kam verbreiteten die Bremsbeläge einen an Honig erinnernden starken Brandgeruch. Franz und Gottlieb stiegen aus. Gottlieb zu Ivo und Werner die sich dem Fahrwerk näherten: „Nicht angreifen, die Bremsen glühen fast. Lass uns das Tor öffnen.“ Nach dem Öffnen des Tores drehten sie das Flugzeug, danach schoben sie es in die Halle. Nachdem die Bremsen erkaltet waren bockten sie das Flugzeug nochmals auf. Dann stellte Gottlieb die Bremsseile der hinteren Räder des Fahrwerks nochmals nach. Der Herr Franz kontrollierte den Ölstand des Motors währen Mirko den Tank auffüllte, wobei er nur wenig Kraftstoff ergänzen musste. Nach einer letzten Überprüfung aller Seile und Funktionen sperrten sie die Halle ab um zum Gasthaus zu eilen.

Kapitel 5

Vor dem Gasthaus wollten sich Ivo und Mirko verabschieden doch der Herr Franz bestand darauf dass sie bei ihnen Abendessen sollten. „Wir wollen den Damen kundtun, dass sie ab morgen mit dem Flugzeug üben können. Das wollen wir doch gemeinsam machen. Außerdem gibt es hier ja offenes Bier, das ist doch was.“ Mirko: „Bitte Kaffee vorher.“ „Ja ich weiß echte Bohne.“ Im Gasthaus setzten sie sich an den großen Tisch in der Ecke. Mirko bekam seinen Bohnenkaffee währen die Anderen ein kleines Bier bestellten. Gerade als die Wirtin die Gläser mit dem Bier brachte, kamen die Pilotinnen durch die Türe. Hanna rief der Wirtin zu: „Ivanka zapfe für uns vier gro0e Biere.“ Dann eilten die Damen die Stiege hinauf um sich frisch zu machen. Zusammen mit den Bieren erschienen die Damen und setzen sich auch an den Tisch. Herr Franz hob sein Glas „Auf das erste Flugzeug, es ist fertig montiert.“ Ivanka brachte Mirko auch ein Bier sodass auch er sein Glas erheben konnte. Bevor sich eine Diskussion entwickelte brachte Kalle mit Ivanka das Abendessen. Als danach die Zigaretten angezündet wurden räusperte Herr Franz sich. „Meine Damen morgen werden Gottlieb mit Mirko das Flugzeug aus der Halle bringen damit ihr, nach der Überprüfung, den ersten Flug machen könnt.“ Hanna: „ich möchte unbedingt den Erstflug machen, doch zwei von uns werden am Raketengelände unbedingt benötigt. Wer fliegt mit mir?“ Alix hob die Hand „Dann müssen Katja und Melitta morgen zu den Raketen. Übermorgen seid ihr dann an der Reihe.“ Herr Franz: „Werner bitte achte darauf, dass die Damen am Boden das Wenden mit den Luftbremsen üben bevor sie aufsteigen.“ Hanna „Was soll das, ich habe schon genug STUKAs mit Luftbremsen geflogen. Zum Wenden Luftbremsen zu verwenden ist doch Unsinn.“ Franz schaute Hanna lange an „Die Horten drei bist du doch schon geflogen.“ „Ja natürlich, ist ein sehr gutmütiges Flugzeug.“ „Das ist die Horten-sieben auch, nur gibt es hier etwas Neues. Wenn du auf die Bremsen steigst, gehen die Luftbremsen immer mit auf.“ „Wozu soll das gut sein?“ „Eine Entscheidung von Herrn Reimar Horten, nicht von mir. Also das Ding hat innerhalb der Ruderpedale zwei Pedale mit denen die Hinterräder gebremst werden. Das Bugrad ist ungebremst und wird über die übliche Kurbel gesteuert. Wenn ihr beim Rollen kurz aber hart auf die Bremse steigt dreht sich das Flugzeug um seine eigene Achse, damit kann man sehr schnell wenden. Aber ihr sollt erst mal ein Gefühl dafür bekommen. Werner kennt dies jetzt schon. Er wird euch morgen einweisen.“ Hanna „Werden damit schon klar kommen. Sonst noch was?“ „Natürlich, das Fahrwerk kann elektrisch eingefahren werden, aber das dauert seine Zeit. Es gibt auch neben dem vorderen Sitz eine Kurbel um das Fahrwerk manuell zu bedienen. Wicht ist was ich jetzt sage.“ Herr Franz trank sein Bier aus und bedeutete Ivanka ihm nun auch ein großes Bier zu zapfen. Die Anderen schlossen sich seinem Wunsch an. Als die Biere auf dem, Tisch standen legte Herr Franz den Finger auf den Rand seines Glases um fortzufahren. „Nach dem Start steigt bitte auf eintausend Meter dann fliegt verschiedene Figuren um ein Gefühl für den Flieger zu bekommen, aber bitte rührt die Bremspedale nicht an.“ Hanna „Wird auch nichts bringen wenn das Fahrwerk eingefahren ist.“ „Doch, eventuell den Tod wenn ihr unvorsichtig seid. Die Luftbremsen fahren über die Bremspedale auch bei eingezogenem Fahrwerk aus. Also wenn ihr mit dem Flieger vertraut seid, steigt ihr auf mindestens zweitausend Meter auf. Lasst die gut getrimmte Maschine gerade fliegen und probiert die Bremspedale ganz vorsichtig. Wichtig ist es genug Geschwindigkeit zu haben, also achtet auf den Fahrtmesser. Anders als bei den Bombern gehen die Bremsklappen ober und unter der Tragfläche auf. Außerdem sind sie ziemlich weit Außen angebracht. Dadurch legt sich das Flugzeug nicht in eine Kurve sondern slippt horizontal weg. Das tut es sehr kräftig und schnell.“ Der Herr Franz trank einen Schluck Bier. „Wenn ihr zu hart auf eine Bremse steigt treten irrsinnige Beschleunigungen zur Seite auf, es besteht die Gefahr, dass ihr kurz das Bewusstsein verliert.“ Wieder Hanna: „Das ist mir noch nie passiert.“ Alix „Mir ist mit einer Me109 beim Kunstflug schon mal schwarz vor den Augen geworden. Kein gutes Gefühl. Wir werden es vorsichtig angehen.“ Nach seinem Bier wünschte Franz eine gute Nacht, dann begab er sich auf sein Zimmer.

Kapitel 6