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Was war Yodas ursprünglicher Name? Was hat »Der Pate« mit Star Wars zu tun? Welcher Schauspieler plädierte für den Tod seiner Star-Wars-Figur? Diesen und anderen Fragen geht der Science-Fiction-Fan Michael Dörflinger in diesem Kompendium nach, das alles Wichtige und so manch Unbekanntes zum Krieg-der-Sterne-Universum bietet. Für alle »Sternenkrieger« sind 101mal Wissen und Überraschung garantiert.
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Seitenzahl: 149
R2-D2 ist vielleicht der berühmteste Roboter im Universum von Star Wars. Die Fans lieben ihn und seinen Partner C-3PO. Bild: Michael Dörflinger
Michael Dörflinger
Vorwort
1Wie alles anfing | »Krieg der Sterne« (1977)
2Der Erfinder von »Star Wars« | George Lucas gründet ein Imperium
3Spielbergs 2,5 Prozent | Wie der Starregisseur mit »Star Wars« verdient
4Darth Vader | Er war Anakin Skywalker
5Luke Skywalker | Zwischen Siegfried und Parsifal
6Han Solo | Schmuggler, Tausendsassa, General
7Prinzessin Leia | Die Frau der Skywalker-Saga
8Lando Calrissian | Er wurde ein treuer Freund
9Boba Fett | Der Klon und Kopfgeldjäger
10Der Droide R2-D2 | Der Techniker im Team
11C-3PO | Das goldige Kerlchen
12BB-8 und D-O | Die neuen Droiden
13Sammelfieber | Die LEGO®-Figuren auf Karten
14Chewbacca | Der beste Freund von Han Solo
15Daheim bei Luke Skywalker | Onkel und Tante sind die Pflegeeltern
16Jabba | Fett und unangenehm
17»Star Wars« und die Physik | Ein weites Forschungsfeld
18Science-Fiction oder Fantasy | Wie ist »Star Wars« einzuordnen?
19Die Star-Wars-Chronologie | Geschichte der Galaxie
20Prinzessin Leia und Han | Die einzige große Liebesgeschichte
21Millenium Falke | Das schnellste Raumschiff der Galaxie
22Die Todessterne | Die Wunderwaffen des Imperiums
23X-Wing und TIE-Fighter | Die berühmten Raumjäger
24Dune – Der Wüstenplanet | Roman, Filme, Universum
25Herr der Ringe | Die Fantasy-Saga
26Richard Wagner | Vom »Ring« zu »Parsifal«
27Mythos und Legenden | Ödipus, Ritter und Wilder Westen
28»Raumschiff Enterprise« | Das andere Weltraum-Universum
29John Williams komponiert | Die Filmmusik der Skywalker-Trilogien
30Filmtricks und CGI | Lucas – Pionier neuer Technik
31Drehorte in Tunesien | Vom Set zur Touristenattraktion
32Der Mond Yavin IV | Tikal in Mittelamerika
33Death Valley und anderswo | Drehorte auf der ganzen Welt
34Die Academy Awards | Die erste Trilogie war am erfolgreichsten
35Die Fortsetzung | »Das Imperium schlägt zurück« (1980)
36Jedi-Meister Yoda | Der weise kleine Kämpfer
37Masken und Figuren | Faszinierende Weltraumgestalten
38Furchteinflößende Feinde | Wenn das Imperium zurückschlägt
39Sturmtruppen | Bedrohlich und faszinierend
40Regisseure von »Star Wars« | Nicht immer war es George Lucas
41Die Geschichtenerzähler | Drehbücher der »Star Wars«-Saga
42Die Macher | Produzenten der »Star Wars«-Saga
43Die helle Seite triumphiert | »Die Rückkehr der Jedi-Ritter« (1983)
44Reagans »Krieg der Sterne« | Der Wirbel um SDI
45Science-Fiction in Hollywood | Grandiose Filme
46Kostüme und Uniformen | Bewusste Anleihen und Fantasie
47»Spaceballs« von Mel Brooks | »Star Wars« auf die Schippe genommen
48Kritiker | An »Star Wars« scheiden sich die Geister
49Die Epochen | Die Budgets, die zur Verfügung standen
50Einspielergebnisse | Rekorde, Rekorde, Rekorde
51Die Special Edition von 1997 | Wieder in die Kinos in neuer Fassung
52Wie alles anfing | »Episode I – Die dunkle Bedrohung« (1999)
53Obi-Wan Kenobi | Der Jedi-Meister mit tragender Rolle
54Qui-Gon Jinn | Obi-Wans Ausbilder
55Padmé Amidala | Die Heldin der Prequel-Trilogie
56Mace Windu | Mit Yoda oberster Jedi-Meister
57»Star Wars« in 3D | Bislang nur ein Film
58Das Böse bringt Gewalt | »Episode II – Angriff der Klonkrieger« (2002)
59Computeranimiert | »The Clone Wars« (2008–2020)
60Microserien | »Die Mächte des Schicksals« und andere
61Fortsetzung der »Clone Wars« | »Star Wars: The Bad Batch« (seit 2021)
62»Star Wars« in Spanien | Die Plaza de España
63Darth Vader wird geboren | »Episode III – Die Rache der Sith« (2005)
64Micky Maus und Co. | Das Disney-Universum kauft Lucasfilm
65Zwischen III und IV | »Rogue One: A Star Wars Story« (2016)
66Der junge Han Solo | »Solo: A Star Wars Story« (2018)
67Vorgeschichte von »Rogue One« | »Star Wars: Andor« (seit 2022)
68Geschichte der Ewoks | Fernsehfilme der 1980er-Jahre
69Porsches Beitrag | Tri-Wing S-91x Pegasus Starfighter
70Ewan McGregor kehrt zurück | »Star Wars: Obi-Wan Kenobi« (2022)
71Serie für Calrissian | »Lando« (seit 2023)
72Weiter, immer weiter | »Skeleton Crew« und andere Pläne (seit 2023)
73Die Rebellen formieren sich | »Star Wars Rebels« (2014–2018)
74Fortsetzung der »Rebels« | »Ahsoka« (seit 2023)
75Wieder mit Skywalker | »The Mandalorian« (seit 2019)
76Gehört zum »Mandalorian« | »Das Buch von Boba Fett« (2021/22)
77Grogu | Der süße Verwandte von Yoda
78Kurzfilme rund um »Star Wars« | »Star Wars: Visionen« (seit 2021)
79Wieder mit Qui-Gon Jinn | »Star Wars: Geschichten der Jedi« (seit 2022)
80»Star Wars Day« | Ein englisches Wortspiel macht Karriere
81Die helle Seite der Macht | Deutsche Politiker und »Star Wars«
82Wieder mit der alten Garde | »Star Wars: Das Erwachen der Macht« (2015)
83Ren versus Rey | »Star Wars: Die letzten Jedi« (2017)
84Das große Finale | »Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers« (2019)
85Expedition 45 | ISS-Astronauten als Jedi-Ritter
86Der 40. Geburtstag | Renault wirbt für die Saga
87Aus der Zeit der dritten Trilogie | »Star Wars Resistance« (2018–2020)
88Die vierte Trilogie | Das große Warten auf die Fortsetzung
89»Star Wars«-Fans | Sammelzimmer und Maskerade
90»Star Wars« gedruckt | Jede Menge Comics und Romane
91LEGO® im Weltraum | »Star Wars« in den Kinderzimmern
92Perfekt organisiert | Clubs und Internet
93Action-Figuren | Das Imperium von Kenner
94Video- und Arcadespiele | »Krieg der Sterne« mit Joystick
95Allgegenwärtig im Regal | Der Triumph des Merchandising
96Der Elektro-Bulli ID. Buzz | Die Obi-Wan-Kenobi-Edition
97Einkaufswagen | Der Rolls-Royce von R2-D2
98Der richtige Weg | Was Renault mit Han Solo zu tun hat
99Auf den richtigen Weg finden | Die Zukunft beginnt jetzt
100Darth Vaders Lieblingsauto? | Sturmtruppen bei der Auktion
101Die »Star Wars«-Galaxie | Eine unglaubliche Fleißarbeit
Impressum
Am 25. Mai 1977 blickte die deutsche Bevölkerung nach Rom, wo das Endspiel im Europapokal der Landesmeister, dem Vorläufer der Champions League, ausgetragen wurde. Der FC Liverpool gewann mit 3:1 gegen Borussia Mönchengladbach. In den Vereinigten Staaten von Amerika interessierte sich niemand für dieses Fußballspiel. Dort gingen an diesem Mittwochabend viele Menschen ins Kino. Es war die Premiere eines Science-Fiction-Films von George Lucas, der mit »American Graffiti« 1973 einen Überraschungserfolg gelandet hatte.
Der Film hatte den Titel »Star Wars«, in Deutschland bekam er den Namen »Krieg der Sterne« und wurde im Februar 1978 zum erstenmal gezeigt. Das Publikum war hingerissen, nach nur einer Woche waren bereits fast drei Millionen US-Dollar eingespielt. Der Film wurde einer der erfolgreichsten Hollywood-Streifen aller Zeiten und stand am Anfang einer faszinierenden Reihe von Filmen, Serien, Spielen und vielem mehr.
Das Universum der »Star Wars«-Welt ist fast unüberschaubar geworden. Es gibt schon ganze Datenbanken, die sich mit den Charakteren, Geschichten und Hintergründen beschäftigen. Dieser Band kann nur einige wichtige Aspekte dieser Kinolegende berühren und wendet sich eher an »Neulinge« in der Galaxie. Doch wer weiß, vielleicht gibt es ja auch hiervon in den kommenden Jahren eine Fortsetzung bis hin zur Trilogie.
Michael Dörflinger
»Krieg der Sterne« (1977)
Zuversichtlich, das kann man sagen, waren nicht viele, als »Krieg der Sterne« in die Kinos kam. Viele Schauspieler rechneten eher mit einem Flop und die Kinos mussten erst mit sanftem Druck durch die Twentieth Century Fox dazu gebracht werden, den Streifen ins Programm zu nehmen. George Lucas war sogar aus Angst vor einem Scheitern in den Urlaub geflogen. In gerademal 40 Lichtbildhäusern wurde am 25. Mai 1977 der Film gezeigt. Nur wenige hatten mit einem Erfolg gerechnet, doch dass die Zuschauerreaktionen euphorisch sein würden, daran glaubte niemand. Doch »Star Wars« entwickelte sich zu einem Leinwandrekord!
Dort regierte seit fast 20 Jahren der Imperator, der die Macht über alle Planeten und Monde der Galaxie auf sich vereinigt hat. Doch es regt sich Widerstand, denn das Imperium ist ein Gewaltstaat. Symbol dieser Bosheit ist der Todesstern, ein riesiges kugelförmiges Raumschiff, das mit einem Superlaser sogar in der Lage ist, ganze Planeten zu vernichten. Mit dieser Megawaffe sichert sich das Imperium seine Herrschaft.
Prinzessin Leia Organa gelangte an die Baupläne des Todessterns und macht sich auf den Weg, sie den Rebellen zu übergeben. Doch Darth Vader, der wichtigste Mann des Imperators, kann sie gefangen nehmen. Leia kann die Pläne und einen Hilferuf an Obi-Wan Kenobi, einen guten Freund ihres Vaters, dem Roboter R2-D2 einspeichern. Der flüchtet mit dem goldenen Protokolldroiden C-3PO, um die Dokumente zu überbringen. Die beiden schaffen es bis zum Planeten Tatooine, wo sie von einem Schrotthändler gefangen genommen werden. Der Onkel von Luke Skywalker kauft sie. So lernen sich drei der Hauptfiguren der Trilogie kennen.
Sie finden den alten Jedi-Meister Obi-Wan Kenobi und R2-D2 gibt die Infos Leias an ihn weiter. Zusammen wollen sie nach Alderaan, Leias Heimatplaneten. In der Weltraumbar stoßen sie auf den Schmuggler Han Solo und seinen treuen Begleiter Chewbacca, einen haarigen Riesen. Die beiden erklären sich dazu bereit, die Genossen nach Alderaan zu fliegen. Ihr Schiff ist der Millenium Falke, das schnellste Raumschiff der Galaxie.
Amerikanisches Filmplakat für »Star Wars« (1977). Bild: picture alliance / The Advertising Archives
Vier der Helden aus »Krieg der Sterne«: Chewbacca, Luke Skywalker, Ben Kanobi und Han Solo. Bild: picture alliance/United Archives /Publicity Still
Doch Alderaan ist inzwischen von dem Todesstern zerstört worden. Solos Raumschiff wird auf den Todesstern gezogen. Die Gefährten verkleiden sich, um Prinzessin Leia, von deren Anwesenheit sie erfahren haben, zu befreien. Obi-Wan stirbt im Lichtschwertduell mit Darth Vader, doch freiwillig, denn als Geist lebt er weiter und kann Luke Skywalker beraten. Die Freunde haben Leia befreit und fliehen. Darth Vader hat jedoch am Millenium Falken einen Peilsender angebracht, um so das Versteck der Rebellen zu entdecken.
Dieser Stützpunkt liegt auf dem Mond Yavin IV. Die Rebellen haben in den Bauplänen den wunden Punkt des Todessterns erkannt: ein zwei Meter offener Lüftungsschacht. Durch einen Volltreffer kann eine Kettenreaktion ausgelöst werden, die den Todesstern zerstören kann. Leider geht Vaders Plan auf. Er findet die Rebellen. Noch dazu ist der Todesstern im Anflug. Die Lage für die Rebellen, das ist auch Han Solos Einschätzung, ist verzweifelt. Solo ist deswegen nicht böse, dass er den Auftrag bekommt, Leia in Sicherheit zu bringen, noch dazu, wo er damit Geld verdient. Die große Entscheidungsschlacht steht unmittelbar bevor.
Die Rebellen besitzen X-Flügler (X-Wings), Darth Vader wechselt in seinen Raumjäger und lässt Abfangjäger aufsteigen. Luke steuert in seinem X-Flügler mit hohem Tempo in Richtung Lüftungsschacht, verfolgt von dem Bösewicht Darth Vader. Sein Schicksal scheint besiegelt, doch zum Glück hat er einen Freund.
Der alte Alec Guinness neben dem jungen George Lucas während einer Drehpause. Beide erhielten für ihre gelungene Arbeit eine Oscar-Nominierung. Bild: picture alliance / PictureLux/The Hollywood Archive / HA
Han Solo kommt gerade noch rechtzeitig auf das Schlachtfeld, dass er Darth Vader kampfunfähig machen kann. Doch der Schurke kann entkommen. Aber nun hat Luke freie Bahn. Und er hat den Geist Obi-Wans um sich, der ihn beim Zielen unterstützt und zur Ruhe verhilft. Der selbstbewusste Skywalker deaktiviert den Zielcomputer und wartet auf den richtigen Moment, bei dem er sofort feuert. Es gelingt, den Todesstern zu vernichten! Auf dem Rebellenstützpunkt wird der Sieg gefeiert.
»Krieg der Sterne« ist eine Mischung aus Science-Fiction, Fantasy, Abenteuerfilm, Western und auch ein wenig ein Piratenfilm. Der Dualismus von Gut und Böse beherrscht die Erzählung. Eine Reihe exotischer Weltraumfiguren bevölkert die Leinwand. Wahrscheinlich war es gerade diese bunte Mischung, die den großen Erfolg beim Publikum ermöglicht hat.
Folgende Doppelseite: Die Alienband in der Weltraumbar Mos-Eisley-Cantina gehört zu den berühmtesten Szenen des Films. Deren blechern swinghafte Musik erinnert an das Chicago der Gangsterzeit. Die Gestalten, die in der Bar zu sehen sind, waren ein Berg Arbeit für die Maskenbildner. Bild: picture alliance / Mary Evans Picture Library
George Lucas und C-3PO. Bild: picture alliance / PictureLux/The Hollywood Archive / Cinema Legacy Collection/The Hollywood Archive
George Lucas gründet ein Imperium
Am 25. Mai 1977 änderte sich das Leben des seit elf Tagen 33-jährigen George Walton Lucas Jr. grundlegend. Sein Film »Krieg der Sterne« war in die Kinos gekommen, das Publikum war begeistert. Das war der Grundstein zu einem milliardenschweren Filmimperium. Lucas wurde 1944 in Modesto geboren, einer Stadt mit damals rund 17.000 Einwohnern – heute sind es über 200.000! Modesto liegt rund 150 Kilometer von San Francisco entfernt. George Lucas ist sicher der berühmteste Bürger der Stadt, doch mit der Schwimmlegende Mark Spitz, der 1972 in München sieben olympische Goldmedaillen jeweils mit Weltrekord gewann (plus zwei von 1968), oder dem Schauspieler Jeremy Renner, der in den Marvel-Superhelden-Filmen mitspielt.
Sein Vater war Schreibwarenhändler und Sohn George sollte dieses Geschäft mal übernehmen. Mit Schreibwaren hatte er später in der Tat beruflich zu tun, doch nicht als Dealer, sondern als User … Schon als Kind liebte er Science-Fiction und Abenteuergeschichten – Buck Rogers und Flash Gordon waren seine Lieblingssendungen. Das Fotografieren wurde zu einer großen Leidenschaft. Nach dem College studierte er Englisch, Astronomie, Geschichte und Filmgeschichte an der School of Cinema-Television der University of Southern California in Los Angeles. Einer seiner Kommilitonen war John Milius. 1969 heiratete er seine Kommilitonin Marcia Griffin, die bei seinen ersten Spielfilmen im Schneideraum arbeitete – und dafür bei »Krieg der Sterne« einen Oscar gewann.
Schon während seines Studiums drehte Lucas kurze Dokumentarfilme. Doch dann erhielt er ein Stipendium für eine Art Praktikum bei den Warner Studios. Und er hatte noch mehr Glück, denn er durfte gleich beim aufstrebenden Regisseur Francis Ford Coppola als Assistent arbeiten. Mit »THX 1138« drehte er 1971 nicht nur seinen ersten Streifen in Spielfilmlänge, sondern auch einen Science-Fiction-Film. Hauptdarsteller war kein Geringerer als Robert Duvall. Der Film, zu dem George Lucas auch das Drehbuch verfasst hatte, war eine klassische Dystopie, die die Gefahren eines Überwachungsstaats darstellt und die schrecklichen Folgen für die Menschen. Im gleichen Jahr gründete er Lucasfilm.
Sein Durchbruch gelang George Lucas mit »American Graffiti«, einer Teenagerkomödie in der US-Kleinstadt Modesto. Natürlich weckt George Lucas in seinem Drehbuch viele Jugenderinnerungen. Richard Dreyfuss schafft mit dem Film seinen Durchbruch und in einer kleineren Rolle ist ein Mann zu sehen, der im nächsten Film von George Lucas eine tragende Rolle spielen sollte: Harrison Ford! »American Graffiti« wurde in fünf Kategorien für den Oscar nominiert, davon dreimal Lucas. Völlig unerwartete 118 Millionen Dollar spielte der Film in aller Welt ein und Lucas verdiente seine erste Million.
Dann kam »Star Wars«. Nach dem zweiten Teil konzentrierte sich Lucas auf ein Projekt, das schon länger in seiner Schublade geschlummert hatte:»Jäger des verlorenen Schatzes«. Diesmal verteilte er die Arbeit. Das Drehbuch schrieb Lawrence Kasdan fertig, die Regie führte Steven Spielberg und Frank Marshall fungierte als Produzent. Lucasfilm produzierte den Film. Der Erfolg ist bekannt. Wieder regnete es Oscars und es gab Fortsetzungen. Lucas produzierte auch eine glänzend gemachte Serie über den jungen Indiana Jones, in der Indy auf alle möglichen Berühmtheiten der Geschichte trifft.
George Lucas am 2. November 2012 in Las Vegas. Im Oktober hatte er seine Firma Lucasfilm für 4,05 Milliarden US-Dollar an Disney verkauft. Bild: picture alliance / AP Photo / Matt Sayles
Im »Star Wars«-Universum schrieb und produzierte er in den 1980ern zwei »Ewoks«-Filme und eine Zeichentrickserie. 2003, als er mitten in der Arbeit an der Prequel-Trilogie steckte, produzierte er eine Zeichentrickserie, die die Zeit zwischen Episode II zu Episode III erzählt. 2008 brachte er einen ähnlichen Stoff noch einmal heraus, diesmal wurde der Film mit dem Computer animiert.
George Lucas hat neben Lucasfilm noch einige andere Unternehmen gegründet: Industrial Light & Magic (ILM), LucasArts, Lucas Digital, Lucas Licensing, Lucas Learning und Lucas OnLine. Sie alle haben ihren Sitz auf der Skywalker Ranch, einem 2.600 Hektar großen Anwesen in der Nähe von San Francisco.
2012 verkaufte er sein Lebenswerk, die Lucasfilm, an den Disney-Konzern. Mit 68 Jahren war er in dem Alter, in dem die meisten schon in Rente sind. Ein Jahr später heiratete er noch einmal. 2023 kehrte er mit »Indiana Jones und das Rad des Schicksals« erneut als Produzent zurück.
Wie der Starregisseur mit »Star Wars« verdient
Die Dreharbeiten für »Krieg der Sterne« waren für George Lucas noch anstrengender als der Aufwand, das Drehbuch bei einem Filmstudio unterzubringen. Und Science-Fiction war Mitte der 1970er-Jahre nicht gerade ein Straßenfeger. Doch gleichzeitig drehte in Mobile, Alabama, sein guter Kumpel Steven Spielberg ebenfalls einen Science-Fiction-Film. Dieses Projekt spielte allerdings in einer US-amerikanischen Gegenwart, zu der ein Außerirdischer kommt.
»Unheimliche Begegnung der dritten Art« kam im November 1977 in die Kinos. Um sich von der Belastung der Dreharbeiten zu erholen, besuchte Lucas Spielberg an dessen Set. Steven Spielberg erzählte Jahre später in einem Interview, dass George Lucas total erschöpft gewirkt habe und mit dem Fortschritt von »Star Wars« haderte. Er hatte Angst, es würde ein Kinderfilm herauskommen. Wie toll lief es dagegen mit der »Unheimlichen Begegnung«! Lucas schlug Spielberg einen Handel vor: jeder gibt dem anderen 2,5 Prozent vom Gewinn des jeweiligen Films. Die Kinokassen klingelten bei beiden Streifen, doch Spielberg hatte das entschieden bessere Geschäft gemacht. Man schätzt, dass er bis heute mit diesem Tauschgeschäft rund 40 Millionen Dollar verdient hat. Für Lucas hatte es immerhin auch was Gutes, denn er kehrte recht erfrischt an sein Set zurück und schloss die Dreharbeiten zu »Krieg der Sterne« ab. Aber bis zum fertigen Film warteten noch der Schnitt und viele Special Effects. Dennoch wurde er vor Spielberg fertig.
Steven Spielberg liebt »Star Wars« und spielt in seinen Filmen gern darauf an. Bild: Sammlung Michael Dörflinger
Er war Anakin Skywalker