Albanien & Montenegro mit dem Motorrad - Marbie Stoner - E-Book

Albanien & Montenegro mit dem Motorrad E-Book

Marbie Stoner

3,9

Beschreibung

Warum nach Albanien fahren ? Albanien befindet sich im Aufbruch, öffnet sich seit 1990 in einem rasanten Tempo, möchte als Urlaubsland entdeckt werden, und das nicht nur wegen der dringend benötigten Devisen von Touristen. Welches Lachen wir auf die Gesichter zauberten, wenn wir (in Englisch) sagten, dass wir ausschließlich Albanien bereisen und nicht etwa auf der üblichen Durchgangsroute nach Griechenland sind! Dieses Balkanland war über fünf Jahrzehnte von der Umwelt in totaler Isolation während des kommunistischen Regimes durch Enver Hoxha abgeschottet, und wie in kommunistischen Diktaturen so üblich, in den Ruin getrieben. Sieben Jahre nach Ende des Kommunismus in 1997 herrschten im Land Bürgerkrieg und Anarchie. Von der italienischen Adria nur 80 Kilometer Luftlinie entfernt blieb es lange Zeit ein fehlender Mosaikstein auf der Europakarte. Ein sonniges Gebirgsland im westlichen Balkan von der Größe des Bundeslandes Brandenburg, ist es ein Paradies für Enduristen, die von keinen Verboten eingeschränkt werden, das gilt auch für das wilde Campen. Wie schon 2012 in Rumänien ist es für uns spannend, ein Land im Aufbruch zu besuchen und zu erleben. Irgendwann wird es angepasst an den Tourismus von seiner Ursprünglichkeit etwas verloren haben.

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Inhaltsverzeichnis

1. Buchbeschreibung

3. Route im Überblick

4. Allgemeine Informationen zu Albanien (AL)

5. Allgemeine Informationen zu Montenegro (MNE)

6. Mittwoch, 04.05.2016. Heute geht es endlich los.

7. Himmelfahrt, Donnerstag, 05.05.2016 in Selzach

8. Freitag, 06.05.2016. Nach Italien.

9. Samstag, 07.05.2016. Nun nach Ancona. 387 km.

10. Sonntag, 08.05.2016. Ankunft in Durrës Hafen.

11. Montag, 08.05.2016. Nach Gjirokastra.

12. Dienstag, 10.05.2015 – in Gjirokastra

13. Mittwoch, 11.05.2016 – Richtung Ohrid See

14. Donnerstag, 12.05.2016. In Pogradec

15. Freitag, 13.05.2016. Offroad zum Abgewöhnen

16. Samstag, 14.05.2016. Nach Škodra.

17. Pfingstmontag, 16.05.2016. Von Škodra nach Montenegro, Sveti Stefan

18. Dienstag, 17.05.2016 – Sveti Stefan bis Perast

19. Mittwoch, 18.05.2016. Von Perast bis Mojkovac

20. Donnerstag, 19.05.2016. Von Mojkovac bis Bijela

21. Freitag, 20.05.2016. Bijela bei Regen

22. Samstag, 21.05.2016. Nach Trogir in Kroatien

23. Sonntag, 22.05.2016. Zu den Plitvičker Seen

24. Montag, 23.05.2016. Im Park der Plitvičker Seen.

25. Dienstag, 24.05.2016. Nach Postojna / Slowenien

26. Mittwoch, 25.05.2016. Nach Österreich.

27. Donnerstag, Fronleichnam, 26.05.2016. Nach Türkenfeld, Deutschland

28. Freitag, 27.05.2016. Nach Hause.

29. Weitere Veröffentlichungen der Autorin

1. Buchbeschreibung

Warum nach Albanien fahren?

Albanien befindet sich im Aufbruch, öffnet sich seit 1990 in einem rasanten Tempo, möchte als Urlaubsland entdeckt werden, und das nicht nur wegen der dringend benötigten Devisen von Touristen.

Welches Lachen wir auf die Gesichter zauberten, wenn wir (in Englisch) sagten, dass wir ausschließlich Albanien bereisen und nicht etwa auf der üblichen Durchgangsroute nach Griechenland sind! Dieses Balkanland war über fünf Jahrzehnte von der Umwelt in totaler Isolation während des kommunistischen Regimes durch Enver Hoxha abgeschottet, und wie in kommunistischen Diktaturen so üblich, in den Ruin getrieben. Sieben Jahre nach Ende des Kommunismus in 1997 herrschten im Land Bürgerkrieg und Anarchie.

Von der italienischen Adria nur 80 Kilometer Luftlinie entfernt blieb es lange Zeit ein fehlender Mosaikstein auf der Europakarte.

Ein sonniges Gebirgsland im westlichen Balkan von der Größe des Bundeslandes Brandenburg, ist es ein Paradies für Enduristen, die von keinen Verboten eingeschränkt werden, das gilt auch für das wilde Campen.

Wie schon 2012 in Rumänien ist es für uns spannend, ein Land im Aufbruch zu besuchen und zu erleben. Irgendwann wird es angepasst an den Tourismus von seiner Ursprünglichkeit etwas verloren haben.

Über die Autorin:

Marbie Stoner ist Jahrgang 1958, Mutter von zwei erwachsenen Töchtern, und schreibt unter Pseudonym. Sie lebt in Karben im Wetteraukreis in Hessen. Sie absolvierte einen Kurs in "Die Kunst des Schreibens" an der Axel Anderson Akademie im Bereich "Belletristik" sowie zahlreiche Kurse in der Hobbymalerei: Porträt und Landschaft. Veröffentlichungen bisher sechs E-Books mit Motorrad- reiseberichten aus Europa und Marokko.

Ferner ist sie Mitglied in der KünstlerInitiative Karben.

Ihre Freizeit verbringt sie auf dem Motorrad oder vor der Staffelei. Für Rückmeldungen und Kritik ist sie auf ihrer Website http://www.margitta-bieker.de oder auf http://marbieblog.word-press.com dankbar.

3. Route im Überblick

So sind wir gefahren:

Karben - Solothurn/Schweiz - Gardasee/Italien - Ancona/Italien -

Fähre nach Durrës/Albanien -

Berat/Albanien - Gjirokaster/Albanien - Pogradec am Ohridsee -

Librazhd mit unbekannter Schotterstrecke gen Norden nach Burrel-

Škodra/Albanien - Sveti Stefan/Montenegro - Perast/Montenegro - Mojkovac/Montenegro - Bijela/Montenegro -

Trogir/Kroatien - Plitvičk Jetzera/Kroatien -

Postojna / Slowenien - Tamsweg/Österreich -

Türkenfeld/Deutschland - Karben.

Abb. 1 Gesamttour Albanien - Montenegro

mit www.motoplaner.de und Open topo map dargestellt. „© OpenStreetMap-Mitwirkende“.

www.openstreetmap.org/copyright

4. Allgemeine Informationen zu Albanien (AL)

Anreise: Bequem mit Fähre von Ancona nach Durrës, Fahrtzeit ca. 24 Stunden, Kosten 150 Euro pro Person mit Motorrad inklusive Doppelkabine mit Dusche / WC. Verpflegungskosten auf der Adria Fähre moderat, Getränke (Bier) mit 3 Euro bei 0,3 Literflasche teuer.

Reiseführer: Reise know how „Albanien“, 2. Auflage 2014

Kartenmaterial: Reise know how, von 2011, Maßstab 1:220.000. Lediglich für eine grobe Übersicht ausreichend! Der Kauf einer albanischen Karte vor Ort empfiehlt sich dringend!! Wir verwendeten die Albania Shqiperia von 2014 im Maßstab 1:350.000. Topografisch okay. Aber nicht immer. Endet abrupt und kompromisslos an den Landesgrenzen.

Navigation: Garmin Zumo 390 (mit üblichen Kontakt- und Ladeproblemen, behoben mit WD 40) und Tom Tom Rider 400.

Motorräder: Husqvarna Zupin 900 RR.

Bereifung: Continental TK C80 und BMW F 650 GS Twin. Bereifung: Heidenau K60 Scout

Filmkamera: Panasonic HX-A1M

Benzinpreise: 1,07 Euro 95 Oktan bleifrei. Überwiegend mit Bedienung und Barzahlung nach dem Tanken. Kreditkarte hat nie funktioniert!

Steckdosen: Rundstecker sind nur sehr schwergängig im albanischen Steckdosensystem. Besser Adapter mitnehmen!

Zigarettenpreise: z.B. Luckie Strike, 18 Stück: 1,80 Euro

WiFi: In Hotels überall vorhanden, nicht immer ist der Zugriff auf das Netzwerk sicher, und häufig auch nicht ruckelfrei.

Zahlungsmöglichkeiten: In Euro oder LEK. Überwiegend werden die Preise in Euro genannt, dann wird auch die Bezahlung in Euro erwartet.

Sonst wird umgerechnet, wahrscheinlich zu Gunsten des Anbieters der Leistung. Mit Kreditkarte zu zahlen ist nur sehr selten möglich und auch nicht in großen Hotels oder Tankstellen. Wir haben immer bar bezahlt! Und oft in Euro!

Geldautomaten: Diese sind reichlich vorhanden, aber nicht alle akzeptieren alle Karten.

Straßen: Sehr sehr unterschiedliche Qualitäten oder besser gesagt: Irgendwas ist immer! Überraschungen mit ausgesetztem Asphalt und Schotter - Loch - Einlagen an der Tagesordnung. Einbrüche der Fahrbahn am rechten Straßenrand und Grünbewachsungen aus der Straßendecke. Reichliche Baustellen verheißen irgendwann bessere Straßenbedingungen.

Die Nebenstraßen zu kleinen Dörfern sind durchgehend Schotterstrecken. Die „SH“ Straßen sind quasi „Bundesstraßen“, in Breite und Beschaffenheit nicht durchgehend mit deutscher Qualität vergleichbar.

Unterkunft: Hotels in den touristisch interessanten Orten reichlich vorhanden, mit 30 Euro pro Nacht pro Person inkl. Frühstück kommt man luxuriös unter.

5. Allgemeine Informationen zu Montenegro (MNE)

Unsere Anreise: Von Albanien kommend über den Grenzübergang Koplik im Nordwesten, ausgehend von Škodra.

Reiseführer: Reise know how „Montenegro“, 2. Auflage 2014 (veraltete Angaben, Hotels teilweise geschlossen oder Preise nicht zutreffend, preiswerter als angegeben).

Kartenmaterial: Montenegro 1:200.000 und Montenegro NP Durmitor, Piva BiH 1:50.000

Benzinpreise in Montenegro: 1,20 Euro / Liter

Zahlungsmöglichkeiten: Überwiegend bar, Kartenzahlung nur in großen Hotels möglich.

Geldautomaten: Diese sind reichlich vorhanden.

Währung: Euro

Straßen: Überwiegend asphaltiert.

Unterkunft: Reichlich vorhanden, in allen Preisklassen, vor allem an der Küste. Die Unterschiede zu Albanien sind frappierend.

6. Mittwoch, 04.05.2016. Heute geht es endlich los.

Ich stehe schon um 06:30 Uhr auf, obwohl ich erst um 12:00 Uhr losfahren will. George muss heute noch arbeiten und hat volles Programm vor sich. Fraglich, ob er es heute noch schafft, in die Schweiz zu fahren. Ich habe alle Zeit der Welt und freue mich auf eine Fahrt, auf der ich ganz allein bestimmen kann, wann ich anhalte und wieso.

Die letzten Dinge in die Packrolle: Ersatzgurte, wo waren die noch? Warnweste, am besten in den Tankrucksack. Geschenk für Susanna zu ihrem 60. Geburtstag. Noch ein Buch, besser noch eine Landkarte mehr einpacken. Man weiß ja nie. Reichen die warmen Sachen? In Albanien ist noch kein Sommer. Die Wettervorhersage ist fantastisch. Nach den letzten kalten Wochen kommt endlich der Frühling.

Ich fahre bei 12 Grad los und war bei den Temperaturen zu optimistisch. Nach 50 km halte ich an, weil ich die Sturmhaube doch anziehen muss. Die Winterhandschuhe sind auch nicht falsch. Ich bin dann endlich genügend ausgestattet und gegen 14:00 Uhr hinter Karlsruhe. Autobahn ist ja so einschläfernd!

Das Ziel ist Solothurn in der Schweiz. Und wie üblich bin ich mir 1. nicht über die Streckenführung klar (ohne Vignette über Basel?) oder vorher abbiegen und durch Frankreich über Altkirch fahren? Mein neuer Tom Tom und ich verstehen uns noch nicht. Ich habe ihm auf der aktuellen Route „Mautstraßen vermeiden“ angeklickt. Also will er mich bei Weil am Rhein von der Autobahn lotsen. Das mache ich aber nicht mit. Bleibe bis Basel drauf und reihe mich mutig in die Schlange an der Grenze ein, die „mit Vignette“ fährt. Neben mir hält ein anderer Motorradfahrer. Ich erblicke im Spiegel, dass er auf der Scheibe eine Vignette geklebt hat. Also einmal mit und einmal ohne Vignette. Ob ich da auffalle?

Ich überlege mir schon eine dumme Ausrede … „oh sorry, bin ich wohl falsch ...“, und gedenke ernsthaft, diese scheiß Vignette für 40 Franken zu kaufen. Die Zöllner schauen sich die Autos interessiert an und scannen anscheinend die Windschutzscheiben nach dieser selbstklebenden Eintrittskarte für die Schweizer Autobahnen. Nichts da. Wir beide werden einfach durchgewunken.

Ich atme zutiefst aus. So, und wohin jetzt? Mein Navi ist irritiert und will mich natürlich immer von dieser Autobahn lotsen. Ich bin auch verwirrt und weiß nicht, wer jetzt recht hat. Ich erinnere mich an Delémont, da sind George und ich schon mal hergefahren. Aber wir sind da nicht durch Basel gefahren. Oder? Das habe ich nicht mehr auf dem Schirm. Im Stau der Stadtautobahn hält wieder ein Motorradfahrer neben mir.

„Wohin geht’s?“

„Nach Delémont. Aber ich will keine Autobahn fahren!“

„Okay?“, antwortet er gedehnt, und macht sich sofort aus dem Staub. Der muss mich ja für bescheuert halten. Eine riesen Touratech Packrolle und fährt von Deutschland nach Delémont „Ich fahre nach Albanien“ wäre sicher die bessere Antwort gewesen. So frei die Autobahnen waren, die geschlossenen Ortschaften sind es nicht. Stau, Stau und nochmals Stau.

Kurz vor Delémont bin ich schon ziemlich genervt.

Wie schnell darf man in der Schweiz außerhalb geschlossener Ortschaften fahren? 100 km/h wie bei uns? Ich weiß es nicht mehr, habe aber vor der Schweizer Abzocke gehörigen Respekt.

Endlich. Ich kann überholen. Und habe so gerade und nur ganz kurz 120 km/h auf dem Tacho, als es „wuschwusch“, zweimal blitzt. Scheiße! Wieso zwei Mal? Auch von hinten? Oh je, dann haben sie mich jetzt, aber es sind doch nur 20 km/h zu schnell und das ganz kurz, maximal zwei Sekunden. Das kann doch nicht so teuer sein, das wäre jetzt echt gemein. Geläutert fahre ich nun gesittet.