Anfang und Ende des Kreises - Brigitte Welters - E-Book

Anfang und Ende des Kreises E-Book

Brigitte Welters

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Beschreibung

Ein Kreis hat weder Anfang noch Ende, lässt sich aber verbiegen. Wo auch immer er aufgebrochen wird, um es Anfang zu nennen, es ist gleichzeitig das Ende. Außerhalb unseres Lebenskreises ist die Unendlichkeit, als Zeichen dargestellt durch einen in der Mitte verdrehten Kreis.

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Seitenzahl: 59

Veröffentlichungsjahr: 2025

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INHALT

Vorwort

Zufriedenheit

Der Kreis

Lebenssinn

Tauben, Frieden, Geist

Tod einer Taube

Sonne und Zeit

Weltkreislauf

Regenbogen und Fortschritt

Regenbogen und Klimawandel

Feuer und Wasser, Mut bis Heuchelei

Der trennende Sund

Staub

Vielfalt

Fische

Der große Fischzug

Alpha und Omega

Dankbarkeit bringt Zuversicht

Zusammenfassung

Zeit ist endlich

Ende und Anfang des Kreises

Notwendige Veränderung

Ausklang

VORWORT

Jeder kennt das Bild der Friedenstaube mit einem Zweig im Schnabel. Es geht auf die Sintflut-Geschichte zurück. Die von Noah ausgesandte Taube zeigte ihm an, dass das Wasser sank. So konnte er mit allen Tieren bald wieder an Land gehen. Nach der Taufe seines Sohnes im Jordan sandte Gott eine Taube als Zeichen des Heiligen Geistes.

Die Erde wurde schnell bewohnbar durch die Sonneneinwirkung. Gott wollte mit den Menschen Frieden schließen und gab Noah als Bundeszeichen einen Regenbogen.

Wasser und Feuer sind lebensnotwendig. Feuer bringt zudem Licht in die Dunkelheit. Feuerflammen sind wie die Taube ein Zeichen des Heiligen Geistes.

Der Fisch war Geheimzeichen der ersten Christen für ihr Bekenntnis zu Jesus Christus, dem Sohn Gottes.

Fische waren für Jesus und seine Zeitgenossen ein unverzichtbares Lebensmittel.

Die Liebe Gottes hat weder Anfang noch Ende. Gott ist Alpha und Omega.

ZUFRIEDENHEIT

Vergleichen macht nur unzufrieden.

Früher und heute sind grundverschieden.

Genieße stattdessen den Augenblick.

Was einmal war, kommt nicht zurück.

Scheint vieles jetzt auch schwer und hart,

wir können nur in der Gegenwart

leben, und das nur mit Dankbarkeit

für alles in der Vergangenheit.

Ich bin zufrieden, nicht mit der Welt,

an der mir vieles nicht gefällt,

aber mit meinem Leben.

Das hat mir Gott gegeben.

Er hat mich immer gut geführt,

habe ich es auch nicht gespürt.

Er lässt mich nie allein.

Darum kann ich zufrieden sein.

DER KREIS

Jeder Kreis ist unterschiedlich groß und wo immer man seinen Anfang sieht, ist es gleichzeitig das Ende. Da die Welt dreidimensional ist, muss man sich den Weltkreis als Kugel vorstellen, bestehend aus unendlich vielen Kreisen. Jeder Punkt hat ein Gegenüber, aber Anfang und Ende sind dasselbe. Sowohl im Kreis als auch auf der Kugel geht es zuerst immer bergauf, ab der Mitte nur noch bergab. Wichtig ist der Mittelpunkt, auch für den Lebenskreis. Er beginnt mit der Geburt und endet mit dem Tod.

Häufig dreht sich eine Hälfte des Lebenskreises um. Er wird zu zwei kleineren miteinander verbundenen Kreisen, also zu einer Acht. Das bedeutet Neuanfang. Der erste Arbeitstag der ersten Menschen war der achte Schöpfungstag. Am siebten Tag fand Gott, seine Schöpfung sei sehr gut gelungen, und er erklärte ihn als Ruhetag für alle und alle Zeit. Früher sagte man als Ablauf einer Wochenfrist „in acht Tagen“. Nach der Sintflut begann das Leben auf der Erde mit acht Menschen neu.

Liegen die beiden Kreise der Acht nebeneinander, bedeutet dies unendlich. Es verweist auf die Ewigkeit wie das Kreuz, das wir als Zeichen des Todes verwenden. Es verbindet die Zeit mit der Ewigkeit, dem unendlichen Kreis, in dem alle anderen Kreise aufgehen wie in der Kugel. Im Kreis heben sich alle Gegensätze auf, je näher sie sich kommen. Der schlimmste Hass und die größte Liebe verschmelzen. Auf der anderen Seite des Kreises im Gegenüber werden sie zur Gleichgültigkeit. Allumfassend und gleichbleibend ist nur der Kreis der Liebe Gottes. Das Wichtigste im Kreis ist sein Mittelpunkt, von dem alles denselben Abstand hat.

Das gilt nicht für Kreise im übertragenen Sinne. Bei abgegrenzten Gebieten. Menschengruppen, Freundes- oder Kollegenkreisen kommt es nicht auf den Mittelpunkt, sondern die Abgrenzung an.

Zu Jesu engstem Freundeskreis gehörten 12 Männer. Sie standen symbolisch für die Stammväter der 12 Stämme des Volkes Israel und sollen später in der Ewigkeit mit Jesus gemeinsam das auserwählte Volk richten. Es war damit keineswegs gesagt, dass das Patriarchat göttlich ist.

Für Jesus war selbstverständlich, alle Menschen sind unterschiedlich, aber alle sind gleichwertig. So offenbarte er sich als Messias zuerst einer Ausländerin, die wegen ihres Lebenswandels sogar im eigenen Volk verachtet wurde. Das widersprach der damaligen Denkweise und auch seine Jünger verstanden es nicht. Jesus lebte ihnen Gleichberechtigung vor. Für Gott hat das Geschlecht nur Bedeutung für die Fortpflanzung, für sonst gar nichts.

Zu seinen Jüngern insgesamt gehörten ebenso Frauen wie Männer. Namentlich genannt werden sieben Frauen. Maria Kleopas, Salome Zebedäus und Johanna Chusa waren verheiratet. Von Susanna weiss man es nicht. Die Schwestern Maria und Martha aus Bethanien waren ledig, ebenso Maria Magdalena. Sie dürften die frohe Botschaft später ebenso verkündet haben, wie die Männer, die sich Apostel nannten.

Die männlichen Verfasser der Heiligen Schriften hätten sie vermutlich gar nicht erwähnt. Doch es waren ausgerechnet Frauen, denen sich Jesus nach seiner Auferstehung zuerst offenbarte, während sich seine Jünger voller Angst versteckt hatten.

Die symbolische Bedeutung der Vollzahl Sieben ist, zu Jesu Anhängern sind alle Menschen berufen, nicht nur die Männer des ursprünglich auserwählten Volkes Gottes. Entscheidend ist der Eintritt in den ewigen Bund durch Glauben.

Leider sahen die späteren Kirchenmänner es anders und wollten keine weibliche Konkurrenz. Weltweit mussten Frauen bis heute auch bei den Christen wie in allen Religionen in den Hintergrund treten. Gott verhinderte es nicht, doch sein Wort bleibt bestehen. Seine Liebe gilt allen, die die Erlösung durch Jesus Christus für sich in Anspruch nehmen.

Der ewige Bund Gottes mit seinen Menschenkindern wurde durch Jesus Christus verbindlich mit seinem Blut besiegelt. Jeder Mensch sollte die Wende seines Lebenskreises zum Neuanfang also nutzen, um in die Ewigkeit zu gelangen. Die Möglichkeit, die Entscheidung Gottes im Glauben anzunehmen, besteht während des ganzen Lebens. Danach gibt es keine Verbindung mehr zwischen der sichtbaren und der unsichtbaren Welt.

LEBENSSINN

Es läuft die Zeit. Sie fliegt dahin.

Wo liegt da der Lebenssinn?

Es eilt der Mensch, jedoch sein Pfad

viel zu schnell dem Ende naht.

Stoppschilder hat man in den Jahren

sicher mehrmals überfahren

und den Abzweig übersehen,

auf dem man besser konnte gehen.

Plötzlich wird dir glühend heiß.

Es schließt sich bald dein Lebenskreis.

Zeit man nicht aufhalten kann.

Hast alle Chancen du vertan?

Nein, denke an die liegende Acht

und zieh die Wende in Betracht.

Gott hält am Kreuz seine Hand dir hin.

Dort findest du deinen Lebenssinn.

TAUBEN, FRIEDEN, GEIST

Manchmal höre ich sie rufen.

Min Fru, min Fru!

Wat nu? Wat nu?

Hör zu, hör zu!

Unterhalten sie sich, meinen sie mich? Wollen sie etwas mitteilen wie im Märchen? „Rucke di gu.“

Vor längerer Zeit beobachtete ich Tauben im Garten und notierte es in folgenden Zeilen:

Lange saß sie auf einem trockenen Ast.

Ihr Kehlkopf zitterte stark.

Ab und zu putzte sie ihr Gefieder.

Dann erhob sie sich,

flog mit klatschenden Flügeln aufs Dach.

Wonach hielt sie dort Ausschau?

Schon bald war sie wieder da

und setzte sich auf denselben Ast

des Kirschbaums.

Zwei Tauben auf dem Rasen

schritten aufeinander zu,

hüpften umeinander,

flatterten auf und ab.

War das ein Tanz,

Werbung oder Kampfvorbereitung?

Sie griffen sich nicht an,

berührten einander nicht.

Schließlich flog eine fort.

Die andere sah ihr nach,

fast versonnen,

bis auch sie sich in die Lüfte erhob.

Es regnete. Auf dem Rasen lag eine Taube,

einen Flügel hatte sie abgespreizt.