Ich und Du - Gut oder Böse? - Brigitte Welters - E-Book

Ich und Du - Gut oder Böse? E-Book

Brigitte Welters

0,0

Beschreibung

Am Anfang war alles sehr gut, doch schon bald stellte sich heraus, das Trachten des Menschen ist böse von Jugend an. Gut und Böse sind Gegensätze wie Licht und Finsternis. So wie das Licht die Finsternis vertreibt, sollte das Gute das Böse überwinden.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 72

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Ich und du – du oder ich – gut oder böse? Böse und gut.

Unser Herz umfasst beides. Es sollte sich für die Liebe entscheiden.

INHALT

Das Ich

Ich hab´s geschafft

Wer ist mein Du?

Der Mensch

Wer du auch bist

Es war alles sehr gut

Das menschliche Leben

Ungleiche Brüder

Das Herz

Das Gegenüber

Quelle des Lebens

Selbstfindung

Geborgen in der Liebe

Ausgleich

Verschiedene Wege

Abstammung

Geh weiter

Anfang gut, Ende böse?

Anfang und Ende im Garten

Bewahrung

Schutzengel

DAS ICH

Der Mensch wird geboren als Egoist,

weil er sonst nicht lebensfähig ist.

Hilflos ist er lange Zeit.

Doch eines Tages ist er bereit.

Er kann für sich selber sorgen

und denkt er nur noch an morgen.

Das Gestern hat er indessen,

ganz und gar vergessen.

Er gibt nichts an andere zurück.

Wichtig ist ihm sein eigenes Glück.

Ihm fehlt der Bezug zur Realität,

in der es ohne die andern nicht geht.

Es ist niemals gut für das Ich,

denkt es immer nur an sich.

Niemand ist wichtiger als die andern,

mit denen wir gemeinsam wandern.

Als der Mensch sein Du erkannte,

er erfreut spontan es nannte:

„Du bist mein Fleisch und Bein.“

Doch ein Du will er nicht sein.

ICH HAB´S GESCHAFFT

Zufrieden lehnte er sich zurück. Geschafft. Heute war sein letzter Arbeitstag. Morgen würde das wahre Leben beginnen, und er würde es in vollen Zügen genießen. Für eine Familie hatte er sich nie Zeit genommen. Sie hätte ihn nur belastet. Er hatte sich ja selbst nichts gegönnt, immer nur an sein Ziel gedacht. Jetzt konnte er seinen erwirtschafteten Reichtum endlich für alles ausgeben, was Spaß machte. Es würde für noch sehr viele schöne Jahre reichen.

Kurz ließ er die Vergangenheit vorüberziehen. Seine Kindheit war von Armut überschattet gewesen. In der Schule ließ man ihn von Anfang an spüren, dass er nicht dazugehörte. Er war nicht so gut gekleidet, hatte kein Pausenbrot dabei und konnte sich nicht leisten, womit die anderen prahlten. Er wurde verspottet und von allem ausgeschlossen. Mobbing ist keine neue Erfindung. Es gab immer den Unterschied zwischen denen da oben und denen da unten, die man verachtet.

Er hatte eine schnelle Auffassungsgabe und der unbegründete Hass der andern fand in seinem Herzen fruchtbaren Boden. Er würde es ihnen zeigen, aber nicht gewaltsam, wie er es von der Straße kannte. Es musste nachhaltig und sauber sein. Durch echte eigene Leistungen musste er seine Überlegenheit beweisen. Alle sollten ehrfurchtsvoll zu ihm aufsehen. Also strengte er sich bei allem, was er tat, besonders an.

In der Schule wurde er zum Streber. Das brachte ihm gute Noten, aber keine freundliche Zuwendung. Man wusste nicht recht, was man von ihm halten sollte. Seine guten Klassenarbeiten konnten Zufallstreffer sein, oder vielleicht hatte er einen noch unbekannten Täuschungstrick gefunden. Auf Grund seiner Herkunft war er auf jeden Fall nicht für eine höhere Bildung geeignet.

Im Zeugnis stand das natürlich nicht. Bis heute wird aber leider immer noch so entschieden. Was sonst spricht gegen die Einführung einer Einheitsschule, in der alle Kinder unabhängig von der Herkunft entsprechend ihrer Fähigkeiten gefördert werden? Das Ziel kann natürlich kein Einheitsabschluss sein, aber leistungsbezogen.

Der Streber sah es damals gelassen. Er wollte so schnell wie möglich Geld verdienen, ohne sich die Hände schmutzig zu machen. Seine guten Zensuren und sein Verhalten verhalfen ihm zu einer Kaufmannslehre mit Aufstiegschancen. Sobald sich ihm eine Möglichkeit bot, zog er zu Hause aus, um die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Unabhängig und frei wollte er für seine Zukunft arbeiten.

Es gab einzelne Vorgesetzte, die ihm wohlwollend halfen, die Karriereleiter zu erklimmen, doch er dankte niemandem. Er hatte sein Ziel vor Augen und beurteilte die Menschen danach, ob sie ihm nutzen konnten oder nicht. Das war manchmal eine Gratwanderung, zumal es unzählige Gesetze gibt, die die freie Entfaltung einschränken. Nicht immer hielt er sich an alle Vorschriften. Manchmal sah er eine Möglichkeit, sie zu umgehen. Ernsthafte Konflikte mit Behörden und Gerichten vermied er allerdings. Er wollte eine anerkannte Persönlichkeit mit weißer Weste werden, besser als die Reichen damals, die er als Kind gehasst hatte.

Für dieses hohe Ziel hatte er gearbeitet, weder sich noch andern etwas geschenkt. Er war reich geworden, in der Gesellschaft anerkannt und konnte endlich das Leben genießen. Er hatte es aus eigener Kraft geschafft, wie er meinte. Zufrieden legte er sich zur Ruhe.

Doch er hatte seine Rechnung ohne Gott gemacht. Sein Reichtum war für ihn nutzlos. All seine Mühe vergebens. Auf dieser Erde erwachte er nicht mehr, auch ganz bestimmt nicht im Himmel. Wer war sein Du?

WER IST MEIN DU?

Ich will gut sein. Das ist schwer.

Schnell kommt das Böse daher.

Ich will es nicht. Was sagst du?

Die Liebe rechnet das Böse nicht zu?

Es heißt, meinen Nächsten soll ich

genauso lieben wie mich.

Mein Gebet geht himmelwärts.

Gott, schenke mir ein reines Herz.

Doch wer ist mein Nächster, mein Du?

Wie wende ich mich ihm zu?

Ein Schriftgelehrter hat es gewagt

und Jesus nach dem Nächsten gefragt.

Der hat ihm eine Geschichte erzählt

vom Raubüberfall, zeitlos ausgewählt.

Der Überfallene war schwer verletzt.

Wer hilft dem völlig Hilflosen jetzt?

Es kamen ein Priester und ein Levit.

Beide es nicht zum Verletzten zieht.

Sie gehen vorüber. Die Zeit verstreicht.

Ein Ausländer den Ort erreicht.

Hoffentlich kommt er nicht zu spät.

Stört ihn vielleicht die Nationalität?

Er kümmert sich um den verletzten Mann

und hebt ihn auf seinen Esel dann.

Er bringt ihn zur Pflege in ein Haus

und bezahlt die Behandlung im Voraus.

Außerdem er dem Wirt verspricht:

„Wenn es mehr kostet, fürchte dich nicht.

Versorge ihn gut, wie sich‘s machen lässt.

Ich komme zurück und zahle den Rest.“

Jesus fragte: „Weißt du es jetzt?“

„Wer dem half, der schwer verletzt.“

Das war seine Antwort, ist sie gut?

„Handle genauso. Hab den Mut.“

Jesus nickt ihm freundlich zu.

„Denke daran. Jeder ist dein Du.“

DER MENSCH

Ich bin ist der Name Gottes. Er ist, war und wird ewig unveränderlich sein, ohne Anfang und ohne Ende. Er schuf Mann und Frau als sein Du. Egal, welchem Geschlecht sich der Mensch zugehörig fühlt, er ist nur wenig niedriger als Gott. Als Abgrenzung von allen anderen Lebewesen gab Gott den Menschen durch seinen Geist eine unantastbare Würde, Verstand, eine weitgehende Entscheidungsfreiheit und die Verantwortung für die Entwicklung und Bewahrung der ganzen Welt. Blindes Vertrauen erwartet Gott nur für sich selbst. Unter Menschen ist Vorsicht geboten. Doch wer mit Gott lebt, muss sich nicht fürchten.

Der Zweifel am Wort Gottes und die daraus folgende Überschätzung der eigenen Fähigkeiten führt zu Missbrauch der Freiheit und damit zur Unfreiheit, zur Abhängigkeit von irgendwem oder irgendwas. So unterschiedlich sie alle sind, eins haben sie gemeinsam: Sie verwechseln Freiheit mit Egoismus.

Das Du ist ihnen nicht wichtig. Sie fühlen sich Gott gleich, sind es aber nicht.

Adam aß bedenkenlos die Frucht, die Eva ihm anbot. Später gab er ihr die Verantwortung für seinen Fehler und Gott die Schuld. Folge war die Trennung von Himmel und Erde, Mensch und Gott. Der Paradiesgarten wurde verschlossen und von Cherubim bewacht.

Die Trennung der sichtbaren von der unsichtbaren Welt hat der Mensch verursacht und kann sie nicht rückgängig machen. Das kann allein Gott. Er hat es getan durch sein Wort, das fleischgewordene Ich bin. Keiner kann gerecht werden aus eigener Kraft, doch er wird es durch den Glauben an Jesus Christus. Sein Blut deckt jede Schuld bei dem, der sich ganz in die Liebe Gottes hineinwagt und sie für sich annimmt.

Das Böse ist nicht durch Eva in die Welt gekommen, wie gern behauptet wird, sondern durch Adam. Der Apostel Paulus erklärte den Römern, weil der Mann Adam schuldhaft die Trennung von Gott verursachte, konnte nur ein sündloser Mann, nämlich Jesus, die Gerechtigkeit zurückbringen. Jesus wurde von der Jungfrau Maria geboren, um als Gottes Sohn für seine Aufgabe befähigt zu sein. Mit einem menschlichen Vater wäre er nicht sündlos gewesen. Er lebte als Jude, um das Gesetz zu erfüllen, kam aber für die ganze Welt. Alle Menschen sind eingeladen, Gottes Kinder und Hausgenossen zu sein. Jeder Mensch muss sich jedoch vor Gottes Gericht verantworten und wird der Strafe nicht entgehen. Es sei denn, er kann sich auf die Gerechtigkeit Jesu berufen.