BÄRIG heisse Gestaltswandler: Eine Sammlung von 8 Büchern aus der Serie der Bärenwandler-Liebesgeschichten - AJ Tipton - E-Book

BÄRIG heisse Gestaltswandler: Eine Sammlung von 8 Büchern aus der Serie der Bärenwandler-Liebesgeschichten E-Book

AJ Tipton

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Beschreibung

Der Erbe eines Alphas: Ein attraktiver Milliardär, der von seinem Clan bevormundet wird, trifft auf eine sinnliche Köchin, die meint, sie wäre nicht gut genug. Werden sie zusammen die Freiheit finden, die nur wahre Liebe bieten kann? Diese Geschichte handelt von frechen, kurvenreichen Frauen, Kochkünsten, dass einem das Wasser im Mund zusammenläuft, aufregenden Wandlerkämpfen und einer Liebe, die so heiß ist, dass es zischt.Zwei Partner für einen Alpha: Eine erfolgreiche Firmendirektorin wird von einem rachsüchtigen Hexenzirkel verfolgt und begegnet zwei Farmarbeitern, deren Ranch in Schwierigkeiten steckt. Können diese Drei sich gegenseitig retten? Diese brandheiße Geschichte für erwachsene Leser dreht sich um heißen Spaß im Heuhaufen, feucht-fröhliches Feuerlöschen und eine magische Liebe zu Dritt.Alphas Territorium: Ein Bärenwandler-Milliardär wird von seiner Vergangenheit heimgesucht. Eine überkorrekte Hotelmanagerin steht vor einer Entscheidung, die ihr Leben auf den Kopf stellen wird. Werden die beiden sich von ihrer Vergangenheit lösen und gemeinsam eine Zukunft gestalten können? Diese übersinnliche Liebesgeschichte für Erwachsene handelt von sexy Gestaltswandlern, explosivem Magietraining und einer Romanze am Arbeitsplatz, die so heiß ist, dass sie selbst das kälteste Herz zum Schmelzen bringt.Alphas Weihnachtsflamme: Ein sexy Feuerwehrmann ist nach seiner letzten Rettungsaktion am Boden zerstört. Eine wunderschöne Bärenwandlerin versteckt sich vor dem Ruhm ihrer Familie. Als magische Geheimnisse aufgedeckt werden, wird ihre Liebe bestehen bleiben, wenn der Rauch sich verzieht? Die Bärentrainerin: Ein charmanter Milliardär kämpft, um seine Firma zu retten und begegnet einer reizvollen Personal-Trainerin, die nichts mehr zu verlieren hat. Kann ihre Leidenschaft die Menschen retten, die sie lieben? Wenn Sie sexy Liebesgeschichten, muskelbepackte Gestaltswandler und magische Action mögen, dann werden Sie AJ Tiptons atemberaubendes Buch lieben.Die Eroberung des Bären: Ein schüchterner Milliardär, der sich aus der Welt der Reichen zurückgezogen hat, trifft auf einen unbekümmerten Traumtyp, der ein Geheimnis in sich trägt. Können sie die Wandlerspiele gewinnen, ohne einander zu verlieren? Wenn Sie heiße Liebe, muskelbepackte Gestaltswandler und grenzenlosen Mut mögen, dann werden Sie AJ Tiptons atemberaubendes Buch lieben.Die Bärenfängerin: Ein Bärenwandler-Milliardär, der sich nicht von seinen Geschäften lösen kann, trifft auf eine kommandierfreudige Kaninchenwandlerin, die will, dass sich alle auf ihre Art amüsieren. Allein und verloren auf einer tropischen Insel, werden sie sich gegenseitig retten können? Wenn Sie heiße Liebe, muskulöse Gestaltswandler und tropische Hitze mögen, dann wird Ihnen AJ Tiptons atemberaubendes Buch sehr gefallen.Bärenweihnacht: Ein Bärenwandler-Milliardär sehnt sich nach seiner verbotenen Liebe. Eine begnadete Erfinderin kann ihr hitziges Temperament nicht zügeln.

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BÄRIG heisse Gestaltswandler

Eine Sammlung von 8 Büchern aus der Serie der Bärenwandler-Liebesgeschichten

AJ Tipton

Übersetzt vonJulian Freiheit

Übersetzt vonBirga Weisert

Illustrated byPadrón

Inhalt

Der Erbe eines Alphas

Zwei Partner für einen Alpha

Alphas Territorium

Alphas Weihnachtsfeuer

Die Bärentrainerin

Die Eroberung des Bären

Die Bärenfängerin

Bärenweihnacht

Danksagung

Über den Autor

Copyright © AJ Tipton 2015 Das Werk einschließlich aller Inhalte ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder Reproduktion (auch auszugsweise) in irgendeiner Form (elektronisch, gedruckt, kopiert oder anderes) sowie die Einspeicherung, Verarbeitung, Vervielfältigung und Verbreitung mit Hilfe elektronischer Systeme jeglicher Art, gesamt oder auszugsweise, ist ohne ausdrückliche, schriftliche Genehmigung des Autors untersagt. - Die Genehmigung kann bei [email protected] angefragt werden.

Dieses Buch ist nur für den Verkauf an ein erwachsenes Publikum gedacht. Es beinhaltet sexuell explizite Szenen und Bildsprache, die manchen Lesern anzüglich vorkommen könnte.

Diese Arbeit ist reine Fiktion. Alle Charaktere, Namen, Orte und Vorfälle, die in diesem Werk vorkommen, sind fiktiver Natur. Jegliche Ähnlichkeiten zu realen Personen, lebendig oder tot, Organisationen, Vorkommnissen oder Lokalitäten ist reiner Zufall.

Alle sexuell aktiven Charaktere dieses Buches sind 18 Jahre oder älter.

Der Erbe eines Alphas

Der Mahagonitisch krachte in einem Glassplitterregen durch das Fenster.

Das Fenster hatte ich gerade erst reparieren lassen, dachte Orson und ballte seine Fäuste um das Laken, das ihm um die Hüfte hing. Die kalte Luft blies durch das zerbrochene Fenster, traf auf seine nackte Brust und ließ seine Brustwarzen sich verhärteten.

„Beruhige dich, Dad“, sagte er zähneknirschend.

Der Bär in seiner Brust wütete schon und versuchte sich, in Anbetracht der anbahnenden Gefahr, zu befreien. Nicht jetzt. Nicht hier, sagte er dem Bären und zwang ihn wieder zurück. Nicht, solange sie noch in Gefahr ist.

„Du wagst es, dich mir zu widersetzen! Du bist eine Schande für deinen Klan!“, brüllte Nikolai, ergriff Orsons Lieblingssessel und schmetterte ihn gegen ein Bücherregal. Die Regalbretter zerbrachen scheppernd und verteilten Orsons Bücher über Programmiersprachen quer über den ganzen Boden. Der kugelförmige Preis, den Orson für seine herausragenden Leistungen im Bereich innovativer Software erhalten hatte, rollte über das Parkett.

„Bitte... ich wusste es nicht.“ Der Grund für den heutigen Ärger winselte in der Ecke. Sarah zog sich zitternd wieder an, ihre vorzüglichen Kurven verschwanden unter ihrem riesigen Pullover.

Sie trafen sich seit einigen Tagen, aber Orson wusste bereits, dass es nichts auf lange Sicht sein würde – der Bär in seinem Inneren hatte sie nie wirklich gemocht – aber erst vor ein paar Stunden hatte er sie dazu überreden können, sich endlich einmal all ihre Kleider vom Leib zu reißen und Sex mit ihm zu haben. Als sie bemerkte, wie sehr er den Anblick ihrer großen, schweren Brüste genoss, während er hart in sie eindrang, machte sie erst richtig wild. Der beeindruckte Gesichtsausdruck, war allerdings nichts gegen den zu Tode erschrockenen Blick, den sie in diesem Moment hatte. Er war gerade fertig geworden, als sein Vater die Tür zu Kleinholz verarbeitete.

„Du bist mein Sohn!“, brüllte Nikolai. „Ich bin der Alpha. Du wirst deinem Klan dienen oder ich werde dich umbringen.“ Er hielt für einen Augenblick inne. „Oder besser noch: Ich werde nach Cleo schicken. Sie wird deinem lächerlichen Verhalten einen Riegel vorschieben.“

Weil ich mal wieder daran erinnert werden muss, dass du denkst, Cleo sei ein besserer Alpha für unseren Klan als dein eigener Sohn, dachte Orson, während er tief durchatmete. Er ging sich mit einer Hand durch sein kurzes, schwarzes Haar und ermahnte sich innerlich, dass er seinen Vater zu respektieren hatte.

Nikolais Flanellhemd fing an zu reißen, als sein innerer Bär sich schon unter seiner Haut streckte und letztendlich den rot und schwarz karierten Stoff in Stücke riss. Unter dem zerrissenen Hemd konnte Orson die Narben seines Vaters sehen, die sich kreuz und quer über seine Brust verteilten. Jede Narbe eine Erinnerung daran, was für unterschiedliche Ansichten sie hatten, was gut für ihren Klan sei.

„Cleo hat ihre eigenen Angelegenheiten, um die sie sich kümmern muss“, sagte Orson.

Er hob Sarahs Handtasche vom Boden auf und ging langsam zu ihr herüber, seinen Körper immer schützend zwischen ihr und seinem pirschenden Vater.

„Cleo hat keine Angelegenheiten, die wichtiger sind, als sicherzustellen, dass ihr Verlobter ihr treu bleibt“, sagte Nikolai. Er hob den rollenden Preis auf und schmetterte ihn durch das nächste Fenster.

Ich wette mit dir, dass Cleos Fortune-500-Unternehmen das nicht so sieht, aber Orson biss sich auf die Zunge und verkniff sich diesen Kommentar. Er warf stattdessen einen Blick durch den zerstörten Raum. Solange sein Vater seine Wut an seinen Möbeln und Auszeichnungen ausließ, würde wenigstens Sarah nichts weiter passieren.

„Wer ist Cleo?“, flüsterte Sarah, als sie die Tasche nahm und fest an ihren Körper drückte.

„Arrangierte Hochzeit. Glaub mir, es bedeutet gar nichts“, sagte er ihr. Er konnte sie riechen. Das Parfüm, das sie aufgetragen hatte, konnte nicht wirklich den beißenden Geruch ihrer Angst übertünchen. „Ich werde dich morgen anrufen.“ Er behielt weiterhin seinen Vater im Auge und half ihr mit einer Hand auf die Beine.

„Nein, wird er nicht!“, schrie Nikolai und trat die auf dem Boden verstreuten Bücher in die Luft. „Mein Sohn wird keine Kontakte mit menschlichem Abschaum haben!“

Sarah wich etwas von Orson zurück und benutzte die Wand, um sich selbst wieder auf die Beine zu helfen. „Es tut mir leid, Orson. Du warst großartig, aber ich habe wirklich keine Zeit mich mit...“, sie schaute auf ihn und seinen Vater, „all dem hier auseinanderzusetzen.“

Orson nickte und verzog keine Miene. Er hatte sich zwar nicht in sie verliebt, aber eine Abweisung tat trotzdem immer weh. Er hatte sie dreimal zum Kommen gebracht; sicherlich würde sie ihn so schnell nicht davonziehen lassen.

Sarah war wieder auf den Beinen, umklammerte immer noch ihre Handtasche vor sich.

Offensichtlich hatte sie ihn doch schon drangegeben. Er nickte, um ihr zu zeigen, dass er sie verstanden hatte und drehte sich wieder zu seinem Vater.

Er konzentrierte sich auf die weichen Fasern des Lakens zwischen seinen Fingern, während er Sarahs Stiefel auf dem Marmorboden klicken und zur Tür hinausgehen hörte. Er hörte, wie sie die Autotür zuschlug, gefolgt von dem lauten Zünden ihres Motors und wie er langsam leiser wurde, als sie davonfuhr. Orson konzentrierte sich auf seinen langsamen und gleichmäßigen Atem, bis er den Wagen nicht mehr hören konnte.

Dann ließ er ihn raus.

Sein innerer Bär platzte aus ihm heraus und er verwandelte sich in einen riesigen Grizzly. Sein gewaltiger, pelziger Kopf streifte die drei Meter hohe, hölzerne Decke.

Orson fühlte sich das erste Mal seit Stunden wieder gut, als sein menschliches und tierisches Selbst zu seiner wahren Form von Muskeln, Klauen und Reißzähnen verschmolzen. Er brüllte auf, so dass die Wände erzitterten und die Gemälde und Spiegel auf den Boden schmetterten.

„Junge, du bist zu schwach“, knurrte Nikolai, während er sich ebenfalls in seine Bärenform verwandelte und sein Kopf bis zu Orsons Schulter reichte. Sein verlängerter Kiefer verzerrte seine Stimme zu einem tiefen Knurren, aber seine Worte und seine Geringschätzung waren eindeutig. „Als ich in deinem Alter war, hatte ich schon den Alpha bezwungen. Und was hast du erreicht? Du spielst mit deinem Computer herum!“

„Ich habe es für den Klan getan!“, brüllte Orson. Seine Alpha-Instinkte drängten ihn dazu seinem Vater zu beweisen, dass er Respekt verdiente. In den Augen seines Vaters war das Entwickeln von milliardenschwerer Software etwas Erbärmliches.

In seiner Bärenform war es noch schwerer den Instinkten zu widerstehen seinen Vater herauszufordern. Er ist der Alpha, wiederholte er sich immer wieder innerlich. Es ist meine Pflicht den Alpha zu respektieren.

„Und was bedeutet dein Geld, wenn deine Taten nur Schande über unseren Klan und meinen Namen bringen? Du hast mit einem Menschen rumgemacht, Orson, einem dreckigen Menschen.“

Orson zwang sich wieder zurück auf alle Viere, beugte seinen Kopf vor. Er wollte klarstellen, dass es nicht bedeutete, dass er seinen Klan nicht respektiere, nur weil er mit einem Menschen vögelte. Es gab zu wenige Bärenklans, die außerdem noch zu verstreut waren, als dass man der alten Tradition folgen konnte und sich nur mit anderen Bärenwandlern paarte. Nur eine Handvoll der Alphas aus der Alten Welt, wie sein Vater einer war, klammerten sich an diese engstirnige Lebensweise. Vor langer Zeit wurde zur Waffenruhe zwischen den Klans aufgerufen und die alte Tradition gewalttätiger Auseinandersetzungen um Ränge beendet. Nikolais Welt gab es schon nicht mehr, bevor Orson überhaupt geboren war.

Die alten Rivalitäten waren natürlich immer noch vorhanden; altertümliche Fehden verschwanden nicht so einfach. Aber sie wurden in der heutigen Welt ganz anders ausgetragen, und zwar durch das mächtigste Symbol des modernen Zeitalters: Geld. Jeder andere Alpha-Anführer wäre stolz auf Orsons Erfolg gewesen. Er hatte für seinen Klan Software für Milliarden verkauft. Er hatte bewiesen, dass er in der Lage war für die Seinigen zu sorgen, indem er ihnen Macht und Ehre einbrachte.

Wie hatte sein Vater reagiert, als er seine ersten Milliarden gemacht hatte? Er hatte ihn ausgelacht, weil er nicht genügend Narben hatte.

Orson biss die Zähne zusammen und konzentrierte sich darauf, sich wieder in einen Menschen zu verwandeln. Sein innerer Bär heulte auf und kämpfte, aber Orson bezwang ihn. So sehr sein Vater ihn auch aufregte, Nikolai war immer noch der Alpha und Orson musste das respektieren.

Er hob den umgeschmissenen Sessel auf und stellte ihn wieder auf seine Beine. Der hölzerne Rahmen war kaum beschädigt worden. Orson bemühte sich nicht das Laken wieder um seinen nackten Körper zu wickeln, bevor er sich auf den Stuhl setzte. Er hatte das Laken nur wegen Sarahs menschlichem Schamgefühl verwendet. Jetzt wunderte er sich, warum er sich überhaupt mit ihr abgegeben hatte.

Orson bemerkte mit Gefallen, dass sein Vater in seiner Bärenform blieb und auf allen Vieren umherschritt. Selbst wenn Orson in seiner schwächeren, menschlichen Form war, nahm Nikolais Bär ihn noch als eine Bedrohung wahr.

„Wenn du nicht auf mich als dein Vater hören willst, dann hör wenigstens auf mich als dein Alpha. Du sollst das Bündnis, das ich zwischen dir und Cleo hergestellt habe, respektieren oder ich werde dich enterben.“

Orson blieb regungslos. Er wollte glauben, dass es nur eine leere Drohung seines Vaters war. Er hatte keine Geschwister und der Klan hatte ebenso wenig andere potentielle Alphas. Wenn Nikolai ihn enterbte, dann würde der Klan auseinanderbrechen und Orson als ein Alpha ohne Familie oder Namen zurücklassen. Natürlich hätte er immer noch das Geld, was er gemacht hatte, aber er würde den Klan verlieren, den er sein Leben lang beschützt hatte.

Fühlte sein Vater sich wirklich so bedroht, weil sein Sohn nicht das blutrünstige Ebenbild seiner selbst war, dass er Orson tatsächlich enterben würde?

Orson beobachte seinen aggressiv umherschreitenden Vater eingehend und die kühle Entschlossenheit in seinen Augen.

Er würde.

„Okay, Vater. Ich werde Cleo heiraten und mich von anderen Frauen fernhalten.“ Orson fühlte, wie Kopfschmerzen einsetzten. Cleo heiraten?

Nikolai nickte langsam, sein Blick verengte sich. „Gut, sieh zu, dass das geschieht.“

Ich brauche einen Drink.

„Scheiße!“, fluchte Casey, als sie das Bierglas auf dem Boden zerschmettern sah. Sie zog Handfeger und Kehrblech unter der Bar hervor und seufzte. Genau so wird es heute weitergehen. Chaos im Job, falsche Klamotten und jetzt fange ich schon an Dinge zu zerbrechen.

AUDREY'S Bar war für einen Dienstag relativ ruhig. Die Stammgäste waren noch nicht da und der Vampir in der Ecke nippte an einer Mischung aus A positiv und Wodka und war so vertieft in einen Krimi, dass Casey sich sicher war, dass er es nicht einmal bemerken würde, wenn eine Parade Tigerwandler in Ganzkörperanzügen durch die Bar tanzen käme. Casey warf die Glassplitter so leise sie konnte in den Müll und hielt sich dabei den Saum ihres Hemdes fest, als sie sich vorbeugte. Dieses Hemd war kürzer als ihr lieb war; das Letzte, was sie heute noch brauchte, war, dass es heute zu hoch rutschte.

„Tut mir leid, Audrey. Das werde ich auf jeden Fall bezahlen“, rief sie zur Barbesitzerin herüber, die gerade Drinks servierte.

„Ach, mach dir keinen Kopf deswegen“, grinste Audrey, während sie ein paar Eiswürfel in den Mixer warf. Sie schnipste mit den Fingern und der Rest von zerbrochenem Glas verschwand in einer dramatischen Rauchwolke vom Boden. „Du wirst eh nicht den Rekord von Lola im Zerstören von Gläsern brechen können. Obwohl das eher ‚werfen’ als ‚fallen’ war...“

Casey sah mit Erstaunen, wie die Cocktails von Audrey in der Luft schwebten und über den Köpfen der Gäste flogen, um dann ganz seicht auf den Holztischen neben ihnen zu landen.

Ich werde mich wohl nie an diesen Ort gewöhnen.

Casey wusste, dass es eine Bar für Übernatürliches war, als sie von Audrey als Servicekraft eingestellt wurde. Aber selbst noch nach einem Jahr kam Casey aus dem Staunen nicht raus, wenn Audrey ihr Können als Hexe unter Beweis stellte. Manchmal war es wirklich langweilig nur ein normaler Mensch zu sein.

Die Türen zur Bar krachten unter Geschrei auf, als sechs mit Schlamm bedeckte, mehr oder weniger bekleidete Männer mit einem Trinklied auf den Lippen singend hereinkamen. Sie trugen den Sieger auf ihren prallen Schultern, grölten und hinterließen überall schlammiges Wasser auf dem Boden.

Casey musste sich anstrengen, bei dem Anblick von so viel nacktem Muskelfleisch, nicht gleich loszusabbern. Das war einer der Vorzüge, wenn man bei AUDREY'S arbeitete: die Wandler. Jeder steht auf einen bestimmten Typ. Und Caseys war groß, halb-nackt und knurrte.

„Orson ist unser Wandler-Challenge-Sieger!“, Lolas Stimme erklang in der Bar, als sie hinter den Männern eintrat. Die langen, schwarzen Zöpfe der Barkeeperin schwebten über ihrem Kopf, als würde sie ein eigenes Leben besitzen. Ihr strahlend rotes Lächeln hatte denselben Farbton wie die Rosenblätter ihres stachligen Tattoos, welches sich um ihren Nacken schlang und in ihr üppiges Dekolleté fiel. Mühelos griff Lola mit geübter Hand über die Bar und schnappte sich ein paar leere Krüge, während sie durch die Luft sprang und die Krüge in einer geschmeidigen Bewegung unter den Zapfhahn stellte. „Besorgen wir unserem Champion erst mal einen Drink!“

Audrey und Casey applaudierten hinter der Bar, während die Männer in fröhliches Gebrüll einstimmten. Casey konzentrierte sich darauf, möglichst neutral zu schauen, als Orson der Bärenwandler zu Boden gelassen wurde und die Gruppe sich an einen der hinteren Tische setzte. Solche heißen Typen nahmen keine mittellosen, übergewichtigen Barkeeperinnen wahr, geschweige denn, fingen etwas mit ihnen an.

Lola lächelte wieder mit ihrem mysteriösen Grinsen, während sie zapfte. Es war immer schwer herauszufinden, was Lola wirklich dachte, aber Casey wusste, dass Lola sehr stolz auf die Dienstagnacht-Wandler-Challenge war. Lola stellte die Hindernisse selbst auf: Ein Geflecht von Holzstämmen und Seilen für die Werwölfe, Werpanther, Fuchswandler und so weiter, damit sie sich gegenseitig in ihrer verwandelten Form messen konnten. Wenigstens brachte es immer ein gutes Trinkgeld an einem Dienstagabend; etwas was Casey im Moment sehr gut gebrauchen konnte.

„Hey, was ist los?“, Audrey schaute Casey schräg und mit hochgezogener Augenbraue an. Erwischt. Casey wusste, dass sie sich diesem Gespräch nicht mehr entziehen konnte, wenn Audrey sie so ansah.

Casey fummelte an einer ihrer blonden Locken und verfluchte sich innerlich, dass sie es einfach nicht schaffte ein Pokerface zu wahren. „Meine Catering Firma hatte diese große Lieferung diese Woche. Alles lief perfekt, bis sie dann vor 20 Minuten abgesagt haben. Sie sind vertraglich dazu verpflichtet die eine Hälfte des Essens zu bezahlen, aber ich verliere die zweite Hälfte und habe noch die Kosten für den Kühllieferwagen zu tragen. Es war diese reiche Familie, die eigentlich zu weiteren Kunden führen sollte, aber jetzt bin ich am Arsch.“

Audrey schlang die Arme um Casey. „So wie du kochst? Es gibt überhaupt keinen Zweifel, dass du für kulinarische Meisterwerke gemacht bist. Bring das Essen herein und wir verkaufen es an alle hier in der Bar. Sie werden nicht widerstehen können!“

Casey wusste die Umarmung zu schätzen, obwohl sich Audreys dünnes Gestell klein und spitz an ihrem weichen und großen Körper anfühlte. „Aber da gibt es doch noch diese rechtliche Sache...“ Sie wedelte mit ihrer Hand durch die Luft, während sie über den offiziellen Wortlaut nachdachte. „Man darf Essen nicht weiter verkaufen. Aber man könnte es verschenken.“ Casey lächelte das erste Mal nach gefühlten Stunden. Wenigstens würde das Essen gegessen werden. Casey mochte es Leute mit Essen zu versorgen. Selbst, wenn sie damit kein Geld verdienen würde, dann würde sie wenigstens die entzückten Gesichter der Wandler sehen, wenn sie in ihr Essen beißen.

„Könntest du vielleicht bei dem Wandler-Champion anfangen?“, Lola ging wieder zurück und zeigte zu dem Tisch mit den schlammbedeckten Wandlern. Orson breitete sich auf einem der Barstühle aus, was das Holz sehr klein erscheinen ließ im Vergleich zu seinem riesigen Körper. Casey verlagerte ihr Gewicht auf den anderen Fuß, während sie versuchte nicht auf seinen zu großen Teilen nackten Körper zu starren. „Bären sind überraschend schnelle Läufer. Viele wissen das nicht.“ Lola hievte problemlos eine Kiste Wodka auf ihre Schulter und zwinkerte. „Und sie könnten dich noch auf eine Menge anderer Arten überraschen.“

Audrey kicherte über Lolas zurückhaltende Wortwahl und schlug mit einem nassen Tuch nach ihrem Hintern, als sie vorbeiging. „Ich würde auf Lola hören, Casey. Sie weiß normalerweise, wovon sie spricht. Obwohl ehrlich gesagt: Der ist nicht wirklich mein Typ.“

Casey starrte ihre Chefin an. Ist die Frau verrückt? Orson war perfekt. Sie hatte ihn schon einige Male in die Bar kommen sehen, hatte sich aber nie getraut ihn einmal anzusprechen. Sein Brustkorb war so kräftig und breit, dass er sogar ihre breite Taille in Schatten hüllte. Seine babyblauen Augen stachen gegen sein dunkles, schwarzes Haar hervor wie kleine Juwelen. Und seine Bartstoppeln waren wie Kanten an seinem Kiefer, die perfekt zu der kleinen Delle in seinem Kinn passten. Jedes Mal, wenn er die Bar betrat, musste Casey sich davon abhalten sich mit einer Serviette Luft zuzufächern.

„Hmmm, ich finde der sieht doch ganz akzeptabel aus“, sicherte sie sich ab.

Wenn sie zugab, wie heiß sie eigentlich auf ihn war, würden Audrey und Lola solange nicht aufhören, bis sie in seinen Schenkeln versinken würde,. Und dann würde sie von ihm wieder nur zu hören bekommen, dass sie „total lustig und süß“ sei, aber dass er eher auf Frauen stand, die „nicht so leicht ins Schwitzen gerieten“. Was bei Männern so viel hieß wie: Frauen, die eher weniger bis gar nichts essen.

„Es spielt eh keine Rolle“, sagte Casey. „Ich muss das Catering-Geschäft wieder ans Laufen kriegen. Ich werde keine Zeit für irgendwelche Dates haben.“

Audrey kicherte und zeigte auf die Schlammpfütze, die sich inzwischen vor dem Eingang gebildet hatte. Der Schlamm verschwand wie von Geisterhand und ließ nur eine saubere Reihe an Fliesen zurück. „Schon klar. Damit lass ich dich jetzt einfach mal davon kommen, Kleines. Aber glaub ja nicht, dass ich dir glaube. Schnapp dir mal das Essen aus dem Wagen; ich kümmre mich darum, dass die blauen Augen hier nicht einfach abhauen.“

Casey summte vor sich hin, während sie die kalte Metalltür des Kühllieferwagens aufschloss. Der Duft von gegrilltem Seewolf mit Habanero-Chutney, in Buttermilch gebratene Hühnerbrust auf würziger Soße, der gegrillte Lachs mit einem kreolischem Schrimps-Risotto und die Bouillabaisse mit Okraschoten und Schinken lag in der Luft, als würden sie sie mit einem freundlichen Lächeln willkommen heißen. Vielleicht wird der Tag heute doch nicht so schlimm, wie ich dachte.

„Hey, du.“ Eine tiefe Stimme überraschte sie von hinten.

„Scheiße!“, kläffte Casey, während sie sich umdrehte und ihre Schlüssel wie ein Messer vor sich hielt. Orson stand hinter ihr, seine Brust mit Schlamm befleckt, was ausgezeichnet zu seinem sexy Gesamtpaket passte. Sie fühlte, wie ihr Gesicht heiß wurde und rot anlief.

„Orson Antonov.“ Er hielt ihr die Hand hin. Casey wollte gerade seine Hand schütteln, da bemerkte sie, dass er ein Bündel Geld in der Hand hielt.

Waren das alles Hunderter? Sie hatte noch nie so viel Geld auf einmal gesehen. Casey schaute ihn wieder an und war nicht sicher, ob sie aus Verwirrung, Neugierde oder Aufregung handeln sollte. Vielleicht sollte ich ihn einfach küssen. Bevor sich dieser streunende Gedanke manifestierte, verdrängte sie ihn ganz schnell wieder.

„Ich denke, das sollte die Kosten decken können.“ Er drückte das ganze Geld in Caseys Hand, schritt dann an ihr vorbei und hob die Paletten mit dem Essen auf, als würden sie überhaupt nichts wiegen. „Ich zahle bar, damit du keine Probleme wegen deiner ‚rechtlichen Kleinigkeit’ bekommst.“ Er drehte sich um und verschwand in der Dunkelheit.

Verdammte Wandler und ihr gutes Gehör. Scheiße. Was habe ich noch alles gesagt? Sie wollte sich gerade herumdrehen und etwas sagen, wusste zwar noch nicht was, aber da war er auch schon verschwunden.

Orson ignorierte die Katastrophe in seinem Wohnzimmer. Er hatte seinen Bediensteten gesagt, dass sie nicht aufräumen sollten; das zerschmetterte Glas und die Holzscherben waren eine Erinnerung an die Worte seines Vaters. Warum habe ich nur gesagt, dass ich der Heirat mit Cleo zustimme?

Es war so einfach, die Realität mit seiner Verlobten zu vergessen, wenn der Geruch von Caseys Essen immer noch in der Luft lag.

Ihm war die Barkeeperin schon vorher aufgefallen; es war unmöglich sie zu übersehen. Wenn er ganz ehrlich zu sich selbst war, dann hatte er Sarah auf der Software Expo nur aufgerissen, weil sie ihn an Casey erinnerte. Die Barkeeperin hatte unglaubliche Kurven und es raubte ihm den Atem, wenn er sah, wie sich ihre Brüste aufbauten, wenn sie sich auf die Theke lehnte. Und ihr Geruch... es war eine Mischung aus weiblichem Moschus, frischem Teig und Cayennepfeffer.

Er ließ die Schale mit dem gebratenen Hühnchen neben sich aufs Bett fallen, leckte sich die Finger und lehnte sich zurück. Er nahm einen tiefen Atemzug und genoss den Geruch von frischen Brötchen und Butter.

Er griff nach unten, um seinen Gürtel zu öffnen und seine enge Hose auszuziehen. Den ganzen Weg nach Hause war er schon steinhart gewesen, so dass er fast zweimal von der Straße abgekommen wäre. Was hat diese Frau an sich, dass sie mir nicht mehr aus dem Kopf geht?

Selbst seinem inneren Bären schien sie zu gefallen, etwas, was er nicht ignorieren konnte. Jedes Mal, wenn er die AUDREY'S Bar besuchte, dann wurde sein innerer Bär zu ihrem Duft hingezogen. Jedes Mal, wenn er sie sprechen hörte, bestätigte sie ihm, dass sie clever, kompetent, loyal, lustig und...wunderschön war... Ich bin in Schwierigkeiten.

Es waren nur noch Reste von dem Seewolf übrig, nachdem er bis aufs letzte Stück alles auf dem Heimweg gegessen hatte und auch das Buttermilch-Hühnchen war schon fast weg. Er versuchte sich selbst dazu zu überreden, den gegrillten Lachs und die Bouillabaisse lieber einzufrieren und für später aufzuheben. Aber auch nur der Gedanke, diese Gerüche von ihm wegzusperren, kam ihm so unvorstellbar vor, wie sein Leben mit Cleo zu leben.

Es war sehr gut, dass Casey nicht mit Männern ausging. Als er sie in der Bar belauscht hatte, fühlte er zuerst eine herbe Enttäuschung, gefolgt von sofortiger Erleichterung. Wenn diese Frau noch zu haben war, dann wäre es unmöglich, seinem Vater gegenüber Wort zu halten.

Aber, verdammte Scheiße, wenn Casey zugegeben hätte, dass sie ihn wolle, als Audrey sie bedrängte, dann hätte ihn nichts mehr aufgehalten Casey in AUDREY'S berühmtes Rendezvous-Hinterzimmer zu ziehen. Lola hatte die Angewohnheit Gäste, die sie abschleppen wollte, mit zu vielen Shots abzufüllen, damit sie im Hinterzimmer ihren ‚Rausch ausschlafen’ konnten. Einigen Gerüchten zu Folge resultierten daraus bisher mindestens ein Kind, drei Hochzeiten und ein Friedensvertrag.

Er zog sich die Boxershorts aus und stellte sich den Raum vor, so wie seine Freunde ihn geschildert hatten. Er griff mit seinen fettigen Hühnchenfingern nach seinem Schaft und fing langsam an ihn zu reiben. Wenn Casey ihm gesagt hätte, dass sie auf ihn stehe, dann wäre er nicht mehr in der Lage gewesen zu warten, bis er zu Hause war.

Orson wusste genau, dass er sie sich über die Schulter geworfen und direkt in das Hinterzimmer getragen hätte. Dort hätte er ihr die Kleider vom Leib gezogen, wie ihrem perfekt mariniertem Hühnchen die Haut, und wäre mit seiner Zunge über ihre Brüste gefahren, als würde er ihre süße Habanero-Chutney Soße lecken.

Er übte noch mehr Druck auf seinen Schwanz aus, stellte sich vor, wie sie ihn ritt, ihre Brüste gegen ihren makellosen Körper schlugen, während sie ihn hart vögelte. Sie war stark; er konnte es daran sehen, wie sie die Ablagen der Gläser trug. Ihre Schenkel würden sie halten, während er in sie hinein stieß.

Er wollte hören, wie sie seinen Namen schrie, während sich ihre Muschi um seinen Schaft presste und ihre Lustschreie durch die ganze Bar hallten. Und er wusste, dass sie auch schreien würde. Sein Bär würde sie nicht so sehr wollen, würde er nicht eine ebenbürtige Kraft in ihr erkennen.

Er stellte sich vor, wie sie den Kopf nach hinten warf, während er ihr den Kitzler massierte, zärtlich in ihre Brust biss und sie mit geballter Kraft zum Höhepunkt kam. Es konnte nicht sein, dass eine Frau so perfekt war, ihre Kurven so perfekt gerundet, dass sie sich an seinen Körper schmiegen konnte. Sie sagte, dass sie sich nicht ausging, aber war sie sich überhaupt bewusst, welche Macht sie besaß: die Macht ihn in die Knie zu zwingen.

Der Orgasmus kam so plötzlich und unerwartet, dass er fast aus seinem Bett fiel.

Und sein Herz klopfte so laut, dass es einen Moment dauerte, bis er bemerkte, dass es an der Tür und nicht in seiner Brust klopfte.

Oh Gott, wenn das mein Vater ist, muss ich ihm sagen, dass er die Vermählung mit Cleo vergessen kann, dachte er, als er sich schnell die Hose an- und den Gürtel zuzog. Während er durch das Wohnzimmer zur Eingangstür schritt, überlegte er sich noch einmal genau, was er ihm sagen würde.

Die große Eichentür flog mit einem Knall auf, bevor er auch nur den Türgriff in der Hand hatte.

Cleo stand auf der anderen Seite, ihre Hand immer noch zur Faust geballt.

Ich brauche eine stabilere Tür.

„Hallo, Liebling. Ich habe gehört du hattest ein Gespräch mit deinem Vater“, sagte sie, während sie auf ihren zehn Zentimeter hohen Absätzen an ihm vorbeischritt.

Sie war die Art von Schönheit, die man von übermäßig retuschierten Magazinen her kannte. Der graue Anzug passte ihrem schlanken Körper perfekt: Ihre Beine unter ihrem Rock waren wie gerade Pfähle aus Fleisch und Muskeln und ihr braunes Haar fiel ihr so perfekt auf die Schultern, dass jeder Stylist vor Neid erblassen würde. Orson kannte die Welt der Wohlhabenden gut genug, um zu erkennen, dass das goldene Logo auf Cleos Handtasche wahrscheinlich mehr gekostet hatte als Caseys gesamtes Monatsgehalt. Und Cleos große Sonnenbrille war wahrscheinlich teurer als Caseys Auto gewesen.

Wenn Dad wüsste, dass ich jetzt schon alles von Cleo mit Casey vergleiche. Orson zuckte zusammen, als er seiner Verlobten zurück durch das Wohnzimmer folgte. Er wäre sogar fast in Cleo reingelaufen, als sie mitten auf dem Flur innehielt, um sich ein Bild von dem Schaden zu machen.

„Erzähl mir, was passiert ist“, sagte sie, während sie eine perfekt gezupfte Augenbraue hob und in seine Richtung blickte.

„Das spielt keine Rolle“, sagte Orson, ging um sie herum, um sich dann in einen Stuhl fallen zu lassen. Er zeigte auf das weniger beschädigte Sofa und deutete ihr Platz zu nehmen.

Vorsichtig bahnte sie sich ihren Weg über das zerbrochene Glas und wollte sich gerade setzen, als sie wieder hochschnellte und loslief – beeindruckend, wie sie das hinbekommt mit solchen Absätzen, dachte er, nur eines der Gründe, warum sie zäher ist als ich. Da bin ich mir sicher – sie kam mit der Schale mit dem gegrillten Lachs zurück.

„Was ist das?“, fragte sie und hob eines der Stücke hoch und biss etwas ab. Sie stöhnte und hielt die Schale mit dem Essen noch fester.

„Hey! Das ist meins!“, rief er und sprang aus seinem Stuhl. Sie knurrte ihn an und tanzte zurück, hüpfte aus ihren High Heels, damit sie ihm besser ausweichen konnte und sprang dann auf den Küchentisch. Er war sich nicht sicher, aber es sah fast so aus, als hätte sie zum Teil ihren Mund zum Bären verwandelt, damit sie einen größeren Bissen nehmen konnte.

„Oh, mein Gott, Orson! Du musst unbedingt die Person, die das hier gemacht hat, einstellen, entführen oder heiraten!“, Sie hielt die Schale hoch über ihren Kopf, bevor sie ein weiteres Stück nahm und es sich in den Mund fallen ließ.

Orson stöhnte auf und lief in sein Schlafzimmer, um den Rest vom Essen in das Gefrierfach zu stellen und somit vor Cleo in Sicherheit zu bringen. Er wusste aus seiner Kindheit noch sehr gut wie boshaft sie werden konnte, wenn sie etwas wollte. Er hatte immer noch Narben von damals an seiner Hand, als er versucht hatte seine Action-Figuren von ihr zurückzuholen; da waren sie erst fünf Jahre alt gewesen. Aber solche Narben zählten natürlich nicht für seinen Vater.

„Glaub mir, wenn mein Vater mich lassen würde, dann würde ich sie bestimmt heiraten“, sagte er.

„Genau. Dein Vater, deswegen bin ich eigentlich hier.“ Nachdem sie das letzte Stück Lachs gegessen hatte, sprang sie elegant vom Tisch und über die Couch, um sich dann mit den Beinen überschlagen hinzusetzen. „Er ist fest entschlossen, diese Heirat durchzusetzen. Obwohl keiner von uns beiden das will. Aber es ist eindeutig“, mit einer Handbewegung deutete sie auf den Schutt auf den Boden, „dass er sich nicht wirklich davon abbringen lässt.“

Orson lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Er konnte immer noch den Lachs auf ihren Lippen riechen und war noch nie in seinem Leben so gewillt gewesen Cleo zu küssen. „Dad ist so altbacken. Er hat mir schon gedroht mich zu enterben. Das wäre nicht nur ein Desaster für meinen Klan, sondern würde alle Klans dieser Region aus dem Gleichgewicht bringen.“

„Ganz genau. Und deswegen brauchen wir einen Plan.“ Cleos Handy vibrierte in ihrer Handtasche, sie fischte es heraus, schickte eine kurze Nachricht zurück und ließ das Telefon auf ihrem Schoß liegen. „Sorry, aber wir sind mitten in einem wichtigen Deal und es scheint, als brauche man meine Unterschrift für jedes kleine Detail.“ Sie machte einen übertriebenen Seufzer und lehnte sich in die Couch zurück, aber Orson lächelte nur.

„Da stehst du doch total drauf“, sagte er.

Sie setzte sich wieder gerade hin und erwiderte sein Lächeln. „Das stimmt, aber weißt du worauf ich gar nicht stehe?“, Sie schaute ihm tief in die Augen. „Als eine Schachfigur für deinen Vater zu fungieren. Er kam zu meinem Vater ins Krankenhaus und ließ sich darüber aus, wie er dich wegen der arrangierten Hochzeit zurechtweisen musste.“

„Cleo, das tut mir Leid. Wie geht es Deinem Vater?“, Er kannte Cleos Vater nicht wirklich gut, er hatte nur eine vage Erinnerung an ihn als starken Anführer. Er hatte Cleo damals immer am Nacken von ihren Spielverabredungen zerren müssen, um sie nach Hause zu bringen. Orson erinnerte sich daran, dass er über ihren schreienden Protest, sie müsse noch die anderen Jungs in dem Spiel, was sie gerade spielten, fertig machen, nicht mal mit der Wimper gezuckt hatte. Als ihr Vater an Krebs erkrankte, übergab er seine Firma – und den Familienklan – ihrer Führung. Sie übernahm sein kleines Geschäft und machte daraus ein Unternehmen, welches heute regelmäßig im Economist als eines der erfolgreichsten des Landes genannt wurde.

„Dein Vater hat nicht allzu viel Schaden angerichtet; mein Vater war schon immer sehr gut darin das frauenfeindliche Geschwafel von Nikolai zu ignorieren. Aber ein paar der anderen Alphas hatten mitgehört, als sie sich trafen, um meinen Vater zu besuchen. Als ich deine Software für meine Firma kaufte, sagtest du, dass das Geld dir den entscheidenden Einfluss im Klan gibt, damit du deinen Vater herausfordern kannst. Der Deal ist jetzt ein Jahr her und dein Vater ist immer noch der herrschende Alpha. Was ist los, Orson?“

Orson rückte auf seinem Stuhl hin und her. „Er ist kein schlechter Alpha und er glaubt wirklich, dass er das alles zu Gunsten des Klans tut.“

„Wir leben aber nicht mehr im Mittelalter. Wir sind keine Hinterwäldler mehr, die in Höhlen leben. Seine altertümliche und starrköpfige Herangehensweise wird deinen Klan letztendlich zerstören.“ Ihr Handy vibrierte wieder, sie nahm ab, hörte einen Moment lang zu und schrie dann, „nein, du Idiot! Ich habe dir gesagt, dass es für die Konten in London ist. Warum zur Hölle sollten wir das für Oslo tun? Stell das wieder richtig oder ich werde deinen Kopf morgen Mittag auf meinem Schreibtisch haben. Und das war keine Metapher!“ Sie legte auf und lächelte Orson an. „Du wirst deinen Vater herausfordern und dann bist du, als neuer Alpha, in der Lage diese arrangierte Hochzeit abzusagen.“

„Du weißt schon, dass du ein bisschen unheimlich bist, oder?“, sagte er.

Cleo stand auf, glitt mit ihren Füßen wieder in ihre High Heels und schwang ein wenig mit der Hüfte, als sie sich in Richtung Kühlschrank bewegte. „Liebling, ich bin furchteinflößend und das solltest Du auch niemals vergessen.“ Ihre Hand lag schon auf der Kühlschranktür, als Orson aufsprang, durch das Wohnzimmer rannte, seine Hand auf die Tür legte und sie verschlossen hielt.

„Und du solltest nicht vergessen, wie schrecklich ich sein kann“, knurrte er. „Und wenn du noch mehr von Caseys Essen nimmst, dann beiße ich dir die Hand ab.“

Sie grinste breit. „Oh, ihr Name ist also Casey? Wenn du dich schon nicht aufraffst, um deinen Klan von der Herrschaft deines Vaters zu befreien, dann tue es wenigstens, damit wir mehr von diesem Essen bekommen. Du weißt, dass ich sogar Familienmitglieder für weniger töten würde.“

Er atmete tief durch. „Bei meinem Klan ist der Vollmond der Zeitpunkt, um Alphas herauszufordern. Das ist in zwei Wochen. Dann werde ich es tun. Er wird zu schätzen wissen, dass ich mich wenigstens um alte Traditionen schere; vielleicht reicht ihm das sogar schon, damit er aufgibt und mich nicht dazu zwingt ihn töten zu müssen.“ Der Gedanke daran ließ ihn erschauern. Er und sein Vater hatten ihre Meinungsverschiedenheiten, aber das Herausfordern von Alphas konnte sehr blutig werden.

„Vergiss nicht, dass er auch dich töten könnte“, sagte Cleo mit einem unerwartet angsterfülltem Blick. „Alles kann bei solch einer Herausforderung passieren. Wenn ich egoistisch wäre, dann hätte ich von dir verlangt, dass du die nächsten zwei Wochen damit verbringst eine neue Software für meine Firma zu programmieren, damit ich bald das internationale Monopol halte, aber ich glaube, du bist glücklicher, wenn du dich“, sie schlug auf die Seite des Kühlschranks, „mehr mit fleischlichen Genüssen beschäftigst.“

„Ich kenne Casey nicht mal wirklich“, sagte er. Er hoffte, jetzt nicht rot anzulaufen. Dann hätte er wirklich gar nichts mehr zu melden.

„Dann hast du genau zwei Wochen, um das zu ändern. Am besten fängst du sofort damit an.“

Casey wurde klar, dass die Arbeit bei AUDREY'S ihr bisher bester Job überhaupt war, als sie Lola anfeuerte, die gerade mit einem Bergtroll Arm drückte. Es war ein relativ ruhiger Nachmittag an der Bar gewesen; nur ein paar der Stammgäste waren erschienen und Lola war langweilig geworden. Und eine gelangweilte Lola, ist eine gefährliche Lola.

Der Bergtroll war ein unförmiges Monster, über zwei Meter groß und Arme mit einem Umfang wie Teller. Grimmige, orangefarbene Totenköpfe waren überall auf seine grüne Haut tätowiert. Dagegen sah Lola aus wie eine Fee, deren Kopf gerade einmal bis zu seiner Brust reichte. Und der größte Teil davon waren ihre Haare. Keiner wusste, was Lola wirklich war (und niemand traute sich sie zu fragen), aber sie lachte nur glücklich als der Troll finster zu ihr herabschaute und ihre Hunderte von kleinen Zöpfen fröhlich um ihren Kopf herumtanzten. Der Tisch knarrte und ächzte unter ihren Kräften und wackelte auf dem unebenen Boden.

„Ich leg dich flach! Wie. Deine. MUDDER!“, schrie Lola, als sie den Unterarm des Trolls niederdrückte und damit die Tischplatte in zwei Hälften zerbrach.

Audrey, die hinter Casey an der Bar stand, murmelte: „Zu erledigen: Einen neuen Tisch kaufen“, während Lola aufsprang, um einen weiteren Sieg zu ihrer „Armdrücken-Champion“-Liste an der Wand hinzuzufügen.

Casey grinste, als sie das Honigglas mit den eingelegten Lavendelsprossen und Rum nahm und die sirupartige Mischung für die Baumnymphe in den Mixer gab, die bereits darauf wartete. Die Flügeltür des Eingangs öffnete sich und Casey schaute auf, während sie eine freundliche Miene aufsetzte.

Wärme ging durch ihren Körper. Der Raum fühlte sich auf einmal sehr klein an und ihr Kopf war wie in Watte gepackt. Ihr fiel es schwer zu atmen.

Er war es.

Orson Antonov schritt in die Bar, die untergehende Sonne in seinem Rücken. Er war in einem eleganten, maßgeschneiderten Anzug gekleidet, der seine muskulöse Statur nur noch mehr hervorhob.

Er sah wie ein verdammter Superheld aus.

„Du kannst wirklich kochen.“ Seine Stimme war so hinreißend – es war wie ein tiefes Grollen, was noch Nachbeben in ihrem Bauch verursachte – und sie brauchte einen Moment, um zu verstehen, was er da gerade gesagt hatte.

Oh Gott, er redet mit mir. Und heute war auch noch Waschtag, was bedeutete, dass sie ein ziemlich ungünstiges Arbeitshemd trug, das ein wenig an ihrer Taille zog und sich an ihrem Rücken aufrollte. „Ja?“

Der Stapel Hunderter war inzwischen auf einige wenige Scheine in ihrer Handtasche geschrumpft. Es war viel mehr gewesen, als das Essen und dessen Zubereitung ursprünglich gekostet hatten. Nachdem sie ihre Miete und die Kreditkartenrechnung damit bezahlt hatte, wollte sie ihm den Rest zurückgeben. Sie war schon wie von ihm hypnotisiert und wollte nicht wissen, was es bedeutete, auch noch bei ihm verschuldet zu sein.

„Ich meine, du kannst richtig gut kochen. Das Essen war köstlich.“

Es hatte was, so wie er da stand-- Füße schulterbreit auseinander, seine Hüfte neigte sich frech ein wenig zur Seite-- er war so lässig und sexy, dass sie am liebsten auf die Knie gehen und ausprobieren wollte, wie viel von seinem Schwanz wohl in ihren Mund passte. Konzentrier dich. Denk nicht an seinen Schwanz in deinem Mund. „Oh, danke.“ Ich würde dir jetzt so gerne einen blasen. Sag es nicht. „Ich habe eigentlich einen Catering-Service...“

„Das habe ich mitbekommen. Wir Wandler können bekanntlich viel besser hören als Menschen.“

Das stimmt. Das war nicht fair. Wie kann ein so hinreißender, so wohlhabender, so intelligenter Mann (er hatte seine Software für Milliarden verkauft, bevor er 30 war, verdammt nochmal) – nicht, dass sie zu Hause nach ihm im Internet gesucht und alles über ihn recherchiert hätte – auch noch Superkräfte und die Fähigkeit haben sich nach Belieben in einen verdammten Bären zu verwandeln? Liegt es nicht in der Natur, dass jeder auch ein Makel oder einen Fehler hat? Warum redet er überhaupt mit mir?

Er zog seine Visitenkarte aus seiner Jackentasche. „Ich arrangiere gerade ein Treffen mit ein paar Geschäftspartnern.“

Oh, er braucht einen Caterer. Casey versuchte nicht allzu enttäuscht zu wirken. Ist ja nicht so, dass Bärenwandel-Billionäre herumlaufen und nach einer Frau wie ihr Ausschau halten. Das ist wahrscheinlich eine gute Geschäftsgelegenheit für mich, sagte sie sich und versuchte das Positive zu sehen.„Natürlich. Ich habe auf jeden Fall Zeit.“

„Perfekt. Hier ist meine Karte mit meiner Adresse. Um sieben Uhr heute Abend.“ Er legte die kleine Karte auf den Tresen.

„Wunderbar, kann ich dir noch einen...“, sie schaute auf und sah nur noch wie die Türen zufielen. Er war schon wieder verschwunden. Lola hatte Recht. Bären wissen sich wirklich zu bewegen.

Casey glättete ihren Pferdeschwanz im Rückspiegel ihres Autos und beruhigte sich selbst. „Nicht nervös werden, nicht komisch benehmen, nicht tollpatschig sein. Du hast alles unter Kontrolle.“ Sie hielt ihr Portfolio – einen großen, weißen Ordner mit Fotos und Beschreibungen ihrer letzten Catering-Aufträge – wie einen Schutzschild vor sich. Sie sprang aus dem Auto, schritt den gut gepflegten Eingangspfad entlang und holte ein paar tiefe Atemzüge, um sich zu beruhigen.

Sein Haus war riesig, vier Etagen aus Stein mit noch großen Fenstern, von denen man in die umliegenden Wälder blicken konnte. Die Villa war so weit draußen, dass sie die ganze Zeit auf ihr GPS schauen musste, um sicherzugehen, dass sie noch auf dem richtigen Weg war. Sie bemerkte die Flügel des Hauses (es waren mindestens drei, die sie von hier vorne sehen konnte) und versuchte sich vorzustellen, wie viele Servicekräfte sie wohl brauchte, um das ganze Grundstück mit Essen zu versorgen.

Sie klingelte und begann sich ein paar Notizen in ihren Block zu machen. Dabei kaute sie geistesabwesend auf der Stiftkappe herum.

„Ja, bitte?“, Ein älterer Herr in einem Smoking öffnete die Tür und runzelte die Stirn.

Casey erstickte fast an der Stiftkappe, spuckte sie auf die Mauer, die den Eingang umgab. Verdammt noch mal, ein echter Butler!

„Hi! Ja, Sir. Orson... Herr Antonov... hatte mich hierher gebeten. Er sagte, es gebe eine Party und...“, sie deutete auf ihr Portfolio. „Ich bin vom Catering-Service.“

Der Mann bewegte sich weder, noch sprach er. Er schaute sie weiter an, als warte er auf die Antwort einer Frage, die er noch gar nicht gestellt hatte.

„Ich bin Casey?“, versuchte sie es.

Das Auftreten des Mannes änderte sich augenblicklich. Er lächelte nicht wirklich warm, aber immerhin war es ein Lächeln, öffnete die Tür weiter und trat zurück ins Haus, um Casey hereinzulassen.

„Die anderen sind hier entlang.“ Er ging vor und führte sie durch eine Reihe von kleinen Fluren.

Die anderen?

Das Anwesen war ein Irrgarten von dekorierten Winkeln und hölzerner Veredelungen. Um jede Ecke gab es eine weitere Überraschung an Kunst oder Architektur. Sie wusste zwar, dass Orson reich war, aber ihr war nicht klar gewesen, dass er auch noch guten Geschmack hatte.

Sie gingen ein letztes Mal um eine Ecke und betraten dann einen riesigen Raum, der von verzierten Kristall-Kronleuchtern beleuchtet wurde. Der komplette Raum war voll mit Leuten, die in Smokings gekleidet waren, extravagante Ballkleider anhatten oder was am schlimmsten war: Caterer in Dienstkleidung. Casey schaute an sich herunter und sah Jeans, Turnschuhe und ihr zugeknöpftes Hemd.

Ich hab's verkackt.

Auf gar keinen Fall brauchte hier jemand einen Caterer. Orson hatte offensichtlich die Essens-Angelegenheit im Griff. Sie wirbelte herum, hoffte, dass der Butler sie in barmherziger Diskretion hier herausbrachte, ohne dass sie vorher irgendwer sah. Aber er war bereits verschwunden.

Über die Wandler mit ihren Superkräften fluchend, rannte Casey wieder zurück auf den Flur und hoffte den Butler noch einzuholen. Ich weiß noch nicht einmal seinen Namen! Soll ich einfach ein paar übliche Butlernamen rufen? Ist das beleidigend?

„Scheiße“, murmelte sie, während sie sich ihren Weg durch das Haus bahnte. Sie war allerdings so von dem Charme des Hauses eingenommen gewesen, dass sie gar nicht aufgepasst hatte, welchen Weg sie von der Eingangstür genommen hatten. War es zweimal links und dann rechts? Oder zweimal rechts und dann links? Wie zur Hölle komme ich hier wieder raus?

„Verlaufen?“, rief eine dunkle Stimme hinter ihr.

ER war es.Casey versuchte normal, fast schon gelangweilt zu klingen. „Ich war eigentlich gerade dabei zu gehen“, quietschte sie. Sie drehte den ersten Türgriff, den sie fand und hoffte, dass es der Weg nach draußen war.

„Das ist der Waschraum“, kicherte er. „Komm einfach mit mir.“ Sie fand bereits, dass er in der Bar umwerfend aussah, aber hier war er einfach nur noch atemberaubend. Der maßgeschneiderte Anzug betonte seine breiten Schultern und das dezente "V" herunter zu seiner Taille. Er hätte auch gut ein Superspion aus einem Film sein können, wenn man von den leichten Stoppeln an seinem Kinn absah. Das dunkle Haar gab seinem Gesicht eine gewisse, raue Schönheit, dass sie sich am liebsten sofort an ihn geschmissen hätte.

Casey fühlte sich jetzt noch ungepflegter als vorher, während sie ihm über eine kurze Treppe und einen Flur entlang über einen weichen, roten Teppich folgte. „Ich glaube nicht, dass das der richtige Weg...“, begann sie.

„Ich glaube, ich habe genau das, was du suchst.“ Er führte sie in ein großes Schlafzimmer mit riesigen Fenstern, die Aussicht über die Wälder boten. Das braune, hölzerne Gestell des Bettes war mit aufwändigen Schnitzereien von kämpfenden und essenden Bären geschmückt. Außerdem taten sie auch noch...andere Dinge. Als sie bemerkte, worauf sie da gerade schaute, lief sie rot an.

Ich bin in Orsons Schlafzimmer. Nicht ausflippen. Bleib cool.

Er reichte ihr ein langes, schwarzes Ballkleid mit einem herzförmigen Halsausschnitt, hauchdünnen Ärmeln, die mit kleinen Silberperlen bestickt waren, und einem Schlitz im Kleid, der Casey den Atem verschlug. Es war atemberaubend.

„Für mich?“ Caseys Stimme war nur noch ein Flüstern.

„Ich habe mir gedacht, dass du vielleicht etwas für die Party brauchst.“ Er gab ihr zwei Schachteln. „Schuhe und eine Halskette. Die Frau aus dem Laden hatte mich schon von weitem gesehen.“ Er grinste über beide Ohren und sie schmolz innerlich dahin.

Casey konnte keinen klaren Gedanken fassen.

„Ich komme sofort wieder.“ Sie schnappte sich das Kleid, rannte ins Badezimmer und rief über ihre Schulter: „Danke!“

Was mache ich hier? Mache ich das gerade wirklich? Ja. Auf jeden Fall mache ich das. Heilige Scheiße.

Sie war heilfroh über ihr Timing, denn sie hatte sich heute Morgen erst rasiert. Sie zog das Kleid über ihre Schenkel. Der seidene Stoff des Kleids fühlte sich so weich auf ihrer Haut an und umarmte jede ihrer Kurven. Woher zur Hölle kannte er meine Größe? Sie schlüpfte mit ihren Armen durch die Ärmel, richtete das Dekolleté zurecht und ging sich dann noch einmal schnell mit den Fingern durch die Haare. Sie frischte noch einmal ihr Makeup mit dem wenigen, was sie noch in ihrer Handtasche dabei hatte, auf und hoffte, dass der Ballsaal nicht zu hell beleuchtet war.

Sie trat aus dem Badezimmer und hielt überrascht inne. Orson hatte sich seinen Anzug ausgezogen und stand jetzt vor ihr in seinen Teddybär-Boxershorts. Er verglich zwei Smokings, die vor ihm hingen.

Ihr fiel die Kinnlade herunter. Das war eine Menge nackte Haut. Und ihn hier fast nackt in seinem Schlafzimmer zu sehen, war noch einmal etwas ganz anderes, als ohne Shirt und schlammbedeckt in der Bar.

„Oh, sorry!“, keuchte Casey. Sie wollte ihn so sehr anfassen, ihm mit den Fingern durch seine Brusthaare fahren und ihm ihre Brüste in das Gesicht drücken. Ihr Verlangen war so groß, dass sie sich zwingen musste komplett still stehen zu bleiben, weil sie Angst hatte, sie würde sofort über ihn herfallen. „Ich wusste nicht, dass du dich...ähm...umziehst.“ Er musste gewusst haben, dass ich herauskommen würde, oder? Wenn das seine Art war sein Interesse zu zeigen, dann gab es keinen Grund sich zu beschweren.

Und los geht’s. Sie drehte sich langsam um und zeigte ihm den Reißverschluss, der von kurz über ihrem Hintern bis hoch zu ihrem Nacken lief. „Machst du ihn mir zu?“

Ihr Herz raste, als er langsam näher trat; leichte Schritte auf hölzernem Boden. Sie konnte seinen warmen Atem auf ihrem Nacken spüren, als er sich zu ihr vorbeugte.

„Gefällt es dir?“ Sie wusste nicht, ob er das Kleid oder seinen fast nackten Körper meinte.

Die Wärme, die sein Körper ausstrahlte und wie seine Hand auf ihrer Taille lag, ließ Casey fast schon aufstöhnen. „Es ist wunderschön. Woher kanntest du meine Größe?“

Er nahm zärtlich ihre Haare mit einer Hand, während er mit seinen Fingern ihren Nacken entlang glitt und eine Gänsehaut zurückließ. „Ich bin aufmerksam. Vor allem, wenn es um etwas geht, das ich will.“

Heilige Scheiße. Sie glaubte, dass sie jeden Moment platzen würde.

Ihr Kleid war halb geschlossen. Er streifte mit einem Finger quälend langsam über ihre Haut, während er den Reißverschluss weiter schloss. Casey konnte seine harte Erektion, die kaum von den dünnen Boxershorts verdeckt wurde, an ihrem Rücken spüren. Sein Verlangen machte sich jetzt auch zwischen ihren Beinen bemerkbar.

„Und was willst du, Orson?“ Sie wirbelte herum, um ihm direkt in die Augen zu sehen.

„Ich will dich“, knurrte er. Orson zog sie zu sich heran und zerquetschte fast ihre Lippen mit einem wilden Kuss. Seine Zunge überfiel ihren Mund, erforschte und streichelte sie von innen. Die Wärme in ihr flammte jetzt richtig auf, als er sie so kraftvoll verschlang. Sie brannte in seiner Hitze und wollte, dass es niemals endete. Er unterbrach den Kuss, glitt mit seinen Lippen über ihr Kinn und leckte und knabberte zärtlich an ihrem Hals.

„Oh, gut“, keuchte sie. „Wenn wir heute Nacht nämlich nicht vögeln, dann lasse ich Lola dich umbringen.“

Orson lachte und sie fühlte das Vibrieren vom Hals bis zu ihren Brüsten. „Du bist ein wahrer Alpha“, er zog Casey in einer schnellen Bewegung aus ihrem Kleid, während seine Hände die Weiten ihres Körpers erforschten. Es gab keine Zeit unsicher zu sein; alles, woran sie denken konnte, war wie seine Hände über ihre Haut glitten und wie sich sein Mund langsam zu ihren Brüsten vorarbeitete.

Ihr BH und ihre Unterhose waren schon ausgezogen, bevor sie überhaupt merkte, dass er seine Hände am Verschluss hatte. Er schien überall gleichzeitig zu sein, ihre Welt allumfassend. Er drückte Sie gegen die Wand und hielt ihr Gewicht ohne Anstrengung, während seine Hand von ihrer Wade zum Knie fuhr und dann ihren Oberschenkel mit festem Griff hielt.

Der Biss in ihre Nippel war zärtlich, aber besitzergreifend. Sie fuhr mit ihren Fingern durch seine Haare und hielt ihn, während er ihre spitze Knospe leckte. Hungrig knabberte er daran und Casey entglitt ein Stöhnen, als er mit seiner Hand die andere Brust massierte; Hand und Mund in einem quälend langsamen Rhythmus.

Casey winselte frustriert und drückte sich von der Wand ab, um sich noch tiefer in seiner Wärme zu verlieren. Sie wollte mehr. Sie wollte ihn in ihr. Sofort. Sie führte seine Hand von ihrem Oberschenkel, zog sie etwas höher und drückte seine Hand auf ihren Kitzler, während sie anfing sich gegen seine Finger zu reiben.

„Du bist so heiß“, stöhnte er in ihre Brüste, biss etwas fester zu, als er einen Finger tief in sie einführte und ihren Kitzler mit der Handinnenfläche streichelte. Sie ritt seine Hand, riss fest an seinen Haaren, während sie hart gegen die Wand schlug.

„Bitte, Orson!“, stöhnte sie und drückte sich noch fester auf seine Hand. Sie langte nach unten, um seinen Ständer durch die Boxershorts zu reiben, aber er nahm ihre Hand und presste sie gegen die Wand.

„Noch nicht, Baby. Du bist noch nicht feucht genug“, sagte er. Nicht feucht genug? Sie hatte das Gefühl fast in ihrer eigenen Geilheit zu ertrinken, so feucht war sie bereits.

Er ließ von ihrer Brust ab und drückte seinen ganzen Körper gegen sie, küsste sie wild und drang mit seinen Fingern noch tiefer in sie ein. Er hielt ihre Hand hoch über ihrem Kopf, während sein nackter Oberkörper an ihren Brüsten rieb.

Diese zarte Reibung war zum Verrücktwerden. Sie sträubte sich, schob sich an seine Hand, versuchte noch näher zu kommen. Der Druck staute sich so heftig auf, dass sie dachte sie würde jeden Moment anfangen zu schreien.

Gerade als sie gegen ihn ankämpfen wollte, um an seinen Schwanz zu kommen, kniff er sie zärtlich in ihren Kitzler und sie fühlte wie ein Orgasmus wie in Wellen aus ihr herausplatzte. Sie schrie Unverständliches, während seine geschickten Finger die letzten Sekunden des Orgasmus aus ihr herauskitzelten und sie dann an der Wand zusammenbrach.

„Bist du sicher, dass du nicht zur Party willst?“, lächelte er, offensichtlich zufrieden mit seiner Handarbeit. Er nahm die triefend nassen Finger zu seinem Mund und leckte sie ab. Sie hatte noch nie so etwas Geiles gesehen.

Party? Sie brauchte einen Moment, um zu verstehen, wovon er überhaupt sprach.

„Oh, Gott! Die Party! Glaubst du, sie haben...?“

„Das sind Wandler. Natürlich haben sie uns gehört“, grinste er breit.

„Oh.“

„Ist das okay für dich?“ Sein Grinsen trübte sich ein wenig und sie fühlte, wie ihr Herz dahinschmolz. „Wenn du willst, können wir zurück zur Party gehen. Dort gibt es sicher ein paar gute Catering-Kontakte für dich..."

Sie schaute auf die ungemütlichen High Heels und das zerknitterte Kleid auf dem Boden, über welches sie, in ihrem Enthusiasmus zur Wand zu kommen, getrampelt waren. Dann schaute sie zu dem perfekten Mann, der mit einem Ständer in Boxershorts vor einem Bett stand.

„Auf keinen Fall.“ Sie lief durch den Raum und sprang auf ihn zu, umschlang seine Hüfte mit ihren Beinen und zog sich heran, um ihn zu küssen. Sie hatte erwartet, er würde einfach mit ihr hintenüber auf das Bett allen. Aber er hielt sie einfach fest und stand, als könne er ihr Gewicht locker den ganzen Tag tragen.

Ich weiß, warum ich Wandler liebe. Seine Muskeln wölbten sich und umschlossen sie. Seine Erektion drückte wieder gegen sie.

„Brauchst du die Boxershorts wirklich noch?“, flüsterte sie und biss ihm ins Ohrläppchen. Sie hätte nicht gedacht, dass sie nach dem Orgasmus so schnell wieder erregt sein würde, aber sie bemerkte. wie sie bereits wieder feucht wurde.

Orson trug sie zum Bett und legte sie auf die Decke. Er sah sie an, als würde er sie von Kopf bis Fuß verschlingen wollen.

„Du siehst so gut aus auf meinem Bett", hauchte er.

Ihr Mund wurde trocken, als er die Boxershorts auszog und sein dicker, harter Ständer heraussprang. Sie öffnete ihre Beine und schob sich weiter zurück aufs Bett.

„Und es sieht noch besser aus, wenn du auch darin bist.“ Sie wusste nicht, woher sie plötzlich diesen Mut nahm, aber mit Orson fühlte sie sich frei und sicher, so wie noch nie in ihrem Leben. Er war so riesig; dadurch fühlte sie sich mit ihren Kurven sexy und weiblich, statt „überwältigend“.

Sie krümmte ihren Finger, um ihm zu zeigen, dass er näher kommen sollte. „Komm her“, sagte sie.

Er kroch über das Bett zu ihr mit einem Gesichtsausdruck, der sie ganz wild machte. „Du solltest etwas über Alphas wissen“, sagte er, während seine Hände ihre Knie ergriffen. Mit seinen Fingernägeln glitt er sanft über die Innenseite ihrer Oberschenkel und beugte sich dann vor, um ihr mit Zunge und Zähnen leicht in die Schenkel zu beißen. „Wir mögen es gar nicht, wenn man uns sagt, was wir tun sollen.“ Er neckte ihre Oberschenkel weiter mit Zunge und Zähnen und machte sich langsam auf den Weg nach oben. Casey fing an zu stöhnen und zu bitten.

„Oh, bitte. Ich brauche dich.“ Casey wandte sich in Frustration. Seine Berührungen ließen sie durchdrehen.

„Noch nicht“, er war jetzt mit seinem Mund vor ihrer triefend nassen Weiblichkeit. Casey stöhnte lang und laut auf. Er zog sie zu sich, leckte ihre Schamlippen und umkreiste ihren Kitzler mit seinen Fingern.

Sie wand sich, drückte sich vom Kopfteil mit einer Hand ab und fühlte wieder, wie diese Welle durch ihren Körper rauschte.

„Oh, ja, genau da. Oh Gott, hör nicht auf.“

Er tauchte zwei Finger in sie ein und leckte ihren Kitzler, bis sie schon wieder den Höhepunkt erreichte und vor Lust schrie. Ihr war inzwischen egal, dass unten eine Party lief oder dass die feinen Leute sie hören könnten.

Casey ritt mit taumelndem Kopf die letzten Wellen ihres Orgasmus. „Das war...“, fing sie an.

„Jetzt bist du bereit gevögelt zu werden“, sagte er.

„Was?“ Er wollte doch wohl nicht noch einen weiteren Höhepunkt aus ihr herausholen. Ihr ganzer Körper fühlte sich wie verbraucht an. Sie war sich sicher, einige blaue Flecken an ihrem Rücken davon bekommen zu haben, dass sie immer wieder gegen die Wand und das Kopfteil gestoßen war. Und heute Nacht war bereits die intensivste Nacht ihres Lebens gewesen. Natürlich waren sie fertig, oder?

Orson hob sie und schwang sie herum, so dass sie auf allen Vieren dastand und ihr Hintern sich ihm präsentierte. Selbst als ihr Kopf sagte: „Ich kann nicht mehr“, schrie ihr Körper, „Ja! Ja! Ja!“

Er hielt sie an der Taille fest, seine Hände gruben sich in ihr Fleisch.

Ihr verschlug es den Atem, als er plötzlich von hinten mit einem einzigen, harten Stoß in sie eindrang. Sein Umfang füllte sie bis zum Rand aus und sie konnte seinen festen Druck in ihrem ganzen Körper spüren.

„Orson!“, schrie sie, während er hart in sie hineinstieß und sie mit seinen Händen an den Hüften vor- und zurückschob. Sie drückte fest gegen ihn und beugte sich weiter vor, in dem Versuch ihn noch tiefer in sich aufzunehmen.

„Genau so, Baby“, stöhnte er, „nimm den großen Schwanz. Nimm ihn richtig.“

Casey konnte jeden Zentimeter durch ihren Körper hämmern spüren. Seine Haut auf der ihren erregte sie noch mehr. Keuchend nahm sie einige der Kissen und stapelte sie unter ihren Brüsten, um den Winkel noch weiter zu verändern, so dass er mit seinem Schwanz noch tiefer in sie eindringen konnte.

Sie fühlte, wie ein weiterer Orgasmus sie überkam.

„Ich bin kurz davor, Orson!“

Orson stöhnte laut auf, während er noch tiefer in sie einstieß und ohne Rücksicht schneller und schneller wurde. Ihm entglitt ein Schrei, als er seinen heißen Samen in sie abspritzte und Caseys Tunnel sich um seinen dicken Schwanz verkrampfte. Ihre Schreie tönten zusammen wie ein brüllender Chor, der durch die Flure erklang.

Ich glaube, ich fange an mich in dich zu verlieben, wollte sie sagen.

„Hammer Party“, keuchte Casey mit einem Lächeln.

Zwei Wochen vergingen wie im Flug. Orson wünschte sich, Casey einfach in seinem Schlafzimmer einsperren und von ihrer Muschi naschen zu können, aber sie musste arbeiten. Stattdessen zwang er sich dazu, sich darauf zu konzentrieren einen neuen Algorithmus zu entwickeln. Für den Fall, dass er nächsten Vollmond überleben würde.

Er konnte es Casey nicht übelnehmen, dass sie einige Catering Jobs zu erledigen hatte, seitdem er ihr seine Industrieküche zur Verfügung gestellt hatte. Man brauchte immer eine Menge Platz, wenn man für einen ganzen Klan kochen wollte. Sie wäre vor Freude fast in Ohnmacht gefallen, als er ihr ihren neuen Ofen gezeigt hatte.

Sein Haus füllten nun die verführerischen Düfte von würzigen, russischen Senfeiern, knackigem Bauchspeck mit einer Vinaigrette aus geräuchertem Speck, Meeresfrüchten auf Maisgrütze in einer Hummer-Buttersauce und in Chili gewälztes Thunfisch-Steak mit Mango-Sauce. Als sie zuletzt Pulled-Pork-Barbecue mit Jalapeño-Pfirsisch-Krautsalat gemacht hatte, musste sie ihn mit dem größten Messer, was sie finden konnte, davon abhalten alles aufzuessen, bevor sie das heiße Chafing-Dish ausgeliefert hatte.

Der einzige Nachteil war, dass die einladenden Gerüche aus seiner Küche diverse Mitglieder seines Klans aus den umliegenden Wäldern anlockten und alle ein wenig probieren wollten. Nachdem Casey das erste Mal von einem der Klanbrüder in Bärenform in der Küche überrascht wurde, während sie mit nichts außer einem von Orsons T-Shirts in der Küche stand, zog sie sich seitdem komplett an, bevor sie das Schlafzimmer verließ. Leider.

Sie mit seinen Brüdern zusammen zu beobachten war eine Offenbarung. So wie sie sie foppte und beiseiteschob, damit sie ihr Platz in der Küche machten, war es als würde er jemandem von seiner eigenen Rasse zuschauen. Jedes Mal war sein innerer Bär friedlich, wenn sie in seiner Nähe war; etwas was er vorher noch nie erlebt hatte. Sie passte einfach.

Und im Schlafzimmer überraschte sie ihn immer wieder. Ihre Empfänglichkeit, die Geräusche, die sie machte, das Gefühl, wenn er sie anfasste...er konnte einfach nicht genug von ihr bekommen.

Er würde niemals vergessen, wie überrascht sein Bär in der Nacht war, als sie mit nichts außer einer seiner seidenen Krawatten in sein Schlafzimmer gekommen war und ihn herausforderte: „Zeig mir doch einmal deinen Einfallsreichtum, von dem immer alle reden.“

Er schnappte sich ein paar weitere Krawatten aus seinem Kleiderschrank und band ihre Arme und Beine an die Bettpfosten. Er musste selbst am nächsten Tag noch in den unmöglichsten Momenten darüber grinsen, wie sie in Ekstase gewinselt hatte, als er sie mit seiner Zunge verwöhnte.

Nur noch drei Tage bis Vollmond. In der Küche summte Casey vor sich hin, während sie Rosenkohl karamellisierte, den es zusammen mit Pfeffer-Steak zum Abendessen gab. Er war glücklich, dass sie wenigstens einen Makel hatte: Sie sang absolut schrecklich, aber er fing bereits an auch an ihren krummen Melodien, genauso wie am Rest von ihr, Gefallen zu finden.

Ich muss ihr bald davon erzählen, dass ich meinen Vater herausfordern muss, dachte er, während er die Seite eines Programmierbuches umschlug und bemerkte, dass er seit fünf Minuten nicht mehr mitbekam, was er da eigentlich las. Sie war inzwischen zu einem zu wichtigen Teil seines Lebens geworden, als dass er ihr den Kampf hätte verschweigen können. Laut der alten Tradition mussten die Partner beider Alphas als Zeuge beim Kampf dabei sein. Zu alter Zeit wurde das so gemacht, damit die Partnerinnen sich für die andere Seite entscheiden konnten, falls ihnen das Können des Herausforderers besser gefiel. Orson war aber froh, dass dieser Teil der Zeremonie über die Jahre in Vergessenheit geraten war.

„Orson? Falls wir uns trennen, kann ich die Küche behalten?“, rief Caseys Stimme aus der Küche. Er lächelte und ein warmes Glühen ging ihm durch die Brust. Außerdem musste er ihr bald gestehen, dass er sie liebte.

Das war eines dieser menschlichen Dinge, die er ein bisschen lächerlich fand. Er hatte ihr doch schon in den letzten zwei Wochen mit all seinen Gesten und gemeinsamen Momenten gezeigt, dass er sie liebte. Waren dann diese drei Worte da noch so wichtig?