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Rosen und Nelken, alle Blumen welken! Bevor sie dahinwelken, die zarten, die manchmal dornigen, manchmal stachligen, die edlen, die rustikalen, die widerspenstigen, die verräterischen und trotzdem die wunderschönen Blumen; lassen Sie uns diese ausgefallenen Schöpfungen der Natur doch einmal näher betrachten. Nein - das ist kein Blumenbuch im herkömmlichen Sinne. Sie werden vergebens nach botanischer Differenzierung suchen, nach Anbau, Hege und Zucht. Im vorliegenden Buch geht es um den Umgang mit Blumen. Was sie bedeuten - die Sprache der Blumen - wie sie verschenkt werden, sonstiges Wissenswertes und Lustiges zum Thema Blumen. Natürlich auch Hinweise, wie als Geschenk erhaltene Blumen am längsten frische Freude bereiten. Lassen Sie sich auf ein Bett aus Rosenblättern fallen, berauschen Sie sich an den köstlichen Düften durch Blumen, die in Parfums festgehalten sind und fühlen Sie, welche symbolische Kraft eine Blume oder ein Blumenstrauß entwickeln kann. Manche Blume kann sogar Kräfte freisetzen, die für den Menschen tödlich sein können. Bekannterweise gibt es ja sogar fleischfressende Pflanzen. Also: Finger weg! Aus dem Inhalt: - Der betörende Zauber der Blumen - Blumen zu besonderen Anlässen - Blumen begleiten das Leben - Die geheimen Botschaften der Blumensprache - Wunderbare und gepflegte Blumenpracht Die Natur hat uns so Schönes wie Blumen geschenkt. Wir bereichern unser Leben damit und verschönern unsere räumliche Umgebung. Schenken Sie dem Blütenmeer etwas mehr Aufmerksamkeit und lassen Sie sich beeinflussen von der Kraft der Blumen.
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Seitenzahl: 93
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ubi flores, ibi ingenium
Wo Blumen sind, da ist ein scharfer Verstand
VORWORT
TEIL 1 – DER BETÖRENDE ZAUBER DER BLUMEN
„SCHENKST DU MIR ROSEN …“
D
IE
M
ACHT DER
B
LUMEN
Blume oder Blüte
Historisches
Von der Antike bis heute
Blumen in der Kultur
Ausgefallene Blumen
Die Blume wird imitiert
S
YMBOLKRAFT DER
B
LUMEN
Die rote Nelke im Knopfloch
Blumige Sprache
Der Mythos Kränze und Bäume
Blumenkränze für die unendliche Macht
Die grenzenlose Macht der Bäume
Ostern
Blumenkorso
Essbare Blumen
TEIL 2 – BLUMEN ZU BESONDEREN ANLÄSSEN
BLUMENPRÄSENTE PASSEN IMMER
B
LUMEN ALS
G
ESCHENK
Umgangsformen rund um die Blütenpracht
Der Blumenfachmann kommt zu Wort
Blumenarrangements
Pflanzen, Arrangements, Kakteen
Auspacken der Blumengeschenke
Geldgeschenke im Blumenformat
Gutscheine für den Blumenschmuck
Blumenschmuck auf der Gäste-Tafel
VOM HEILIGEN VALENTIN BIS ZUR BEWUNDERTEN MUTTER
A
CH DU LIEBER
V
ALENTIN
!
Valentinstag, der Tag der Liebenden
Muttertag, der Tag der Mutter
Rosenmontag und Veilchendienstag
TEIL 3 – BLUMEN BEGLEITEN DAS LEBEN
VON GEBURT BIS TOD
Blumen bei Freude – Blumen bei Leid
Geburt
Kommunion
RUND UM DIE HOCHZEIT
D
ER EINMALIGE
T
AG IM
J
AHR
Manchmal gibt es den einmaligen Tag auch zwei Mal oder noch häufiger
Brauttanz
A
BSCHIED NEHMEN
Tod und Trauer
TEIL 4 – DIE GEHEIMEN BOTSCHAFTEN DER BLUMENSPRACHE
LASST BLUMEN SPRECHEN
W
AS
B
LUMEN VERRATEN KÖNNEN
Die Blumensprache und ihre Bedeutung
TEIL 5 – WUNDERBARE UND GEPFLEGTE BLUMENPRACHT
SICH AN BLUMEN LÄNGER ERFREUEN KÖNNEN
T
IPPS ZUR
P
FLEGE VON
B
LUMEN
Blumen-Harmonie durch eine ungerade Zahl
Das Binden eines dekorativen Blumenstraußes
Blumenbouquet
Blumenpflege – Blumenhygiene
INDEX
KNIGGE ALS SYNONYM
U
MGANG MIT
M
ENSCHEN
Es gibt überall Blumen für den, der sie sehen will.
Henri Matisse, frz. Maler und Grafiker (1869 - 1954)
… alle Blumen welken
Bevor sie dahinwelken, die zarten, die manchmal dornigen, die edlen, die rustikalen, die widerspenstigen, die verräterischen und trotzdem die wunderschönen Blumen; lassen Sie uns diese ausgefallenen Schöpfungen der Natur doch einmal näher betrachten.
Nein – das ist kein Blumenbuch im herkömmlichen Sinne. Sie werden vergebens nach botanischer Differenzierung suchen, nach Anbau, Hege und Zucht. Im vorliegenden Buch geht es um den Umgang mit Blumen. Was sie bedeuten – die Sprache der Blumen – wie sie verschenkt werden, sonstig Wissenswertes und Lustiges zum Thema Blumen.
Natürlich auch Hinweise dazu, wie die als Geschenk erhaltenen Blumen am längsten frische Freude bereiten.
Lassen Sie sich auf ein Bett aus Rosenblättern fallen, berauschen Sie sich an den köstlichen Düften der Blumen, die in Parfums festgehalten sind und fühlen Sie, welche symbolische Kraft eine Blume oder ein Blumenstrauß entwickeln kann.
Manchmal kann sie sogar Kräfte freisetzen, die für den Menschen tödlich sein können. Bekannterweise gibt es ja sogar fleischfressende Pflanzen. Also: Finger weg!
Die Natur hat uns so Schönes wie Blumen geschenkt. Wir bereichern unser Leben damit und verschönern unsere räumliche Umgebung. Schenken Sie dem Blütenmeer etwas mehr Aufmerksamkeit und lassen sich beeinflussen von der Kraft der Blumen.
Viel Vergnügen beim Ergänzen Ihres bestehenden Wissens.
Horst Hanisch
Bodenschale, gefüllt mit Wasser und Blüten
Singapur
Borneo
Blumen sind das Lächeln der Erde.
Ralph Waldo Emerson, US-amer. Philosoph (1803 - 1882)
Reden wir nun über Blumen oder Blüten?
So ist bei Wikipedia zu lesen „Eine Blüte wird als Spross … im Dienste der sexuellen Vermehrung definiert. Ihr Aufbau ist klar gegliedert in Blütenhülle, Staubblätter und Fruchtblätter.“
Eine Blume hingegen ist „… die bestäubungsbiologische Einheit der Blütenpflanzen. Deren Aufgabe ist es, Bestäuber anzulocken … So kann eine Blüte genau eine einzige Blume sein … Eine Blume kann aus mehreren Blüten zusammengesetzt sein.“
Thefreedictionary beschreibt eine Blüte als „Teil einer Pflanze, der meist durch seine Farbe oder seinen Duft besonders auffällt.“
Auch wenn unser Interesse eher der blühenden Pflanze, also der Blume gilt, meinen wir in der Regel natürlich die Blume. Stängel und Blätter gehören ja nun auch dazu.
Bitte sehen Sie es dem Autor nach, wenn er hin und wieder die Blüte und die Blume sozusagen in ein und denselben (Blumen)-Topf wirft.
Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Zwar gab es damals weder Fernseh- noch Kinofilme. In den sogenannten Sandalen-Filmen dürfen wir immer wieder mitfühlen, wie meist die begehrte und wunderhübsche Hauptdarstellerin sinnlich an einer ihr geschenkten Blume nachdenklich riecht.
Sie lässt den Geruchssinn durch den Duft betören und wandert gleichzeitig in Gedanken zu dem (vielleicht heimlichen) Geliebten.
Nicht genug mit dem empfindlichen Geruchssinn – nein, auch der Tastsinn wird durch das zarte Streichen und sehnsüchtige Streicheln über die – trotz aller Fragilität – recht feste Blüte samt Blütenstängel – gereizt. Erotischer mag es in diesem Zusammenhang kaum noch gehen. Der Zuschauer fiebert mit der Darstellerin.
Sicherlich greift die Kreativität des Regisseurs tief in die emotionale Kiste, pardon – die Blumenvase, aber, weshalb soll es so nicht schon unendlich häufig vorgekommen sein?
Wann immer die erste Blume schenkend oder schmachtend überreicht wurde, ist nicht überliefert. Wohl aber, dass schon frühest erhaltene Schriftstücke, Malereien oder Bildhauereien immer wieder auf die Schönheit der Blumen zurückgreifen.
Dabei steht die Blume nicht nur als Symbol für Schönheit – nein – sie steht auch für Lebenskraft und damit für Fruchtbarkeit.
So wundert es wohl kaum, dass – nicht nur – Frauen Blumen in zahlreicher Kombination und Arrangements überreicht wurden.
Für erhoffte Liebe, Zuneigung, Wertschätzung oder auch ‚nur‘ aus Freundlichkeit und als Geste des herzlichen Willkommens beziehungsweise Willkommenseins.
Die Blume von Hawaii
Treffen Sie auf dem Flughafen von Hawaii in Honolulu ein, erwartet Sie eine kleine Gruppe Musikanten und ein paar Hawaiianerinnen, die Ihnen als Begrüßungszeremonie eine Blumenkette aus frischen Orchideen umhängen.
Dabei singen die freundlichen, häufig aber müden und teilweise lustlosen Einheimischen ein Willkommensliedchen.
Die gleichnamige ‚Blume von Hawaii‘ ist eine Operette des ungarischen Komponisten Paul Abraham (1892 – 1960) aus dem Jahr 1931.
So wundert es nicht, dass Blumen auch in Liedern besungen werden und ihre Vielfalt in der Malerei dargestellt wird. Ein kleiner Auszug:
In der Opern- und Operettenwelt
„Der Rosenkavalier“
„Die Blume von Hawaii“
„Die Rose von Stambul“
„Die Teeblume“
„Das Veilchenmädel“
„Das Veilchen vom Montmartre“
„Wenn die kleinen Veilchen blühen“
„Blumenwalzer“
„Rosen aus dem Süden“
Klangvolle Musik
„Schenkst du mir Rosen, in Tirol …“
„Tulpen aus Amsterdam“
„Rot, rot, rot, so sind die Rosen …“
„Letzte Rose, wie magst du so einsam hier blühn?“
„Tausend rote Rosen“ „Eine Rose schenk‘ ich dir“
„Wenn der weiße Flieder wieder blüht“
„Sag mir, wo die Blumen sind“
„Blumen für die Dame“
„Es stand die weiße Lilie im Garten ganz allein“
„… süßer Hyazinthenduft …“
„Große gold’ne Sonnenblume“
„Ich hab das Gras flüstern hör‘n“
„Schneeglöckchen, weiß Röckchen“
Auch Lustiges wird nicht ausgespart:
„Mein kleiner grüner Kaktus …“
Prächtige Malerei
Nicht nur der französische Maler Claude Monet (1840 – 1926) liebte Blumen und Pflanzen. Diese Bewunderung spiegelt sich in vielen seiner Kunstwerke wider. So zum Beispiel:
„Frauen im Garten“
„Die Terrasse am Meeresufer, Sainte-Adresse“, eine Menschengruppe in einem Blumengarten.
„Die Mohnblumen“
„Madame Monet und Kind“, vor einer ‚Wand‘ aus Rosen
„Sonnenblumen“
„Mohnblumenfeld bei Giverny“
„Wassergarten in Giverny“, mit Seerosen
Berühmte Filmtitel
„Das Mädchen Rosemarie“
„Der Name der Rose“
Neugierig machende Buchtitel
„Die Hüter der Rose“ (Rebecca Gablé)
„Der Wachsblumenstrauß“ (Dame Agatha Mary Clarissa Christie)
Die sonnige Politik
Anfang der 1980er Jahre trat die Sonnenblume als Symbol der politischen Partei Bündnis 90/Die Grünen auf.
Übrigens soll ein Züchter eine knapp über 8 Meter hohe Sonnenblume gezüchtet haben.
Noch ein Blumenzitat
„Die Normalität ist eine gepflasterte Straße; man kann gut darauf gehen – doch es wachsen keine Blumen auf ihr.“Vincent van Gogh, nl. Maler (1853 – 1890).
Hippies und Flower Power
Wie wären die 60er Jahre so farblos ohne die Hippies gewesen? Deren Zeit begann ca. 1965 und dauerte bis Anfang der 70er. Die Jahre galten als Jugendbewegung. Die überwiegend jungen Leute wollten ihre Selbstverwirklichung praktisch ausleben.
Neben neuartiger Rockmusik und immensem Drogenkonsum war die Blume im Haar wichtig, um dazuzugehören: „Flowers in your hair“. Die Blumenkinder, Flower Children waren geboren.
“If you're going to San Francisco, be sure to wear some flowers in your hair.” So besang es 1967 in seinem Welthit der US-amerikanische Sänger Scott McKenzie (1939 – 2012). Die Hippies der 60er Jahre verwendeten das Schlagwort Flower Power für ein humanes, friedliches Leben und bezeichneten damit ihren eigenen, lässigen Lebensstil. Das klassische Modell des VW-Käfers hatte eine kleine Vase (Knospenvase, Bud-Vase) an der Armatur, in die eine Blume gehörte.
Tatsächlich ist jede Blumensorte einzigartig. Es würde auch jeden vernünftigen Rahmen sprengen, den Versuch unternehmen zu wollen, alle Blumensorten aufzulisten. Lassen Sie uns deshalb den Blick auf einige ausgefallene Blumen lenken. Diesen ausgesuchten Blumen widmen wir hier deshalb besondere Aufmerksamkeit.
Die begehrtesten aller: Edelweiß und Enzian
Zwei besonders zarte Blumen, da besonders geschützt und im Hochgebirge wachsend: die eine weiß blühend, die andere überwiegend dunkelblau.
Erstere gilt trotz ihrer Zartheit als robuste und widerstandsfähige Blume und wächst in den Alpen zwischen 1.800 und 3.000 Metern Höhe. Früher oft an bayerischer Trachtenkleidung zu finden, meist an der Kopfbedeckung oder an den Trachtenjacken. Heute eher seltener, da Edelweiß zu den geschützten Pflanzen gehört.
Enzian (Spirituose) wird eher getrunken oder zur Herstellung von Heilmitteln genutzt als in die Blumenvase gesteckt.
Die teuerste aller: Die Tulpe
Lässt sich vorstellen, dass eine (nur eine!) Tulpenzwiebel in den Niederlanden so viel wie ein Häuschen gekostet haben soll? In den Jahren zwischen ungefähr 1630 und 1637 wurde mit den begehrten Tulpenzwiebeln extrem spekuliert. Es entstand eine nicht gekannte Hysterie, die als Tulpenmanie in die Annalen der Weltgeschichte einging.
Dann kam es, wie es kommen musste: Im Februar 1637 platze die Tulpen-Spekulations-Blase. Sie trieb viele Händler, Spekulanten und andere Beteiligte in den Ruin. In dieser Zeit wurden spezielle Tulpenvasen hergestellt (zum Beispiel in Delft). Die Vase war so gestaltet, dass mehrere Öffnungen vorgesehen waren, in die die teuren Tulpen einzeln gesteckt wurden.
Heutzutage gibt es angeblich ca. 4.200 Tulpenarten, wie die bizarre Papageientulpe mit ausgefransten und manchmal zweifarbigen Blütenblättern.
Die verräterischste aller: Die Margerite
Die Margerite wird es Ihnen verraten. Beim Abzupfen der einzelnen weißen Blütenblätter sagen Sie abwechselnd: „Er liebt mich“, dann „Er liebt mich nicht“ und so weiter.
Das letzte abgezupfte Blatt verrät die Wahrheit. Gerüchten zufolge funktioniert das auch umgekehrt mit „Sie liebt mich …“
Die verliebteste aller: Die Narzisse
Es liegt schon lange zurück: Die Wassernymphe Leiriope (auch Liriope) und der Flussgott Kephissos liebten einander. Leiriope gebar einen wunderschön geratenen Sohn. Sie gaben ihm den Namen Narziss beziehungsweise Narkissos (gr. Narkissos, lat. Narcissus).
Der Jugendliche Narziss wuchs zu einem ansehnlichen Jugendlichen heran (damals wurde ‚Jüngling‘ gesagt).
Er verliebte sich unsterblich. Aber nicht in einen anderen Menschen, sondern in sein eigenes Spiegelbild.