Bougoslavien 10 - Wilma Müller - E-Book

Bougoslavien 10 E-Book

Wilma Müller

0,0

Beschreibung

Beinahe war das Heilmittel fertig, doch die letzte Zutat hatte es echt in sich. Sternschnuppen fallen ja nicht jeden Tag vom Himmel. Und dann standen wir auch noch vor der Frage, wie wir das Heilmittel später in Bougoslavien verteilen sollten, denn dort hatte die böse Blume schon alles übernommen. Ob wir es schaffen konnten sie wieder zu vertreiben? Oder würden wir auch böse werden?

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Wilma Müller, geboren 2003, ist noch Schülerin an einem Gymnasium. Mit 13 Jahren begann sie ihre Ideen zu Papier zu bringen. 2019 wurde ihr erster Fantasy-Roman „Aufgelöst – Hinterm Nebel liegt die Wahrheit“ veröffentlicht. „Bougoslavien – Geschenke des Himmels“ ist nun der zehnte Band einer Kinderbuch-Reihe.

Für Blacky –

Den schnarchenden Flauscheball

Inhaltsverzeichnis

Rapunzels pinkes Haus

Mach es, wie der Weihnachtsmann

Blinde Passagiere

Wiedersehen

Sternschnuppe zum halben Preis

Hoch hinaus

Vom Winde verweht

1

Rapunzels pinkes Haus

In Bougoslavien ist mal wieder alles auf den Kopf gestellt. Um das wieder in Ordnung zu bringen, sind ich und meine zwei besten Freundinnen gerade in der Menschenwelt, denn nur da gab es die Zutaten für ein Gegenmittel. Und wir waren auch schon fast fertig. Es fehlte nur noch das Stück einer Sternschnuppe. Nur wie wir da dran kommen sollten, war noch ein Rätsel…

Nachdem ich dem verliebten Teenager unserer Gastfamilie eine kleine Valentinstagpraline stibitzt hatte, wartete ich versteckt mit Pringels unterm Bett.

Waffles hockte getarnt im Papierkorb. Auch wenn ich am liebsten sofort zu unseren neuen Freunden, den Kühen, gerannt wäre oder zumindest mit meinen zwei besten Freundinnen unseren Erfolg ein bisschen gefeiert hätte, blieb ich ganz ruhig sitzen. Der Junge sollte nicht merken, dass wir da waren. Wir mussten uns wohl oder übel bis zu einer Gelegenheit für einen unauffälligen Abgang gedulden. Und die ließ auch nicht lange auf sich warten. Jemand klopfte an die Tür. Hektisch schloss er die Pralinenschachtel wieder und stopfte sie unter sein Kissen. Erst dann fragte er: „Wer ist da?“ „Ich hab aus Versehen eine Flasche Apfelsaft in der Küche fallen gelassen und die ist kaputt gegangen“, gestand der kleine Bruder schuldbewusst.

„Dann macht die Scherben weg und wisch es auf!“, entgegnete der Ältere genervt. Er wollte scheinbar lieber seine Schokolade weiteressen.

Ich würde echt gerne wissen von wem die war. Aber bis jetzt hatte er noch niemanden mit nach Hause gebracht und in der Schule konnten wir drei ihn schlecht ausspionieren, die war zu weit weg.

„Aber Mama sagt immer…“, gab der Kleine nicht nach. „Schon gut! Ich komm ja!“, unterbrach der Teenager ihn verärgert und stapfte wütend durchs Zimmer.

„Danke“, sagte der junge Mensch etwas kleinlaut.

„Ach, halt die Klappe!“, motzte der große Bruder ihn nur mies gelaunt an.

Sofort nutzten wir drei unsere Chance und verzogen uns schnell.

Auf direktem Weg liefen wir zu den Kühen, um mit ihnen unseren neuen Erfolg zu feiern. Friedlich standen sie auf der Weide und kauten wie immer Gras. Es war echt entspannend ihnen dabei zu zusehen, wie sie genüsslich grasten. Und ich mochte ihre großen Nasen, damit sahen sie so lieb aus und sie waren ja auch super lieb!

Gut gelaunt sprang ich auf den lockigen Kopf von Stier Manni. Zwischen seinen Hörnern war es voll bequem, ich lag so gerne da oben.

„Ihr seid ja gut drauf“, stellte meine Sitzgelegenheit wie immer gutmütig fest.

„Ja, wir haben eine Valentinstagsparline“, sagte Waffles und rollte sich selig grinsend im Gras.

Auch ich bekam das Lächeln nicht aus meinem Gesicht. Wir waren schon so weit gekommen!

Und das, obwohl dass hier völliges Neuland für uns war. Ohne die Hilfe von Charlie und dieser wundervollen Herde hätten wir es sicher nie geschafft. Ich war gerade so dankbar und glücklich und… einfach voller Zuneigung! Gerade wollte ich die ganze Welt einfach umarmen und ich fing mit dem kuschligen Kopf von Manni an.

„Von wem habt ihr die Schokolade?“, erkundigte sich die braun-weiß-gefleckte Oma-Kuh vorwitzig.

Nachdem wir diese Frage beantwortet hatten, wollten die Kühe natürlich noch wissen, wie genau wir es denn angestellt hatten und von wem der Junge die Pralinen hatte. Leider konnten wir selbst nicht sagen, von wem die Schnauserei kam.

Sofort spekulierte die ganze Herde, wer diese mysteriöse Person sein könnte. Schnell verlor ich bei all den Menschen, die sie sich überlegten und wieder verwarfen, den Überblick.

Schließlich, als die Kühe es aufgegeben hatten die Freundin des großen Bruders zu finden, meinte Karla mit leuchtenden Augen: „Wir haben aber auch gute Nachrichten.“ Bis über beide Ohren grinsend kam der kleine braune Stier. Genau wie letztens, als das weiße Kälbchen das vierblättrige Kleeblatt gefunden hatte, schauten alle Kühe erwartungsvoll zu, aber petzten nicht, was gleich passieren würde.

Gespannt schauten wir den jungen Heiner an. Dann endlich fing er an zu erzählen: „Eben kamen hier Prue, Phoebe und Piper vorbei. Das sind drei hochinduktionelle Katzen…“ „Du meinst hoch intellektuelle“, unterbrach ihn eine gefleckte Kuh ruhig. „Was heißt das?“, raunte ich Pringels zu. „Superklug“, bekam ich sofort eine Antwort.

„Ja, sag ich doch!“, ließ sich der Erzähler nicht beirren und fuhr fort: „Auf jeden Fall gehen die immer nur mit Katzenleine

raus und sie sind sogar schon einige Male vereist! Man hat kaum Chancen mit ihnen zu sprechen, weil ihr Mensch immer als Aufpasser da ist. Aber heute hatte ich die Gelegenheit dazu! Ich bin unterm Zaun durchgeschlüpft und hab sie angesprochen! Ich hab ihnen auch von euch erzählt und sie haben gemeint, dass Sternschnuppen eigentlich auf die Erde gefallene Meteonieten sind!“

„Meteoriten“, verbesserte Karla ihn flüsternd.

„Ja genau!“, fuhr der junge Stier fort:

„Nach sowas müsst ihr suchen! Ihr braucht einen Meteoriten!“

„Aber klar doch! Daran hätte ich denken müssen!“, schlug sich Pringels die Pfote an die Stirn.

„Nur wo bekommen wir so einen Meteoriten her?“, grübelte Waffles angestrengt. Auch dafür hatte unser kleiner Freund eine Lösung: „Phoebe hat gemeint, ihr könnt euch heute Abend mit ihnen treffen! Sie wollen euch unbedingt kennenlernen und vielleicht können sie euch ja noch sagen, wo ihr so ein Teil findet!“

Ungläubig schauten wir uns an. Dann rissen wir die Pfoten in die Luft und jubelten los. Jetzt wussten wir auch noch, wo die letzte Zutat war! Dank den Kühen hatten wir es fast schon geschafft! Überglücklich wusste ich nicht, was ich sagen sollte. Ich war so aufgedreht, dass ich das Gleichgewicht verlor und von Mannis Kopf runter kullerte.

„Ihr seid so toll!“, rief ich total hin und weg und umarmte stürmisch Karlas Bein.

Die Kühe waren so groß, an mehr kam ich einfach auf die Schnelle nicht dran. Eine Weile blieben wir noch bei unseren Freunden und freuten uns um die Wette. Eine genaue Adresse kannte zwar keiner aus der Herde, aber die braun-weiße Oma-Kuh wusste, dass sie in einem pinken Haus wohnten. Von dieser Sorte gab es bestimmt nicht so viele, müsste leicht zu finden sein.

Nachdem das geklärt war, gingen wir allerdings wieder zu unseren Menschen.

Die Stunden bis es so weit war, zogen sich tierisch dahin. Unruhig stromerten wir durch die Wohnung. Lustlos kaute ich ein wenig an einer der Zimmerpflanzen rum, aber mit meinen Gedanken hing ich bei diesem Meteoriten und unserem bevorstehenden Treffen.