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Drei Welten hatten wir uns bereits gestellt und die Götterkatzen mitgebracht. Unsere nächsten Ziele waren die Welten des Windes und der Erde. Das könnte echt eine stürmische Angelegenheit werden... Mit den unkontrollierten Götterkräften war wirklich alles möglich und nicht auf eine gute Art.
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Seitenzahl: 50
Wilma Müller, geboren 2003, hat gerade ihr Abitur bestanden. Mit 13 Jahren begann sie ihre Ideen zu Papier zu bringen. 2019 wurde ihr erster Fantasy-Roman „Aufgelöst – Hinterm Nebel liegt die Wahrheit“ veröffentlicht. „Bougoslavien – Himmel und Erde“ ist nun der achtzehnte Band einer Kinderbuch-Reihe.
Für Lily –
Die Lady, die sich für absolut alles zu fein ist
Alle drehen am Rad
Kein Rückenwind
Eine Runde abhängen
In Windeseile
Vom Erdboden verschluckt
Finsternis
Steinharte Arbeit
Hallöle! Hier ist wieder Chio! Gerade hatten wir die vierte Ebene des Welten-Kratzbaums erreicht. In diesem totalen Kräfte-Chaos konnten wir schon drei Götterkatzen finden: Die Blitzkatze, die Feuerkatze und die Pflanzenkatze.
Dabei halfen mir nicht nur meine zwei allerbesten Freundinnen Waffles und Pringels, mit denen ich mich einfach jedem Abenteuer stellen konnte, sondern auch die Walkatzen Edda und Fenri. Gemeinsam würden wir allen Götterkatzen zur Spitze des Welten-Kratzbaums helfen und damit alles wieder in Ordnung bringen.
Aber zuerst mussten wir durch diese Welt.
Apropos…
„Welche Welt ist das?“, fragte ich zur Abwechslung und löste mich aus unserem wundervollen Gruppenkuscheln.
Wieder war es Edda, die uns flott informierte: „Das hier ist das Wind-Reich. Auf den schwebenden Inseln sind die Städte und Dörfer und es gibt zahlreiche Luftströme als Transportwege. Die Windkatze hat zwei kleine Tornados auf dem Kopf und ihr Fell ist weiß mit grau-blauen Kringeln.“
Aha, das war schon mal gut zu wissen. Wirklich darauf vorbereiten, was uns hier erwarten würde, konnte es uns trotzdem nicht. Wenigstens sah es nicht nach einem extremen, außer Kontrolle geratenen Sturm aus, dann hätten wir den Wind sicher hier schon zu spüren bekommen.
„Wir kommen bald wieder“, entschlossen richtete Fenri sich auf und marschierte auch gleich los. Hoffentlich würden wir wirklich bald wiederkommen. Die Pflanzenwelt hatte uns ja fast nicht mehr losgelassen…
„Vielleicht sollte ich mitkommen“, überlegte die Pflanzenkatze hilfsbereit. „Das halte ich für keine so gute Idee“, meinte Edda mit einem entschuldigenden Lächeln.
„Ja. Wir wissen nicht, ob hier vielleicht auch Pflanzen sind, die durch deine Anwesenheit aggressiv werden. Und dann wird alles nur noch schlimmer“, erklärte Pringels bedauernd.
Es war kein schönes Gefühl, wenn man vollkommen machtlos war, das konnte ich gut verstehen, aber hierbei konnten uns die Götterkatzen wirklich nicht helfen.
„Ich wünschte, ich könnte euch helfen“, die Pflanzenkatze schaute uns richtig geknickt an.
„Ist schon gut“, mit all ihrer Wärme lächelte Waffles sie an.
„Viel Glück!“, fest umarmte die Pflanzenkatze jeden von uns.
„Ja, viel Glück“, die Feuerkatze murmelte mehr so vor sich hin. Ihr fehlte einfach ihr Feuer. „Ihr schafft das!“, überzeugt lächelte uns die Blitzkatze aus ihrem Mülleimer-Käfig an.
Also gut. Endgültig machten wir uns auf den Weg in die Welt des Windes. Oder eher die Welt der Windstille.
Nicht der kleinste Windhauch war zu spüren!
Das war gar kein gutes Gefühl!
Es war zwar nicht ganz so unheimlich und schrecklich wie in der Welt des Feuers, doch man merkte ganz deutlich, dass etwas nicht stimmte.
In der Ferne konnte ich Windmühlen erkennen, doch ihre Räder standen still. Alles stand still, selbst die Grashalme auf der Wiese.
Ob die Windkatze wohl auch so am Boden zerstört war, weil sie ihr Element verloren hatte? Wie sollten wir sie dann wieder aufmuntern? Anpusten?
Na ja, zuerst mussten wir sie mal finden und wir alle wussten, wo wir dafür anfangen mussten… Vor uns tauchten die schwebenden Inseln auf.
Ein unglaublicher Anblick!
Von der Form her erinnerten sie mich an umgedrehte Kokosmakronen, oben flach und unten spitzzulaufend. Nur die Farbe passte nicht so richtig. Da waren zwar überall weiße Wolken, aber trotzdem war alles eher grün. Der Fels war über und über mit Gras bewachsen. Normalerweise wiegten die freundlichen Halme sicher hübsch im Wind, aber jetzt im Moment ja nicht.
Was sich auf den Inseln befand, konnte man gar nicht so genau sehen. Nur hier und da ein eindeutiges Glänzen. Vielleicht waren es Fenster, die die Sonne spiegelten oder etwas ganz Anderes.
Gleich würden wir es ja sehen.
In meiner Fantasie malte ich mir schon luftig hohe Türme aus, alles in hellen Farben wie weiß und himmelblau, mit Hängematten von denen man alles überblicken konnte!
Da oben hatte man sicher eine himmlische Aussicht!
Doch da gab es ein kleines Problem: Ich konnte keinen Weg sehen, wie wir da hochkommen sollten. Keine Leitern oder Seile oder super witzige Trampoline.
„Eigentlich tragen einen starke Aufwinde nach oben“, meinte Edda nachdenklich, nur half es ziemlich wenig, wie es eigentlich war, denn gerade war es offensichtlich nicht so.
„Ihr habt doch Seile dabei! Wir könnten so einen Lassoknoten machen und sie wie Cowboys nach oben werfen!“, schlug Waffles tatkräftig vor.
„Ich glaube, das ist dafür ein bisschen zu hoch“, beurteilte Pringels zerknirscht. „Wir könnten versuchen sie auf uns aufmerksam zu machen, dann könnten sie doch von oben ein Seil runter lassen“, überlegte ich die ganze Sache mal andersherum.
„Wir können es versuchen!“, war Fenri sofort für meinen Plan und brüllte kraftvoll los: „HALLO! WIR SIND HIER UNTEN!“
Oben rührte sich nichts.
So laut ich konnte, schloss ich mich ihr an und auch die anderen schrien und maunzten was das Zeug hielt. Doch wir waren immer noch zu leise.
Sie hörten uns nicht!
Schließlich gaben wir es auf. So würde das nichts werden.
Wir müssten doch ohne fremde Hilfe irgendwie nach oben kommen. Sicher saß die Windkatze da oben fest und wusste nicht, wie sie runter kommen sollte. Dabei wäre das doch so leicht! Einfach abseilen!
Aber diese Veränderung machte ihr bestimmt Angst und deswegen traute sich niemand von den schwebenden Inseln runter. Nur wäre alles so viel einfacher, wenn sie es doch machen würden! Dann gäbe es überhaupt kein Problem! Warum konnte es nicht einmal einfach sein?
„Vielleicht ist ja jemand in den Windmühlen, der uns helfen könnte!“, fiel es Edda auf einmal ein.
Oh ja! Das wäre super! Vielleicht kannten sie ja einen guten Alternativweg zu den schwebenden Inseln!