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Wir waren schon so nah an der Spitze des Weltenkratzbaums! Nur noch die Götterkatze der Gefühle und die der Träume fehlten uns. Aber auch diese Welten machten es uns nicht leicht. Würden wir noch so kurz vorm Ziel versagen? Konnten wir es schaffen alles wieder in Ordnung zu bringen?
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Seitenzahl: 58
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Für Lorelei –
Die im Herzen ein Hund ist
1. Ohne Sorgen
2. Dance Battle
3. Die Macht der Sorgen
4. Reise ins Traumland
5. Der schlimmste Alptraum
6. Die letzte Herausforderung
7. Einfach spitze!
Hallo! Mein Name ist Chio und meine zwei allerbesten Freundinnen Waffles, Pringels und ich waren gerade im Reich der Götterkatzen, um ihnen bei ihrem Kräftechaos zu helfen. Dabei standen uns auch zwei Walkatzen an der Seite, na ja, jetzt eigentlich nur noch eine. Edda hatte durch einen dummen Unfall die Eiskatze berührt und war zu Eis erstarrt.
Aber wir hatten es fast geschafft! Uns fehlten nur noch zwei Welten, dann hatten wir alle Götterkatzen zusammen und konnten sie an die Spitze des Welten-Kratzbaums bringen und danach…
Um ehrlich zu sein, hatte ich keine Ahnung, was genau passieren würde, doch bestimmt würde alles wieder gut werden. Es musste einfach wieder gut werden!
Über den leuchtenden Stamm des Welten-Kratzbaums reisten wir hoch zur nächsten Ebene. Dabei band sich die Pflanzenkatze die versteinerte Erdkatze auf den Rücken, Fenri machte das Gleiche mit der gefrorenen Edda und den vereisten Wasserball, in dem die Wasserkatze steckte, balancierte die Windkatze wie eine Robbe auf der Nase.
Locker landeten wir auf dem Ast der vorletzten Ebene.
„Ähm…“, Fenri stockte und warf einen traurigen Blick auf ihre Freundin, die sonst immer die Erklärungsrunden übernommen hatte.
„Das ist die Welt der Gefühle. Alles ist sehr vielseitig mit Farben und Formen. Alle sind sehr emotional. Glücklich, traurig, wütend, ängstlich, … Alles wird frei ausgelebt. Die Gefühlskatze wechselt immer ihre Farben und zwischen ihren Fühlern spannt sich ein kleiner Regenbogen auf“, erklärte die Pflanzenkatze und versuchte dabei möglichst fröhlich zu klingen, doch man konnte ihr ansehen, dass sie der Unfall mit Edda traf und auch all die anderen Götterkatzen, denen ihre Kräfte so übel mitgespielt hatten… Momentan war es wirklich nicht schön.
„Die Gefühlskatze ist oft ganz aufgedreht.
Halt die ganze Palette Gefühle“, ergänzte die Windkatze noch und ein kleiner Schatten legte sich über ihr Gesicht: „Hoffentlich hat sie ihre Gefühle nicht verloren.“
„So wie ich mein Feuer“, murmelte die Feuerkatze voller Selbstmitleid und machte sich ganz klein. „Was es auch ist, wir werden es schon schaffen“, gab sich Waffles Mühe, ihre Zuversicht zu behalten.
Tapfer nickte ich.
Wir mussten einfach daran glauben. Ich durfte keine Sekunde daran denken, dass auch Pringels oder Waffles der nächsten Katastrophe zum Opfer fallen könnten. Ihnen durfte nichts passieren!
Sanft zog meine flauschige Freundin die geknickte Walkatze weg von der tragischen Eisstatue. Bestimmt würde es ihr helfen, wenn sie durch dieses Abenteuer abgelenkt wurde. Das würde uns allen helfen.
„Wir bringen sie wieder zurück“, versicherte ihr auch Pringels mitfühlend.
Am Ende des leuchtenden Astes stockten wir alle einen kleinen Moment. Es war genau wie die Pflanzenkatze gesagt hatte: Vor uns lag eine kunterbunte Welt. Alles wirkte absolut ungefährlich, doch wir wussten alle, dass das nicht stimmte.
„Oh! Hallo! Besucher! Wie schön!“, mit ausgebreiteten Pfoten kam ein rotgetigerter Kater auf uns zugelaufen. Verwirrt tauschte ich einen Blick mit meinen Freundinnen. Oft hatten wir in den anderen Welten überhaupt keine Bewohner gesehen und wenn doch, waren sie ängstlich und traurig gewesen. Diese übersprudelnde Fröhlichkeit passte einfach nicht zu der ernsten Lage.
Was war hier los?
„Nicht so schüchtern! Kommt! Wir können gemeinsam ganz viel Spaß haben!“, rief der fremde Kater auffordernd und zog mich einfach so zu sich: „Ich liebe dein Fell!
Orange ist so farbenfroh und hat etwas Warmes und Kuscheliges an sich! Ich könnte dich knuddeln!“
Sofort ließ er seinen Worten Taten folgen und umarmte mich ausgelassen.
„Ähm. Entschuldigung? Könntest du uns vielleicht sagen, wo die Gefühlskatze ist?“, mit diesen Worten kam Pringels auch auf den übertrieben grünen Rasen.
„Natürlich! Das letzte Mal habe ich sie auf der Tanzlichtung gesehen! Ich bringe euch gerne hin, wenn ihr wollt“, gab uns der Kater freundlich Auskunft.
Das war ja echt leicht gewesen! Dann mussten wir uns auch gar nicht unter Druck setzen und alles total gehetzt absuchen! Wir konnten uns einfach ein bisschen entspannen und Spaß haben!
Ich wusste gar nicht, warum wir uns vorher so einen Stress gemacht hatten! Man musste das Leben doch genießen und in diesen Welten gab es so wunderbare Dinge zu sehen!
Tief atmete ich die frische Luft ein und dabei fühlte ich mich so frei und unbekümmert.
Hier war alles so locker-leicht. Das war so ein extremer Unterschied zu all den anderen Welten, wo alles gefährlich und deprimiert gewesen war.
Diese Leichtigkeit tat so gut!
Wie von selbst fing ich an durch das Gras zu hopsen. Sorglos lachte Waffles auf und ließ sich in das strahlende Grün fallen.
Schnurrend rollte sie sich hin und her. „Hier ist es wirklich wunderschön!“, schwärmte Pringels und hob ihr Gesicht zur lachenden Sonne.
„Ich wünschte Edda könnte auch hier sein“, traurig ließ Fenri ihren Schwanz hängen.
„Oh! Ich seh schon. Du brauchst Zeit für dich.
Ich zeig dir den Weg zum Kissenberg! Da kannst du alles rauslassen! Komm!“,
verständnisvoll legte unser aufgedrehter Führer ihr einen Arm um die Schultern und änderte die Richtung.
Neugierig hüpfte ich ihnen hinterher. Ein Kissenberg klang toll! Und alles raus zu lassen klang auch toll! So frei! Alles war frei!
Juhuuu! Da war eine Pusteblume!
Ausgelassen sprang ich direkt vor sie und kauerte mich dann auf den Boden, als wäre
sie ein Beutetier. Dann pustete ich die kleinen Schirmchen alle auf einmal weg. Hah!
Jetzt durfte ich mir etwas wünschen! Fest kniff ich meine Augen zusammen und wünschte mir, dass wir nie wieder hier weg mussten.
„Was hast du dir gewünscht?“, wollte Waffles aufgekratzt von mir wissen und sprang mit so viel Wucht auf mich, dass wir beide ein Stück über die weiche Wiese kullerten. „Das darf ich doch nicht sagen! Ansonsten wird es nicht wahr!“, erklärte ich ihr lachend.
„Ich will auch Wünsche pusten!“, ausgelassen sprintete Pringels zur nächsten Pusteblume und blies die Schirmchen weg, alle bis auf einen.
„AHHHH!“, schrie sie überdreht und schlug mit ihren Pfoten wild auf die kleine Pflanze ein.
„Emotionen werden hier oft verstärkt. Am Anfang ist das ungewohnt, aber man findet schnell sein Gleichgewicht wieder“, versicherte uns der rote Kater strahlend.
„Wie heißt du überhaupt?“, erkundigte ich mich jetzt auch einmal. Irgendwie hatte ich da gar nicht dran gedacht. Alles war so selbstverständlich gewesen…
„Ich heiße Ruby. Wie ein Rubin, wegen meinem Fell“, stellte sich unser Wegführer ganz stolz vor.
„Ich heiße Chio… Einfach nur Chio“, mein Name hatte keine besonderen Bedeutungen mit der ich angeben könnte.
„Ich bin Pringels“, machte meine Freundin von der Sommerinsel weiter.
„Und ich bin Waffles. Ich esse auch gerne Waffeln, aber davon kommt mein Name nicht“, lieb grinste die schottische Faltohrkatze.
„Fenri“, blieb die Walkatze wortkarg.
Wenn hier alle Gefühle verstärkt wurden, wurde ja auch ihre Traurigkeit schlimmer. Die Arme! Ich hatte das unglaubliche Bedürfnis sie zu umarmen und das machte ich auch sofort.