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Wir standen schon fast am Ende unserer Reise. Nur noch eine Zutat fehlte und die gab es in Pringels Heimat, unserem letzten Ziel: der Sommerinsel. Dummerweise hatten wir auf der Herbstinsel einen Absturz gehabt und durch die extreme Wetterlage auf der Sommerinsel fiel es uns enorm schwer uns zu orientieren. Wie sollten wir hier nur wieder raus finden? Und danach noch zur Hauptinsel, um alle Bestandteile zu verbinden?
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Seitenzahl: 52
Wilma Müller, geboren 2003, ist noch Schülerin an einem Gymnasium. Mit 13 Jahren begann sie ihre Ideen zu Papier zu bringen. 2019 wurde ihr erster Fantasy-Roman „Aufgelöst – Hinterm Nebel liegt die Wahrheit“ veröffentlicht. „Bougoslavien – Durch den Monsun“ ist nun der fünfte Band einer Kinderbuch-Reihe.
Für Snoopy –
Die gutherzige Katze mit dem Grisgram-Blick
Die verschwundene Insel
Katzen in Seenot
Die Karawane zieht weiter
Querfeldein
Modell stehen
The cats are back in town
Vom Blitz getroffen
Streng geheim!
Juhu! Ich bin Chio und gerade wurden meine besten Freundinnen Pringels, Waffles und ich von einem ganzen Schwarm Meerjungkatzen über das Meer gezogen. Das war echt ein atemberaubendes Gefühl! Es fühlte sich an wie die pure Freiheit, als der Fahrtwind mein Fell aufbauschte und Wasser neben unserem Schiff hochspritzte.
Na ja, eigentlich war es ja gar kein richtiges Schiff, ursprünglich war es nämlich der Flieger von Snoopy, dem Papa von Waffles. Aber dann hatten wir auf der Herbstinsel eine Bruchlandung hingelegt. Die Katzen aus der Baumhaus-Siedlung (da hatte ich früher gewohnt) hatten den roten Baron wieder repariert, allerdings bestand er jetzt größtenteils aus Holz. Deswegen schwamm er auch so gut.
Mit diesem Meerjungkatzen-Antrieb kamen wir echt gut voran und das war auch notwendig. Auf den Jahreszeiten-Inseln war das Wetter völlig außer Kontrolle und ich machte mir Sorgen, dass es womöglich noch schlimmer wurde, wenn wir zu lange brauchten. Wir mussten es einfach schaffen! Ohne all die Verantwortung wäre diese Reise richtig schön gewesen. Ich hatte zwei super tolle Freundinnen gefunden und so viele nette Katzen kennengelernt.
In letzter Zeit war ich echt rum gekommen. Zurück auf dem WWBK-Internat hätte ich ordentlich was zu erzählen… nein, WIR hätten ordentlich was zu erzählen. Waffles, Pringels und ich waren ein Team und zwar ein katzenstarkes!
Weil mir gerade danach war, legte ich eine Pfote um jede meiner Freundinnen und schnurrte glücklich. Ich konnte es nur immer wieder sagen: Freundinnen zu haben war einfach wundervoll!
Dann erreichten wir die Sommerinsel oder zumindest vermutete ich, dass sich an dieser Stelle die Sommerinsel befand.
Eigentlich sah man nur einen Berg aus dunklen Wolken aus dem es wie in Strömen regnete. Durch diesen Regenschleier konnte man rein gar nichts sehen, es war einfach nur dunkel… und nass.
Pringels sah ganz besorgt und verzweifelt aus. Verständnisvoll rieb ich meinen Kopf an ihrer Schulter. Ich wusste noch ganz genau wie ich mich gefühlt hatte, als ich die von heftigen Stürmen heimgesuchte Herbstinsel – mein Zuhause – gesehen hatte.
Dankbar schnurrte Pringels, auch wenn sie die Augen nicht von den Regenwolken lassen konnte.
Auch einige der Meerjungkatzen fingen an, verwirrt miteinander zu tuscheln und wir wurden langsamer.
Schließlich, als wir schon fast zum Stehen gekommen waren, sprang Aqua wieder auf die Nase des roten Barons.
„Wie es aussieht wütet ein richtiger Monsun auf der Sommerinsel. Trotzdem können wir euch nur bis zum Strand bringen. Es ist für uns zu gefährlich über die Insel zu schwimmen, wir könnten an einen Ort mit Niedrigwasser kommen oder sonst irgendwie vom Meer abgeschnitten werden“, erklärte uns die Meerjungkatze mit hängendem Kopf.
„Das ist in Ordnung. Wir verstehen das“, meinte Waffles und legte ihr kurz die flauschige Pfote auf die klitschnasse Schulter.
Sofort musste ich an Shakira denken, eine Meerjungkatze, die auf der Frühlingsinsel von der Kälte überrascht worden war und nicht mehr zu ihrer Familie und ihren Freunden gekonnt hatte. Unter keinen Umständen durfte das auch diesen netten Meerjungkatzen passieren! Erleichtert lächelte Aqua und tauchte ins Wasser zurück.
Danach ging es wieder volle Kraft voraus auf die verschwundene Insel zu.
Am Rand des Monsuns ließ uns der hilfreiche Schwarm Meerjungkatzen dann wieder alleine.
Wie immer war es nicht schön sich verabschieden zu müssen, besonders weil ich das in letzter Zeit ständig gemacht hatte!
Zum Glück blieben Pringels und Waffles bei mir. Zusammen würden wir das schon durchstehen… irgendwie.
Zwar hatte ich nichts gegen Wasser, aber wie so ziemlich alle Katzen war ich kein großer Fan von Nässe.
Besonders meine Freude durch einen riesigen Regenschauer zu rudern hielt sich echt in Grenzen.
Pringels und Waffles sahen allerdings noch verlorener aus.
Von uns war ich die Einzige, die überhaupt schwimmen konnte. Ihnen machte das ganze wahrscheinlich Angst, was ja auch verständlich war. Jede von uns holte ein Brett vom Dach des roten Barons und fing an kräftig zu paddeln.
Waffles hatte vor Widerwillen das Fell ein wenig gesträubt und Pringels rutschte ein kleines Fauchen raus, als der Regen anfing laut auf die Nase unseres Schiffs zu prasseln.
Ein bisschen Sprühregen bekamen wir jetzt schon ab. Aber das war nichts im Vergleich zu dem, was uns erwartete als wir wirklich unter der Regenwolke ankamen.
Innerhalb von Sekunden war ich völlig durchnässt, mein Fell klebte an mir und ich fühlte mich richtig elend.
Trotz meiner guten Katzenaugen konnte ich gerade noch die Spitze des roten Barons sehen, sonst nichts.
Sehr schnell hatten wir jegliche Orientierung verloren. Ruderten wir womöglich im Kreis? Und wo war die Sommerinsel hin?
Hier war weit und breit nichts, was auch nur ansatzweise Land ähnelte!
Es war als wäre Pringels‘ Heimat einfach so verschwunden!
Aber wie sollte das gehen? Ziellos tauchten wir die Bretter immer wieder ins Wasser und paddelten durch den Monsun.
Niemand von uns wusste, woher wir in diesem schrecklichen Regen ein Tribut für Sonnenlicht bekommen sollten und noch viel weniger wussten wir, wo wir überhaupt waren.
Es war also kein besonders schönes Erlebnis.
Dann tauchte wie aus dem Nichts neben uns etwas auf.
Sofort hielten wir an und schauten nach, was das für ein Ding war.
Nachdem wir es kurz inspiziert hatten, stellte es sich heraus, dass wir die Spitze eines hohen Kirschbaums gefunden hatten.
Um die Sommerinsel stand es wohl schlimmer als gedacht. Fast alles war wegen dem heftigen Monsun überschwemmt! Wie sollte man hier irgendetwas finden?!
Wir waren so deprimiert von all dem Grau und Schwarz hier und vor allem wegen dieser schrecklichen Nässe, dass wir nicht einmal ein paar der roten Kirschen naschten und uns stattdessen im Inneren des roten Barons verkrochen.
Nachdem wir eine Zeit lang so niedergeschlagen auf unseren bequemen