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Unerwartet hatten Pringels, Waffles und ich eine neue Freundin gefunden: Charlie, die Pitbulldame. Gemeinsam hatten wir eine echte Chance an die Zutaten ranzukommen! Doch schon wieder lief alles anders als geplant und plötzlich waren wir auf dem Dorf und unsere einzige Hilfe war eine Herde vorwitziger Kühe. Oh je. Das konnte ja nur chaotisch werden...
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Seitenzahl: 56
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Wilma Müller, geboren 2003, ist noch Schülerin an einem Gymnasium. Mit 13 Jahren begann sie ihre Ideen zu Papier zu bringen. 2019 wurde ihr erster Fantasy-Roman „Aufgelöst – Hinterm Nebel liegt die Wahrheit“ veröffentlicht. „Bougoslavien – Die Kühe sind los“ ist nun der neunte Band einer Kinderbuch-Reihe.
Für Boomer – Den Menschenskeptiker schlechthin
Kapitel 1: Zuckerwattediebstahl
Kapitel 2: Jahrmarktsbesuch mit Folgen
Kapitel 3: Umzug
Kapitel 4: Baldrian und Schweinenasen
Kapitel 5: Eine Kuh macht Muh, viele Kühe machen Mühe
Kapitel 6: Die Suche nach der Nadel im Heuhaufen
Kapitel 7: Tag der Verliebten
Auf in ein neues Abenteuer!
Für alle, die noch nichts von mir gehört haben, ich bin Chio und ich habe zwei fabelhafte Freundinnen: Pringels und Waffles. Mit ihnen bin ich gerade in der Menschenwelt, um ein Gegenmittel für die böse Blume zusammenzubrauen.
Denn diese schreckliche Pflanze war dabei ganz Bougoslavien zu infizieren!
Und wieder hatte uns die Orakelkatze nur Andeutungen für die Zutatenliste gegeben!
Zum Glück waren wir nicht ganz alleine in dieser fremden Welt.
Pitbull Charlie half uns klarzukommen und sie hatte sogar schon eine Idee von der ersten Zutat: Zuckerwatte.
Praktischerweise war heute eine Kirmes in der Großstadt und da gab es immer Massen von dieser zuckrigen Leckerei.
Es war also naheliegend dahin zu gehen, bevor die Festivitäten vorbei waren und es somit viel schwerer werden würde an Zuckerwatte dran zu kommen.
Nachdem wir eine Mülltonnen-Mahlzeit genossen und eine Tasche aus Stofffetzen gebastelt hatten, war es schließlich Pringels, die das nächst logische ansprach: „Sollen wir gleich vielleicht mal zu diesem Jahrmarkt gehen? Nicht, dass wir am Ende diese Chance, einfach an Zuckerwatte zu kommen, verpassen.“
„Klar. Ich bring euch hin“, war unsere hündische Freundin sofort einverstanden.
In der Abenddämmerung und mit unserer Notfalltasche 2.0 machten wir uns auf den Weg zur Kirmes.
Die Straßenlaternen waren schon angegangen und bunte Leuchtreklamen strahlten um die Wette.
Mimi hatte uns mal erzählt, dass die großen Städte niemals schliefen. Damals hatte ich nicht wirklich verstanden, was sie meinte, aber jetzt war es mir klar. Hier wurde es nie richtig dunkel, hier war immer was los.
Schon von Weitem war der Jahrmarkt zu hören mit seiner lauten Musik und den freudig rufenden Kinderstimmen.
Obwohl es schon abends war, gingen immer noch Menschen in Richtung buntes Treiben.
Endlich hatten wir den Jahrmarkt erreicht und ich wusste nicht, wo ich zuerst hingucken sollte. Es gab jede Menge Stände, wo man Waffeln, kandierte Äpfel, Bonbons, Popcorn, Zuckerwatte und noch viel mehr Leckereien kaufen konnte.
Außerdem waren super viele Fahrgeschäfte aufgebaut. Man konnte Autoscooter oder Kettenkarussell fahren. Auch Schiffschaukeln waren da und sogar ein kleines Riesenrad!
Natürlich gab es dabei auch einige Stände, bei denen man etwas gewinnen konnte, entweder durch Schießen oder Dosenwerfen oder Losekaufen.
Überall liefen Menschen rum, Erwachsene und Kinder. Alles war voll chaotisch und strahlte so eine ausgelassene, fröhliche Atmosphäre aus.
Man bekam richtig Lust auch auf eins der Fahrgeschäfte zu steigen oder sich mit Süßigkeiten voll zu stopfen, oder beides.
Aber wir waren ja aus einem bestimmten Grund hier.
„Wie kommen wir an die Zuckerwatte ran? Einfach fragen geht ja schlecht“, überlegte Pringels. „Klauen ist auch ein bisschen schwer. Es wird ja immer frisch zubereitet und direkt übergeben“, dachte auch Waffles nach.
„Wir könnten es selbst machen“, schlug ich spontan vor.
„Ja, gar keine so schlechte Idee…“, sagte die Sommerkatze bedächtig nickend.
„Allerdings müssen wir den Verkäufer ablenken“, gab die schottische Faltohrkatze zu bedenken.
„Und ihr müsst aufpassen, dass euch keine Menschen dabei sehen. Es würde ihr Verständnis weit übersteigen, wenn drei Kätzchen Zuckerwatte machen“, wandte Charlie ernst ein.
„Wir brauchen einen Plan“, fasste Pringels zusammen.
Ein paar Minuten lang tüftelten wir eine idiotensichere Vorgehensweise aus.
Dann waren wir bereit für den Überfall und jeder nahm seine Position ein.
Ich sollte die Sicherung der Stoffüberdachung des Zuckerwattestandes lockern, damit sie runterklappte und die Sicht auf uns versperrte. Währenddessen pirschte sich Charlie von der einen Seite an, um die Ablenkung zu spielen und Waffles und Pringels kamen klamm heimlich von der andere Seite, um die Zuckerwattemaschine zu übernehmen.
Gebannt wartete ich auf mein Zeichen.
Charlie bellte dreimal kurz und kam angerannt. Es war so weit! Zielsicher schnappte sie sich die Kasse des Zuckerwatteverkäufers und sprintete damit weg.
„Hey! Komm zurück, du doofer Köter!“, schrie der Mann aufgebracht und machte sich an die Verfolgung. Das war mein Stichwort.
Pringels machte die Sicherung auf, zum Runterklappen brauchte die Markise nur noch einen kleinen Schups.
Also sprang ich elegant drauf und rutschte über den rot weiß gestreiften Stoff runter. Schon waren wir vor den Blicken der Jahrmarktsbesucher verborgen.
Waffles hatte sich schon einen Holzstiel geschnappt und war auf die Zuckerwattemaschine gekrabbelt.
„Bist du auch sicher bei dem was du da tust?“, wollte Pringels gerade ein wenig besorgt wissen. „Klar. Zu Hause haben wir unsere eigene kleine Zuckerwattemaschine. Das hier ist nur ein paar Nummern größer“, antwortete meine flauschige Freundin selbstsicher.
Fachmännisch drehte Waffles den Holzstab zwischen den Pfoten und bewegte ihn gleichzeitig kreisförmig durch diese Schüssel aus der man irgendwie Zuckerwatte zaubern konnte. Wie das ging, verstand ich ja nicht so wirklich.
Aber bei Waffles klappte es auf jeden Fall.
Um den Holzstiel hatte sich schon eine beachtliche Menge rosa Zuckerwatte angesammelt. Faszinierend.
Schließlich entschied die Stadtkatze, dass die Portion groß genug war (die Zuckerwatte am Stab war doppelt so groß wie Waffles Kopf!).
„Könnt ihr es fangen?“, fragte sie nach unten. „Natürlich“, sagte ich und machte mich bereit auf die gigantische Menge rosa Wolke der Freude, wenn man es so ausdrücken will, wie die Orakelkatze.
„Kalorienbombe kommt!“, rief Waffles und ließ die selbst gemachte Leckerei runterfallen. Ohne Schwierigkeiten fing ich es auf. Hmmmm, es sah so lecker aus… Ich musste mich echt zusammenreißen nicht reinzubeißen.
„In Ordnung. Jetzt komm ich“, verkündete die schottische Faltohrkatze und machte einen kleinen Schritt nach hinten, um besser abspringen zu können. Doch dabei trat sie in diese Schüssel der Zuckerwattemaschine und rutschte aus.
Mit einem überraschten „Mau!“ fiel sie rein!
„Waffles!“, schrien meine Freundin und ich gleichzeitig und mir wäre vor Schreck fast die schöne Zuckerwatte aus den Pfoten gefallen.
„Alles gut“, gab Waffles jedoch schon im nächsten Moment Entwarnung. Etwas schwerfällig krabbelte sie wieder aus der Maschine und in ihrem weißen Fell hingen Fäden von rosa Zuckerwatte.
„Was ist denn mit der Markise los?!“, hörten wir die gereizte Stimme des Zuckerwatteverkäufers.
Anscheinend hatte er Charlie die Kasse wieder abgeholt. In diesem Augenblick dachten meine Freundinnen und ich das gleiche: Schnell weg hier.
Eilig sprang Waffles runter und dieses Mal klappte es. Hastig machten wir drei uns aus dem Staub. Und das gerade noch rechtzeitig. Eine Sekunde später und er hätte uns gesehen.