Chefarzt Dr. Holl 1990 - Marlene Menzel - E-Book

Chefarzt Dr. Holl 1990 E-Book

Marlene Menzel

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Beschreibung

Über München tobt ein heftiger Gewittersturm. Viele Verletzte werden in die Berling-Klinik eingeliefert. Dr. Stefan Holl und sein Team haben alle Hände voll zu tun. So auch Krankenschwester Lena, die inmitten der Hektik auf den herzkranken Alex trifft. Der junge Mann ist in der Klinik, weil ihm ein Spenderherz transplantiert werden soll. Zwischen dem Patienten und der Krankenschwester entsteht ein magischer Moment. Die Funken sprühen.
Dann ist plötzlich alles dunkel. Ein Stromausfall in einem Krankenhaus, in dem zahlreiche Menschen auf lebenserhaltende Maschinen angewiesen sind! Eine Katastrophe bahnt sich an ...

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Inhalt

Cover

Blackout in der Berling-Klinik

Vorschau

Impressum

Blackout in der Berling-Klinik

Ärzte, Schwestern und Patienten erleben eine dramatische Nacht

Von Marlene Menzel

Über München tobt ein heftiger Gewittersturm. Viele Verletzte werden in die Berling-Klinik eingeliefert. Dr. Stefan Holl und sein Team haben alle Hände voll zu tun. So auch Krankenschwester Lena, die inmitten der Hektik auf den herzkranken Alex trifft. Der junge Mann ist in der Klinik, weil ihm ein Spenderherz transplantiert werden soll. Zwischen dem Patienten und der Krankenschwester entsteht ein magischer Moment.

Dann ist plötzlich alles dunkel. Ein Stromausfall in einem Krankenhaus, in dem zahlreiche Menschen auf lebenserhaltende Maschinen angewiesen sind! Eine Katastrophe bahnt sich an ...

Lena saß im Schwesternzimmer über den prüfungsrelevanten Kapiteln für das Fachabitur, als der erste Donner zu hören war. Leise und in weiter Ferne, aber dennoch grollend und Unheil verkündend.

»Im Wetterbericht haben sie gesagt, dass der Sturm an uns vorbeizieht«, sagte ihre Kollegin Nina von der Chirurgie und biss beherzt in einen Apfel. »Wir haben wahrscheinlich Glück.«

»Dann wollen wir mal hoffen, dass es dabei bleibt«, murmelte Lena besorgt.

Sie wollte nach der Schicht eigentlich noch einkaufen, aber ohne eigenes Auto würde das eine nasse Angelegenheit werden.

Nina ging wieder an die Arbeit, und Lena nutzte den Moment der Stille für ihren Lernstoff. Lange hatte sie davon geträumt, auf eigenen Beinen zu stehen und sich nichts mehr vorschreiben zu lassen. Nun nahm sie ihr Fachabitur endlich in Angriff und ihre Zukunft damit selbst in die Hand.

Die ersten Regentropfen prallten auf die Fensterscheibe. Lena fühlte sich in der Berling-Klinik am Englischen Garten mehr als beschützt vor Wind und Wetter. Am Abend würde sie dann in den wohlverdienten Feierabend gehen und mit dem Bus in ihre Single-Wohnung am anderen Ende der Stadt fahren.

Lena hatte sich noch nie so frei in ihrem Leben gefühlt wie an dem Tag, an dem sie die Schlüssel überreicht bekommen hatte. Die Sorgen waren auf einmal nichtig gewesen, und ihr schlechtes Gewissen gegenüber Enrico war endlich verpufft. Die Zeit mit ihm fühlte sich weit entfernt an, obwohl zwischen ihrer Trennung und dem heutigen Tag kaum mehr als ein halbes Jahr lag.

Lena atmete aus und schloss die Augen für einen Moment. Sie hatte genug gelernt. Nun war es an der Zeit, sich auszuruhen, um die zweite Hälfte ihrer Schicht genauso gut hinter sich zu bringen wie die erste.

»Schwester Lena?«, fragte eine bekannte Stimme in ihrem Rücken.

Sie klappte das Buch zu. »Doktor Holl, wie kann ich Ihnen helfen?«

Lena war bewusst, dass der Chefarzt sie nicht ohne Grund im Schwesternzimmer aufsuchte. Sicher musste sie ihre Pause wieder einmal verkürzen und irgendwo aushelfen. Das kam immer wieder vor. Sie liebte ihre Arbeit in der Klinik, auch wenn sie sie auslaugte. Lena hatte hier das Gefühl, wirklich gebraucht zu werden und etwas zu schaffen, was von großer Bedeutung war. Sie hatte sich gleich zu Beginn gut aufgehoben gefühlt.

»Ich muss dich leider aus deiner Pause reißen. Doktor Cohn braucht uns auf der Inneren. Heute ist da die Hölle los.« Er strich sich durch die dunklen Haare und lächelte aufmunternd. »Ich selbst werde ebenfalls aushelfen.«

»Sind Sie denn in der Gynäkologie bereits fertig?« Lena biss sich auf die Zunge. Sie sollte nicht so mit ihrem Vorgesetzten reden. Er wusste sicher, was er tat. »Tut mir leid, das klang kontrollierend.«

Dr. Holl winkte lächelnd ab. »Aber nein. Ich bin froh, wenn jeder an jeden denkt. Ich konnte mich mit einem guten Gewissen verabschieden. Man braucht uns beide nun in Doktor Cohns Team. Du wirst bitte Doktor Neuhaus zur Hand gehen.«

»Alles klar, ich komme sofort.«

Der Chefarzt verschwand, während Lena zusammenräumte und ihre Tasche wieder im Spind verstaute. Dann wusch sie sich die Hände, desinfizierte sie und streifte sich einen frischen Schwesternkittel über.

Sie fand Dr. Ella Neuhaus bei einem Patienten. Die Assistenzärztin führte das Gespräch in Ruhe zu Ende. Das ging vor. Lena störte sie nicht dabei und hielt sich im Hintergrund.

Als sie wieder auf dem Gang waren, lächelte die Ärztin erleichtert. »Danke, dass du hier bist, Lena. Wir haben alle Hände voll zu tun. Es wurden allein heute fünf neue Patienten eingeliefert. Wir wissen kaum, wohin mit ihnen. Wenn das so weitergeht, müssen wir Patienten abweisen. Selbst der Chef hilft nach Leibeskräften mit.«

»Was kann ich tun?«

Sie drückte Lena ein Tablet in die Hand. »Darauf ist eine Liste mit Zimmernummern und Patientennamen. Bei allen bitte Blutdruck, Puls und Fieber messen. Danach müssen auf Zimmer 1626 noch eine Infusion gelegt und auf Zimmer 1633 Medikamente für den Abend verabreicht werden. Steht alles im Protokoll. Halte dich einfach an die Liste.« Die energiegeladene Assistenzärztin sprach so schnell, dass Lena kaum mitkam.

Sie kannte Dr. Neuhaus als überaus kompetent, engagiert und lebensfroh. Und das, obwohl sie das Schicksal einer unglücklichen Beziehung teilten, wie im Schwesternzimmer getratscht wurde. Dr. Neuhaus hatte bereits eine Ehe hinter sich, während Lena nie verheiratet gewesen war – zum Glück.

Am Anfang war sie so verliebt in Enrico gewesen, dass sie die rosarote Brille beinahe zur Eheschließung getrieben hätte. Sie war heilfroh, dass immer etwas dazwischengekommen war.

Lena schüttelte die Gedanken an Enrico ab. Er gehörte der Vergangenheit an. Nun gab es bloß noch die Zukunft für sie.

Lena arbeitete nach bestem Wissen und Gewissen. Sie war freundlich, selbst wenn sich die Patienten scheußlich verhielten. Schmerz und Sorgen machten Menschen häufig zu kleinen Monstern. Lena war dazu da, dass es ihnen wieder besser ging und ihre Freude zurückkehrte. Ein Lächeln war Lohn genug für sie und konnte selbst den anstrengendsten Tag aufhellen. Und dann gab es noch die Patienten, die sich freuten, mit jemandem zu reden. Lena nahm sich Zeit für jeden von ihnen, wenn es nur irgendwie möglich war.

Sie traf auf dem Gang ein paarmal auf Dr. Kaiser und Dr. Holl, die im Team arbeiteten, wie es die Ärzte in der Berling-Klinik gemeinhin taten. Hier unterstützte man einander, ganz gleich, von welcher Station man kam.

Lena hätte beinahe wehmütig geseufzt. Sie wollte selbst schon Ärztin sein, statt sich bloß um die Medikamentenausgabe, ein paar Tests hier und eine Spritze da zu kümmern. Doch zuerst musste ihr nachgeholtes Abitur her. Danach würde sie studieren und ihre Facharztausbildung absolvieren. Das würde Jahre dauern. Aber Lena war bereit, diesen beschwerlichen Weg zu gehen, um ihren Traum zu leben, den sie durch Enrico beinahe verloren hatte.

Der Regen nahm zu, und der Himmel hatte sich verdunkelt. Die dichte Wolkendecke ließ sie frösteln. Ein schweres Sommergewitter steuerte geradewegs auf sie zu. Lena mochte Stürme schon seit ihrer Kindheit nicht. Sie griff an die goldene Kette um ihren Hals und spielte nervös damit.

Als sie aufsah, bemerkte sie, dass sie sich nicht mehr in ihrer Abteilung aufhielt. Sie hatte wohl etwas zu viel vor sich hin geträumt. Schnell kehrte sie um und stieß hart gegen eine große Gestalt.

***

Alex blieb die Luft weg. Es dauerte einen Moment, bis er sich fing und die schöne Krankenschwester mit den großen roten Locken und den aufmerksamen blauen Augen bemerkte.

»Haben Sie sich verletzt? Alles gut?«, fragte er besorgt und fasste sie sanft bei den Armen.

Sie schien einen Moment irritiert, dann sah sie auf. Der helle Blitz, der über den Himmel bis zur Erde zuckte, war nichts im Gegensatz zu dem, welcher ihn selbst traf. Diese Augen sind eine Sünde wert ...

»Lena Vogelsang«, stellte sie sich hastig vor. »Ich bin Krankenschwester auf der Chirurgie, helfe aber momentan auf der Inneren aus.«

»Alex Böttner. Ich bin Patient, wie Sie unschwer erkennen können.« Er lächelte aufgeschlossen. Ihm entging ihr kurzer Blick auf seinen rollenden Begleiter nicht. »Fragen Sie ruhig, wenn Sie wollen. Ich bin ein offenes Buch. So oft, wie ich auf einem Operationstisch lag, wortwörtlich.«

Lena schien irritiert, weil er grinste, aber sie lächelte zurück. Nicht jeder verstand, dass sich Alex von diesen Dingen nicht einschüchtern ließ. Er war weder depressiv noch suizidgefährdet. Alex liebte das Leben, aber wenn es vorbei war, war es eben vorbei.

»Sie haben ein Herzleiden, Herr Böttner?«

Sie verfielen in ein lockeres Gespräch über seinen angeborenen Herzfehler, der nun dafür sorgte, dass er auf ein Spenderorgan angewiesen war.

»So lange laufe ich mit einer Pumpe auf Rädern herum, die an mein Herz angeschlossen ist und mich vor dem Tod bewahrt.«

»Nicht jeder geht so locker damit um. Dieses Schicksal ist sicher nicht einfach.« Sie zeigte sich mitfühlend. Diese Reaktion kannte er bereits.

Alex winkte ab. »Ich nehme mein Dasein, wie es kommt. Und bis jetzt hatte ich eine tolle Zeit mit vielen Freunden, einer liebenden Familie, lustigen Geschichten, meiner ersten großen Liebe ... Was will man mehr?«

Lena musste sich sichtlich fangen. Vermutlich traf es sie, dass sein junges Leben eventuell bald endete. Immerhin waren sie ungefähr im selben Alter. Und mit Anfang dreißig sollte eigentlich niemand ans Sterben denken.

»Sind Sie zum Check-up hier?«, fragte sie und überspielte damit ihren Kummer.

Alex war gerührt. Sie kannten sich nicht, aber sofort spürte er ein zartes Band zwischen ihnen. Seine Finger prickelten noch immer von ihrer Berührung, und sein Herz arbeitete gefährlich auf Hochtouren, wenn er ihr in die schönen blauen Augen sah.

Sie gingen ein Stück gemeinsam in die Richtung, aus der sie gekommen war. Alex stützte sich auf den Griff seiner Herzmaschine. Er stellte sich gern vor, dass er bloß einen Trolley neben sich herschob und gerade dabei war, in den Urlaub zu fliegen. Erst danach holte ihn die harte Realität wieder ein.

Es blitzte und donnerte nun häufiger. Dicke Regentropfen trommelten gegen die Fenster und sorgten für ohrenbetäubenden Lärm auf den Fluren.

»Nicht nur zum Check-up«, erklärte er. »Natürlich werde ich untersucht. Auch mein Freund hier«, er deutete auf seine Maschine, »wird noch einmal geölt.« Lena erwiderte sein Lächeln. »Aber eigentlich bin ich heute Nacht in der Klinik, um mein Leben zurückzuholen.«

»Zurückholen? Was meinen Sie damit?«

Alex hielt inne. Er durfte sich nicht zu weit wegbewegen und blieb vor der Tür zur Inneren stehen, durch die Lena gleich treten würde. In seinen Augen kitzelten Tränen des Glücks, wie immer, wenn er seine Geschichte erzählte.

»Ich bekomme heute Nacht mein Spenderherz.«

»Das ist wirklich toll!«, rief sie überschwänglich und packte seinen Arm. »Ich freue mich für dich, dass du dich bald von der Liste streichen lassen kannst. So viel Glück hat nicht jeder.«

Er nickte, aber er kannte die Risiken. Das Organ könnte vom Körper abgestoßen werden, oder er überstand die gefährliche Operation nicht und starb dabei. Dennoch sah er positiv in die Zukunft. Eine bessere Chance als ein Spenderherz hatte er nicht. Alex musste sie ergreifen und es probieren, sonst blieben ihm nur noch wenige Jahre.

Er blickte zu Boden. »Ich freue mich auch. Mir gefällt nur der Gedanke nicht, dass jemand dafür gestorben ist. Ein Motorradfahrer, kaum älter als ich. Seine Familie betrauert ihn gerade, und schon schlägt sein Herz in einem anderen. Das ist gruselig und gleichzeitig tröstend.«

Lena lächelte sanft. »Ich weiß, was du meinst, Alex. Man bekommt automatisch dieses schlechte Gewissen. Das haben viele Patienten kurz vor dem Eingriff. Aber lass dir gesagt sein: Er wäre sowieso gestorben. Dass er seine Organe spendet, bedeutet, dass er will, dass du und andere leben.«

Alex ließ den Blick schweifen und nickte dann. »Du hast recht. Vielleicht ist es sogar tröstend für die Trauernden, dass ein Teil von ihm weiterlebt.« Plötzlich bekam sein Gesicht einen schelmischen Ausdruck. »Darf ich dich jetzt eigentlich auch Lena nennen?«

Erst dann bemerkte sie, dass sie auf einmal begonnen hatte, ihn zu duzen. »O Gott, ist mir das peinlich! Tut mir leid.« Sie barg das Gesicht in den Händen.

»Vor mir braucht dir gar nichts peinlich zu sein. Ich bin Alex für dich. Schön, dich kennenzulernen, Lena. Vielleicht sehen wir uns später wieder. Ich bleibe, wie gesagt, noch eine Weile.«

Lena machte ein zerknirschtes Gesicht. »Ich habe bald Feierabend. Die Nachtschicht übernimmt jemand anderes. Aber ich wünsche dir viel Glück für deine Operation. Du bist in einer der besten Kliniken des Landes. Kardiologie und Chirurgie sind technisch auf dem neuesten Stand und das Ärzteteam bestens geschult.«

»Danke, Lena.«

Sie lächelte ihn ein letztes Mal an, ehe sie sich abwandte. Alex hatte das Gefühl, dass sie sich losreißen musste. Als ein weiterer Blitz, gefolgt von einem lauten Donnern, über der Klinik niederging, sahen beide besorgt aus dem Fenster.

»Ich denke nicht, dass du hier so schnell wegkommst«, meinte Alex. »Im Radio haben sie vor diesem Sturm gewarnt. Er soll der heftigste der letzten zwanzig Jahre sein.«

»Mist, dabei wollte ich heute noch einkaufen«, murmelte sie mehr zu sich selbst. »Das kann ich dann wohl vergessen.«

Ihre Blicke verhakten sich. Sofort fühlte Alex das Kribbeln, diesmal mitten in seinem Bauch, als würden dort Schmetterlinge umherfliegen. Als ein weiterer Blitz Lenas Augen erhellte, war es um ihn geschehen. Er hatte sich auf den ersten Blick in diese Frau verliebt. Das wurde ihm jetzt bewusst.

Besser mit einem Glücksgefühl von dieser Welt verschwinden als ohne, dachte er selig lächelnd.

Alex war froh, dass er ihr begegnet war. Mit ihrem Gesicht vor Augen würde er nachher in die Narkose gehen, schwor er sich.

***

Ein flaues Gefühl setzte sich in Lenas Magen fest. Was, wenn sie Alex nie mehr wiedersah? Das könnte das letzte Gespräch mit diesem tollen Mann gewesen sein.

Sie mochte seine lockere Art, mit seinem Schicksal umzugehen. Ganz anders als sie.

Lena dachte die restliche Schicht an seine rabenschwarzen Haare und die fast silbergrauen Augen. Er hatte einen akkurat rasierten Bart und war leicht trainiert. Alex ließ sich trotz seiner Diagnose nicht gehen, sondern achtete auf seine äußere Erscheinung. Das imponierte Lena noch mehr, die sich nach der schwierigen Trennung von Enrico lieber mit der Chipstüte vor dem Fernseher verkrochen hatte, statt das Leben am Schopf zu packen und weiterzumachen. Es hatte eine Weile gedauert, bis sie aufgewacht war.

Sie nahm ihr Handy aus dem Spind und checkte die Nachrichten, insbesondere den Wetterbericht für ihren Standort.

»Verflucht!«, rief sie etwas zu laut. »Das hat mir gerade noch gefehlt!«

»Was meinst du?«, wollte Nina wissen, die in diesem Moment die Umkleide betrat. »Den Sturm? Ja, da haben sich die Wetterfrösche wohl redlich geirrt.« Sie zuckte mit den Schultern. »Wir können nichts daran ändern. Sieht wohl so aus, als würden wir noch eine Weile hierbleiben. Ich habe auch kein Auto, und die Busse fahren schon jetzt unregelmäßig, weil die Straßen überschwemmt sind.«

Das brachte Lena aus dem Konzept. Sie plante seit ihrem Neustart jeden Tag genau durch und nutzte ihn von morgens bis abends. Dieses Chaos passte ihr ganz und gar nicht.