Das 1000 Seiten Jo Zybell Science Fiction Abenteuer Roman-Paket: Mission Sternenstaub/ Kosmisches Geheimprogramm/ Rebellen der Galaxis - Jo Zybell - E-Book

Das 1000 Seiten Jo Zybell Science Fiction Abenteuer Roman-Paket: Mission Sternenstaub/ Kosmisches Geheimprogramm/ Rebellen der Galaxis E-Book

Jo Zybell

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Beschreibung

Das 1000 Seiten Jo Zybell Science Fiction Abenteuer Roman-Paket: Mission Sternenstaub/ Kosmisches Geheimprogramm/ Rebellen der Galaxis DREI PACKENDE SF-SAGAS VON JO ZYBELL! Seit Tausenden von Jahren bekämpfen sich zwei Völker, ohne dass ein nennenswerter Vorteil für eine Seite erlangt werden kann. Erst als durch Zufall ein Raumschiff des Kelradan-Imperiums auftaucht, eskaliert die Lage, denn das Schiff wird von einer automatischen Station beschossen und zur Notlandung gezwungen. Die Kelradan versuchen die Station zu erobern und finden Alien-Technik. Die Kämpfe alarmieren auch das Raumschiff Sternenstaub unter Ryan Whittaker. Aus dem kleinen begrenzten Konflikt droht eine intergalaktische Auseinandersetzung zu werden, denn die Kelradan wollen nicht einfach abziehen. Die Menschen müssen nicht nur gegen die Außerirdischen kämpfen, sondern auch die Yuparen retten, denen im wahrsten Sinne des Wortes der Himmel auf den Kopf zu fallen droht.

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Seitenzahl: 1266

Veröffentlichungsjahr: 2018

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Das 1000 Seiten Jo Zybell Science Fiction Abenteuer Roman-Paket: Mission Sternenstaub/ Kosmisches Geheimprogramm/ Rebellen der Galaxis

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Inhaltsverzeichnis

Title Page

Das 1000 Seiten Jo Zybell Science Fiction Abenteuer Roman-Paket: Mission Sternenstaub/ Kosmisches Geheimprogramm/ Rebellen der Galaxis

Copyright

Mission Sternenstaub | SF-Roman von Jo Zybell

1.

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Kosmisches Geheimprogramm | Sf-Roman von Jo Zybell

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Rebellen der Galaxis | Terra 5500 Sammelband | (Folge 1-6 – zusammen über 800 Normseiten) | Rebellen der Galaxis | von Jo Zybell

Inhalt

Band 1 | Flucht ins All

Band 2 | Galaktische Jäger

Band 3 | Sturz auf den Wasserplaneten

Band 4 | Entscheidungsschlacht

Band 5 | Todesmond Triton

Band 6 | Der verbotene Planet

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Das 1000 Seiten Jo Zybell Science Fiction Abenteuer Roman-Paket: Mission Sternenstaub/ Kosmisches Geheimprogramm/ Rebellen der Galaxis

Jo Zybell

Published by Cassiopeiapress/Alfredbooks, 2018.

Das 1000 Seiten Jo Zybell Science Fiction Abenteuer Roman-Paket: Mission Sternenstaub/ Kosmisches Geheimprogramm/ Rebellen der Galaxis

DREI PACKENDE SF-SAGAS VON JO ZYBELL!

Seit Tausenden von Jahren bekämpfen sich zwei Völker, ohne dass ein nennenswerter Vorteil für eine Seite erlangt werden kann. Erst als durch Zufall ein Raumschiff des Kelradan-Imperiums auftaucht, eskaliert die Lage, denn das Schiff wird von einer automatischen Station beschossen und zur Notlandung gezwungen. Die Kelradan versuchen die Station zu erobern und finden Alien-Technik. Die Kämpfe alarmieren auch das Raumschiff Sternenstaub unter Ryan Whittaker. Aus dem kleinen begrenzten Konflikt droht eine intergalaktische Auseinandersetzung zu werden, denn die Kelradan wollen nicht einfach abziehen. Die Menschen müssen nicht nur gegen die Außerirdischen kämpfen, sondern auch die Yuparen retten, denen im wahrsten Sinne des Wortes der Himmel auf den Kopf zu fallen droht.

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker

© by Author / Cover

© dieser Ausgabe 2018 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen Alle Rechte vorbehalten.

www.AlfredBekker.de

[email protected]

Mission Sternenstaub | SF-Roman von Jo Zybell

Mission Sternenstaub

SF-Roman von Jo Zybell

Der Umfang dieses Buchs entspricht 226 Taschenbuchseiten.

Seit Tausenden von Jahren bekämpfen sich zwei Völker, ohne dass ein nennenswerter Vorteil für eine Seite erlangt werden kann. Erst als durch Zufall ein Raumschiff des Kelradan-Imperiums auftaucht, eskaliert die Lage, denn das Schiff wird von einer automatischen Station beschossen und zur Notlandung gezwungen. Die Kelradan versuchen die Station zu erobern und finden Alien-Technik. Die Kämpfe alarmieren auch das Raumschiff Sternenstaub unter Ryan Whittaker. Aus dem kleinen begrenzten Konflikt droht eine intergalaktische Auseinandersetzung zu werden, denn die Kelradan wollen nicht einfach abziehen. Die Menschen müssen nicht nur gegen die Außerirdischen kämpfen, sondern auch die Yuparen retten, denen im wahrsten Sinne des Wortes der Himmel auf den Kopf zu fallen droht.

2.

Die siebte Runde Skarat, die letzte, sie zählten die Karten. Tolo Brik zählte langsam und sorgfältig. Während er die letzten beiden Metallkarten auseinander schob und die Punktwerte registrierte, verfinsterte sich sein Gesicht. Er fluchte, schoss einen giftigen Blick auf Tykor ab und knallte die Karten samt seinem Einsatz auf den Tisch. Leise fluchend flüchtete er sich hinauf in den Kommandostand.

Tykor ging sein Blatt nur flüchtig durch. Danach schob er die Karten zusammen und beobachtete mit ausdrucksloser Miene den Wer.

»Das ist nicht wahr«, sagte der Tolun leise und mit gepresster Stimme. Er zählte seine Karten ein zweites Mal. Dann zählte er die des Navigators und dann noch einmal seine eigenen. Danach sog er scharf die Luft durch die Nase ein und beäugte seinen Zweiten Navigator, wie er sonst nur einen Soßenfleck in einer frischen Bordkombi zu beäugen pflegte. Ling hasste Soßenflecken.

»Gewonnen«, sagte Tykor, und er sagte das in genau demselben gleichmütigen Tonfall, in dem er zuvor schon sechsmal »Gewonnen« gesagt hatte.

Pretor Ling sagte gar nichts. Er schürzte die Lippen, ließ die Karten fallen und legte seinen Einsatz auf den Tisch. Danach stand er auf und ging auf der Mittelstufe der Kommandoplattform zum Seitenschott.

»Ein Glücksspiel«, murmelte er, als er die Kommandozentrale verlassen hatte. »Ein verdammtes Glücksspiel.« Er ging in die Toiletten für die ranghöheren Besatzungsmitglieder, erleichterte sich und stand schließlich vor dem Spiegel über dem Waschbecken. Neben seinem Nasenflügel entdeckte er eine Aufhellung auf seiner ansonsten schwarzen Haut. Und an der Stirn noch eine. Er dachte an Tykor, und sein Ärger flammte erneut auf. Der Zweite Navigator hatte eine makellose Haut von gleichmäßiger, dunkler Pigmentierung.

»Wenn es aber ein Glücksspiel ist, warum gewinnt er dann alle sieben Runden?« Ling redete laut mit sich selbst. Das tat er gern, wenn er allein war. »Nach allen Wahrscheinlichkeitsrechnungen und statistischen Voraussagen hätte er zwei, wenigstens eine Runde verlieren müssen!« Ling wusch sich die Hände. »Er spielt falsch«, zischte er. »Ganz bestimmt, er spielt falsch.«

Andererseits – sollte Tykor wirklich falschspielen, wäre das vielleicht ein Grund, gegen ihn vorzugehen; disziplinarisch gegen ihn vorzugehen. Zumindest aber wäre es ein Grund, ihn überprüfen zu lassen.

Durch den Hauptgang ging der Tolun zurück zur Zentrale. Die reglosen Gestalten in den dunkelgrauen Uniformen rechts und links auf den Tragen an der Gangwand würdigte er keines Blickes. Im Grunde trugen sie die Schuld daran, dass er seine Zeit mit Kartenspielen und in Gesellschaft von Gestalten wie Tykor totschlagen musste. Er, Pretor Ling! Er, der Kommandant eines Kampfschiffes! Er, ein Wer!

Er winkte ab und rief sich innerlich zur Ordnung. Er war kein guter Verlierer, so sah es aus. Er hatte schon als Kind nicht verlieren können. Und wenn er etwas an sich mochte, dann dass er nicht verlieren wollte und konnte.

An der Abzweigung eines Seitenganges blieb er stehen. Er überlegte einen Moment lang, dann bog er in den schmaleren Gang ein. Hier lagen die Kabinen der leitenden Ränge des Schiffes; seine ganz am Ende. Der Gang mündete praktisch in seine Tür, eine zweiflügelige selbstverständlich.

Er tippte seinen Code in die Schlosstastatur, trat ein, ging zur Schrankwand und fand sofort, was er suchte: ein quadratisches Brettspiel mit magnetischen Feldern und magnetisch verschlossenen kleinen Schubladen an der Seite. Es hatte eine Seitenlänge von etwa zwanzig Zentimetern. In den Schubfächern lagen die Spielfiguren. Dieses Spiel war garantiert kein Glücksspiel; und falschspielen konnte man dabei schon gar nicht. Ling suchte noch das Lehrbuch zu dem Brettspiel heraus.

Er klemmte Buch und Spiel unter den Arm und wollte seine Privatkabine verlassen. Sein Blick fiel nach rechts, wo eine große Sichtkuppel in der Seitenwand hinter den Polstern einen freien Blick auf den zweiten Kugelrumpf der Tano Keldan gewährte. Achthundert Meter Durchmesser! Zwei Kugelrümpfe, und jeder hatte achthundert Meter Durchmesser! Und so ein Schiff, so einen fabrikneuen Duosphärenraumer missbrauchte der Santar als Frachter! Jawohl, als gemeinen Frachter!

Pretor Ling verließ seine Kabine. Verdammte Bitterkeit! Er hasste dieses Gefühl – das Gefühl, in der zweiten Reihe stehen zu müssen.

Am Ende des Gangs, bevor er nach rechts zur Kommandozentrale abbog, blickte er noch einmal nach links zu den reglosen Gestalten in Uniform auf den Tragen rechts und links des Hauptgangs. Da lagen sie. Verdammte Roboter! Sagten nichts, taten nichts und störten ihn trotzdem.

Er kommandierte den neusten Schiffstyp des Imperiums. Die Tano Keldan – der Stolz der Kelradan – war Metall und Elektronik gewordene Genialität kelradanischen Geistes! Ein mächtiges Kampfschiff, ein Kampfsystem, ein Edelstein kelradanischer Raumschiffsbaukunst! Eingesetzt an den Grenzen des Imperiums gegen die immer stärker werdenden Rebellen, hätte es unter seinem Kommando Großartiges leisten können. Sogar einen Aktivspürer für Energiemuster, wie technische Anlagen der Farses sie aufwiesen, gab es in diesem genialen System. Und wozu missbrauchte der Santar einen solchen Schatz von Raumschiff? Als Frachter für Roboter. Und wozu degradierte man ihn? Zum Frachterkapitän, der eine Ladung Roboter zu den Grenzplaneten des Imperiums transportieren musste, wo sie als Schutztruppen gegen die Rebellen eingesetzt werden sollten.

Er schüttelte den Kopf und riss sich vom widerlichen Anblick der reglosen Gestalten los. Fünfzigtausend solcher uniformierter Roboter hatte er an Bord; die fünfhundert robotischen Besatzungsmitglieder nicht mitgezählt. Fünfzigtausend Abziehbilder von Kelradan! Überall lagen sie herum – auf den Gängen der Tano Keldan, in den Magazinen der Tano Keldan, in den Lagerhallen der Tano Keldan, ja, sogar in vielen Kabinen der Tano Keldan.

Pretor Ling konnte sie nicht mehr sehen. Pretor Ling hasste sie. Pretor Ling hasste sein Kommando.

Mit einem Blick in den optischen Messfühler am Schottrahmen öffnete er das Seitenschott und betrat wieder seine Zentrale. In der Mitte des wie eine Rundbühne erhöhten Kommandostandes saß Tolo Brik und stierte in das Haupthologramm, obwohl es dort nichts zu sehen gab. Die Tano Keldan bereitete gerade den nächsten Hypersprung vor. Brik, ein Trak und sein Stellvertreter, war schlecht gelaunt. Der Auftrag passte ihm genauso wenig wie Ling. Und jetzt noch die verlorene Partie Skarat.

Der Tolun stieg die drei Stufen zum Kommandostand hinauf. Sein Blick glitt über die Arbeitsbuchten, die ringsum angeordnet waren. Funk, Aufklärung, Navigation, Waffenleitstelle und so weiter. Die wichtigsten Abteilungen befanden sich in Sichtweite des Kommandanten und seines Vize. Sie waren zum großen Teil mit Robotern besetzt, mit Modellen der neusten Baureihe, wie sie im Schiff zu Tausenden herumlagen. Nun ja, als Besatzungspersonal waren sie unverzichtbar. Von den 550 Besatzungsmitgliedern des Schiffes trugen nur 50 jene warme, graue und hundertfach verschlungene Masse in den Schädeln, ohne die es weder ein Raumschiff noch ein Imperium noch eine einzige Roboternase geben könnte.

Am dreifach besetzten Pilotenstand vorbei schritt der Tolun über den Kommandostand. Natürlich hatte er Verständnis für die Entscheidungen des Santars. Sundovan hatte in den letzten zwei Jahren viel zu viele Verluste im Kampf gegen die Rebellen hinnehmen müssen. Der Führung des Imperiums blieb gar nichts anderes übrig, als verstärkt auf Roboter zu setzen – schon wegen des immer häufiger auftretenden Verrats. Wie eine Seuche grassierte dieses abscheuliche Verbrechen unter den Angehörigen der regulären Truppen und des Verwaltungsapparates.

Pretor Ling ließ sich in seinen Sessel fallen. Roboter waren immun gegen Verrat, falls man sie nicht umprogrammierte. Und der Tolun Pretor Ling war eine bis an die Haarspitzen loyale Führungskraft. Also würde er seinen Auftrag gewissenhaft erledigen. Auch wenn er ihm nicht gefiel; auch wenn er wesentlich offensiver gegen die Rebellen vorgehen würde; und auch wenn Roboter nach seinem Geschmack nicht auszusehen hatten wie Kelradan aus Fleisch und Blut. Bevor man die nächste Baureihe entwickelte, würde er einen entsprechenden Betriebsverbesserungsvorschlag machen.

Ja, er stand in der zweiten Reihe – noch. Aber musste nicht jeder noch so fähige Tolun erst einmal eine Zeitlang geduldig in der zweiten Reihe abwarten, bevor er in die erste Reihe aufrückte? Hatten nicht auch die Mitglieder des Santars einst in der zweiten Reihe gewartet, bis ihre Stunde kam? Seine Bitterkeit verflog allmählich. Immerhin hatte ihm der Santar das Kommando über eines der modernsten Schiffe des Imperiums anvertraut. Vielleicht war das der erste kleine Schritt in die erste Reihe.

Brik sah das Brettspiel und das Buch in den Händen seines Chefs. Er runzelte fragend die Stirn.

»Warte nur ab.« Ling grinste. Er wandte sich in Richtung des Navigationsstandes. »Zweiter Navigator Tykor zum Kommandanten!« Tykor stand auf, verließ seine Arbeitsbucht und stieg hinauf zum Kommandostand. Vor dem Kommandanten blieb er stehen und wartete.

»Könnte es sein, dass du falsch gespielt hast, Tykor?«

»Ganz gewiss nicht, Tolun Ling.«

»Ich misstraue dir.«

»Was die Skarat-Partie betrifft? Oder auch, was meine Arbeit angeht?«

»An deiner Arbeit habe ich selbstverständlich nichts auszusetzen, Zweiter Navigator, doch was die Partie vorhin betrifft, bin ich überzeugt davon, dass du betrogen hast.«

»Diesen Vorwurf muss ich entschieden zurückweisen!« Tykors Blick wanderte zwischen Brik und Ling hin und her. »Und jetzt wollen Sie Ihr Geld zurück?«

Brik reagierte überhaupt nicht, und Ling sagte: »Dazu müsste ich dir beweisen, dass du betrogen hast, und das kann ich nicht. Am Besten, du gibst es einfach zu.«

»Ich kann nicht etwas eingestehen, das ich nicht getan habe, Tolun Ling! Ich bleibe dabei: Ich habe nach den Regeln gespielt.«

»Und ich bleibe dabei, dass du betrogen hast«, sagte Ling mit Nachdruck. »Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter, Tykor, und behaupte, dass du dich, sobald du spielst, in ein gerissenes kleines Arschloch verwandelst.«

Brik stockte der Atem, und Tykor sagte lange Sekunden gar nichts mehr. Er sah sich um und merkte, dass die Auseinandersetzung von allen Arbeitsbuchten aus beobachtet wurde. »Es ist bedauerlich, Sie so etwas sagen zu hören, Wer. Ich schlage vor, Sie nehmen das sofort zurück, und wir lassen die Sache auf sich beruhen.«

»Ich nehme es zurück, wenn du mich in diesem Spiel hier besiegst.« Pretor Ling hob das Brettspiel hoch. »Kennst du es, Tykor?«

»Nein, Wer, ich kenne es nicht.«

»Diplomaten des Santar haben es vor sechs Jahren von Terra mitgebracht; von Terra Town. Angeblich wird es auf der Erde schon seit Jahrtausenden gespielt. Sie nennen es dort Schach. Inzwischen erfreut es sich auch auf Kelradana großer Beliebtheit. Es gibt sogar schon Clubs, die untereinander Meisterschaften austragen.«

»Sehr interessant.« In Tykors schwarzer Miene spiegelte sich weder Neugier noch Langeweile.

»Hier.« Ling reichte ihm das Spiel und das Buch. »Zieh dich an die Kartentischkonsole zurück, Tykor, mach dich mit den Regeln vertraut und sag mir Bescheid, wenn du bereit bist für die erste Partie.«

»Jawohl, Tolun Ling.« Tykor nahm Schachspiel und Buch entgegen und ging zum hinteren Ende des Kommandostandes, wo die Kartentischkonsole stand.

»Spielen Sie nicht in einem dieser neuen Clubs?«, flüsterte Brik.

»Schon, aber das muss er nicht wissen.« Pretor Ling war sogar amtierender Vizemeister von Sundovan. Aber was hätte einer wie Brik, der keine Ahnung von dem anspruchsvollen Spiel hatte, mit dieser Information anfangen sollen?

»War es nötig, ihn derart zu provozieren?« Der vorwurfsvolle Unterton in Briks Stimme war nicht zu überhören.

»Ja.« Der Tolun wandte sich seinen Arbeitsschirmen zu. Natürlich war die Provokation vollkommen überflüssig gewesen. Doch irgend etwas an seinem Zweiten Navigator reizte ihn. Tykor war irgendwie anders als die anderen. Seinen Kommandanten und dessen Stellvertreter derart radikal beim Kartenspiel zu versenken, gehörte sich einfach nicht. Standardverhalten sah anders aus. Irgend etwas stimmte nicht mit Tykor. Ling hatte einen Verdacht.

Die Tano Keldan sprang durch den Hyperraum, Sternengeglitzer erfüllte das Haupthologramm. Pretor Ling konzentrierte sich auf die eingehenden Routinemeldungen der verschiedenen Abteilungen. Die immer gleichen Datenlisten zogen über seine Arbeitsschirme: Koordinaten, Sternennamen, Strahlungsqualitäten, Geschwindigkeitsangaben, die Zeit bis zur nächsten Transition und so weiter und so fort. Nichts Besonderes dabei, nichts, was dazu getaugt hätte, ein wenig Aufregung in den langweiligen Bordalltag zu bringen.

Pretor Ling drehte sich um. Der Atem wollte ihm stocken: Tykor hockte am Kartentisch und blätterte das Buch durch, so flink, als suche er eine ganz bestimmte Stelle. Brett und Figuren hatte er bereits vor sich aufgebaut.

»Nicht zu fassen«, murmelte er. Der Tolun gab seinen Kommandantencode in das Bordhirn ein und verschaffte sich Zugang zu den Personaldossiers. Er rief die Akte seines Zweiten Navigators auf den mittleren Arbeitsschirm. Seine Zweifel verstärkten sich. Er konnte einfach nicht glauben, dass Tykor weiter nichts war als ...

»Farses-Alarm!«, tönte es plötzlich aus dem Bordfunk. »Ich wiederhole: Farses-Alarm!«

Pretor Ling fuhr herum. Er blickte zur Funkanlage, der erste Funker nickte. Ling sah auf seine Arbeitsschirme. Tatsächlich – der Superspürer für die Energiemuster von Farses-Technologie hatte angeschlagen! Irgendwo im Umkreis von hundert Lichtjahren arbeitete ein Schiff, eine Anlage oder auch nur ein einzelnes Gerät jenes uralten, einst übermächtigen Volkes, das sie auf Terra »Alienwandler« oder »Nugrou« nannten. Im Kelradaner-Imperium nannte man es »die Farses«.

»Wo bleiben die Koordinaten?«, rief Ling ungeduldig. Er schloss Tykors Personaldossier. Später. Jetzt fesselte die neuste Meldung seine Aufmerksamkeit voll und ganz.

»Schon unterwegs«, kam es vom Ortungsstand. »Das Signal stammt aus einem Sonnensystem in dreiundneunzig Lichtjahren Entfernung. Die Sonne ist ein roter Riese.«

Ling studierte die Daten auf dem Arbeitsschirm. »Dreiundneunzig Lichtjahre«, murmelte er. »Ein roter Riese ...« Er richtete sich auf und sah seinen Vize an.

»Das Signal ist ziemlich schwach«, sagte Tolo Brik. Er schnitt eine skeptische Miene. »Und die Vorschriften sind nicht eindeutig.« Typisch. Wenn es darauf ankam, zauderte der Trak.

»Das sehe ich anders«, sagte der Wer. »Der Aktivspürer mag nur schwach anschlagen, zugegeben – aber er schlägt an. Und da die Vorschriften nicht eindeutig sind, interpretiere ich sie jetzt nach bestem Wissen und Gewissen so: Wir haben Grund genug für eine Kursänderung und werden uns das System des roten Riesen anschauen.«

Von einem Augenblick zum anderen war Lings Laune erheblich gestiegen. Er stieß sich mit seinem Sessel ab, so dass er sich ein paarmal um sich selbst drehte. Dabei rief er den Piloten und den Navigatoren seine Befehle zu. »Kursänderung! Wir fliegen zur Quelle des Signals! Transitionsvorbereitungen abbrechen! Transition neu berechnen!«

Endlich eine Abwechslung im eintönigen Bordalltag! Endlich ein legitimer Grund, den ungeliebten Auftrag zu unterbrechen und ein unbekanntes Sonnensystem anzufliegen! Ling hätte jubeln mögen, doch vor seiner Besatzung ließ er sich niemals gehen.

»Ich wäre dann soweit, Tolun Ling!«, rief Tykor von der Kartentischkonsole aus. Pretor Ling traute seinen Ohren nicht. »Nehmen Sie Weiß, oder wollen wir losen?«

*

LING WÄHLTE SCHWARZ