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Gestrandet auf einem abgelegenen Planeten ergreift ein Mann die einzige Chance, von dort wegzukommen. Er unterschreibt einen Vertrag, um auf einer paradiesischen Welt zu arbeiten. Doch er wird massiv getäuscht, gerät in eine Situation, an die er nicht einmal in seinen absurdesten Träumen gedacht hat. Endlich auf seinem Zielplaneten abgesetzt, wird er in Auseinandersetzungen zwischen dem Milliardär, der diese Welt erschließen will, einer Gruppe von Umweltschützern und den Besitzern des Schiffs, mit dem er den Vertrag abgeschlossen hat, hineingezogen. Als die Situation eskaliert, steht er zwischen den Fronten…
Jugendschutzhinweis: Im realen Leben dürfen Erotik und sexuelle Handlungen jeder Art ausschließlich zwischen gleichberechtigten Partnern im gegenseitigen Einvernehmen stattfinden. In diesem eBook werden fiktive erotische Phantasien geschildert, die in einigen Fällen weder den allgemeinen Moralvorstellungen noch den Gesetzen der Realität folgen. Der Inhalt dieses eBooks ist daher für Minderjährige nicht geeignet und das Lesen nur gestattet, wenn Sie mindestens 18 Jahre alt sind.
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Veröffentlichungsjahr: 2015
Kim Sine
Das Ich im Schatten
(The opposite side)
Über die Novelle
Gestrandet auf einem abgelegenen Planeten ergreift ein Mann die einzige Chance, von dort wegzukommen. Er unterschreibt einen Vertrag, um auf einer paradiesischen Welt zu arbeiten. Doch er wird massiv getäuscht, gerät in eine Situation, an die er nicht einmal in seinen absurdesten Träumen gedacht hat. Endlich auf seinem Zielplaneten abgesetzt, wird er in Auseinandersetzungen zwischen dem Milliardär, der diese Welt erschließen will, einer Gruppe von Umweltschützern und den Besitzern des Schiffs, mit dem er den Vertrag abgeschlossen hat, hineingezogen. Als die Situation eskaliert, steht er zwischen den Fronten…
KIM SINE
Das Ich im Schatten
(The opposite side)
Eine erotische Science Fiction Novelle
Originalausgabe
Copyright (auch Cover) © 2007 Kim Sine
Als ich die Anzeige am elektronischen Terminal nahe des Raumhafens sah, wusste ich, dass meine Chance gekommen war. Ich würde endlich den elenden Planeten, auf dem ich gestrandet war, verlassen können. Ich hatte mich schon lange am lokalen Milchstraßenarm nahe der Erde herumgetrieben und dort, wo es möglich gewesen war, auf einem der zahlreichen interstellaren Schiffe angeheuert. Mit sechzehn Jahren war ich von zu Hause ausgerissen, hatte es bei meinen reichen Eltern und ihren ewigen Bevormundungen nicht mehr ausgehalten. Nun war ich dreiundzwanzig und sehnte mich nach ihnen. Aber man hatte mich hier abgeladen wie ein Stück Fracht.
Das letzte Schiff, auf dem ich angeheuert hatte, war die Eliza gewesen, ein verbeulter, schmutziger Eimer, der Schwerfracht von Alpha Virginis ins Dreifachsystem von Epsilon Bootes transportierte. Während die Fracht geladen wurde, hatte ich den Fehler begangen, die Pilotin der Eliza anzubaggern und sie dazu zu bringen, mit mir zu schlafen. Es war eine herrliche Liebesnacht gewesen, aber ich hatte damit das ungeschriebene Gesetz, wonach Mannschaftsmitglieder nicht mit der Pilotin schlafen dürfen, übertreten. Sex verringerte nach uraltem Aberglauben die Fähigkeiten der wichtigsten Frau an Bord, das Schiff durch die schrecklichen Abgründe des Universums zu bringen. Nur Frauen konnten Schiffe dazu bringen, die richtigen Einstiegspunkte in die Wurmlöcher, die die enormen Entfernungen verkürzten, zu finden. Nur weibliche Körper konnten die dazu notwendigen Hormone erzeugen. Und davon hing das Schicksal aller an Bord ab.
Der Kapitän des Schiffes, gleichzeitig auch sein Eigentümer, hatte uns selbst dabei ertappt, miteinander zu schlafen. Er hatte kein Wort gesagt, uns gewähren lassen, die Türe der Kabine der Pilotin wieder geschlossen. Wir hatten nichts davon bemerkt. Als ich danach in meine Kabine zurückkehrte, hatte man meine wenigen Besitztümer bereits gepackt. Und der zweite Offizier führte mich mit einem seiner Männer von Bord, übergab mich dem örtlichen Sheriff. Dieser, aufgrund seines Postens und durch Abmachungen der Schiffergilde mit den örtlichen Verwaltungen dazu verpflichtet, sperrte mich in eine Ausnüchterungszelle. Sie bestand nur aus groben Gittern in einer dunklen schmutzigen Ecke eines Gebäudes, das aus Überresten von Bergbauarbeiten in Form von dunklen Gesteinswürfeln bestand. Zwischen anderen zwei Zellen, in denen laut schnarchend Betrunkene lagen. Ich hatte Zeit, nachzudenken. Und verfluchte mein Verlangen, dass mich dazu getrieben hatte, mit der attraktiven, langbeinigen Frau zu schlafen. Obwohl ich gewusst hatte, was mir drohen würde, würden sie uns dabei erwischen. Ich wusste aber auch, dass mich der Sheriff am nächsten Tag, wenn die Eliza abgelegt hatte, frei lassen würde. Doch ich war hier gestrandet. Zumindest für lange Zeit. Kein Schiff würde einen Mann, der mit einer Pilotin geschlafen hatte, engagieren. Wegen seiner Dummheit, aber auch weil jeder Mann und jede Frau wusste, dass er es wieder tun würde.
So hing ich fest - auf einem Planeten, der kaum besiedelt war. Es gab nur ganze fünf Orte, die Siedlungen genannt werden konnten. Sie waren über eine riesige Landfläche, zwei oder drei Mal so groß wie die Oberfläche der Erde, verteilt. Der einzige Raumhafen war nur eine Zwischenstation und der Punkt, an dem große Mengen von kohlestoffhaltigen Mineralien antransportiert, abgeladen und in Raumschiffe verfrachtet wurden. Menschen wurden vor allem für die Überwachung der großen Maschinen und automatisierten Lastfahrzeuge gebraucht. Wenige nur kamen hier an und noch weniger verließen den Planeten wieder. Mein größter Fehler war es gewesen, ausgerechnet hier die Dummheit meines Lebens zu begehen. Auf einer anderen Welt hätte ich mir in aller Ruhe ein anderes Schiff suchen können. Aber dazu war ich zu dumm gewesen.
Nachdem die wenigen Firmen hier niemanden anheuerten und sich meine Geschichte wie ein Lauffeuer herum gesprochen haben musste, hing ich meist alleine in der einzigen Bar am Raumhafen herum. Ich hatte hier auch ein Zimmer gemietet. Immerhin hatte man mir meine letzte Heuer gezahlt – genug Geld, um weitere drei bis vier Jahre hier zu verbringen, ohne arbeiten zu müssen. Ich machte weiter mein Training, um meinen Körper fit zu halten. Sonst konnte ich nur zu Fuß die Gegend, den Planeten erkunden. Verkehrsmittel waren auf dem Planeten sehr teuer. Es gab auch keine zivilen Fahrzeuge, nur die der Bergwerksfirma, der lokalen Verwaltung und die riesigen Schwertransporter. Ich hatte es mir zur Angewohnheit gemacht, die niedrigen Berge und Hügel am Rande des Raumhafens zu erkunden. Und darüber hinaus auf die große, steppenähnliche Graslandschaft, die sich dahinter – fast völlig eben – bis an den Horizont erstreckte, zu gehen. Manchmal übernachtete ich mitten im einsamen Grasland. Auf dem Planeten gab es so gut wie keine Tiere, die Evolution war seltsamerweise bei der Entwicklung von pflanzenfressenden handgroßen Säugern stecken geblieben. Durch meine Wanderungen war ich oft unterwegs, immer alleine. So war ich bald braun gebrannt und gesünder denn je.
Eigentlich hätte es mir Recht sein müssen, aber ich wurde immer unruhiger. Ich träumte häufig vom Leben, das ich früher geführt hatte. Vom All, von Raumhäfen, von Sternen, von Gasnebeln, Mehrfachsternsystemen und den vielen anderen Objekten, deren Anblick mir nun versagt war. Blau nannten alle die Welt, auf der ich gestrandet war. Offiziell hatte sie einen anderen Namen. Der tagsüber dunkelblaue Himmel zeigte nachts einen unglaublichen Reichtum an Sternen und Nebeln. Wie zum Hohn sah ich mehr vom All, als mir je auf irgendeinem Planeten zuvor bewusst geworden war. Die Zeiten, zu denen ich mich auf vielen exotischen Welten herumgetrieben hatte, fehlten mir. Ich hatte in der Vergangenheit immer wieder Gelegenheit gefunden, ebensolche Welten zu bereisen, ihre Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten in mein Bewusstsein aufzunehmen. Ob es die Atmosphärenstädte auf den Planeten um Alpha Centauri, die Sandwale von Alrami, die Sternwolken im inneren Sagittarius oder M4 im Scorpius gewesen waren. Das Fremde und die Gefühle, die ich aus immer neuen Entdeckungen zog, waren es, die das Leben interessant gemacht hatten. Gesteigert war dieses Gefühl von grenzenloser Schönheit noch durch die vielen Affären, die ich auf vielen Welten mit Frauen gehabt hatte. Ich hatte es mit ihnen auf Orten, bei Gelegenheiten und zu Zeiten getrieben, über die ich lieber schweigen möchte. Und nun saß ich schon seit Monaten hier fest, lebte zwar nicht schlecht, aber ohne Aussicht auf die Ästhetik des Alls und auf Erotik mit exotischen Schönheiten.
Doch an diesem Morgen schien mir das Glück wieder zu lachen. Ich hatte den einzigen öffentlichen Nachrichtenterminal am Raumhafen immer wieder besucht und nachgeprüft, ob nicht irgendein Schiff hierher unterwegs war. Auf dem Personal gesucht wurde. Aber es legten hier nicht viele Schiffe an – und die es taten, waren meist immer die gleichen. Mit demselben Personal. Ich hatte auf den meisten von ihnen schon nach einem Job nachgefragt – und oft nur schallendes Gelächter als Antwort erhalten. Der Verkehr von und nach Blau glich einem geschlossenen System. Die Eliza hatte nicht dazu gehört, sondern war nur als Ersatz hier gewesen. Sie befuhr im Normalfall eine andere Route, weitab von Alpha Virginus. Doch morgen schien ein anderes Schiff anzulegen. Offenbar kein Frachter, sondern ein großer Privatraumer. Er war am Weg weit nach draußen, in ein Planetensystem, das am Rande des Galaxiearms lag. Dort, wo aus der Sicht von der Erde aus das Sternzeichen Coma Berenices befand. Das Schiff hatte eben die Anzeige im Planetenkurier, der einzigen lokalen Onlinezeitung, geschaltet. Sonst erschienen hier höchstens Verkäufe und Käufe von Fracht oder eben Ankunftstermine von Schiffen. Die mich nicht mitnehmen würden.
Im Gegensatz zu vielen anderen Menschen, die ständig auf Schiffen lebten, konnte ich ausgezeichnet lesen. Ich hatte sogar einige echte Bücher. Solche, die noch wirklich auf Papier geschrieben waren. Und nicht nur elektronisch vorlagen: „Gesucht wird eine Person für den neu erschließenden Vergnügungsplaneten Gemma. Gemma im System Diadem ist eine paradiesische Urlaubswelt, die für den höherwertigen Tourismus erschlossen wird. Sie sollten eine extrem flexible, attraktive, einsatzfreudige Persönlichkeit sein. Ihre Aufgabe wird die Rundum Vollbetreuung unseres betuchten Kunden. Unser großzügig ausgestattetes Schiff wird ihre Ausbildungsstätte für ihre zukünftige, gut bezahlte Tätigkeit werden. Ihr Vertrag gilt für mindestens fünf Jahre. Bitte melden sie sich vom 24120735 – 24120736 GRD bei unserem Verbindungsoffizier Leutnant Zimmers. Ergreifen sie ihre Chance!“
Ich ergriff sie. Schon am Morgen des 24120735 stand ich am Pier. Das Schiff lag vor mir, ein schimmernder schmaler Körper in einer Form, der mich an einen Hai erinnerte. An den schon lange ausgestorbenen legendären Jäger der Erde. Ich fragte die Wache vor der Schleuse nach Verbindungsoffizier Zimmers. Der Mann musterte mich, wie es mir schien, mit einem seltsamen Blick. Aber dann bedeutete er mir, dass ich ihm folgen solle. Vielleicht hatte sich mein Ritt mit der Pilotin noch nicht hier her durch gesprochen. Schon der Mann an der Schleuse hatte eine seltsame Uniform, dunkelblaue, weite Hosen, eine Krawatte und eine Art Jacke mit goldenen Abzeichen an der Schulter getragen. Aber Zimmers überraschte mich noch mehr. Ihre Bekleidung bestand wie die des Mannes aus der Jacke. Ihre Schulterzeichen waren noch deutlicher, bestanden aus drei Sternen. Am auffälligsten aber war aber, dass sie keine Hosen, sondern einen sehr kurzen Rock trug. Darunter waren ihre wunderschönen, langen Beine, bedeckt von einem glänzenden, sehr durchsichtigen Material zu sehen. Ich schwor mir, die Frau in mein Bett zu bekommen, egal, was auch passieren würde. Würde man mich überhaupt anheuern und mir die Chance dazu bieten.
Zimmers schien meinen Blick nicht bemerkt zu haben. Sie setzte sich, deutete auf den Stuhl gegenüber von ihr: „Nehmen Sie Platz.“ Als sie sich setzte, rutschte ihr kurzer Rock noch weiter nach oben, zeigte mir für einen sehr kurzen Augenblick, dass sie einen weißen Slip trug. Sie legte die Beine übereinander, verschloss sich mir. Der Glanz, der ihre Haut bedeckte, jagte mir einen Schauder über den Rücken. Was musste es für ein Gefühl sein, die nackte, glatte Haut darunter zu berühren. Weil ich so erstaunt über ihre Aufmachung war, achtete ich zuerst nicht auf ihr Gesicht. Sie überreichte mir einen Fragebogen, den ich ausfüllte. Nachdem es nur Standardfragen waren, hatte ich sie schnell beantwortet. Und ich hatte immer wieder Zeit gehabt, auf ihre Oberschenkel und in ihr Zentrum zu blicken. Als ich fertig war, überreichte ich ihr den Bogen. Sie drehte sich von ihrem Terminal weg, blickte mich an.
„Ähem, …. Mister Jones … Waren sie schon im Betreuungsgeschäft tätig?“
Ich schüttelte den Kopf: „Nein, aber ich bin bereit, es zu lernen. Verstehen Sie, alles, was ich möchte, ist weg von hier. Dafür unterschreibe ich ihren Fünfjahreskontrakt.“
Die Frau lächelte: „Ich bin mir sicher, dass sie es lernen werden.“
Ich versuchte zu erraten, was sie zum Lächeln gebracht hatte.
„Schön, der gute Willen zählt. Außerdem glaube ich sowieso, dass wir hier sonst niemanden finden werden. Und wir brauchen dringend jemanden. Ich nehme an, sie werden uns nicht enttäuschen.“
So kurz war unser Gespräch gewesen! Ich war erstaunt, hatte mir Fragen über Fragen erwartet. Vielleicht sogar eine Art Prüfung.
Sie stand auf, kam um den Tisch herum. Ich richtete mich auf, blickte ihr direkt ins Gesicht, stand vor ihr. Ihre Lippen waren rot geschminkt, ihre Augen dunkel umrandet, betont. An ihrer Jacke standen die obersten Knöpfe offen, ihre Brüste drückten gegen den Stoff, schoben ihn auffällig auseinander. In ihrem Blusenausschnitt konnte ich die obere Rundung ihrer Brüste erkennen, dazwischen in einer umgekehrten Dreiecksform ihren Büstenhalter. Ich hatte so etwas, wie sie es trug, noch selten zu Gesicht bekommen. Auf Blau gab es sowieso fast keine Frauen. Der Anblick des winzigen Stoffstücks in ihrer Bluse sah unglaublich erotisch aus. In einem Zeitalter, wo Frauen und Männer einander immer ähnlicher wurden, war ich erregt von ihrem Anblick. Früher mussten wirklich paradiesische Zeiten für Männer gewesen sein. Und ich hatte, seitdem ich auf Blau gestrandet war, keine Frau mehr gesehen, die ihre Weiblichkeit auch erkennen ließ.
Zimmers führte mich aus dem Raum. Ich ging hinter ihr her, blickte auf ihre Beine. Sie trug schwarze, glänzende, Schuhe, die die oberen Teile ihrer Füße freiließen. Und ihre Absätze waren so hoch und so dünn, dass sie auf ihnen balancieren musste. Sie ging deshalb langsam, aber jede Bewegung ließ mich lautlos nach ihrem Körper aufschreien. Ich wollte mit ihr bumsen, sie besitzen, in ihr sein, ihren Körper auf meiner Haut spüren, sie eng an mich gepresst fühlen. Bei jedem ihrer Schritte öffnete sich der Schlitz an ihrem Po, zeigte noch mehr von ihrer Haut, ließ meinen Blick weit zwischen ihre Beine eindringen. Ich war fasziniert und erregt, fühlte, wie sich etwas in meinem Schritt verhärtete. Die Frau begleitete mich bis zur Schleuse. Dann drehte sie sich. Ich versuchte schnell, meinen Blick nach oben zu heben, um sie nicht wissen zu lassen, dass ich die ganze Zeit auf ihre Beine und ihren Po gestarrt hatte.
„Kommen Sie morgen um 09:00. Ich bereite den Vertrag vor. Sie müssen nur mehr unterschreiben. Wir werden bereits morgen ablegen, weil sich ein Neutronensturm in einem Gebiet, das wir durchqueren müssen, anbahnt. Seien Sie also pünktlich, sonst müssen wir ohne sie aufbrechen.“
Ich bedankte mich, ging, nicht, ohne noch einmal zurück zu sehen. Aus der Entfernung – sie sprach noch mit der Wache – schienen ihre Füße bei den Fersen in der Luft zu stehen. Ihre Absätze waren so dünn, dass ich sie nicht mehr erkennen konnte. Und dieser Anblick erregte mich genauso wie zuvor ihre Nähe. Endlich wandte ich mich ab – ich würde noch einiges zu tun haben. Es würde sich auszahlen, endlich weg von dem trostlosen Planeten. An Bord mit einer Frau, die so viel mehr Sexualität ausstrahlte als alle anderen Frauen, denen ich je zuvor begegnet war. Und ich würde sie herum kriegen.
Am nächsten Morgen stand ich mit meinen wenigen Sachen in einem klassischen Seesack vor der Schleuse des Haischiffs. Zimmers wartete schon auf mich. Sie trug auch heute wieder ihre unglaublich erotische Aufmachung, schien sich dieser Tatsache nicht bewusst. Zimmers selbst führte mich dieses Mal in ihr Büro. Wieder setzte sie sich so, dass ich unter ihren Rock blicken konnte. Und ich ihre glänzenden Beine vor Augen hatte. Sie legte den Vertrag vor mich hin, deutete auf das Fingerabdruckfeld: „Lesen Sie den Vertrag bitte durch und unterzeichnen sie dort.“
Ich begann zu lesen, aber bald hatte ich genug von den Worten, starrte nur mehr auf ihre makellosen Beine. Schließlich hatte ich genug gestarrt, konnte mich kaum mehr halten. So drückte ich endlich meinen Daumen auf das Feld, reichte das Papier – immer noch wurden Verträge auf dem klassischen Material festgehalten – der Frau. Wie zufällig berührte ich dabei ihre Fingernägel.
Mit einem Lächeln nahm sie es entgegen. Sie griff unter ihren Tisch: „Sehr schön, Mister Jones. Willkommen in unserem Team. Lassen sie uns auf gute Zusammenarbeit anstoßen!“
Die Frau stellte zwei Gläser und eine durchsichtige Flasche mit einer bräunlichen Flüssigkeit auf den Tisch. Zimmers schenkte von der Flüssigkeit mehrere Finger breit ein, reichte mir das Glas. Ich berührte abermals ihre Finger, ihre warme Haut jagte mir Schauder über den Rücken. Die Frau hatte lange Fingernägel, die knallrot lackiert waren. Wieder ein Detail, das mich erregte. Ich sah mit offenen Augen, wie diese, ihre Fingernägel auf mir lagen, über meinen Körper streichen würden. Ich kam mir nach Monaten auf dem einsamen Planeten wie im Paradies vor, als wir die Gläser aneinander klingen ließen.
Die Frau jagte den Bourbon – es war tatsächlich echter Bourbon! – in einem Zug ihre Kehle hinab. Ich trank etwas langsamer, ließ die ölige Flüssigkeit wirken. Es war wunderbar, endlich wieder etwas zu trinken, das ich monatelang hatte entbehren müssen. Auf dem Dreckhaufen eines Planeten, den Blau darstellte, hatte es so etwas jedenfalls nicht gegeben.
„Kommen sie, ich bringe sie zu ihrer Kajüte. Wir beginnen bereits morgen mit ihrer Ausbildung.“
Ich stand auf, besser gesagt, ich versuchte aufzustehen. Aber meine Beine knickten ein. Mein Bewusstsein wurde schlagartig ausgeknipst, als würde ich in ein schwarzes Loch gesogen.
Ich erwachte, von hellem Licht geblendet. Und ich konnte mich nicht einmal aufrichten. Langsam erst kam ich zu mir – mit dröhnendem Kopf und einem dumpfen Geschmack im Mund. Ich lag auf einer Art von Tisch in einem hell erleuchteten Raum. Meine Hände waren über meinem Kopf zusammen gebunden, am oberen Ende des Tisches fixiert. So straff, dass ich gezwungen war, in liegender Stellung zu bleiben. Der Rest meines Körpers war frei, aber ich war völlig nackt. Zudem war ich geknebelt, unfähig, auch nur einen Laut von mir zu geben. Was geschehen war, konnte ich nicht verstehen. Wieso hatte man mich betäubt und hier verschnürt? Schließlich war ich froh gewesen, hatte den Vertrag unterschrieben…
Doch ich musste nicht lange warten. Die Türe des Raums wurde mit einem Zischen geöffnet. Zimmers stand vor mir, lächelte mich an: „Wach?“
Ich versuchte trotz des Knebels in meinem Mund zu grinsen. Die Frau legte etwas zwischen meine Beine. Ich konnte kurz eine Fotografie erkennen, unfähig, zu sehen, was darauf abgebildet war.