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Die Tochter einer Sklavin, geboren auf einem unterentwickelten Planeten, wird von einem Paar gekauft und mit einem Raumschiff abgeholt. Sie überreden sie, sich für den Diebstahl eines kostbaren Steins auf einer anderen Welt, die sich in einer Zeit, die mit der beginnenden Neuzeit der Erde vergleichbar ist, bereit zu erklären. Sie wird auf diese Welt geschickt. Doch dort herrscht eine gnadenlose Männergesellschaft, die nur wenige Frauen, die als Lustobjekte und Gebärmaschinen missbraucht werden, am Leben lassen. Diese wenigen müssen auch, nur weil es vor Jahrhunderten zu einer Epidemie kam, die durch Berührung übertragen wurde, ständig ihre ganzen Körper in Latex hüllen und ihre Gesichter hinter Masken verbergen…
Jugendschutzhinweis: Im realen Leben dürfen Erotik und sexuelle Handlungen jeder Art ausschließlich zwischen gleichberechtigten Partnern im gegenseitigen Einvernehmen stattfinden. In diesem eBook werden fiktive erotische Phantasien geschildert, die in einigen Fällen weder den allgemeinen Moralvorstellungen noch den Gesetzen der Realität folgen. Der Inhalt dieses eBooks ist daher für Minderjährige nicht geeignet und das Lesen nur gestattet, wenn Sie mindestens 18 Jahre alt sind.
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Veröffentlichungsjahr: 2015
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KIM SINE
Götterhaut
Eine erotische Science Fiction Novelle
Copyright (Cover und Text) © 2014 Kim Sine
Götterhaut
Sie hatten mich bei Sonnenaufgang geholt, direkt aus dem Schlaf gerissen. Ich war Tochter einer Sklavin, die bei Hof als die niedrigste der Mägde tätig war. Tochter einer Sklavin, auch wenn meine Mutter immer wieder behauptete, eine Adlige gewesen zu sein, war auf Permanz Holeander, meinem Geburtsplaneten, das niedrigste aller niedrigen Geschöpfe. Man duldete uns – wir waren eine Gruppe von fast zwanzig Kinder und Halberwachsene – am Hof, ließ uns immerhin im Schweinestall schlafen. Tagsüber mussten wir Dienste leisten, die niemand anderer sonst übernahm: das Ausmisten der Ställe, die händische Beseitigung der menschlichen Fäkalien, es gab keinerlei Kanalsystem in der Hauptstadt, die Reinigung von verstopften Rinnsteinen… Man gab uns zu Essen, aber nur so viel, dass wir nicht zu sehr hungerten. Wir liefen herum in Fetzen, in den Resten, die vorher von den Frauen und Männern am Hof, danach von deren Sklavinnen, von der vornehmsten im Harem, bis hinab zur geringsten in der Küche, getragen worden waren.
Mein ganzer Besitz bestand in einer Chemise, die angeblich zuvor der Favoritin des Königs gehört hatte. Man hatte sie hingerichtet, weil sie dem Herrscher nicht gehorcht hatte. Bevor sie zum Hinrichtungsplatz gefahren worden war, hatte man sie entkleidet. An der Chemise war keine der Sklavinnen interessiert gewesen, so war sie mir zugefallen. Endlich hatte ich meinen schmutzigen Fetzen, eine Art Oberhemd eines Adligen, in dem immer noch das Loch des Degens, der ihm zu Tode befördert hatte, gewesen war, gegen etwas Schönes, Neues getauscht. Aber mittlerweile war auch dieses Hemd nur mehr ein grauer, schmutziger Fetzen. Nicht, dass mich das gestört hatte. Die Welt, auf der ich lebte, nur wusste ich da noch nichts von Planeten, Sonnen und dem Universum, war eine heiße, trockene Wüstenwelt. Es war niemals kalt. So schlief ich als eine der ältesten in der Gruppe inmitten der anderen und wie fast immer war es in den frühen Morgenstunden noch relativ kühl, angenehm. Ich träumte von einem Ritt auf einem der stolzen Hengste des Königs durch die Wüste und spürte, wie Wind über meine Haut strich.
Bis sie mich aufrüttelten, meinen Traum zerstörten. Sie, das waren zwei Soldaten der Wache. Der eine von ihnen hatte mich an der Schulter gepackt und hoch gezerrt, während der andere mich ins Gesicht schlug, um mich wach zu machen. Die schallende Ohrfeige machte mir klar, dass meine Kindheit, so hart sie auch gewesen war, vorbei war. Früher oder später wurden stets die älteren Kinder geholt, entweder sie wurden zu Sklavinnen am Hof gemacht und gebrandmarkt – oder ich sah sie nie wieder. Gerüchte, die ich gehört hatte, besagten, dass sie entweder als Sklavinnen woanders hin verkauft wurden oder als Opfer für den furchtbaren Gott Sarvin dienten. Nun war ich dran.
Ich leistete keinen Widerstand, als sie mich durch die anderen Kinder, die durch den Lärm, den die Soldaten gemacht hatten, aufgewacht waren, schleppten. Ich sah zahlreiche Augenpaare an mir vorbei gleiten, hämische Blicke trafen mich, aber Blicke des Mitleids waren in der Mehrzahl. Der zweite der Soldaten drehte meinen Arm schmerzhaft nach hinten, legte seine Hand hart auf meine Schulter, um mich aus dem Raum, der an dem Schweinestall angrenzte, zu schieben und mir so die Richtung zu zeigen. Der andere ging hinterher. Tränen liefen über meine Wangen, Tränen der Wut und des Kummers. Auch wenn es hier am Hof noch so schlimm war, es konnte nur schlimmer werden. Was würde auf mich warten? Welches Schicksal? Als Haussklavin würde ich es am besten haben, doch wahrscheinlicher war es, dass sie mich zur Tempeldirne machten. Oder sie opferten mich…
Ich war wie gelähmt, ließ es zu, dass sie mich durch den ersten Innenhof, dann durch den zweiten, schließlich in den äußersten, dritten Hof trieben. Ich starrte den Käfig an, der hier, aufgehängt zwischen zwei Lastentieren, stand. Eine Gänsehaut lief über meinen Körper, als der zweite Soldat die Chemise von mir riss.„Los!“, befahl der erste. Sie schoben mich in den Käfig, banden meine Hände ausgestreckt an die Gitterstäbe oberhalb meines Kopfes. Meine Beine banden eng sie aneinander und an die unteren Käfigstäbe. Noch einmal griff der eine in den Käfig, durch das Gitter hindurch, während der andere meinen Kopf festhielt. Sie knebelten mich mit einem nassen Tuch, banden die Enden hart an meinem Hinterkopf zusammen.
Ich sah, wie sie zu einem Mann, der ein Stück entfernt die Szene betrachtet hatte, traten. Der Soldat nickte dem fetten Mann, der eine Soutane trug, zu. Der Mann mit dem speckigen Gesicht nahm einen Lederbeutel von seinem Gürtel, reichte ihm den Soldaten. Die beiden Soldaten gingen, verließen den Hof in Richtung des inneren Gebäudes. Der Sklavenhändler, um einen solchen musste es sich handeln, verschwendete keinen Blick auf mich. Stattdessen ließ er die kurze Peitsche auf den Rücken des vorderen Esels, an dessen Rücken der Käfig befestigt war, schnalzen. Der Esel zog an, worauf sich auch der andere, hinter dem Käfig, in Bewegung setzte. Der Fette hatte mich nicht beachtet… Hieß das, das er mich im Auftrag von jemanden gekauft hatte? Ich wusste es nicht, aber mein Schicksal würde es wohl nicht beeinflussen.
Der Händler trieb die beiden Tiere voran, aus dem dritten Hof, nach außen, durch die Palastmauer, an der wie so oft der Wärter stand, der mich meist nett behandelt hatte. Doch jetzt nahm er keinen Anteil an meinem Schicksal, als der Käfig an ihm vorbei getragen wurde. Der Fette trieb die Esel bis zum äußeren Markt, einem bekannten Treffpunkt für die Karawanen. Das vordere Tier wurde an einer Palme angebunden, während der Händler eines der dort aufgebauten Zelte betrat. Ringsum herrschte große Aktivität, die Karawane, wenn es eine solche war, schien aufzubrechen. Bald kam auch der Fette zurück, in seiner Hand eine Leine, die am Halsband einer verschleierten Frau endete.
Sie war ganz in Schwarz gekleidet, das Haupt verhüllt, sogar ihre Augen, ihr ganzes Gesicht war verborgen. Ich konnte nur einen Teil ihres Hals, das vom Band umgeben war, erkennen. Sie stand mit gesenktem Haupt, bis der Händler sie mit sich zog. Rechts stand ein einzelnes Kamel. Der Mann befahl einem Knecht, das Tier zum Knien zu bringen. Die Frau stieg mit Hilfe auf den Sattel. Ihre Hände, verborgen unter durchsichtigen schwarzen Handschuhen, wurden am Sattelknauf angebunden und die Leine von ihrem Hals entfernt. Ich konnte erahnen, was die Frau – oder besser, was ihr Schicksal war: Sie war eine Norne, eine Frau ohne Namen, ohne Zunge und mit verborgenem Gesicht, weil sie aufgrund irgendeines Verbrechens ihre Rechte als Freie verloren hatte. So, wie die Dame aussah, konnte sie eine außereheliche Beziehung gehabt haben.