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Blue Savanna ist ein Urlaubsplanet, eine Welt, die nur aus einer die gesamte Oberfläche überspannenden Savanne, besteht. Eine Frau, die hier, auf dieser streng geschützten Welt auf Urlaub ist, gerät in die Falle von Menschenhändlern. Schafft sie es, zu entkommen oder wird sie sich in der Hölle aus Lust und Erotik verlieren, in die sie geraten ist?
Kritik eines Lesers dieser Novelle:
Sehr geehrter Kim Sine,
ich habe soeben "Raubtiere" gelesen und muss sagen, ich bin überwältigt!
Die Geschichte ist für mich eine Offenbarung und hebt sich in mehrfacher Hinsicht positiv von vielem im Bereich erotischer Literatur ab.
Beste Grüße aus Norddeutschland
Jugendschutzhinweis: Im realen Leben dürfen Erotik und sexuelle Handlungen jeder Art ausschließlich zwischen gleichberechtigten Partnern im gegenseitigen Einvernehmen stattfinden. In diesem eBook werden fiktive erotische Phantasien geschildert, die in einigen Fällen weder den allgemeinen Moralvorstellungen noch den Gesetzen der Realität folgen. Der Inhalt dieses eBooks ist daher für Minderjährige nicht geeignet und das Lesen nur gestattet, wenn Sie mindestens 18 Jahre alt sind.
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Veröffentlichungsjahr: 2015
KIM SINE
Raubtiere
Eine erotische Science Fiction Novelle
Überarbeitete Neuausgabe 2014
Copyright (Cover und Text) © 2014 Kim Sine
Raubtiere
1
Lichtpunkte entstehen in der Dunkelheit, wandeln sich zu farbigen Streifen, die in dein Blickfeld einströmen, linear, ausufernd auf dich zukommen. Als die Lichtstreifen an deinen Augenwinkeln vorbei aus deinem Sichtfeld geraten, merkst du nur an Abständen, Unterbrechungen in ihnen, dass sie sich weiter bewegen, immer neu an dir vorüber ziehen. Die Farben wechseln, beginnen mit rot, dann orange und gelb, wechseln nach grün, türkis und blau – langsam, aber stetig. Als du schon glaubst, jetzt verschwinden sie, zeichnet sich eine Änderung ab.
Zu den Linien, die jetzt statisch, ununterbrochen wirken, kommen Querlinien, es entsteht ein Raster, dessen blaue Farbe intensiver, heller wird, gleißend wirkt. Du bist geblendet, möchtest deine Augen schließen, aber du hast im Traum keine Lider, mit denen du das grelle Licht aus deinem Verstand ausblenden könntest. Du siehst mit an, wie aus dem blauen Raster eine Überblende auf einen strahlend blauen Himmel mit einer großen, blauen Sonne wird, die knapp oberhalb des Horizonts steht. Dann öffnet sich dein Geist noch mehr, zeigt neben der azurblauen Kuppel auch eine Landschaft. Du befindest dich in einer Steppenlandschaft, hohes Gras verbirgt dich. Das Gefühl der Heimat, das du damit verbindest, bringt dich zu dir, weckt dich auf.
Zwischen den braungrauen, trockenen Halmen siehst du in der Ferne große Bäume in Gruppen stehen. Ihr Stamm ist knorrig, verwachsen, die Kronen enden oben in einer waagrechten Fläche, zeigen darunter schiefe Äste, die vielfach verschlungen sind. Auf einem dieser Bäume hast du zuletzt übernachtet, um den Gruppen von Aasfressern zu entkommen, die diese Savanne des Nachts beherrschen. Jetzt hast du anderes im Sinn als zu schlafen. Vor dir, im Gras, eine Gruppe von seltsam aussehenden Tieren. Sie haben ein braunes Fell, große Nüstern, lange Schnauzen, kurze Ohren, mit denen sie nach den Fliegen schlagen, die sie umlagern. Sie weiden die zähen, aufrechten Halme mit ihren Zähnen ab, blicken immer wieder umher. Du glaubst schon fast, dass sie jetzt fliehen werden, weil sie dich wittern, aber der Wind steht heute günstig und du verhältst dich ruhig.
Du schleichst näher, das Gras und die Witterung helfen dir dabei. Bald schon bist du ziemlich nahe, kannst bereits die Nüstern, die schlanken Hälse und die starrenden Augen der vordersten Herdemitglieder sehen, riechst ihre Ausdünstungen, siehst das Fleisch unter ihrer Haut. Jetzt durchläuft dich ein Gefühl, du glaubst, schon das Blut in deiner Kehle zu spüren, schmecken zu können. Zwei Tage lang hast du keine Nahrung zu dir genommen, konntest nicht jagen. Aber jetzt musst du. Noch immer bleibt die Herde ruhig, für dich ein Zeichen, dass dich deine Jagdinstinkte trotz der letzten Tage nicht im Stich gelassen haben.
Einen Schritt noch, deine großen, samtigen Pfoten lassen dich lautlos schleichen. Du zögerst nicht, läufst los, visierst eines der braunen Tiere an. Dieses sieht nicht ganz so kräftig wie die anderen aus, der Grund, warum du es ausgewählt hast. Du trittst an, hältst nicht direkt auf das Lebewesen zu, um es noch nicht wissen zu lassen, dass es dein Opfer sein wird. Die ersten Tiere reagieren jetzt, sehen deinen schlanken, muskulösen Körper näher kommen, müssen dich riechen. Panik kommt in die Gruppe, die dir am nächsten ist, aber du lässt dein auserwähltes Opfer nicht aus den Augen.
Während Staub aufwirbelt und die Herdenmitglieder in allen Richtungen davon stieben, machst du die Wendung, die dich deinem Opfer nahe bringt. Schon siehst du seine Hinterläufe, bist hinter ihm her. Es schlägt Haken, um dir zu entkommen, weiß jetzt, dass du sein Tod sein wirst. Du bist schneller und du bist stärker, holst so kraftvoll mit deinen Läufen aus, dass du dich auf es werfen kannst. Deine Krallen, die du weit ausgefahren hast, helfen dir, es zum Stehen zu bringen. Du reißt dein Opfer nieder, dann bohrst du deine langen Reißzähne in seinen schlanken Hals, spürst sein metallisch schmeckendes Blut. Für dich ist das die Erfüllung, auf die du mehrere Sonnenuntergänge warten musstest.
Der Geschmack, den du so lange entbehren musstest, füllt dein Maul aus, versetzt dich in Rage. Dein Blutdurst überwältigt dich, du beginnst gierig große Fleischbrocken aus dem Körper unter dir zu reißen. Bald verklebt Blut das Fell auf deiner Nase, der köstliche Geruch veranlasst dich, weiter zu fressen. Du blickst immer wieder auf, lässt deine scharfen Augen über die Gräser schweifen. Schon nähern sich die ersten Aasfresser, wollen auch ihren Anteil an der Beute haben. Noch halten sie Abstand, aber als eines der aggressiven Tiere zu nahe kommt, machst du einen Sprung, tötest den Eindringling, brichst ihm das Genick mit einem einzigen Schlag. Sofort stürzen sich die anderen Angehörigen seiner Rasse auf ihn, während du den Kopf in den Nacken wirfst und dein Anrecht auf die Herrschaft in deinem Revier laut in den Himmel brüllst.
2
Ich frage mich, was ich falsch gemacht habe, als ich in die Mündung einer Pistole blicke. Sie, die Frau, die ich heute kennen gelernt hatte, hält sie mir direkt vor meine Stirn, lässt keinen Zweifel daran, dass sie es ernst meint. Ich war mit dem festen Entschluss, diese Nacht wieder einmal auf Jagd zu gehen, in die eine, ganz bestimmte Bar – es gibt im winzigen Urlaubsort Morristown sowieso nur eine Handvoll davon – zu gehen. Der Ort, eigentlich eine einzige staubige Straße auf dem Planeten Blue Savanna, besteht nur aus Baracken. Die Welt selbst ist geschützt; nur wenige Wildhüter und die Angestellten einiger Firmen, sowie die Laden- und Barbesitzer dürfen hier ständig leben.
Ganz Blue Savanna steht unter strengem Schutz, weil die Welt in dem der Menschheit bekannten All einzigartig ist. Schon die ersten Menschen, die hier gelandet waren, konnten feststellen, worin. Blue Savanna hat im Vergleich zur Erde eine sehr eingeschränkte Artenvielfalt, weil der Planet aufgrund seiner Achsneigung praktisch keine Jahreszeiten kennt. Dies, die Nähe zur Sonne und die Evolution hatten bewirkt, dass die ganze Welt eine einzige, riesige Savanne, durchsetzt von Bäumen und Büschen bildet. Es gibt auf dem Planeten, der erst vor einigen Jahren entdeckt wurde, auch keine großen Meere wie auf der Erde. Nachdem die Savannenlandschaften der Erde seit langem verschwunden sind, entschloss sich die Regierung zum Schutz der gesamten Oberfläche, streng kontrolliert durch eine eigene Truppe.