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Carmen, jung, in sich selbst und in erotische Kleidung verliebt, hat ein Verhältnis mit Kenneth, einem Mann, von dem sie so gut wie nichts weiß. Sie treffen einander nur an Wochenenden, um tabulosen Sex auszuleben. Doch an einem Wochenende im Herbst ist plötzlich alles anders: Kenneth entführt Carmen in ein Haus in den Bergen. Er überlässt sie Sue, einer Frau, die mit ihm ebenfalls in einem Liebesverhältnis verbunden ist. Durch den Sexappeal und die Ausstrahlung Sues überrumpelt, willigt Carmen ein, ihre Sklavin zu werden. Carmen wird einer Erziehung unterzogen, gedemüdigt, Situationen ausgesetzt, die sie entsetzen – und gleichzeitig erregen. Doch sie beginnt auch zu begreifen, dass ihre Begierde nach Kenneth aus mehr als nur rein körperlichem Verlangen besteht. Carmen sehnt sich nach Kenneth, aber sie wird stattdessen einem Mann, Michael, überlassen, der sie kalt, abweisend behandelt, obwohl er mit ihr schläft. Sue bringt Carmen mehr und mehr dazu, in ihre devote Rolle einzutauchen, macht sie auch äußerlich zu ihrem Eigentum, bestimmt ihr Aussehen und ihre Kleidung. Sie behandelt Carmen einerseits höflich, dann wieder demütigt sie sie öffentlich. Doch eines Tages wird sie zu Amanda, Michaels Frau, geschickt. Sie soll während Sues Abwesenheit die nächsten Monate dort verbringen. Amanda zeigt bald ihr wahres Gesicht: Carmen muss im Keller schlafen, wird wie eine Gefangene und eine Bedienstete behandelt, den Haushalt für Amanda führen. Und sie muss Michael weiterhin zur Verfügung stehen. Schließlich soll Carmen Empfangsdame und eine besondere Rolle bei einem Fest spielen. Aber nur weil Amanda plant, sie als Sklavin an den Höchstbietenden einer Versteigerung, dem Höhepunkt des Fests, zu verkaufen…
Jugendschutzhinweis: Im realen Leben dürfen Erotik und sexuelle Handlungen jeder Art ausschließlich zwischen gleichberechtigten Partnern im gegenseitigen Einvernehmen stattfinden. In diesem eBook werden fiktive erotische Phantasien geschildert, die in einigen Fällen weder den allgemeinen Moralvorstellungen noch den Gesetzen der Realität folgen. Der Inhalt dieses eBooks ist daher für Minderjährige nicht geeignet und das Lesen nur gestattet, wenn Sie mindestens 18 Jahre alt sind.
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Veröffentlichungsjahr: 2015
Kim Sine
Wandlung und Erwachen
(Play the Game)
Das Buch
Die junge, attraktive und erotische Carmen wird in die Welt des Sadomasochismus und Fetischismus eingeführt. Zur Sklavin erzogen, einer Frau in die Hand gegeben, lernt sie, was es heißt zu gehorchen und zu dienen. Sie wird verkauft, flieht. Doch zuletzt kehrt sie zu ihrer Herrin zurück. Sie merkt, dass alles ganz anders ist, als es den Anschein hatte. Aber sie hat trotzdem ihre Bestimmung, ihre Erfüllung gefunden, geht ganz in ihr auf…
Text und Cover Copyright 2012 Kim Sine
Kim Sine
Wandlung und Erwachen
(Play the Game)
Roman
Originalausgabe
Die Lust in Deinen Augen, auf Deinen Lippen
Zwischen deinen Schenkeln, auf deinen Brüsten
Du erkennst sie – wenn du in einen Spiegel siehst
Oder dich an deinem Gegenüber widerspiegelst
Doch woher sie kommt und dich überschwemmt
Das kannst zuerst du nur erahnen, nicht wissen -
Wenn sie jemand an dir, in dir, aus dir erweckt -
Dann erst wird sie dich zur Sonne hoch tragen
Meine Fingernägel sind so lang wie Krallen und so rot wie Blut lackiert. Sie glänzen so intensiv wie Lebenssaft, der frisch aus einer Wunde tritt. Wie auch meine Lippen. Ich habe mehrere glänzende Schichten auf sie aufgetragen. Erst jetzt gefallen sie mir. Ich finde, dass sie sehr scharf, sexy aussehen. Bleiben noch die Augen. Ich verwende viel Maskara und Konturenstift, umrande sie tief schwarz. Als ich fertig bin, stehe ich vor dem Spiegel, schaue meinen Körper an. Meine vollen Brüste mit der großen Oberweite hängen nur leicht von meinem Körper ab. Sie haben eine ideale runde Form, große Warzenhöfe. Meine Brustwarzen sind erigiert, spiegeln meine Erregung wieder.
Im Spiegel sehe ich meine makellose Haut, die Muskeln auf meinem Bauch zeigen sich. Ich bleibe vornüber gebeugt stehen. Lehne mich auf dem Schminktisch unterhalb des Spiegels auf, mustere mich weiter. Ich habe meinen Körper komplett enthaart, sodass ich nur weiche, glänzende Haut sehen kann. Sogar meine Scham ist rasiert, zeigt sich völlig unberührt. Als wäre ich noch Jungfrau. Ich habe eine schmale Taille, die durch das Tragen von Korsetts noch schmäler geworden ist. Wunderschön, denke ich unwillkürlich. Im Vergleich dazu sehen meine ausladenden Hüften und meine muskulösen Schenkel fast schon breit, aber sehr weiblich aus.
Unterhalb meines Halses kann ich deutlich meine Schlüsselbeine erkennen. Meine Schultern zeigen mein Training, ich erkenne einzelne Muskelstränge. Aber ich habe meine Übungen im Rahmen gehalten – darauf geachtet, dass meine Muskeln zu sehen sind. Aber nicht vergrößert, verstärkt werden. Der optische Eindruck zählt und ich finde das Aussehen von Frauen, die Bodybuilding machen, widerlich. Ich möchte weiblich, mit entsprechenden Kurven sein. Und die Natur hat mich fast perfekt geschaffen. Sogar mit meinem Po bin ich zufrieden. Nur meine Brüste waren zu klein, so habe ich nachgeholfen. Ich habe jetzt Körbchengröße C, eine Oberweite von Neunzig.
Ich liebe meine eigenen Rundungen, die meiner Brüste, meiner Hüften, meiner Schenkel. Besonders aber gefällt mir die Stelle, wo sich meine schmale Taille erweitert. Der schmälste Ausschnitt der Sanduhr, die mein Körper darstellt. Darunter verbreitert sich mein Rücken zu einem ausladenden Gesäß. Oberhalb ist auf meinem Bauch durch die Haut der Bogen meiner Rippen erkennbar, wenn ich ausgestreckt auf meinem Rücken liege. Darunter meine Scham, mein Venushügel, erhaben, der sich jetzt als leichter Schatten, aus dem meine Schamlippen hervortreten, abzeichnet.
Ich fahre mit meinen langen Fingernägeln zwischen meine Pobacken zu meinem Anus, errege mich damit. Die scharfen Kanten verursachen eine Gänsehaut, die sich nicht auf meine Kehrseite beschränkt. So geil. Schließlich halte ich inne, indem ich meine ausgebreiteten Hände auf meine Pobacken presse, die Nägel in sie kralle. Meine Brustwarzen beginnen zu schmerzen, stehen hart auf meinen Brüsten. Ich beobachte mich im Spiegel, sehe meine Begierde. Meine Lust. Mein Verlangen. Eigentlich sollte ich mich aber anziehen. Mein Vergnügen wartet auf mich. Ein Wochenende voller Lust und Befriedigung.
Ich will ihn nicht zu lange warten lassen. Brauche sein dickes, langes, festes Werkzeug in mir. Will von seinem Samen überschwemmt werden. Außerdem benötige ich zum Anziehen immer viel Zeit. Mache ich es langsam, so verschafft es mir einen zusätzlichen Kick. Verstärkt meine Gefühle. Ich weiß schon, was ich anziehen werde. Zuerst kommt meine rote Korsage. Ich nehme sie aus der Lade, schlüpfe mit meinen Armen in die Träger, lege das weiche, seidige Material um meinen Oberkörper. Als die Polster in den Körbchen meine Brustwarzen berühren, überläuft es mich kalt. Ich beginne, die Hakenverschlüsse vorne zu schließen. Als ich fertig bin, richte ich meine Oberweite in das weiche Material. Wieder überläuft es mich kalt. Die Berührungen mit den langen Fingernägeln, aber auch alleine der Anblick meiner prallen Brüste und das Gefühl der Umschlossenheit. Wie ein Gelege, umgeben von Trägern, die außen seitlich die Sanftheit meiner Brüste berühren, sie festhalten.
Ich seufze laut, habe das Gefühl, mich unbedingt jetzt und sofort befriedigen zu müssen. Aber ich weiß, ich brauche es von ihm – es ist nicht das Gleiche, sich selbst zu berühren. Doch dann denke ich daran, es spannender zu machen. Ich habe einen sehr kleinen Vibrator, der eine Spezialität eingebaut hat. Ich kann ihn so einstellen, dass er durch Zufall beginnt zu vibrieren. Und sich genauso zufällig wieder abschaltet. Ich werde ihn in meine Vagina schieben, bevor ich zu ihm fahre. Der Weg ist einige Stunden lang und ich werde immer wieder daran erinnert werden, was auf mich wartet.
Nachdem ich heute wegen meines sehr kurzen, am Gesäß geschlitzten Rocks eine Strumpfhose anziehen werde, muss ich ihn zuerst in mich einbringen. Ich nehme ihn aus der Lade, sehe ihn mir kurz an. Er ist kleiner als ein gewöhnlicher Vibrator, schimmert silbrig. Ich nehme ihn zwischen Daumen und Zeigefinger meiner rechten Hand. Dann lege ich mich auf den Rücken. Ich sehe meine pralle Oberweite weit in mein Gesichtsfeld ragen, schiebe das kleine Ding erregt langsam in mich, stöhne auf. Meine Fingernägel sind dabei eher ein Hindernis als von Vorteil. Aber ich schaffe es, das Gerät in mich eindringen zu lassen, es ganz in mir zu versenken.
Das kühle Metall sendet vage erotische Gefühle aus. Ich werde noch feuchter. Als ich mich aufrichte, spüre ich ihn stärker, als leichten Druck in mir. Ich blicke auf die Uhr oberhalb. Es wird Zeit! Stattdessen trödle ich herum, mache mich scharf. So nehme ich endlich meinen String in der gleichen Farbe wie meine Korsage. Ich liebe gerade diesen besonders – er liegt an wie eine zweite Haut, bedeckt trotzdem nur gerade meine Scham. Das Material ist so fest, dass ich den Vibrator nicht verlieren werde. Hinten pressen sich die Bänder eng an meine Haut, dicht zwischen meine Pobacken. Das Gefühl dabei erfüllt mich mit einem Schauder. Die seitlichen Bänder sitzen fest auf meiner Hüfte, schüren aber nur leicht in mein festes Fleisch ein.
Ich öffne das Paket mit der Strumpfhose. Ich habe mir extra eine Hüftstrumpfhose gekauft. Immer wenn ich so etwas trage, bekomme ich das Gefühl, dass sie verrutschen wird, mich im Freien stehen lässt. Ich plötzlich im Mittelpunkt stehe, weil man es sehen kann. Mich alle im Raum anstarren werden. Und genau dieses Gefühl von Angst macht mich fürchterlich an. Nachdem der Bund an meiner Hüfte sitzt, fühle ich mich weniger eingeschränkt als mit einer normalen Strumpfhose. Und diese Marke hält auch ohne Probleme. Auch wenn sie teurer ist. Ich rolle das Ding auf, errege mich an den dünnen, weichen Maschen. Die Farbe, die ich gewählt habe, schimmert neonfarben, leicht rosa. Glänzt stark. Und hat eine Naht mit Hochferse. Ich schlüpfe zuerst mit meinem rechten Fuß in das Material. Ich achte darauf, die Naht, die sich bis zur Spitze fortsetzt, nicht zu verdrehen. Sogar die schöne rote Farbe an meinen Zehennägeln passt dazu, presst sich durch die verstärkte Spitze.
Ich ziehe sie – behindert durch meine Fingernägel – bis zu meinen Oberschenkeln. Dann lasse ich das linke Bein folgen. Es hat sich ausgezahlt, mehr auszugeben, denke ich. Das Nylon liegt perfekt auf meiner Haut, als ich den kurzen Hosenteil auf meine Taille hochgezogen habe. Keine einzige Falte zeigt sich und der kleine Zwickel sitzt genau in der Mitte, umrandet meinen Schritt. Plötzlich geht mein Vibrator los, ich stöhne auf, lasse mich nach hinten sinken. Schreie auf, als ich die Vibrationen tief in mir spüre. So abrupt, wie er losgegangen ist, hört er auch wieder auf. Ich habe ihn auf die kürzeste mögliche Zeit eingestellt. Schließlich möchte ich aufgegeilt, nicht befriedigt werden. Das soll Kenneth besorgen.
Ich erhebe mich wieder – schon sehr feucht. Und ich habe das Gefühl, dass sich meine Vagina bereits erweitert, vor Feuchtigkeit trieft. Meinen String verzehrend, sich durch meine Strumpfhose zwängend. Seufzend schlüpfe ich in meine Bluse. Meine Fantasie geht wieder mit mir durch. Die Bluse ist eigentlich mehr ein Top, liegt an meinem Oberkörper an, um dann in einer aufregenden Kurve meine Brüste zu umschmeicheln. Sie hat ein tiefes Dekollete – wie geschaffen für den heutigen Abend. So kann ich ihn vorbereiten, auf das, was ich heute Nacht und die nächsten Tage von ihm erwarte. Und ich kann die Frauen im Restaurant eifersüchtig machen.
Die langen Ärmel der Bluse betonen meine Nacktheit an den Brüsten noch, befinde ich, als ich die Knöpfe schließe und mich im Spiegel sehe. Die weißen Ärmel stehen in schroffem Gegensatz zu meinen Krallen. Unschuld und Blut…, denke ich. Fehlt noch das Kostüm. Der Rock ist ein kurzer Fetzen Stoff, bedeckt meine Oberschenkel gerade noch zu einem Drittel. Mein Lieblingskostüm – jedes Mal, wenn ich es trage, wette ich mit mir selbst, ob ich in dem Lokal, in das ich gehe, die Frau mit dem kürzesten Rock sein werde. Oft genug trifft es zu. Und viele Männer, aber auch Frauen starren mir nach. Etliche Frauengesichter zeigen Neid, manche Belustigung. Männer glotzen mir gierig, manchmal auch mit neidischen Blicken nach. Vielleicht, weil ihre eigenen Frauen keine Chance haben – gegen meine Schönheit. Meinen Mut. Vielleicht auch, weil sie selbst keine Frauen sind? Mann zu sein, muss einfach öde sein. So sexy wie ich sind nur Frauen, können sich nur Frauen anziehen.
Ich steige in den Rock, ziehe ihn an mir hoch. Ich schließe den Reißverschluss, dann den breiten Gürtel. Der Rock ist sehr eng, liegt dicht an meinem Gesäß und an meinen Schenkeln an – das Material ist aus Stretch, zieht sich geradezu an meinen Körper. An der Vorderseite sitzt er oben nicht ganz so eng. Sonst würde man meine Erregung, mein Spiel mit dem Vibrator sehen können. Zumindest das möchte ich vermeiden. Meine langen, schlanken Beine sind ideal betont, werden auch heute wieder die Blicke auf sich ziehen. Einziger Nachteil des Kleidungsstücks, das am Po noch einen kurzen Schlitz – besonders sexy – aufweist, ist, dass ich eine Strumpfhose tragen muss. Ich trage viel lieber Strümpfe, am liebsten echte Nylons an Strumpfhaltern. Für heute nehme ich das Opfer hin, immerhin ist es ein seriöses Restaurant, in das wir gehen. Um das Wochenende einzuläuten…
Schon wieder habe ich getrödelt, aber endlich ziehe ich auch den zweiten Teil des Kostüms an. Den stark taillierten, kurzen Blazer mit dem weiten Ausschnitt. Er ist mindestens genauso sexy wie der Rock, hat einen tiefen Ausschnitt, liegt an meiner Taille eng an. Nichts hindert Blicke daran, in mein Dekollete einzudringen, auch wenn der einzige Knopf verschlossen ist. Unten reicht der Blazer im gleichen Rot wie mein Rock, meine Korsage, meine Nägel und meine Lippen nur ein kleines Stück über die Rockoberkante.
Fast hätte ich ein Accessoire vergessen – nämlich das Halsband mit dem Diamantanhänger. Ich trage so etwas lieber als eine Kette, auch wenn – vielleicht auch weil - es anrüchig aussieht. Aber das Gefühl an meinem Hals ist unübertroffen, weil eng. Viel besser als das einer lockeren Kette. Manchmal nehme ich trotzdem eine lange Kette, lasse den Anhänger zwischen meinen Brüsten hinab hängen. Auch das ist ein Reiz auf meiner Haut – und er lenkt die Blicke direkt auf meinen Oberkörper. Doch heute verzichte ich darauf.
Fehlen noch die Schuhe und meine durchsichtigen Nylonhandschuhe. Ich gehe in meine Garderobe, mustere die einzelnen Schuhpaare. Ich habe mich noch nicht entschieden, so nehme ich einige in die Hand, stelle sie wieder in das Regal. All meine Schuhe – bis auf meine Lauf- und Wanderschuhe – haben Bleistiftabsätze, die mindestens vier Zoll hoch sind. Ich liebe solche Schuhe, habe nichts übrig für Frauen, die flache Sohlen tragen. Es ist ein Zeichen der Schwäche.
Ich kann mich auch heute wieder nicht entscheiden, doch die Zeit drängt. Schließlich nehme ich das Paar Slings mit dem fünf Zoll hohen Absatz. Ich bin erst einmal dazu gekommen, sie zu tragen. Aber ich liebe sie. Meine Füße sehen in den schmalen Schuhen sehr zierlich aus und das Fehlen eines Riemens über meinen Fesselgelenken verlängert meine Beine optisch noch weiter. Der Absatz der Schuhe ist so schmal und hoch, dass ich merklich balancieren muss, um überhaupt damit stehen zu können. Ich ziehe die zierlichen Fersenriemen über meine Fersen nach oben, mache einige Schritte, um wieder ein Gefühl für sie zu bekommen. Wieder zu wissen, wie es sich anfühlt, einen der trippelnden Schritte zu machen und dabei zu spüren, was es heißt, einen so kurzen Rock zu so hohen Absätzen zu tragen.
Größer, schlanker, auffallender, schöner; so meine Devise. Ich ziehe noch die durchsichtigen Nylonhandschuhe an. Komme mir vor wie Lily Marleen. Erotisch, etwas obszön. Ein bisschen etwas von einer Dirne an sich. Schließlich nehme ich meine Handtasche, meine Autoschlüssel. Als ich im Vorzimmer an dem großen Spiegel vorbei gehe, bewundere ich noch einmal – wie oft heute schon? – meine Silhouette. Ich sehe wirklich unglaublich schlank, groß, auffallend aus. Am auffälligsten sind aber meine Brüste – sie ragen weit aus meinem Körper nach vorne. Machen meinen Oberkörper doppelt so breit wie den Rest meines Körpers. Wahnsinn, denke ich, was für ein Bild!
Als ich die Türe zusperre, habe ich das Bild schon aus meinem Gedächtnis geschoben. Denke nur mehr daran, dass ich jetzt zu ihm fahre. Mich von ihm besteigen lassen will. Mich ihm hingeben werde. Seine starkes, dickes, langes Glied in mir spüren werde. Er mich überschwemmen wird, soll, muss. Ich fahre mit dem Lift nach unten, als wieder der Vibrator losgeht. Fast hätte ich laut gestöhnt, als ich daran denke, dass es hier im Aufzug eine Kamera mit Mikrophon gibt. Ich reiße mich zusammen, hoffe, dass die Bewachungsfirma nichts bemerkt hat.
Ich bin heiß, aber vor dem korpulenten Wachmann möchte ich mir keine Blöße geben. Auch jetzt waren es nur Sekunden, in der das winzige Gerät in mir aktiv war, aber die Feuchtigkeit in meinem Slip verstärkt sich weiter, wieder. Meine Brustwarzen stehen steif, zeichnen sich durch die Körbchen der Korsage und sogar durch meine Bluse ab. Ich habe schon fast überlegt, meine Warzen mit Pflaster zu überkleben. Aber sollen sie es ruhig sehen, wenn mich beim Essen wieder der Vibrator – oder Kenneths verlangende Hand unter meinem Rock – scharf macht.
Sie – Frauen und Männer – werden verstohlen zu unserem Tisch starren. Während ich mich mit ihm unterhalte, wir uns über die Gaffer lustig machen. So, dass sie es nicht merken. Wenn ich dann aufstehe und auf die Toilette gehe, werde ich lächeln. Mit dem Schritt eines Models gehen – die extrem hohen Absätze lassen mir ja sowieso keine andere Wahl. Diese Gedanken kommen, als ich in die Tiefgarage gehe. Meinen Wagen aufsperre. Mich in den Schalensitz schwinge. Wieder einmal über den einzigen Nachteil von sehr hohen Absätzen nachdenke.
Beim Autofahren sind sie schwierig zu handhaben. Ich habe zwar immer den Sitz ganz nach hinten geschoben, aber trotzdem erfordert das Fahren besondere Vorsicht. Ich schaffe es trotzdem, auch heute, heil aus der Garage zu fahren. Ohne den Beton in einer der engen Ausfahrten zu berühren. Schließlich reihe ich mich in den fließenden Verkehr ein, fahre in Richtung Stadtauswärts. Dann auf die Autobahn. Ich werde mich mit ihm zweihundert Kilometer entfernt am Rande einer anderen Stadt, direkt beim Restaurant treffen.
Ich bleibe auf der Kriechspur. Schließlich will ich mich nicht beeilen. Ich habe ja trotz meiner erotischen Trödelei noch Zeit. Und der Vibrator – ich will mich foltern lassen. Will, dass er immer wieder in mir wühlt, mich so geil macht, dass ich es nicht mehr auszuhalten scheine. Er mich trotzdem nicht befriedigt. Weil seine Einschaltzeit kurz ist. Als Vorbereitung auf die heutige Nacht. Auf den Spaß miteinander, den Verkehr, das Aufgehen in der Hitze, das Miteinanderschlafen, die schmutzigen Spiele nach dem ersten Mal. Um wieder geil zu werden. Um weiter zu machen.
Langsam gleitet die Landschaft an mir vorbei. Ich bemerke sie kaum, achte nur auf den Verkehr. Und dabei nur auf meine unmittelbare Umgebung. Aber ich denke die ganze Zeit an ihn, an seinen Körper, seinen Penis. Und an die Sekunden, in denen er in mich gleitet. Mich danach ausfüllt. An die kurze Zeit, bevor er beginnt, sich zu bewegen. Mich zu stoßen. Mein Brennen zu befriedigen. Meine Sehnsucht zu stillen. Ich glaube fast schon, jetzt seine weichen Hoden an meiner Haut, zwischen meinen Beinen, an meinem Po zu spüren. Und seine Eichel in meiner Vagina zu fühlen. Zu merken, wie sie meine Schleimhäute entlang eindringt. Und zu fühlen, wie er in mir abspritzt, mich mit seinem Eiweiß auffüllt.
Ich bin ganz wild auf seine Flüssigkeiten, habe mir von ihm ausbedungen, dass ich in Ruhe gelassen werde – wenn ich ihm eine bestimmte Handbewegung zeige. Dann soll er sich aus mir zurückziehen. Damit ich mich in eine hockende Stellung bringen kann. Um mich auf das Gefühl zu konzentrieren, wenn seine Flüssigkeit aus meiner Scheide läuft. Das Gefühl ist unglaublich, unbeschreiblich, bringt mich dann sofort wieder in Rage. Es fühlt sich – unsagbar an. Selbst könnte ich nicht exakt sagen, was es ist, was mich daran so hoch peitscht. Aber es ist das Gefühl, ein Gefäß zu sein. Eine Rolle zu spielen, die ihn zum Herrscher über mich macht. Etwas, was mich unglaublich anmacht. Denn trotz meines selbstbewussten Äußeren brauche ich das Wissen, dass es jemanden gibt, der mich beherrscht. Das bringt das Leben, das ich führe, ins Gleichgewicht. Bei all diesen Gedanken kann ich mich nur mühsam auf die Straße konzentrieren.
Wenigstens ist der Verkehr heute relativ dünn. Nur ein einziges Mal bringt mich meine Vorliebe zu eingeschalteten Vibratoren in Gefahr. Während ich einen Wagen mit Anhänger überhole, schaltet er sich ein. Ich schreie auf, die Vibrationen tief in mir verursachen fast einen Orgasmus. Ich gebe mir Mühe, ihn zu unterdrücken, obwohl ich schon die ersten Anzeichen in meinem Beckenboden verspüre. Ich passe nur einen Moment nicht auf. Als der Lastwagen vor mir ausschert, mich um Haaresbreite verfehlt. Gefährliche Spiele, denke ich, als ich ihn überhole und mich hinter einem Wohnwagen einreihe. Ich habe nicht mehr vor, auf die Überholspur zu fahren. Stattdessen bleibe ich in der Kolonne auf der linken Seite, bis die Ausfahrt kommt.
Ich bin die Strecke schon einmal gefahren, sodass ich weiß, dass das Restaurant noch einmal fünf Kilometer entfernt auf einem eigenen, großen Grundstück liegt. Dort wird er auf mich warten. Er, der mich heute noch besteigen wird. Ich fahre langsam, weil die Automatik des Vibrators beschlossen hat, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, mir verstärkte Aufmerksamkeit zu widmen. Mehrmals treibt er mich bis nah an die Kante, hinter der der Orgasmus, aber auch der mögliche Tod lauert. In einer scharfen Linkskurve, in der ein hölzerner Heuschober steht, wäre ich fast von der Straße abgekommen.
Ich schaffe es gerade noch, das Lenkrad herumzureißen, als unmittelbar danach seine nächste aktive Phase kommt. Ich bin nicht darauf gefasst, kämpfe noch immer um die Herrschaft über den Wagen. Durch das Gefühl in mir verliere ich noch einmal die Kontrolle. Fast hätte ich ein entgegen kommendes Fahrzeug gerammt. Ich beschließe für die Zukunft, nur mehr dann den Vibrator einzusetzen, wenn ich nicht selbst fahren muss. Meinen Tod ist mir dieser Nervenkitzel nicht wert – so schön das Gefühl auch ist. Schließlich erreiche ich endlich doch noch das noble Lokal.
Ich stelle meinen Wagen auf dem Parkplatz ab. Kenneth steht vor dem Eingang des Restaurants, wartet schon auf mich. Immer, wenn ich ihn nach einiger Zeit zum ersten Mal wieder sehe, denke ich daran, dass unser Kennenlernen kein Zufall gewesen sein konnte. Sondern Spiel, Berechnung, Veranlassung. Er hatte mich geködert und dann die Falle zuschnappen lassen. Ich war vor einigen Monaten in einer kleinen, exklusiven Boutique gewesen. Ich hatte ein Kostüm anprobiert. Das ich jetzt trage.
Als ich den Laden betreten hatte, hatte er im Raum gestanden. Er war mir nicht aufgefallen, schließlich waren zuerst einige Leute da gewesen. Als ich mehrere Kleidungsstücke nach hinten genommen hatte, um sie anzuprobieren, war plötzlich das Licht ausgefallen. Ich stand im Dunklen. Zuerst war ich verwirrt, dann sauer. Schließlich empfand ich Angst. Ich hatte in der Finsternis aus der Kabine gefunden, in Strümpfen, Büstenhalter und String im Geschäft gestanden. Als plötzlich eine Taschenlampe auf mich gerichtet wurde. Er war es, der mich anleuchtete. Ich war mit ihm alleine im Laden, der abgeschlossen war, gewesen. Der Rollladen war herunter gelassen. Er hatte den Schlüssel dazu in seiner Hand.
Zuerst hatte ich gelacht, dann ihn beschimpft. Der Mann vor mir hatte weiter gegrinst. Schließlich hatte ich mich in Unterwäsche auf ihn geworfen. Er hatte mich umarmt. Irgendetwas in meinem Denken hatte Klick gemacht - ich habe mich dabei ertappt, ihn zu küssen. Hatte ihn, einen grinsenden, unverschämten, herausfordernden Fremden geküsst. Das war nur der Anfang. Schon nach einigen Minuten Schmuserei hatte ich meine Beine breit gemacht, um ihn zu empfangen. Es war für mich eine unglaubliche gute, intensive, scharfe Erfahrung gewesen. Die mein Leben, mein Ich noch schärfer, hemmungsloser gemacht hatte. Immer, wenn er mich rief. Irgendwann hat er mir erzählt, dass er von mir geträumt hatte. In diesem Traum hatte er gesehen, wo er mich treffen würde. Genau in dieser Boutique – wo wir zum ersten Mal unsere Körper vereinigt hatten.
Monatelang hatte er immer wieder vor dem Laden gewartet, gehofft, dass ich einmal hier auftauchen würde. Ich war wirklich gekommen, genau zu einem Zeitpunkt, wo er anwesend war. Er bezahlte die Besitzerin der Boutique. Sie sperrte mich und ihn ein, schloss den Laden, schaltete das Licht ab. Machte unsere Beziehung perfekt.
Er ist immer wieder unterwegs, aber ich höre in regelmäßigen Abständen von ihm. Auch ich rufe ihn immer wieder an. Sein anderes Leben interessiert mich nicht. Doch wenn ich Bedarf spüre, von ihm auf seine Männlichkeit aufgespießt zu werden, dann melde ich mich. So wie an diesem Wochenende. Ich stöckle ihm entgegen, schwinge meine Hüften. Schließlich umarme ich ihn, küsse ihn auf den Mund. Er lächelt mich an, so wie in der Nacht in der Boutique. Wir stehen eng aneinander gepresst da.
Plötzlich durchzuckt es mich. Der Vibrator hat wieder ausgelöst. Der Mann grinst mich an, sagt: „Du spielst wieder deine Spiele?“ Ich lache, nicke. Ich brauche nicht ja zu sagen oder zu leugnen. Er kennt mich. Wir betreten das Lokal gemeinsam, ich spüre seine Hand auf meinem Gesäß. Sein Mittelfinger spielt mit dem Schlitz meines Minirocks. Innen im Lokal herrscht gedämpfte Unterhaltung. Wir werden zu einem Tisch geführt, zu dem wir durch das ganze Lokal gehen müssen. Ich sehe mich in einem großen Spiegel, ihn daneben. Heute gefalle ich mir wirklich. Meine schmale Figur mit dem Blickfang meiner weit ausladenden Brüste, meine langen Beine in den High Heels, mein schwingender Gang. Rot steht mir gut. Und seine männliche Erscheinung in seinem dunklen Smoking mit türkisfarbener Fliege passt perfekt dazu.
Ich blicke mich um, begegne wie fast jedes Mal neugierigen, geilen und neidischen Blicken. Heute sind viele ältere Gäste anwesend. Etliche der Männer blicken mir nach. Die Blicke ihrer Frauen spüre ich als Stiche, die ich ignoriere. Keine von ihnen kann mir das Wasser reichen und ich weiß, dass ich auch heute den kürzesten Rock hier trage. Mein Liebhaber rückt mir meinen Sessel zurecht. Ich setzte mich absichtlich leger und weit vom Tisch weg. Mein Rock rutscht weit nach oben, enthüllt meine Beine, die ich übereinander schlage. Der Mann mir gegenüber legt seine Hand auf meine Schenkel, worauf ich ihn anlächle.
Als der Kellner kommt und mir eine Speisekarte überreicht, merke ich, wie sein Blick in meine Bluse abgelenkt wird. Seine Augen streifen mich nicht nur, sondern gleiten entlang meiner exquisiten Rundungen, die ich so bereitwillig zeige. Ich lächle ihn an, was ihn rot werden lässt. Nur ganz kurz, aber ich bemerke es. Mein Liebhaber bestellt Steak, ich einen aufwendigen Salat. Dazu kalifornischen Rotwein. Noch einmal durchzuckt mich die Aktivität des Vibrators in mir. Jetzt wird es Zeit, ihn abzuschalten, beschließe ich. Ich entschuldige mich flüsternd bei ihm, erhebe mich, gehe mit trippelnden Schritten auf die Toilette.
Ich betrete eine Kabine, schließe sie hinter mir ab. Dann ziehe ich meinen Rock ganz aus, zerre die fest sitzende Strumpfhose von meinen Hüften. Mein String hat sich tief in meine Backen eingegraben, Spuren auf meiner Haut hinterlassen, stelle ich fest, als ich ihn ausziehe. Ich hocke mich auf meine Absätze, presse den Vibrator mit Mühe aus meinem Körper. Ich überlege kurz, dann schiebe ich ihn mit Schwung in meinen Anus. So, dass er ganz in mir verschwindet – sich mein Schließmuskel darüber schiebt. Ich ziehe meinen String wieder über meine Scham, zwischen meine Pobacken, denke daran, dass ich jetzt während des Essens von hinten bedient werde. Als ich durch das Restaurant gehe, starren mir wieder etliche Augenpaare hinterher.
Ich setze mich lächelnd, provozierend, lasse meine Hände über meine Schenkel gleiten. Das und der Gedanken an den Vibrator in meinem Gesäß verschaffen mir erigierte Brustwarzen. Die beim hellen Licht im Raum deutlich zu sehen sind. Wir unterhalten uns, erzählen uns gegenseitig leise schlüpfrige Geschichten. Laut genug, dass die Personen an den umliegenden Tischen ahnen können, warum es geht. Aber keine Details hören können. Es gibt viel zu lachen, mein Liebhaber ist ein guter Unterhalter und an diesem Abend kommen auch mir trotz meiner sexuellen Anspannung etliche Geschichten und Witze in den Sinn. Endlich wird das Essen gebracht. Ich esse langsam, konzentriere mich auf die Gefühle, die der Vibrator in mir erzeugt, als er einige Male losgeht. In meinem Anus erzeugt er ein ganz anderes Gefühl als in meiner Vagina, irgendwie exakter, schärfer, konzentrierter. Ich beschließe, ihn in mir zu lassen, wenn ich mich Kenneth von vorne hingebe. Das habe ich bisher noch nicht ausprobiert.
Als ich aufblicke und meinem Liebhaber gegenüber ins Gesicht sehe, bemerke ich seinen verlangenden, auffordernden Gesichtsausdruck. Er starrt mir direkt zwischen meine Brüste. Ich zwinkere ihm zu. Lasse meine Zunge über meine Lippen streichen. Ich bemerke die Blicke rundum – sehe, wie sie mich und ihn anstarren. Auch das gehört zum Spiel. Aber ich kann den Hauptteil schon nicht mehr erwarten. Sogar er scheint heute schon früher als sonst gehen zu wollen. Verlangt vom Ober bald die Rechnung. Als wir gehen, provoziert mein Liebhaber die Anwesenden noch zusätzlich, indem er beim Gehen eine Hand unter meinen Rock schiebt, die Rückseite meines Schenkels berührt. Immerhin hat das Publikum hier für den Rest des Abends Gesprächsstoff, kommt mir in den Sinn, als ich mit klickenden Schritten die Stufen vor dem Lokal nach unten gehe. Seine Hand liegt jetzt zwischen meinen Schenkeln. Leider kann es niemand mehr sehen.
So eile ich mit ihm zu seinem Wagen. Ich werde meinen eigenen für die nächsten Tage hier stehen lassen. Vor einiger Zeit schon habe ich mit dem Besitzer des Restaurants vereinbart, dass mein Wagen so lange wie auch immer hier stehen bleiben kann. Das Wochenende wird etwas gewidmet sein, bei dem ich kein Auto brauchen werde. Doch sein Wagen ist Teil des Spiels. Er fährt einen riesigen amerikanischen Schlitten aus den Fünfzigern. Einen der Wagen, wo der Kofferraum groß genug ist. Für meine Rolle. Im Spiel. Das jetzt beginnt. Am Wagen, im Wagen. Mein Liebhaber hat den Cadillac etwas abseits gestellt, absichtlich. So sieht uns niemand. Er öffnet die riesige Klappe, die eine große, mit hohem Teppich bedeckte Fläche freigibt.
Ich steige mit meinen High Heels über die niedrige Kante. Lege mich auf den Teppich. Sodass er mich fest fesseln kann. Die Fläche ist so breit, dass ich mich quer legen, meine Arme, Beine ausstrecken kann. Er beugt sich über mich, zieht zuerst die Schleife an meinem rechten Handgelenk fest, schließt sie. Er tut dies so fest, dass ich aufstöhne. Er grinst mich an, fesselt auch mein linkes Handgelenk fest. Ich weiß, dass die Gurte an meinen Armen fest mit dem Auto verbunden sind. Und ich weiß, sollte er einen schlimmen Unfall haben, so werde ich den Kofferraum nicht mehr lebend verlassen können. Diese Erkenntnis turnt mich zusätzlich an, verstärkt die Feuchtigkeit, die schon die ganze Zeit in meinem Slip steht.
Mein Liebhaber spreizt meine Beine, weit, sehr weit – so weit, dass ein Schmerz durch meine Gelenke fährt. An meinen Beinen erregt mich das Umlegen und Festzurren der Gurte noch mehr als an meinen Armen. Ich liege flach, mit ausgebreiteten Gliedern auf dem Teppich. Lust durchströmt mich, unglaubliches Verlangen. Ich möchte mich hier ihm hingeben und jetzt schon mit ihm schlafen, so nass bin ich. Doch er knebelt mich heute, dieses Mal mit einer Trense. Ich öffne meinen Mund, er schiebt die Hartgummistange zwischen meine Zähne, bindet die Gurte hinter meinem Kopf fest. Ich kann keinen Laut mehr von mir geben. Zusätzlich bindet er noch einen Gurt über meine Stirn, fixiert meinen Kopf.
Er wird jetzt vorne einsteigen und losfahren. In sein Haus. Mit den wunderbaren Möglichkeiten und Instrumenten, die mich so heiß machen. Doch dieses Mal hat er offensichtlich etwas anderes vor. Er bringt eine Stange, die am oberen Ende weich, abgerundet ist. Wie ein Penis aussieht. Ich frage mich, was er damit vorhat. Die zweite Stange erkenne ich. Es ist eine Spreizstange. Er legt mir den Ring auf der linken Seite zuerst um meine Beine, dann den auf der rechten Seite. Ich verstehe nicht, wozu. Schließlich sind meine Beine ja schon weit auseinander. Aber dann greift er unter meinen Rock. Zerrt meine Strumpfhose und meinen String ein Stück nach unten.
Langsam verstehe ich und dabei läuft mir ein Schauder über den Rücken. Er schiebt das weiche Ende der anderen Stange in meine Vagina, ist dabei sehr vorsichtig. Ich stöhne wieder auf, dieses Mal so laut, dass er es trotz der Trense hören kann. Er grinst, macht weiter, verbindet die beiden Stangen zwischen meinen Beinen, schiebt die Stange noch tiefer in mich. Sie gleitet scheinbar mühelos in meinen Körper, verstärkt den Druck in meinem Zentrum. Dieser ist stark erotisch, sendet Signale in meinen Verstand. Ich halte es nicht mehr aus, werfe mich hin und her. Als der Kofferraumdeckel zugeworfen wird. Das Licht in ihm angeht und ich mir selbst ins Gesicht blicke. In einen Spiegel und damit in mein Gesicht, das von Wolllust, von Verlangen, von Gier verzogen ist. Ich kann diesem Blick nicht ausweichen, weil mein Kopf fixiert ist.
Für die nächste Zeit – es müssen Stunden sein - ist der beleuchtete Kofferraum mein Fluch und meine Folter. Ich kann meinem Blick, meinem Aussehen, meiner obszöner Miene nicht ausweichen. Schließe ich meine Augen, dann werden die Gefühl an meinem Körper übermächtig. Der Dildo in mir drückt wie ein riesiger Penis auf meine Vagina, wird bei jeder horizontalen Bewegung des Wagens in mich geschoben, in mir bewegt. Das verursacht in mir ein Gefühl von Sex, aber es ist nicht intensiv genug. Um mir Erleichterung zu verschaffen. Ich werde bloß immer feuchter, erregter. Der Vibrator in meinem Anus meldet sich auch von Zeit zu Zeit, heizt meinen Zustand an.
So versuche ich, meine Augen geöffnet zu halten, trotzdem meinem eigenen Blick auszuweichen. Mich stattdessen auf die Fahrt zu konzentrieren. Sie scheint ewig zu dauern, mehrmals wird die Richtung gewechselt. Ich frage mich, wohin er fährt. Ich kann mich nicht erinnern, das letzte Mal so lange unterwegs gewesen zu sein. Zudem fühlt sich die Luft, die durch das Blech des Wagens zu mir vordringt, kühler an als zuvor.
Die meiste Zeit geht die Strecke geradeaus oder leicht bergauf. Aber irgendwann kommt der Wagen zum Stillstand, biegt dann rechts ab. Die Straße unter den Reifen ist schlechter, gröber als die bisherige. Ich habe den Eindruck, dass wir über eine sehr kurvenreiche Straße fahren. Schließlich fährt der Wagen steiler aufwärts, durch eine letzte Kurve. Dann kommen wir zum Halt. Mein Liebhaber steigt aus, schlägt die Türe zu. Ich bleibe zurück, höre einige Zeit nur die Geräusche von abkühlendem Metall. Dann Schritte auf hartem Boden. Der Kofferraumdeckel wird geöffnet.
Ich halte es schon nicht mehr aus, denke ich, als ich endlich meinem Liebhaber entgegen blicke. Oberhalb seines Kopfs befindet sich ein unglaublicher Sternenhimmel, als wären wir mitten in den Bergen. Bei unseren letzten Wochenenden hatte er mich von meinen Fesseln befreit. Wir waren ins Haus gegangen, hatten einander geliebt. Wir hatten es kaum mehr erwarten können, einander die Kleider teilweise einfach vom Körper gerissen, uns aufeinander gestürzt. Hatten Sex im Vorzimmer gehabt. Dieses Mal aber deutet nichts darauf hin, dass er es mit mir treiben will. Er sieht mich kurz an, dann drückt er einen Wattebausch auf meine Nase. Ich rieche Chloroform, möchte mich losreißen. Aber die Fesseln halten. Unvermittelt stürze ich in ein schwarzes Loch.
Ich erwache, weil helles Licht in meine Augen sticht. Ich sitze einer Fensterfront gegenüber, in einem mit Licht erfüllten Raum, der ganz in Weiß gestrichen ist. Ich befinde mich an einer Wand, dessen Anstrich sich kühl in meinem Rücken anfühlt. Und sitze dort mit weit ausgebreiteten, gespreizten Beinen und offenen Armen. Ich kann mich nicht bewegen, weil ich gefesselt bin. An meinen Arm und Beingelenken befinden sich straffe Bänder mit einer Metalllasche. An diesen sind Ketten befestigt, die links und rechts oberhalb von mir an der Wand befestigt sind.
Sie sind gespannt, zwingen mich dazu, Beine und Arme offen zu halten. Meine Lage zwingt meinen Körper in die Form eines in der Höhe komprimierten X. Meine Kleidung wurde mir ausgezogen. Stattdessen hat mir jemand mir einen fast durchsichtigen, hochgeschlossenen Bodystocking angezogen. Sein schwarzes Blumendesign bedeckt annähernd meinen ganzen Körper, meine Beine, meinen Oberkörper, meine Brüste, meine Arme. Er endet an meinen Händen als Schlaufe zwischen den Fingern und am Hals in einem Silikonband. Aber er lässt mein Geschlecht frei. Um Hüfte, Taille, Bauch trage ich ein sehr eng geschnürtes Korsett. Meine Füße stecken in Pumps mit hohen Absätzen, die mit Riemen um meine Fesselgelenke befestigt sind. Ich balanciere auf den dünnen Absätzen, weil meine Fessel nichts anderes zulassen, obwohl meine Beine abgewinkelt sind.
Um meinen Hals liegt ein Metallreifen. Hinter mir – an der Wand - muss es eine Befestigung geben. Sie verhindert, dass ich meinen Kopf von der Wand abrücke, lässt nur wenig Spielraum in beiden Richtungen. Eine kurze Stange? Ich frage mich, ob Kenneth mich damit auf ein neues Spiel vorbereiten will. Ob er glaubt, dass mir langweilig geworden ist – oder war ich zu wenig für ihn und seinen sexuellen Hunger? Ich möchte schreien, aber der Knebel in meinem Mund verhindert dies. Zudem lässt sich niemand blicken. Es bleibt so still, dass ich mich frage, ob er mich hier zurück gelassen hat. Aber warum?
Zeit vergeht, die Sonne draußen verschwindet unter Wolken, die klare Helligkeit wechselt mit diffusem Licht. Manchmal erscheint sie wieder, aber die Wolken scheinen dichter zu werden. Ich kann nur warten, denke nach. Darüber, was Kenneth sich dabei denkt. Meine Lust ist vergangen, hat einer Stimmung Platz gemacht, die besser hierher passt. Der Vibrator ist immer noch in meinem Anus. Aber der Akku scheint erschöpft zu sein, seine gelegentlichen Vibrationen sind schwach. Zu schwach, um erregend oder lästig zu sein. Der Druck seiner Existenz verursacht in Zusammenhang mit dem Druck des Korsetts an meiner Taille leichte Bauchschmerzen, nicht mehr.