Die beiden Pole des Verlangens - Kim Sine - E-Book

Die beiden Pole des Verlangens E-Book

Kim Sine

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Beschreibung

Acht dunkle erotische Geschichten:


Die Geschichte einer Frau, die einem Erpresser in die Hände fällt.

Zwei Frauen. Der Diebstahl eines Firmengeheimnisses. Doch ist es wirklich so?

Rache ist… weiblich.

Ein Voyeur in einer Modelagentur. Wie lange kann das gut gehen?

Du erwartest deinen Liebhaber. Aber er kommt nicht – statt ihm: ein Anderer!

Eine einsame Insel – eine Frau und ein Mann. Und ein Fluchtversuch.

Eine Frau gerät in einen Alptraum aus Blut, Gewalt und Sex. Gibt es für sie
ein Erwachen?

Die alte Geschichte von Tristan und Isolde. Doch diese Isolde hat ein Geheimnis!

Jugendschutzhinweis: Im realen Leben dürfen Erotik und sexuelle Handlungen jeder Art ausschließlich zwischen gleichberechtigten Partnern im gegenseitigen Einvernehmen stattfinden. In diesem eBook werden fiktive erotische Phantasien geschildert, die in einigen Fällen weder den allgemeinen Moralvorstellungen noch den Gesetzen der Realität folgen. Der Inhalt dieses eBooks ist daher für Minderjährige nicht geeignet und das Lesen nur gestattet, wenn Sie mindestens 18 Jahre alt sind.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Kim Sine

Die beiden Pole des Verlangens

... und andere dunkle erotische Geschichten

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Die beiden Pole des Verlangens

Kim Sine

 

 

Die beiden Pole des Verlangens

 

 

Und andere dunkle

erotische Geschichten

 

 

 

 

 

 

Die Storys

 

 

Ausgeliefert

 

Die beiden Pole des Verlangens

 

Die Sekretärin - ein Spiel

 

Ein Voyeur mit Geheimnis

 

Fick mich, Chris

 

Fluchtversuch und betörende Strafe

 

Raubtiere

 

Tristan und Isolde – Endless

 

 

 

 

Text und Cover Copyright 2012 Kim Sine

Ausgeliefert

 

 

 

Er hat dich völlig in der Hand, denkst du, als du jetzt dich nach vorne überbeugst, dich in die erniedrigende Position, die er von dir verlangt, begibst. Außerdem denkst du daran, dass – hätte er dich der Polizei übergeben – es nicht so schlimm wie jetzt gewesen wäre. Eigentlich bist du selber schuld, dass du jetzt in dieser Situation bist: Du hast deine Nebenbuhlerin um den sehr gut bezahlten Modeljob nicht mit deinem besseren Aussehen alleine besiegen können. So hast du sie durch eine Intrige beseitigt, sie schließlich aus dem Weg räumen lassen. Du hast aufgeatmet, hast geglaubt, nun alles erreicht zu haben. Und der Mann, der hinter dir steht, weiß offenbar alles, droht damit, es an die Öffentlichkeit zu bringen. Das wäre dein Todesurteil, weil du eben deine Konkurrentin durch einen Killer beseitigen ließest.

            Schon nach der ersten Aufnahmeserie in deinem neuen Job, nachdem der Rummel um das Verschwinden deiner Konkurrentin vorbei war und du dich gefühlt hast wie im Paradies, bekamst du den ersten Brief. Ihn hast du noch für einen Scherz gehalten und geglaubt, dass hier jemand, der höchstens etwas vermutet, abzocken will. Aber dann kam der nächste Brief, dieses Mal schon konkreter. In ihm standen bereits Einzelheiten, über das, was du mit ihr gemacht hast. Stimmige Details – und du hast geglaubt, es reicht, den Killer, der sie erledigt hat, beseitigt zu haben.

            Dann kam noch ein Brief und noch einer. Im letzten wurde dir ein Treffen vorgeschlagen. Du hast geglaubt, man will Geld von dir. Du bist zum Treffen gegangen. Statt deiner üblichen Designerklamotten trugst du Jeans, ein unförmiges T-Shirt und Sportschuhe. Aber am angegebenen Treffpunkt erschien niemand. Als du zurückkamst, war ein Brief durch den Schlitz in deiner Wohnung eingeworfen worden. In ihm wurdest du aufgefordert, noch einmal zu einem anderen Zeitpunkt zum Treffpunkt zu kommen. Du wurdest außerdem aufgefordert, dich entsprechend deinem Auftreten in der Öffentlichkeit zu kleiden. Du hast dir, um bekannt zu werden, einiges für dein Outfit ausgedacht. Immer, wenn du dich zeigst, trägst du besonders sexy Nylons, superkurze Röcke, tiefe Ausschnitte, High Heels, exzentrische Kleider, Röcke und Tops. Dein Markenzeichen: Immer in einer einzigen Farbe angekleidet zu erscheinen, dazu auffällige Strümpfe und stets ein Korsett über deinen Blusen oder Kleidern. Und genau das wird jetzt von dir gefordert. Du überlegst, was für ein Schwachkopf, was für ein Wahnsinniger genau das von dir erpresst. Und wozu?

            In dem Brief steht sogar genau, was du für das Treffen tragen sollst. Du sollst deinen superkurzen schwarzen, sehr engen Minirock mit dem Schlitz hinten tragen – den, den du auf einer Pressekonferenz an hattest. Du erinnerst dich genau daran und daran, dass man auf einer Kamera deinen String darunter deutlich sehen konnte. Der Rummel in der Presse war gewaltig – genau deshalb. Du hast sogar anonyme Anrufe erhalten – von irgendwelchen Fanatikern, die dich als Schlampe beschimpften. Zum Rock sollst du die schwarzen Strümpfe mit den Zickzackmustern anziehen. Der unbekannte Absender verlangt von dir, den durchsichtigen Stringbody zu nehmen, dazu das schwarze Unterbrustkorsett. Du hast all die Sachen schon einige Male in der Öffentlichkeit getragen und fast einen Skandal verursacht. Jetzt verlangt man von dir, dass du ohne Bluse am Treffpunkt auftauchst, deine Brüste durch das schwarze Nylon des Bodys zeigst. Immerhin darfst den knappen, engen Blazer darüber anziehen. Der Brief verlangt sogar, dass du die Stilettos mit den sehr hohen Absätzen und den Knöchelriemen anziehst. Der Unbekannte muss dich genau beobachtet haben. Unmöglich, denkst du – nicht einmal du würdest so ausgehen. Nicht dorthin, wo der Treffpunkt liegt, mitten in einem Viertel, in dem die Prostitution den Hauptgeschäftszweig darstellt.

            Aber du musst trotzdem, denkst an die Drohung, die über dir schwebt. So ziehst du dich tatsächlich wie verlangt an, gehst zu Fuß durch das üble Viertel. Kein Taxi würde hierher fahren. Unterwegs machen dich mehrere Männer und einige Professionelle an. Sie wollen dich entweder ficken oder aus ihrem Viertel vertreiben. Wenigstens taucht zur ausgemachten Zeit ein großer, schwarzer Sportwagen auf. Jemand öffnet dir Türe, lässt dich einsteigen. Als du dich zu dem Mann am Steuer umdrehst, siehst du, dass er eine Maske trägt. Seine Maske ist weiß, neutral, lässt kein Geschlecht in den nur wenig ausgeformten Gesichtszügen erkennen. Aber du weißt, es ist ein Mann – du kannst seine Hände, Arme, breiten Schultern, seine Kleidung im Licht des Armaturenbretts sehen.

            Er fährt mit dir durch die Stadt, dann aus ihr hinaus. Du sagst kein Wort, hast unglaubliche Angst, vor dem, was du dir nicht einmal vorstellen kannst. Du erfasst immer noch nicht, was der Unbekannte von dir will. Er fährt weiter den Highway entlang, schweigt ebenfalls. An einer Ausfahrt verlässt er den Highway, dann geht es eine Landstraße entlang. Es ist noch immer hell, du erkennst Felder, Wiesen, Weiden, Gebäude. Nach einer Ortschaft biegt er rechts ab, fährt über eine ungeteerte Straße weiter, im Rückspiegel des Wagens siehst du eine riesige Staubwolke hinter dem Heck. Die Straße endet unversehens zwischen mehreren Bergen, an einem geschlossenen Schranken. Du kannst ein Schild mit der Aufschrift: ‚Private Propertiy – keep out!’ erkennen. Er öffnet den Schranken, fährt weiter, während du sitzen bleibst.

            Du fragst dich weiter, was das alles soll. Aber dann bringt er den Wagen auf einem Platz, der nur aus einer Schotterfläche und einem Stück betonierten Untergrund besteht, zum Stehen. Was will er hier? Er greift über dich, öffnet deine Türe. Seine Stimme wird durch die Maske verfremdet, als er sagt: „Zieh dich aus!“ Du zögerst, fürchtest das, was jetzt passieren wird – obwohl du noch nicht weißt, ob er dich nicht einfach nur hier nackt aussetzen will. Als du nicht gleich reagierst, droht der Mann dir: „Oder ich werfe dich raus und gebe das ganze Material an die Presse weiter! Du weißt, was dann passiert!“

            So fängst du an, dich im Wagen auszuziehen, zuerst die Schuhe, dann den Rock. Die Strümpfe folgen, das Korsett. Du trägst nur mehr den Body, öffnest die Knöpfe im Schritt, während dich seine starrenden Augen beobachten. Schließlich sitzt du nackt im Fahrzeug, wartest, was jetzt kommt. In deinem Inneren hast du unglaubliche, entsetzliche Angst, die dich unfähig macht, etwas anderes als der Unbekannte von dir verlangt, zu tun. Der Mann sagt: „Steig aus, komm auf meine Seite.“

            Selbst steigt er auch aus, deutet auf die offene Fahrertüre: „Stell dich mit dem Rücken zu mir und beug dich über die Sitze. Hände auf den Sitzwulst bei der Türe.“ Du tust, was er verlangt, beugst deinen Oberkörper zitternd quer über beide Vordersitze. Deine Brüste zeigen nach unten, deine Brustwarzen sind erigiert. Du bist dir bewusst, dass der Mann jetzt dein Gesäß direkt vor sich hat und er unter ihm deine Schamlippen sehen muss. Du präsentierst mit deiner Stellung dein Innerstes, kannst nicht verhindern, was jetzt passiert. Du weißt, warum er dich nicht fesselt oder knebelt: Ihm ist bewusst, welche Macht er über dich hat und genau das erregt ihn – und macht dich gefügig. Du gibst dich ihm ganz ihm hin, obwohl du ahnst, was auf dich zukommen wird.

            Du hörst den Gürtel des Mannes, merkst, wie er seine Hose auszieht, dann auf die Rücksitze wirft. Du kannst ihn nicht sehen, weil du immer noch den Schotterboden und den Beton anblickst, starr vor Angst. Schließlich spürst du, dass er hinter dir steht, nackt, fühlst die Haare seiner Beine an deiner glatten Haut. Der Mann atmet schwer und dieses Geräusch füllt dein Denken, als du spürst, dass er durch die Lücke zwischen deinen Beinen in dich eindringt. Du schreist auf, aber nur, weil es mehr Lust als Entsetzen und Grauen ist, was du empfindest. Der Mann, der dich vergewaltigt, reagiert nicht auf dein Verlangen und deine gleichzeitige Abscheu, beginnt, dich zu ficken, presst seinen heißen, harten Körper eng an dich, führt feste, tiefe Stöße in dich aus. Er lehnt sich auf dich, hält dich mit seinem muskelbepackten Körper nieder.

            Erst jetzt spürst du, dass du sehr feucht zwischen den Beinen bist, obwohl dir die Angst deine Feuchtigkeit geraubt haben müsste. Sein Penis muss unglaublich groß und lang sein, du spürst ihn tief in dir, glaubst, dass etwas viel festeres und stärkeres als ein männliches Glied sich in dir bewegt. Der Mann fickt dich immer weiter, an dich gedrückt, während du dich an den Autositz anklammerst. Eigentlich müsstest du geschockt sein, aber deine Lust ist größer als alles andere, übermannt dich. Du siehst zwar deine geweiteten Augen im Glas der halboffenen Türe, hoffst, dass dein Martyrium endlich vorbei geht – aber gleichzeitig möchtest du noch mehr, ihn noch länger in dir spüren.

            Dein Vergewaltiger hat einen langen Atem, fickt dich weiter, stöhnt einige Male selbst auf, ohne zu kommen. Du beginnst, vor Angst und Anspannung zu schwitzen, während sich deine Brustwarzen weiter schmerzhaft verhärten. Fast wärst du gekommen, du spürst schon tief in deinem Körper Konvulsionen, aber der Widerspruch, der deinen Geist beherrscht, verhindert, dass sie stärker werden, dich übermannen. Dir graut vor dir selbst, weil du dich ihm und der Aktivität hingibst und es sogar noch genießt. Du könntest dich wehren, aber du tust es nicht, lässt alles über dich ergehen. Der Mann stößt dich weiter, aber plötzlich stöhnt er auf, ergießt sich in dich, während du über den Sitzen zusammenbrichst. Er bleibt in dir, lässt ein Lachen hören, das deinen Geist noch mehr foltert. Schließlich zieht er sein Glied aus dir, stemmt sich auf.

            Du bleibst quer über die Autositze liegen, rührst dich nicht, spürst deinen Körper nicht mehr, nur mehr Abscheu. Doch nicht, weil er in dir war, sondern darüber, dass du in dir etwas spürst, was das, was dir passiert ist, richtig nennt, es geradezu von dir verlangt. Hinter dir hörst du den Mann auf dem Schotter hin und her gehen, aber dein Denken nimmt ihn nicht wahr. Schon nach wenigen Minuten kommt er wieder, nochmals spürst du seine Beine an deinem Gesäß. Er beugt sich über dich, sagt dann: „Steh auf, ich bin noch nicht fertig mit dir!“ Du richtest dich wieder auf, zeigst ihm wieder deine Rückenansicht. Er nimmt deine beiden Pobacken mit seinen Händen, dann zerrt er sie auseinander.

            Du ahnst, was er vorhat, schreist laut auf: „Nein!“ Der Mann kümmert sich aber nicht darum. Du spürst seine Eichel an deinem Anus. Er drückt fest zu, öffnet deinen Schließmuskel, schafft es, sein hartes Geschlecht in ihn zu schieben, während du schreist. Er beginnt, dich in den Anus zu ficken, ist dieses Mal gröber, härter, muss dich mit mehr Druck vögeln, weil du hier viel enger bist. Irgendwann trittst du geistig komplett weg, bist ganz besessen von dem, was die Nerven deines Körpers an dein Gehirn weiterleiten – ein Spannungsbogen baut sich in dir auf. Du bekommst mit jeder Faser mit, wie er zum zweiten Mal in dir einen Orgasmus erreicht, dich noch einmal mit seinem Samen überschwemmt.

            Als er dieses Mal mit dir fertig ist, wimmerst du, verlangst mehr – aber du kannst es ihm nicht sagen. Selbst wolltest du Oralverkehr schon seit einiger Zeit ausprobieren, aber du hast dich nie getraut, aus Angst vor Schmerzen. Jetzt passiert es dir, auch dieses Erlebnis verfluchst du und hast es gleichzeitig genossen. Du kennst jetzt den schmalen Grat zwischen der Angst, dem Schmerz und der Lust, die sich einstellt, weil du eine erogene Zone neu entdeckt hast. Der Mann muss dich aus dem Wagen ziehen, aufrichten, dann mit dir an das Heck des Fahrzeugs gehen. Er öffnet die Heckklappe, legt dich mit dem Kopf nach vorne in den Kofferraum. Dann spreizt er deine Beine, dringt nochmals in dich ein, fickt dich wieder. Er stößt dich wieder sehr hart, zugleich liegt er über dir und bearbeitet deine Brustwarzen. Du spürst auch dieses Mal seinen Orgasmus wie eine starke Welle, die dich überschwemmt, auch dich in die Kluft der Lust zieht. Du erreichst deinen Höhepunkt, während er sich aus dir zurückzieht. Der Mann hat genug von dir, als er es merkt. Er richtet dich auf, zieht dich aus dem Fahrzeug, lässt dich einfach auf den Kiesboden fallen. Dann steigt er ein, schließt die Türen des Wagens, fährt weg, lässt dich immer noch in Glut und nackt zurück. Das letzte, das dir zu Bewusstsein kommt, ist dein Spiegelbild auf dem Chrom der Stoßstange, als er wegfährt.

            Stunden später kommst du zu dir, glaubst, deinen Unterkörper überhaupt nicht mehr zu spüren. Eben geht die Sonne unter, taucht die einsame Landschaft in gelb-oranges Licht. Aber du kannst die schöne Stimmung nicht genießen, am liebsten würdest du sterben. Du schaffst es gerade noch, aufzustehen, deine weiche, empfindliche Haut vom Schotter wegzubekommen. Du weißt nicht einmal, wo du bist und du weißt nicht, wie du zurückkommst. Vor allem aber weißt du nicht, ob er nicht auf dich wartet und dich weiter vergewaltigen wird. Du bist ihm völlig ausgeliefert und er weiß es auch – du kannst ihm nicht entrinnen. Du hasst den Unbekannten und gleichzeitig sehnst du dich nach ihm, weil er Dinge mit dir tut, die du dir selbst nie getraut hast. Du hast dich immer entsetzt, wenn solche Gedanken, solche Wünsche in deinem Denken auftauchten. Manchmal geschah das mitten auf einem Set, während einer Fotosession. Du standest halb nackt vor der Kamera und hast dir gewünscht, solche Dinge dort und sofort zu tun – mit dem Fotografen, den Assistenten, wer immer verfügbar sein würde. Meistens hast du dich pervers genannt und versucht, weiter zu machen, dich auf dein Lächeln zu konzentrieren. Aber jetzt hast du keine Wahl – die Geschehnisse überrollen dich.

            Du setzt dich an den Rand der Betonplatte, das einzige, was hier an Menschen erinnert. Du bist dir sicher, dass dein Peiniger zurückkommen wird – er wird dich nicht gehen, dich nicht entkommen lassen. Und selbst wenn – wohin könntest du gehen? Nackt, zu Fuß, ohne Schuhe, ohne Kleidung? Durch diese Wildnis? Du vermutest, dass es hier Wölfe gibt. Du würdest nicht weit kommen, kannst nur hier warten – auf ihn oder auf den Tod.

            Die Sonne sinkt immer tiefer, bald verschwindet sie hinter den Bergen, die den Platz umgeben. Als die Schatten immer weiter zunehmen, wird dir kalt, Gänsehaut bildet sich auf deinem ganzen Körper. Du versuchst, mit deinen Händen deine empfindlichen Brüste zu bedecken, deren Brustwarzen immer noch angeschwollen sind, schmerzen.

            Es wird immer dunkler, immer finsterer, langsam sieht du die ersten Sterne auftauchen. Du zitterst mehr, dir fröstelt, der ganze Bereich um deine Scham und um dein Gesäß zieht sich immer wieder schmerzhaft zusammen, pocht. Schließlich siegt deine Müdigkeit, deine Erschöpfung, die Entfremdung von deinem geschundenen Körper – du sinkst in einen unruhigen, von schweren Träumen durchsetzten Schlaf.

            Als du mehrere Stunden später wach wirst, kannst du dich erst langsam an das erinnern, was zuletzt geschehen ist. Aber du befindest dich nicht mehr an jenem einsamen Ort mitten in den Bergen. Jetzt liegst du auf einem Bett, bezogen mit einem weißen Laken in einem strahlend weißen Zimmer ohne Fenster. Du fragst dich, ob du in einem Krankenhaus bist, aber dann merkst du, dass deine Arme und Beine jeweils zusammengefesselt und mit Riemen an den Chromstäben der Bettenden befestigt sind.

            Du liegst ausgestreckt, bist völlig nackt. Außer dem Bett gibt es im Raum nur einen kleinen Tisch. Auf ihm liegen die Sachen, die du gestern getragen hast. Auch deine High Heels stehen auf ihm, zeigen ihre schwarze erotische Schönheit. Jetzt weißt du, dass du immer noch in seiner Gewalt bist – er hatte deine Sachen im Auto. Du bist ihm nicht entkommen, er kann weiter mit dir machen, was er möchte – schreit es in dir!

            Du reißt an den Riemen, die deinen Körper festhalten, aber du bringst nur das Bett zum Schwingen, zum Klappern. Du möchtest schreien, aber das breite Klebeband über deinem Mund lässt dies nicht zu. Du probierst es lange Zeit, versucht nicht nur, die Befestigungen durchzureißen, sondern auch noch, deine Gelenke aus den Bändern zu ziehen. Aber sie sitzen gnadenlos eng, fest. Schließlich gibst du auf, bleibst liegen, betrachtest dich. Du siehst, dass er dir deine Schamhaare abrasiert hat – will er damit ein Zeichen setzen, will er damit zeigen, dass du ganz sein Eigentum bist?

            Es ist im Raum so ruhig, dass du deinen Atem hörst. Sonst hast du keine Ablenkung, spürst den Angstschweiß auf der Stirn stehen, riechst ihn. Du siehst auch Schweißperlen auf deinen Brüsten, auf deinem Bauch entstehen, schließt die Augen, um es nicht ansehen zu müssen. So bekommst du erst mit, dass der Mann im Raum steht, als sich seine Hand um dein Bein legt. Du erschreckst, öffnest die Augen – siehst wieder seine weiße Maske vor dir.

            Er nestelt an den Riemen, mit denen deine Beine an den Stangen befestigt sind. Du beobachtest ihn mit entsetzten Augen, fragst dich, was der Mann vorhat. Will er dich losmachen, um deine Beine spreizen zu können, um dich wieder zu besteigen? Du fängst an, dich zu bewegen, damit er weiß, dass du das nicht ohne Widerstand hinnehmen wirst. Aber der Mann hält dich mit eisernem Griff fest, sodass du nur deinen Oberkörper bewegen kannst.

            Schließlich sind deine Beine befreit, er öffnet seinen Zugriff. Du versuchst, ihn mit deinen Füßen zu treffen, aber er weicht dir elegant aus, zieht sich aus deiner Reichweite zurück. Obwohl du dich streckst, triffst du ihn nicht, aber deine Handfessel schneiden tief in deine Haut ein. Du siehst den Mann in einer Tasche kramen, die am Boden steht. Du versuchst weiter, deine Fesseln abzuwerfen, aber weil du deine Beine stark hin und her wirfst, dich aufbäumst, fügst du deinen Handgelenken Abschürfungen zu.

            Der Mann ignoriert dich, weiß, dass du ihm nicht entkommen kannst, beschäftigt sich weiter mit den Gegenständen aus der Tasche, die er neben das Bett – unsichtbar für dich – legt. Du kämpfst weiter, aber es ist vergebens. Dein Entführer dreht sich zu dir um, du glaubst, ihn unter seiner Maske lächeln zu sehen. Er greift nach deinem linken Bein, hält es fest, schwingt dann eine Handschelle, mit der er es an einem der Chromstäbe befestigt. Auch dein rechtes Bein wird befestigt, sodass du nun mit weit gespreizten Beinen daliegen musst.

            Dann geht er mit einem Behälter um das Bett herum. Er taucht seine behandschuhten Hände in den Behälter ein, beginnt, eine Art Puder auf dein rechtes Bein, dann auf dein linkes Bein, schließlich auf deinen ganzen Körper zu verteilen. Deine Scham lässt er aus, aber deine Brüste werden genauso weiß gepudert wie der Rest deines Körpers. Als der Mann über deine Brustwarzen streicht, überkommt dich ein grausiges Gefühl, doch du wirst bis zu deinem Hals mit dem Puder behandelt, siehst jetzt richtig weiß, blass aus.

            Du fragst dich, was er da macht, aber als er anschließend ein schwarzes, glänzendes Gewebe vom Boden aufhebt, weißt du es. Derartiger Puder dient als Hautvorbereitung für Latex. Er will dich in Latex stecken, vielleicht weil es ihn erregt. Dir fällt ein, dass auch du so etwas schon lange einmal probieren wolltest, aber noch nie dazu gekommen bist. Du schimpfst dich pervers, weil du in der Hand eines Vergewaltiger bist und dabei an erotische Erfahrungen denkst.