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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 2,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Katholische Theologie), Veranstaltung: Seminar "Die Entstehung des Papsttums", Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit steht die Beschäftigung mit dem ersten ökumenischen Konzil von Nicäa , das im Jahr 325 nach Christus stattfand, im Mittelpunkt. Das Konzil, welches von Kaiser Konstantin und nicht durch die Kirche selbst einberufen wurde übt bis heute eine große Wirkung auf den Glauben der Katholischen Kirche aus. Vieles, was die damalige Bischofsversammlung zum Thema hatte, besitzt auch gegenwärtig noch Relevanz für die Kirche. Besonderes Augenmerk kommt dabei der Stellung des Bischofs von Rom zu. Wie uns die Zeit vor dem Konzil von Nicäa lehrte, gab es die besondere Stellung des römischen Bischofs nicht von Anfang an. Doch welche Aussagen macht das erste ökumenische Konzil des Jahres 325 zu dieser Thematik, die für die spätere Kirche doch von so großer Bedeutung ist? Abschließend werden die Geschehnissen nach Nicäa beleuchtet, die Wertung der Hauptkirchen zum Erfolg oder Misserfolg des Konzils dargestellt, offene Fragen thematisiert und letztlich ein kritischer Rückblick gewagt.
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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Vor dem Konzil von Nicäa (325 n. Chr.)
3. Das Konzil selbst
3.1 Zur Quellenlage
3.2 Einberufung und Teilnehmer
3.3 Verlauf
3.4 Das nicaenische Glaubensbekenntnis
3.5 Weitere Beschlüsse des Konzils
3.6 Die Leitung der Kirche – Kirchliche Strukturen
4. Nach dem Konzil – Die Wertung der Hauptkirchen
5. Fazit
6. Literatur- und Quellenverzeichnis
In der folgenden Arbeit möchte ich mich mit dem ersten ökumenischen Konzil von Nicäa[1], das im Jahr 325 nach Christus stattfand, beschäftigen. Das Konzil, welches von Kaiser Konstantin und nicht durch die Kirche selbst einberufen wurde übt bis heute eine große Wirkung auf den Glauben der Katholischen Kirche aus. Vieles, was die damalige Bischofsversammlung zum Thema hatte, besitzt auch gegenwärtig noch Relevanz für die Kirche.
Besonders möchte ich in meinen Ausführungen auf die Stellung des Bischofs von Rom eingehen. Wie uns die Zeit vor dem Konzil von Nicäa lehrte, gab es die besondere Stellung des römischen Bischofs nicht von Anfang an. Doch welche Aussagen macht das erste ökumenische Konzil des Jahres 325 zu dieser Thematik, die für die spätere Kirche doch von größerer Bedeutung ist?
Zunächst möchte ich kurz die Geschehnisse schildern, die Kaiser Konstantin dazu bewogen haben das Nicaenum einzuberufen. Hierzu gehören, um es an dieser Stelle schon ein Mal zu erwähnen, der Ketzertaufstreit, Osterfeststreit und der Streit um den Arianismus. Anschließend möchte ich auf das nicaenische Konzil selbst eingehen. Dies beinhaltet die Darstellung des Verlaufs und das Aufzeigen der wichtigsten Beschlüsse der Bischofsversammlung. Darauf folgend werde ich mich dem Schwerpunkt meiner Ausführungen widmen, nämlich den getroffenen Beschlüssen zur Stellung des römischen Bischofs. Abschließend werde ich mich mit den Geschehnissen nach Nicäa beschäftigen und versuchen die Wertung der Hauptkirchen zum Erfolg oder Misserfolg des Konzils darzustellen.
In einem kurzen Fazit möchte ich dann den Versuch unternehmen, offene Fragen anzusprechen, das Konzil kritisch in den Blick zu nehmen und eine eigene Wertung zu den Ergebnissen darzulegen.
Bischofsversammlungen in der alten Kirche sollten dem Zweck dienen, Meinungsverschiedenheiten auszuräumen, eine einheitliche Kompromisslösung zu finden um den Frieden in der gesamten Kirche wieder herzustellen und letztlich sollten sie es ermöglichen durch eine gemeinsame Meinungsbildung Glaubenskritikern geschlossen gegenüber zu treten.[2] Schon vor dem Nicaenum gab es einige, eher regional begrenzte, Konzilien, doch keines davon brachte es zur Tragweite der Bischofsversammlung von Nicäa.[3]
Eine ganze Reihe von Konflikten beherrschten die Kirche vor 325 nach Christus. Alle wurden zwar durch kleinere Konzilien scheinbar gelöst, aber dennoch bestanden die Konflikte meistens weiter und wurden so letztlich Thema des ersten ökumenischen Konzils von Nicäa.
Zum Beispiel der Osterfeststreit gegen Ende des 2. Jahrhunderts wurde auf mehreren kleineren Synoden regionaler Art diskutiert und so zu einem friedlichen Ende geführt, wobei aber die Eigenständigkeit der regionalen Kirchen erhalten blieb und es zu keiner einheitlichen Lösung kam. Jedoch zeichnete sich unter anderem durch diesen Konfliktfall ab, dass es wohl längerfristig sinnvoll sei eine oberste, einende Instanz aller Ortskirchen zu schaffen, die durch die ihr zukommende Autorität in Konfliktfällen eine verbindliche und Einheit schaffende Lösung herbeiführen solle: das Konzil.[4]
Der so genannte Ketzertaufstreit, in dem es darum ging, ob bei der Wiedereingliederung eines bereits getauften Häretikers in die Katholische Kirche die Handauflegung des Bischofs genüge oder ob eine vollkommen neue Taufe von Nöten sei beschäftigte die Kirchen und führte zum Konflikt zwischen Rom und Karthago. Letztlich konnte hier keine Kompromissfindung gelingen, obwohl mehrere Synoden sich mit diesem Thema auseinandersetzten. Hier war es dringend notwendig eine einende Lösung herbei zu führen um die Kirche nicht zu spalten.[5]