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Dieses Büchlein enthält einen Geschichten-Mix:
Mal humorvoll, mal sarkastisch, mal dramatisch, mal traumatisch, mal alltäglich.
Ja… genau wie das Leben auf Erden selbst.
Und… ganz egal, welche Maske sich Menschen vor das Gesicht halten… sie sind und bleiben Mitglieder unser Spezies. Jede und jeder ist ein Mitglied der Menschheitsfamilie, das tief in seinem Innersten, der Seele, ein Kind der Liebe ist – unabhängig von Rasse, Geschlecht, Nationalität oder Religionszugehörigkeit.
Würden sich alle Mitglieder der Menschenfamilie an die gemeinsame Sprache erinnern – die des Herzens – wäre der Maskenball des Lebens vorbei. Würden wir entsprechend den wahren Gefühlen, die unserem Herzen entströmen, handeln – es gäbe weder Konflikte noch Streit, weder Gewalt noch Kriege, weder Despoten noch Tyrannen.
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Karin Welters
Das Leben ist ein Maskenball
Ein Kurzgeschichten-Mix
Published by LitArt-World Press
Copyright © 2018
All rights reserved
Cover Foto © / 123RF tomertu
Cover layout © Karin Welters
Das Leben ist ein Maskenball © Karin Welters
Die Texte in diesem Buch sind alle der Fantasie der Autorin entsprungen. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Inhalt
Vorwort
Der Psychiater
Der Glücksritter
BMI-Terrorismus
Frühjahrsputz
Die Arbeitswelt
Außenseiter?
Ein Tag im Zoo
Sandkastenspiele
Nachbarschaft
Wahre Gerechtigkeit
Heimwerkerglück
Ein Montag im April
Der Weg hinaus
Erzähl mir was vom Pferd
In der Freiheit gefangen
Kultur-Reise?
Einen Kaktus küsst man nicht
Vorwort
Liebe Leserin, lieber Leser.
Dieses Büchlein enthält einen Geschichten-Mix: Mal humorvoll, mal sarkastisch, mal dramatisch, mal traumatisch, mal alltäglich.
Ja… genau wie das Leben auf Erden selbst.
Ich nähere mich unaufhaltsam meinem 70ten Geburtstag und darf sagen: Das Leben ist wie eine große Bühne, auf der täglich neue Vorstellungen gegeben werden - mit mir als Hauptdarsteller, Drehbuchautor, Regisseur. Meine 'Mitspieler' nehmen ihre Rollen ein im Bühnenstück - Leben genannt.
Und… ganz egal, welche Maske sich die 'Mitspieler' vor das Gesicht halten… sie sind und bleiben Mitglieder unser Spezies. Jede und jeder ist ein Mitglied der Menschheitsfamilie, das tief in seinem Innersten, der Seele, ein Kind der Liebe ist – unabhängig von Rasse, Geschlecht, Nationalität oder Religionszugehörigkeit.
Auch wenn die Mehrheit der globalen Familie sich dessen nicht bewusst zu sein scheint… daran ändert keine weltliche Maske auch nur ein Jota.
Ich habe in meinem Leben etwas gelernt, das mich selbst beim Anblick schlimmster Missetaten im inneren Gleichgewicht gehalten hat:
Es gibt Menschen, die meine Sicht von den Dingen nicht teilen; Menschen, die ein anderes Weltbild aufgebaut haben.Kein Mensch tut – an seinem eigenen Selbst- und Weltbild gemessen – irgendetwas Ungehöriges.
Würden sich alle Mitglieder der Menschenfamilie an die gemeinsame Sprache erinnern – die des Herzens – wäre der Maskenball des Lebens vorbei. Würden wir entsprechend den wahren Gefühlen, die unserem Herzen entströmen, handeln – es gäbe weder Konflikte noch Streit, weder Gewalt noch Kriege, weder Despoten noch Tyrannen.
So lange Menschen Gefallen an dem ‚irdischen Maskenball‘ finden, wird es ihn geben – in allen Abstufungen: Mal humorvoll, mal sarkastisch, mal dramatisch, mal traumatisch, mal alltäglich.
Ich wünsche Ihnen viel Lesevergnügen.
Ihre Karin Welters
Er war mir weder sympathisch noch unsympathisch. Er tat mir einfach nur leid, denn seine Aufgabe war schwierig. Sogar extrem schwierig. Wie und wo sollte er anfangen? Von mir war keine Hilfe zu erwarten – das war ihm klar. Mit strengem Blick versuchte er, mich zu ergründen. Als er mit dieser Masche erfolglos blieb, flatterten seine Augenlider für einen fast unmerklichen Moment, ehe sein Blick auf das leere Blatt auf seinem Klemmbrett wanderte. Dem oberflächlichen Beobachter wäre der leichte Seufzer entgangen, bevor er fragte: „Was wollten Sie mit Ihrem Auftritt auf dem Marktplatz erreichen?“
Als ob ich auf sein geheucheltes Interesse hereinfiel.
„Auftritt?“, erwiderte ich, mein Erstaunen betonend, „Auftritt nennen Sie das?“
„Nun“, zögerte er, „Wie würden Sie Ihr Verhalten nennen?“
„Ach so!“, grinste ich, „Wir spielen das Spiel ‚Frage und Gegenfrage‘. Warum sagen Sie das nicht gleich?“
Diesmal war der Seufzer schon deutlicher und der flüchtige Schimmer von Ärger in seiner Stimme bezeugte, dass seine Professionalität erste Haarrisse hinnehmen musste: „So kommen wir nicht weiter.“
„Weiter?“, fragte ich erneut, „Weiter? Wohin?“
Sein Blick entsprach einem Fragezeichen. Doch ich setzte noch einen darauf: „Und – wen meinen Sie mit wir?“
Zum ersten Mal flog der schwarze Füllfederhalter mit dem weißen, sechseckigen Stern auf der Spitze über das Papier auf seinem Klemmbrett. Aber das störte mich nicht. Es interessierte mich nicht einmal. Das gab mir Zeit, ihn ein wenig näher zu betrachten. Zweifellos war er ein attraktiver Mann. Die graublauen Augen passten ausgezeichnet zu seinem Designer-Anzug. Ich tippte auf Armani. Dieser glänzende Stoff sah edel aus und unterstrich die Eleganz seiner Gesamterscheinung. Auch die leicht angegrauten Schläfen wirkten seriös und anziehend – zumindest bei Frauen, die auf solche Männer reflektierten.
„Müssen Sie diesen weißen Kittel tragen oder machen Sie das freiwillig?“, konnte ich mich nicht zurückhalten. Jetzt war er wirklich irritiert – und eindeutig sprachlos. Die leicht zusammengekniffenen Augen, die gerunzelte Stirn und die erkennbare Anspannung seiner Kiefernmuskeln ließen keinen Zweifel.
„Weshalb interessieren Sie sich dafür?“, zogen sich seine Augenbrauen nach oben.
„Ist diese Frage unmoralisch?“, reagierte ich.
Wieder senkte sich sein Blick und der Stift flog schneller als beim ersten Mal über das Papier. Und wieder hatte ich Zeit, ihn zu studieren. Ja – ich fühlte mein großes Bedauern. Der arme Kerl sollte mich psychiatrisch untersuchen. Mich!
Wen glaubte dieser Mann, vor sich zu haben? Was spielte sich in seinem Kopf ab? Und – das war für mich noch viel interessanter – was fühlte er? Was ging im Gemüt eines Menschen vor sich, der sich für normal hielt und felsenfest davon überzeugt war, andere beurteilen zu können, ob diese dem Normalitätsanspruch gerecht wurden?
‚Seinem Anspruch‘, korrigierte ich mich in Gedanken, ‚Oder dem, was die Allgemeinheit für normal hielt.‘
Da ich alle meine Papiere wohlweislich zu Hause gelassen hatte, konnten die Polizeibeamten ihm nicht sagen, wer ich war. Es gab auch im Polizeicomputer keine Hinweise auf mich. Ja, es war für ihn verdammt schwierig, mich zu beurteilen.
„Liebe, junge Frau.“ Jetzt versuchte er es auf die freundlich-joviale Tour. „Wie soll ich Sie beurteilen, wenn Sie Ihre Mitarbeit verweigern? Ich muss annehmen, dass Sie nicht an einer guten Zusammenarbeit interessiert sind. Und was soll ich dann schreiben?“
Wieder musste ich grinsen: „Das ist eine sehr gute Frage.“
„Ohne Ihre Mitwirkung geht es nun einmal nicht“, bestätigte er kopfnickend, „dabei müssen Sie mir schon helfen.“
Ich dachte einen Moment nach und fragte: „Wenn ich als Privatpatientin Ihre Dienste in Anspruch nähme – wie hoch wäre Ihr Honorar pro Stunde?“
Zunächst wanderten seine Augenbrauen erneut in Richtung Haaransatz, aber offensichtlich schien ihm das Thema wichtig zu sein. Wahrscheinlich sah er sich im Geiste schon eifrig Rechnungen schreiben. „Also“, begann er, „Meine Beratungen sind in der Regel auf 45 Minuten begrenzt und, obwohl Oberarzt der Klinik, berechne ich nur 120 Euro für eine angefangene Einheit – natürlich zuzüglich Mehrwertsteuer.“
Erwartungsvoll schaute er mich an und rechnete damit, dass ich auf seine Antwort reagierte. Nach einer Weile ausgedehnten Schweigens hakte er nach: „Warum fragen Sie?“
„Warum nehmen Menschen Ihre Dienste in Anspruch?“, hielt ich an meinem roten Faden fest.
Ich beobachtete, wie er sich entspannte. Ja, jetzt fühlte er sich eindeutig auf sicherem Boden. Er lehnte sich in seinen Ledersessel zurück, dessen Rückenlehne dem Körpergewicht lautlos ein wenig nachgab. Gleichzeitig schlug er ein Bein über das andere und meinte: „Meistens, weil sie mit ihrem Leben nicht mehr zurecht kommen. Sie suchen nach einer Problemlösung und kommen zu mir, um mich um Rat zu fragen.“
‚Ja, ja‘, dachte ich, ‚das Spielchen mit der Glaubwürdigkeit und der Vertrauenswürdigkeit. Nutzten sie nicht alle die Gutgläubigkeit und das Vertrauen anderer, um sie für sich zu gewinnen, sie einzulullen, ihnen aus der Nase zu ziehen, was ihnen wichtig ist, was ihnen zum Vorteil gereicht? Diese Heuchler!‘