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Spione, Saboteure, terroristische und separatistische Gruppen zeichnen eine Spur im KALTEN KRIEG. Begleitet wird die Zeit von einem beispiellosen Rüstungswettlauf und Ausbau der Entwicklung von Militärtechnik, insbesondere in Raumfahrt- und Raketentechnik. Das Waffenkartell BUFFALO HEAD hat aus sechs Geheimdiensten Agenten rekrutiert. Geheime Operationen sollen das militärische Gleichgewicht ins Wanken bringen. Der Weltfrieden ist in Gefahr. Doch durch Korruption, Ideologie und Gier werden Agenten zu Verrätern. Dreißig Jahre später beginnt eine Mordserie. Auf der 365 stufigen Treppe zum Kalvarienberg in Pollenca auf Mallorca werden brutal hingerichtete Leichen entdeckt. Manuel Cardoza hält sein Versprechen!
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Seitenzahl: 205
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Das Versprechen
Jose Gomez
Carmen Garcia
Rafael Santos
Alberto Roberos
Miguel Roberos
Esperanza Roberos
Manuel Cardoza
Igor Tscharnof
Victor Kusnow
Dirk Roloff
Sven Maurer
Michael Kleindienst
Ralf Schuster
Natalie Brooks
James Hunter
Sham Goldman
Josie Burns
Sam Black
George Fuller
Manuela Santos
Rafael Gomero
Luana Fernandes
Adam Popescu
Ana Ruiz Molena
Guilermo Vascas
Sancho
Antonio
Michail Popow
Igor Pawlow
Fjodor Nowikow
Alina
Antonio Baca
Alexandru Radu
„Man kann dir den Weg weisen, gehen musst du ihn selbst.“
(Bruce Lee)
Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Epilog
Jede Stufe hoch zur Spitze des Kalvarienberges symbolisiert einen Tag im Jahr.
Es sind 365 Stufen.
Bequem zu gehen, aber in der Masse anspruchsvoll.
Jeder, der einen Ausflug nach Pollenca unternimmt, sollte sie gehen.
Die Carrer del Calvari.
Herrliche Eindrücke von der Natur, den ausgestellten Kunstwerken, einladenden Geschäften, imposanten altertümlichen Bauten und ein faszinierender Blick in die jeweilige Richtung.
Hoch den Blick bis zur Kapelle, hinunter der Blick in die Stadt mit dem Klosterberg im Hintergrund.
Wie im Leben, voraus und auch zurück.
Oben angekommen lohnt sich ein Besuch in der kleinen barocken Wallfahrtskapelle.
Wer ein herrliches Stadtpanorama sehen will, macht es vom Mirador aus.
Die ganze Stadt im Blick.
Und auf die Bucht von Alcudia und das Tramuntana-Gebirge.
Interessant auch der Abstieg auf dem Kreuzweg.
14 über zwei Meter hohe Stein-Kreuze weisen den Weg hinab.
Wenig später auch danach der Weg über die Römische Brücke und durch die alten, engen Gassen bis ins Zentrum.
Ein charmantes Dorf, ockerfarbene Hausfronten, schöne Gärten und Terrassen, ein stimmungsvoller Ort im Norden Mallorcas.
Die 44 Figuren der Ausstellung RAONS HUMANES bevölkern die 365 Stufen eindrucksvoll.
“Vivir“, das Leben, dargestellt durch übergroße, schlanke Mittelmeerfrauen und –männer.
Und schon bald erleben die rund 9000 Einwohner des Mallorca-Dorfes einen der verwegensten Kriminalfälle des Landes.
Eine beginnende Mordserie stellt die Polizeibehörden in dem kleinen Ort Pollenca vor eine große Herausforderung. Gibt es Verbindungen unter den Leichenfunden an der 365 Stufen langen Treppe?
Als KALTER KRIEG wird der Konflikt zwischen den Westmächten und dem Ostblock bezeichnet.
Unter Führung der USA und der Sowjetunion wurde nichts ausgelassen, um in einer bipolaren Welt das eigene Bündnissystem Vorteile zu verschaffen.
Unvereinbare Ideologien und Politikkonzepte standen sich gegenüber.
Freiheit und Demokratie gegen totalitäre Diktatur, Marktwirtschaft gegen Planwirtschaft.
Kapitalismus gegen Sozialismus mit Übergang zum Kommunismus.
Begleitet wurde die Zeit von einem beispiellosen Rüstungswettlauf und Ausbau der Entwicklung von Militärtechnik, insbesondere in Raumfahrt- und Raketentechnik.
Eine besondere Rolle bekamen Geheimdienstliche Aktionen.
Spionage, Sabotage, Propaganda, entstehende terroristische und separatistische Gruppen zeichneten eine Spur im KALTEN KRIEG.
Erst mit dem sich abzeichnenden Politikwechsel wegen Erwartung eines wirtschaftlichen Zusammenbruchs im Ostblock kam es zu einer Annäherung der Blöcke und somit letztendlich zum Zerfall des EISERNEN VORHANGS, der Auflösung des Ostblocks und damit zum Ende des KALTEN KRIEGES und letztlich 1991 zur Auflösung der Sowjetunion.
Im Juni 2020
War es nur ein Tagtraum?
Reine Fantasie?
Manuel Cardoza stellte sich vor, wie eine große Menschenmenge ihm zujubelte.
Ihm, dem Mann auf der Treppe.
„365 Tage spielt er seine Lieder.
Öffnet seinen Gitarrenkasten, leert ihn von vielen Münzen. Münzen von Dankbarkeit für die großartige Atmosphäre.
Viele Menschen gehen an ihm vorbei.
Verweilten, ja erholen sich gerne von dem mühsamen Weg.
Oft bei 35 Grad und mehr.
Sprechen ihn an. Wollen ein Foto mit ihm oder von ihm.“
Je länger Manuel nachdachte, so besser gefiel ihm der Traum.
Warum nicht?
Er, der Mann, der viele Terroristen zur Strecke gebracht hatte.
Okay, die Seite mehrfach gewechselt.
Es war der KALTE KRIEG.
Ost gegen West.
Und er wollte dazwischen sein Rad drehen.
In der Zeit von 1980 bis 1990.
Geheimdienstliche Aktionen, Spionage, Sabotage, verdeckte Operationen, Morde.
Mittendrin die DDR und einige separatistische Gruppen und ihre Verbündeten.
Viele Geheimdienste.
Logistisch, wie auch finanziell zog er die Fäden.
Das Kennwort: 365!
Er sah den Stolz in den Augen seines Vaters.
Am Sterbebett, es war im Dezember 1987, hat er ihm das Versprechen gegeben:
Wenn es Verräter geben sollte, die Verräter zu eliminieren. Es ging um die Atomwaffen in Ost und West. Und darum, wie das amerikanische SDI Programm ausspioniert werden konnte.
Ja, 365.
Manuel schaut auf seine Tätowierung.
Er nahm ein Blatt Papier und notierte einige Namen. Unten Ihnen ist der Mörder seines Vaters!
In der Charta von Paris wurde am 21.11.1990
formell der KALTE KRIEG beendet.
Die 34 KSZE Staaten bekannten sich zur
Demokratie als Regierungsform und zur Achtung der Menschenrechte. Vorausgegangen war ein Rüstungswettlauf, der mit der Entwicklung der Neutronenbombe einsetzte.
Die Sowjetunion konnte nicht mehr mithalten in Bezug auf militärische und ökonomische Kräfte.
Eine Dualität ging verloren.
Die Gruppe 365: Rekrutierte Elite aus sechs Geheimdiensten.
KGB, MOSSAD, BND, MI6, CIA, MfS. Insgesamt Zwölf Kämpfer für einen speziellen Auftrag.
Legendär das Treffen im Zentrum der vor aztekischen Ruinenstadt von Teotihuacan, rund 40 Km nordöstlich von Mexiko-Stadt.
Die 365 Stufen der Treppenaufgänge zur Pyramide waren der mystische Kern der Vision NEW WORLD.
Manuel Cardoza versuchte nun alle Beteiligten zu ermitteln.
Wo lebten sie jetzt? Die Männer und Frauen im Alter um die 60 bis 65 Jahre.
Wird alle einladen nach Mallorca! In die kleine Stadt im Norden, nach Pollenca. Auf die 365 Stufentreppe zum Kalvarienberg.
Er will sein gegebenes Versprechen einlösen.
Bei rund 40 Grad im Schatten die Aufführungen des 59. Internationalen Musikfestivals zu erleben verlangten Jose Gomez alles ab.
Der Inspector der POLICIA NACIONAL wollte den Sonntag gemütlich ausklingen lassen.
Die freie Zeit mit der Familie war angenehm.
Dieses Jahr war zwar alles anders, Covid 19 bedingt.
Jeder Teilnehmer trug Masken.
Die neue Normalität auf Mallorca.
“Geh einfach nicht ran!“
Wenn es in seinem Job so einfach wäre.
Er, der Polizist, der 24 Stunden jeden Tag sein Ohr offen haben muss.
„Ja?“
„Gibt Arbeit Chef!“
„Wo?“
Jose Gomez musste sich schnell verabschieden.
Den starren Gesichtsausdruck seiner Frau kannte er aus vielen ähnlichen Situationen.
Das zu kommentieren hat er längst abgelegt.
Sein Verstand sagte ihm, das es närrische Gedanken waren, sie die Wahrheit einfach verdrängen wollte.
Seine Frau war nun einmal mit einem Polizisten verheiratet.
Jose Gomez fand den Tatort abgeschirmt vor. „Am Kreuz 14, Herr Inspector.“ Der Kollege von der Policia Local begleitete den Kommissar zum Leichenfundort. „Männliche Person, Alter um die 60 Jahre. Keine Papiere. Todesursache klar, in der Brust des Toten steckte ein Carbon-Pfeil. Aus größerer Entfernung abgegeben."
„War denn der Fundort der Tatort?“
„Wir versuchen alle Spuren zu sichern. Auf jeden Fall wurde der Mann an dem Busch hinter dem Kreuz abgelegt.“
Jose Gomez schaute sich die Leiche näher an.
Ihm war gleich klar geworden, es war kein südländischer Typ. Eher ein Mittel- oder Osteuropäer. Wer war der Mann? Ein Tourist?
Das Ergebnis der Computerüberprüfung verblüffte alle. „Ein toter Toter!“
„Es handelt sich um Igor Tscharnof, vermisst gemeldet am 12. Dezember 1985 von seiner Ehefrau. In Sant Petersburg. Dann für Tot erklärt im Jahr 1986. Er wurde 30 Jahre.“
„Dann ist unser Toter jetzt 64!“
„Warum wurde der Mann am EL CALVARI abgelegt? Ist es ein Zeichen?“ Jose Gomez stellt eine Übereinstimmung fest. Tief beeindruckt sieht er die Tätowierung. Die Tätowierung am Unterarm des Toten: 365!
Die Carrer del Calvari hat insgesamt 365 Stufen.
Passierte der Mord irgendwo auf der Treppe bei einer Begegnung, zufällig oder geplant? Wurde dann der leblose Körper zum Steinkreuz 14 gebracht?
Jose Gomez wusste um die Symbolhaftigkeit des Kalvarienberg. Früher im Mittelalter galt er als Galgenberg. Die Tempelritter waren es, die als Dank für den Beistand im Kampf von König Jakob, dem 1. von Aragon, ein umfassendes Gebiet bekamen.Im Jahr 1229 gelang König Jakob mit 150 Schiffen nach Mallorca, um die Muslime von der Insel zu vertreiben. Er eroberte Palma. Endgültig besiegt wurden die Muslime, die sich im Tramuntana zurückgezogen hatten 1332.
Aber auch am Karfreitag mit dem Davallament (der Ablösung vom Kreuz) wird eine kostbare Jesus-Schnitzerei bis zur Kirche Virgen de Los Angeles, der Schutzpatronin von Pollenca, getragen.
Alles in einem Ritual bei völligem Schweigen. Im Licht von Fackeln getragen von verschiedenen Bruderschaften.Bekommt der „Puig de les Forques“ eine neue Bestimmung? Ist der Galgenberg wieder erwacht?
In seinem Büro angekommen gibt Jose Gomez klare Anweisungen. „Ich will alles über Igor Tscharnof.
Jeden Tag seines Lebens. Über den damaligen Igor und unseren jetzigen. Video-Überwachung. Wo kam er her? Wann und wie nach Pollenca. Und es muss schnell gehen. Die ersten 36 Stunden sind die wichtigsten.“ Jose Gomez hat schnell begriffen.
Die Tätowierung kann kein Zufall sein.
365. „Was hat das zu bedeuten? Die Treppe, der Tat- und Fundort. Der zweite Mordfall.
Er fragt sich: “Wird es weitere Tote geben?“
Igor Tscharnof atmete aus.Dunkle Ringe um die Augen zeichneten sein Gesicht. Verwirrt blickte er auf die Karte. Eine Fotokarte. Ansicht von einem Motiv aus Pollenca. Mallorca.
Er drehte sie um. Langsam drängten sich Gedanken in sein Bewusstsein.
365!
Es hatte Jahre gedauert, bis er sich aus diesem Kokon befreien konnte.
Das Kokon, welches seinen Verstand umspannte.
Noch hatte er Mühe zu begreifen.
Wer übte Macht aus?
Er nahm sein Telefon und wählte eine Telefonnummer.
Wenig später bekam er einen Rückruf.
„Hi, wie viel Tage hat das Jahr?“
„365!“
„Okay. Ich habe Post bekommen.“
„Ich auch!“
„Pollenca?“
„Ja.“
„Und?“
„Wir haben uns das halbe Leben versteckt. Jetzt müssen wir uns stellen.“
„Du fliegst dahin?“
„Von Dresden. Er oder ich!“
„Ich will endlich die Vergangenheit loswerden. Das geht nur so. Wir werden getötet oder wir bringen es zu Ende.“
„Willst du nochmal sterben?“
„Na, schön, du hast dich klar ausgedrückt.“
Es brachte Igor zum Lächeln.
„Ich mache dann mal Urlaub. Sehen wir uns?“
Dirk Roloff konnte es nicht fassen. „Mallorca?“
Der alte KGB-Kumpel und der STASI-Mann.
„Ballermann ist nicht. Corona. Alles dicht. Und mit Maske ist doch nicht schlecht. Erkennt dein Narbengesicht nicht gleich jeder!“
„Palma. Kleines Hotel. Im Zentrum. Echt Klasse die Braut. Spanierin. 3. Generation.“ So kannte Igor den Ossi.
Jeden Weiberarsch hinterherschauen, so war Dirk schon damals.
„Hotel Baleares. Ich buche die Zimmer, okay?“
„Hast du noch Kontakt zu Victor?“
„Kusnow? Der Himmelhund hat eine reiche Amerikanerin geheiratet. Lebt wohl in L.A.“
„Und der Maurer?“
„Sven wohnt in Berlin, hat eine Kneipe!“
„Okay, dann nimmst du Kontakt auf und stelle fest, ob die auch eingeladen wurden.“
„Ich kümmere mich um die Amis und unsere Juden-Freunde.“
„Okay, und ich melde mich bei Sam und George, du regelst das mit den Deutschen.“
Igor war sich sicher.
Sollten alle aus der Gruppe 365 eine Karte aus Pollenca bekommen haben, so werden auch alle zum Treffen kommen.
Seine Schultern sackten herunter.
Die Gedanken überschlugen sich.
Ja, der Auftrag. 1985.
Alles hatte stets geklappt.
Dann ging es schief. Ein einziges Mal.
Er ist zum Verräter geworden. Hatte getötet. Wurde zum Doppelagenten. Den Zerfall der Sowjetunion konnte er nicht verhindern.
Die Welt würde heute anders aussehen.
Manuel Cardoza hatte 12 Postkarten mit dem Motiv der Kalvarienberg-Treppe versandt.
Die Gruppe 365.
Eine starke Einheit waren sie damals.
Jeder für den anderen da.
Und nun?
Familienväter?
Wie viele von ihnen waren Verräter?
Einer, zwei? Waren es mehr?
Haben sie noch Kontakt untereinander? Bestehen Freundschaften?
Wie konnten sie ihr Leben ändern?
Und vor allem, wie sehen sie jetzt aus? Damen und Herren aus der vornehmen Gesellschaft?
Er hatte lange überlegt. Mehrfach den Text geändert.
Dann setzte er die Buchstaben auf alle Postkarten gleich:
Komme zum Treffen auf die Treppe. Gehe die 365 Stufen. Du willst mich doch sehen. Mir in die Augen schauen. Ich bin 44!
Niemand der Gruppe hatte je das Gesicht von 44 gesehen.
In den Online-Übertragungen war seine Maske stets hell angestrahlt. Geheimnisvoll. Die Büffel Kopfmaske.
Wie die ganze Mission.
Der Auftrag. OPERATION NWO, New World Order.
Manuel Cardoza hatte sich perfekt getarnt.
Nun will er den Verräter enttarnen.
Er hatte jeden von ihnen rekrutiert.
Zuerst Sam Black und George Fuller.
Die beiden Eliteagenten des britischen MI6.
Natalie Brooks und James Hunter von der CIA.
Sham Goldman und Josie Burns, die für den MOSSAD spionierten.
Michael Kleindienst und Ralf Schuster vom BND.
Zuletzt gelang es Igor Tscharnof und Victor Kusnow vom KGB und Dirk Roloff und Sven Maurer von der STASI, dem MfS der DDR zu gewinnen.
Es war Geld, auch der Reiz einer Verschwörung anzugehören, Verdrossenheit mit der Führung.
Jeder hatte sein Motiv.
Bis zum Start der OPERATION NEW WORLD ORDER wusste keiner von Ihnen, wer an der Ausführung der Operation direkt eingesetzt würde.
Es war ein beispielloses Ereignis.
Zehn Männer und zwei Frauen flogen nach Mexiko.
Es gab ein einheitliches Ziel: die Sonnenpyramide.
Mehr Menschen als gedacht gingen auf der „Straße der Toten“.
Auf dem sandbraunen Pfad, acht Meter breit, beidseitig von hellem Grün des fast vertrockneten Rasens markiert, führten mehrere Treppen auf die schmale Plattform, von der die Treppe mit den 365 Stufen hinauf führte. Zu dem Treffpunkt.
44 hatte geladen und alle mit der Tätowierung 365 kamen zu dem geheimnisvollen Ort.
Grundlage war der 23. März 1983.
US-Präsident Ronald Reagan kündigt die Strategic Defense Iniative (SDI) an. Geplant ist ein amerikanischer weltraumgestützter Abwehrschirm gegen Atomraketen.
US-Präsident Ronald Reagan wollte mit dem Programm SDI das Gleichgewicht des Schreckens zugunsten der USA verschieben.
Die USA sollten fähig werden die UdSSR zu vernichten.
Gleichzeitig durch die Abwehr vor einem Gegenschlag geschützt sein.
Politischen Beobachtern war indessen klar, die Sowjetunion konnte ein Wettrüsten im Weltraum wirtschaftlich nicht mehr durchhalten.
Allein das militärische Gleichgewicht sicherte den Weltfrieden.
Russische Kreise setzen auf eine Eskalation, bevor die Amerikaner durch die neu entwickelten Waffen geschützt sind. Andere Kreise wollten eine politische Lösung. Setzten auf eine Abrüstungsstrategie.
Rüstungskontrolle und Neutralisierung.
Damit verbunden eine Schwächung der NATO.
Manuels Vater, Pablo Cardoza, führt das Syndikat BUFFALO HEAD (BÜFFELKOPF).
Ein Zusammenschluss von bedeutenden Waffenhändlern. Gesponsert von einflussreichen Militärexperten und der Rüstungsindustrie.
Er beauftragte im März 1983 seinen Sohn eine Spionageeinheit zu entwickeln.
„Wir brauchen alle Details des Programms SDI.
Schleusen in die Entwicklungszentren unsere Leute ein. Sabotagemaßnahmen können dazu führen, das die Mittel für das Programm drastisch gekürzt werden. Enttarnung der Antisatellitenrakete VOUGHT ASM-135-ASAT. SDI fördert das Abrüstungsprogramm. Das kostet uns Milliarden.
Milliarden, mein Sohn.“
Immer wieder ging die Botschaft seines Vaters Manuel Cardoza durch den Kopf.
Er musste sie transportieren.
365 Tage hatte er Zeit bekommen.
Zeit für Aktionen.
Mit einem Fernglas beobachtete er die Ankömmlinge.
Verabredet war, das jeder aus der Gruppe, die sich untereinander nicht kannten, die Stufen bis zur Höhe erklomm. Dort oben sollten sie Kontakt miteinander aufnehmen. „365?“ Igor Tscharnof gab dem ihm fremden Mann die Hand. Dirk Roloff sah die Tätowierung 365!
Die beiden Männer sahen, wie aus entgegen gesetzten Richtungen zwei weitere Männer auf sie zu kamen.
„365?“ Michael Kleindienst und Sham Goldman zeigten ihre Tätowierungen. Wenig später gesellten sich Sam Black und Natalie Brooks zu dem elitären Kreis.
„Wir sind also sechs Teams.“
„Scheint so.“
„Und wie geht es weiter?“ Natalie Brooks ergriff die Initiative. Bevor eine Antwort kam, sprach sie ein Mexikaner an. „Das ist für euch. Soll ich jedem geben. Ist von 44.“
Die sechs Agenten begriffen schnell.
Der Kugelschreiber wird einen durch Satellit gesteuerten Sensor enthalten.
Jeder seinen eigenen Sensor und damit stets kontrollierbar. Darüber hinaus einen Mikrochip mit Anweisungen. Manuel Cardoza aktivierte die übergebenden Kugelschreiber ferngesteuert.
„Na denn Freunde, auf in den Kampf!“
„Sehen wir uns noch bei einem Tequila?“
„Einem?“ Natalie Brooks sah Sam Black tief in die Augen.
Beim Verabschieden übergab sie versteckt in ihrer Hand einen kleinen zusammengefalteten Zettel.
Hotel PLAZA GARIBALDI.
Das Prozedere wiederholte sich.
Sechs weitere Agenten von KGB, MfS, BND, CIA, MOSSAD und MI6 tauschten ihren Kontakt aus.
Zeigten sich ihre Tätowierungen 365!
Manuel Cardoza hatte einen Mexikaner mit der Überbringung der Botschaft beauftragt.
Wieder fanden sechs Kugelschreiber ihren Empfänger und wurden aktiviert.
Victor Kusnow, Sven Maurer, Ralf Schuster, James Hunter, Geoerge Fuller waren von Josie Burns begeistert.
Immerhin. Eine Frau dabei.
Manuel Cardoza sah, das untereinander wenig gesprochen wurde.
Zu groß war die Skepzis.
Er meldete seinem Vater den erfolgreichen Start von OPERATION NWO.
„Hotel Garibaldi“, nannte Sam Black dem Taxifahrer das Ziel.
Er musste einige Hundert Meter laufen, sah aber von weitem schon den Schriftzug oberhalb des ganz in Rot gehaltenen vier stockigen Hotelgebäudes.
Inmitten von zwei riesigen Palmen betrat er den Eingang.
Natalie Brooks hatte gerade die Dusche betreten.
Schnell stellte sie den harten Wasserstrahl an, der an ihrer perfekten Figur in prickelnder Form abprallte.
Sie sah sich im Spiegel und fasste sich genüsslich zwischen die Schenkel. Hatte erwartungsvolle Gedanken. “Sam Black, traust du dich? Du kannst mich die Nacht nehmen.“
Natalie hing sich ein weißes Handtuch um die Hüften, öffnete die kleine Hotelbar und schenkte sich mehrere Gläser Sekt ein.
Sie brauchte es als Grundlage.
Dann nahm sie ein Band, knotete ihr langes blondes Haar zusammen, setze ein Basecape auf und ging aus dem Zimmer.
Sam Black hatte sich in der Hotel-Lounge bequem gemacht und sah, wie sich die Fahrstuhltür öffnete.
Da war sie nun, die Agentin. Welcher Geheimdienst? Warum war sie dabei?
„Gehen wir gleich aufs Zimmer oder willst du erst noch quatschen?“
Sam Black hatte keine Wahl.
Natalie Brooks war schon Richtung Fahrstuhl gegangen.
„Gibt es bei dir was zu trinken?“
„Was du willst.“
Die beiden rissen sich gegenseitig die Kleidung vom Leib.
„Was ich will?“ Natalie mochte keine Fragen.
Sam hatte verstanden. Wortlos bekam er schnell die so gut schmeckende Frau zu spüren.
„Ja, komm hör nicht auf!“
Agentin? Ein Monster war die Frau.
Legte sich so aufs Bett, das Sam ihren Rücken mit dem langen blonden Haar sah. Gekonnt hob Natalie ihren Po. Für Sam Black begann die Hölle.
Die Frau konnte nicht genug bekommen. Geschickt forderte sie von ihm Pausen.
„Du bist mein James Bond,“ lachte Natalie. Und das war Ernst gemeint.
Sam Black sah nicht nur gut aus, war groß gewachsen und sehr muskulös gebaut.
Er erfüllte seinen Job bei Natalie. Noch eine lange Zeit lagen sie eng aneinander.
Sam ging ins Bad. Natalie hörte es an der Zimmertür klopfen. „Zimmerservice!“
„Hast du etwas bestellt, Sam?“
„Weg von der Tür!“
Natalie entkam um Zentimeter den, die Tür durchbohrenden, Geschossen.
Ein kräftig gebauter Mann trat die Tür auf und kam mit einem weiteren Mann herein. Schoss wild um sich. Scheiben, Spiegel, Porzellan zerbrachen.
Natalie Brooks waren die beiden Männer gefolgt.
Hatten noch eine offene Rechnung mit der CIA Agentin.
Sam Black war der bessere Schütze.
Er traf im Fallen beide nächtlichen Besucher.
„Sag ich doch, James Bond!“
„Gar nicht witzig, die wollten dich umlegen.“
„Ja, aber seit heute habe ich einen Beschützer!“
„Wir sollten einen Arzt rufen.“
„Der eine Mann braucht keinen mehr.“
Dann beugt sich Natalie zu dem Anderen. Eiskalt ergreift sie seinen Kopf, dreht ihm buchstäblich um.
„Du hast ihn umgebracht!“
„Ich oder er! So ist der Job, oder?“
„Wir sollten hier verschwinden!“
Natalie konnte es sich nicht verkneifen.
„War doch ganz gemütlich bevor die Idioten kamen.“ Natalie durchsuchte die Männer nach Papieren, Handys, Autoschlüsseln.
Sam legte 500 Dollar auf das Bett.
Nachdem sie sich angezogen hatten nahmen sie den Weg über die Treppe, erschien ihnen sicherer, als sie an den Fahrmarkierung Lampen einen Fahrstuhl vermerkt sahen.
Sie gingen aus dem Hotel und setzten den Fahrzeugschlüssel ein.
Das Auto der beiden Männer stand wenige Meter vom Hotel entfernt.
„He“, rief ein dritter Mann, als er die beiden einsteigen sah. Lief zu seinem Wagen.
„Wer zu spät kommt, straft das Leben, Tschüss.
Sammele deinen Schrott oben im Zimmer ein!“
Sam Black gab Vollgas.
Die noch auf ihr Fahrzeug gerichteten Schüsse konnten die Beiden nicht aufhalten. Natalie Brooks sah und hörte mehrere Polizeiwagen herankommen.
„Die waren aber schnell hier.“
„Ja, so machen die das. Informieren die Bullen, die uns finden sollen.“
Natalie erzählte Sam von ihrem letzten Auftrag.
„Fliegen wird wohl nichts mehr. Die haben uns auf der Video-Überwachung.“
„Stimmt James!“ Sie gibt ihrem Bond einen zarten Kuss auf die Wange. Sam Black, der MI6 Agent hatte ganz andere Gedanken.
„Kann eng werden in Mexiko!“
„Wir müssen das Auto wechseln. Ich setzte meine schwarze Perücke auf. Du musst in den Kofferraum. So versuchen wir es über die Grenze in Brownsville Texas. Das sind rund 600 Kilometer.
Denke 12 Stunden. Viel an der Küste entlang.“
Sam Black atmete gepresst aus.
„Du wolltest es herausfinden. Mit einem Engländer.
Okay. Nun starten wir bald das nächste Abenteuer.
365!“
„Weißt du eigentlich, das 44 jeden Schritt von uns kennt?“
„Klar!“
„Der hat auch gesehen, wie wir gefickt haben.“
„Problem damit?“
„Wir bleiben in den USA. Hast du das gewusst?“
„Hätte ich dich sonst zu mir geholt? Partner, verzeih.“
„Wir haben den Auftrag das MKV System zu durchleuchten. LOCKHEED-MARTIN. Dort werden die kinetischen Gefechtsköpfe entwickelt zur Abwehr von Interkontinentalraketen außerhalb der Erdatmosphäre.“
Als Manuel Cardoza die Summe nannte, schluckte sein Vater Pablo zwar. Um alles logistisch durchzuführen, stellte das Syndikat 2,5 Millionen bereit.
Über die Hälfte, also rund 1,2 Millionen Dollar konnten die Agenten verfügen.
Jeder 100.000. Die andere Hälfte war die Kasse, über die Manuel Verfügung hatte.
Was war gerade schiefgelaufen?
Manuel traute dem Engländer und der Amerikanerin viel zu. Gab ihnen einen der wichtigsten Jobs. LOCKHEED. Die neuen Ereignisse zeigen die Entschlossenheit seiner Agenten. Aber ist der Versuch an Informationen bei LOCKHEED zu kommen gefährdet?
Pablo Cardoza hat seinem Sohn die Zusammenstellung der Teams überlassen.
Igor Tschornof, der KGB-Spezialist hatte es mit Dirk Roloff vom MfS zu tun. Der KGBler Victor Kusnow mit dem MfSler Sven Maurer.
Die Westdeutschen BNDler Ralf Schuster und Michael Kleindienst bekamen als Partner Josie Burns von MOSSAD und George Fuller vom MI6.
Natalie Brooks von der CIA wurde Sam Black vom MI6 zugeordnet. Letztlich bildeten James Hunter vom CIA und Sham Goldman vom MOSSAD ein Team.
Das Geheimnisvolle an der Teamzusammenstellung ist zweifellos die zweifache 6er Besetzung.
Manuel Cardoza traute keinem vollkommen.
Die Möglichkeit von Doppel- oder Dreifachagenten in diesem Spiel kann und will er nicht ausschließen. Spionage sichert den Geheimdiensten am KALTEN KRIEG einen Wissensvorsprung.
Immer wieder gelang es Geheimdienste in das jeweils andere Land Agenten einzuschleusen.
Die Besten rekrutierte Manuel Cardoza.
Den Auftrag hat 44 jedem Team mit nur enger Auslegung mitgeteilt.
Der Kern ist die Industriespionage: Für Nachbauten erbeuten die Agenten Baupläne für Kampfflugzeuge, Raumfähren, Computer, militärisches Gerät.
Für die Spione ist dies ein riskantes Geschäft. Sie lesen nicht nur die Post der anderen. Hören auch deren Telefone ab, hacken ihre Computer, verwanzen Schlafzimmer.
Stehlen, töten, erpressen. Ohne Skrupel, kaum reguliert: Der Kalte Krieg verleiht den Geheimdiensten größere Macht als je zuvor.
Denn je weniger sich der Konflikt der Atommächte offen militärisch austragen lässt, desto erbitterter duellieren sie sich im Dunkeln.
Hinweise auf das nächste REFORGER-Großmanöver der NATO änderte die Strategie.
Manuel Cardoza stellt ein Team zu Beobachtung der geheimen Kommandostabsübung ABLE ARCHER ab.
„Sterben ist so normal, ich weiß gar nicht, warum so viele Menschen so eine Angst davor haben. Wir müssen da ja alle mal durch. Die meisten haben schon einmal einen Menschen verloren. Aber niemand spricht gerne darüber!“
Für Josie Burns war es leichter im Dunkeln zu reden. Es purzelten die Worte einfach so raus. Ihre Strategie mit der Angst umzugehen.
Ralf Schuster war ein guter Zuhörer. „Wir haben uns den Job doch ausgesucht.“
„Den Realitätsgrad eines Atomkrieges zu prüfen?“
„Nein, aber die Entscheidungsträger zu überwachen!“
„Die verschlüsselte Kommunikation, das ist dein Job.“
Allen war mehr als klar, dass die Welt vor einer echten Katastrophe stand. Kurz nach Beginn von ABLE ARCHER gab dem KGB seinen Residenten auf der ganzen Welt die Anweisung, alle erreichbaren Quellen zur Aufklärung des drohenden Nuklearangriffs der USA heranzuziehen.
Josie Burns war einerseits froh ihren Wachhund Ralf Schuster als Begleitung zu haben.
„Der KALTE KRIEG zerreißt Europa entlang des Eisernen Vorhangs. Deutschland wird zum Schlachtfeld. Ich denke es kommt kein Atomkrieg, aber ein nuklearer Schlagabtausch, auf Mitteleuropa begrenzt.“