Dennis Weiß: T.I.E.R.- Tierische intelligente Eingreif- und Rettungstruppe- Neun auf einen Streich (Teil 1-9) - Dennis Weiß - E-Book

Dennis Weiß: T.I.E.R.- Tierische intelligente Eingreif- und Rettungstruppe- Neun auf einen Streich (Teil 1-9) E-Book

Dennis Weiß

0,0

Beschreibung

In diesem Band sind alle bisher erschienen Teile der T.I.E.R. Agenten! Teil 1: Entführung durch Dr. Omedar (2014), Teil 2: Der gefährliche Haiko (2015),Teil 3. Silberklaue (2015), Teil 4: Kreuzbotter (2016), Teil 5: Die schreckliche Schakaline (2018), Teil 6: Der furchtbare Feuerfrosch (2018), Teil 7: Die Rückkehr des Dr. Omedar (2019), Teil 8: Operation: Mondspinne (2020) und Teil 9: Das Wiesel war's (2020)

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 407

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Dennis Weiß

Dennis Weiß: T.I.E.R.- Tierische intelligente Eingreif- und Rettungstruppe- Neun auf einen Streich (Teil 1-9)

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Band 1: Die Entführung durch Dr. Omedar

Band 2: Der gefährliche Haiko

Band 3: Silberklaue

Band 4: Kreuzbotter

Band 5: Die schreckliche Schakaline

Band 6- Der furchtbare Feuerfrosch

Band 7- Die Rückkehr des Dr. Omedar

Band 8- Mondspinne

Band 9- Das Wiesel war‘s

Impressum neobooks

Band 1: Die Entführung durch Dr. Omedar

Idee: Dennis Weiß

Text: Dennis Weiß

Bilder: Dennis Weiß

Besonderen Dank an: Vinzent, Meike und Merle

Besonderen Gruß an: Nicole und Christian, Stephanie und Sven, „Oma“, Fabian und Nils und unserem Hund

© 2014 Dennis Weiß

T.I.E.R.

T.I.E.R. ist eine geheime Geheimtruppe, die sich verpflichtet hat, die Welt vor dem Bösen zu retten. Weiß keiner mehr Rat, so werden sie eingeschaltet, um zu helfen, wo es hilflos ist. Um zu retten, wo keiner mehr Rettung gesehen hat.

T.I.E.R. ist in mehreren Teams eingeteilt, welche aus etwa sechs bis sieben Spezialisten bestehen. Sie erhalten in der Regel ihre Aufträge durch die Geheimzentrale der T.I.E.R.

Diese Geschichte handelt von Team 1, welches sich, ihr könnt es euch denken, an einem geheimen Geheimort befindet (und wird hier nicht verraten).

Hier eine kurze Vorstellung des Team 1 von T.I.E.R.:

Charlie

Charlie ist der Anführer der Truppe. Er kann durch die Fähigkeiten eines Pinguins natürlich ausgezeichnet schwimmen. Er ist das erfahrenste Mitglied des Teams.

Oskar

Oskar ist Charlies bester Freund, denn die beiden kennen sich schon von Kind an. Oskar kann sich gut tarnen und kommt gut durch geheime Tunnel hindurch.

Bobby

Bobby ist für die groben Angelegenheiten zuständig. Er hat neben seinem Hunger und seiner Leidenschaft für‘s Kochen auch ein riesengroßes Herz.

Faralda

Gemäß des Rufs ihrer Art ist die Füchsin sehr schlau, aber leider auch tierisch eingebildet.

Honke

Honke ist der Techniker und ein Meister für alle möglichen Fahrzeuge an Land, zu Wasser und in der Luft. Er hält sich eher im Hintergrund und meist ängstlich.

Karla

Als Chamäleon kann sie sich ihrer Umgebung anpassen, was einige Vorteile mit sich bringt.

Herr Nebulos

Er ist ein Informant und Auftraggeber der T.I.E.R.- Truppe, er darf aus Sicherheitsgründen hier nicht gezeigt werden- für das Team ist er sichtbar.

Der Auftrag

„Alles Roger“, gab Charlie an, als er den Schatz geborgen hatte, der sich im Meer befand.

Sie haben den Auftrag erhalten, diesen für einen Unbekannten aus dem Mittelmeer zu bergen, denn dieser hatte ihn verloren als er Schiffbruch erlitt.

Charlie hatte sich bereit erklärt, mit einem Taucheranzug und Sauerstoffgerät am Boden nach dem Schatz zu suchen. Durch eine spezielle Spezialausrüstung, die es im Übrigen nicht im Handel gibt, gelang es ihnen so weit hinab zu tauchen, denn Normalsterbliche würden das wohl nicht hinbekommen.

Als Charlie zurück an Bord des Schiffs war, kontrollierte er den Schatz. Er wollte sicher sein, dass noch alles vorhanden war, obwohl es keine exakte Liste gab, hatte er doch ein paar Dinge auf einem Memo, (Memo steht für Memorandum, eine Erinnerungsnotiz, die sowohl elektronisch, als auch auf Papier hinterlassen werden kann. In diesem Fall ist es ein elektronisches Memo) das er nun der Reihe nach durchging.

„Dann lass‘ mal schauen“, sprach Charlie mit sich selbst und zeigte auf die einzelnen Punkte seiner Liste.

„Bild der Familie im Goldrahmen… Check, Halskette der Frau…Check und…. Teddybär…“, Charlie schaute nochmal auf die Liste, „Teddybär, naja, jedem das seine…Check.“

Dann verschloss er die Schatztruhe wieder und wollte sie unter Deck bringen. Auf dem Weg dorthin begegnete er Oskar.

„Wir können zum Stützpunkt zurück- Auftrag erledigt“, teilte er Oskar kurz mit, ehe er sich unter Deck begab, um dort die Kiste zu verstauen. Oskar verstand sofort und machte sich auf den Weg zum Steuerdeck.

„Unser Kommandant hat den Befehl gegeben, nach Hause zu fahren“, gab Oskar weiter.

„Ist er sich sicher?“ fragte Honke ängstlich, denn er geht stets davon aus, dass ein Unglück passieren könnte. Welches genau, konnte er aber nicht sagen.

„Ja“, bestätigte Oskar, der ein wenig genervt auf die Befürchtungen seines Kameraden reagierte.

Nach kurzem Zögern startete Honke den Motor und das Schiff fuhr in Eiltempo zurück zum Stützpunkt. Wohin? Das darf hier ebenso nicht verraten werden.

Das Schiff verwandelte sich kurz vor Ankunft mittels hochtechnisierter Technik in ein U- Boot, da sie den Unter- Wasser- Eingang benutzten. Es ruckelte und gab Geräusche von sich als würde jemand laut bohren. Das gesamte Schiff bewegte sich und es knackte hier und da- dann war es vollbracht- das Schiff war jetzt ein U- Boot.

Im Becken des Stützpunktes angekommen, wurden die drei Abenteurer vom Rest des Teams begrüßt, denn sie waren hiergeblieben, da sie für diese einfache Mission nicht gebraucht wurden. Die Fachleute sprachen von einer C- Mission (Die Schwierigkeit einer Mission wird hier in drei Kategorien eingeteilt. C für einfach, B für Normal oder Mittel und A für schwierig).

Bobby holte die Schatztruhe und schloss sie in einen sicheren Tresorraum. Faralda schaltete das Viewphone ein (Ein Viewphone (ausgedachtes Wort)eine Mischung aus dem englischen Wörtern „view“= schauen/ sehen und Phone= Telefon soll hier ein Bildtelefon sein), um damit die Zentrale zu kontaktieren. Sie teilte Herrn Nebulos mit, dass die Ware angekommen war.

„Sehr gut gemacht, Team 1“, sprach Herr Nebulos seinen Dank aus, „Wie immer- und deshalb habe ich einen ganz besonderen Auftrag für euch.“

Charlie und sein Team kamen näher, denn sie waren neugierig, was dieser neue Auftrag sein könnte.

Oskar verdrehte die Augen und polterte los: „Wenn das wieder so eine Beschaffungsmission ist, wie mit der Schatzkiste, dann vergiss‘ es.“

„Ruhig“, fuhr Charlie dazwischen, „hören wir uns erst einmal an, was Herr Nebulos uns mitteilt.“

Die anderen unterstützten durch ein Nicken und ein bestätigendes „Mh“ ihren Anführer.

„Es ist ein Auftrag der Kategorie A+“, verriet Herr Nebulos, „eine äußerst wichtige Mission.“

Das Team stutzte, denn sie hatten allesamt noch nie etwas von einem A+ Auftrag gehört. Zunächst einmal gab niemand einen Mucks von sich.

„Warum das Plus in diesem Auftrag?“ fragte Charlie schließlich offen heraus.

„Er ist von megawichtiger Wichtigkeit“, betonte Herr Nebulos.

Das Team 1 schaute sich gegenseitig an. War jetzt endlich der Zeitpunkt gekommen, an dem sie beweisen konnten, was für ein tolles Team sie waren?

„Wie lautet er denn?“ wollte Oskar ungeduldig wissen.

Herr Nebulos schaute auf sein Papier, das er vor sich hielt und machte eine kleine Pause, ehe er dem Team preisgab, was sie erwartete. Natürlich konnten sie ihn nicht sehen.

„Ich halte in meinen Händen einen Brief“, begann Herr Nebulos zu erklären, „in diesem steht geschrieben, dass man Emily entführt hat.“

Das Team zeigte sich betroffen. Sie spürten, dass es Herrn Nebulos nicht leicht fiel, darüber zu sprechen.

Nachdem er seine Fassung einigermaßen zurück hatte, gab Herr Nebulos preis: „Emily ist die Tochter des Königs!“

Die Tochter des Königs wurde entführt!

„In diesem Brief steht weiter“, fuhr Herr Nebulos fort, „dass man kein Geld oder Juwelen wolle, sondern die Weltherrschaft.“

„Die Weltherrschaft!“ schoss es aus allen heraus, wie aus einem Mund.

„Ja“, bestätigte Herr Nebulos, „aber da die Entführer wissen, dass dies der König nicht alleine könne, werden sie sich mit der Überschreibung sämtlicher Ländereien des Königs begnügen.“

Es herrschte Schweigen.

„Wer macht sowas Fieses?“ fragte Karla.

„Wir wissen es bislang nicht“, antwortete Herr Nebulos, „aber das ist Teil eurer Mission. Findet heraus, wer solch‘ eine Tat vollbringen kann und fangt ihn!“

Herr Nebulos musste das Team nicht lange bitten, denn sie waren sich alle einig- so ein Schuft gehörte hinter Gitter!

„Ich verlasse mich auf euch, Jungs und Mädchen. Ich werde euch den Brief zufaxen und melde mich ab“, verabschiedete sich Herr Nebulos.

Der Bildschirm wurde schwarz.

„Lagebesprechung“, befahl Charlie.

Das Team begab sich in den Besprechungsraum, um die Mission zu planen.

Der Informant

„Was haben wir?“ fragte Charlie in die Runde.

„Ich habe gerade das Fax erhalten“, teilte Honke mit und reichte es Oskar.

„Mhh“, murmelte der Igel immer wieder während er den Brief durchging. Er sah dabei sehr nachdenklich aus.

„Und…was steht drin?“ fragte Faralda ungeduldig.

„Setze es auf den Schirm“, sagte Oskar und gab das Fax an Honke zurück.

Honke legte es auf den Overheadprojektor und Schwuppdiwupp konnten es alle Teammitglieder auf der Leinwand sehen. Zunächst einmal herrschte Stille, denn sie lasen es erst einmal durch.

„Wer ist der Unbekannte?“ fragte Bobby mit seiner ruhigen und tiefen Stimme.

Keiner wusste es genau. Nur Oskar und Charlie schauten erstaunt sich an. Diese Unterschrift- es sah so aus als hatte da jemand zuerst mit „Dr.“ unterschreiben wollen. Und dazu das Thema Weltherrschaft… da konnte es nur einen geben… Dr. Omedar!

„Es muss sich um Dr. Omedar handeln“, war sich Charlie sicher.

„Wer ist das?“ fragte Honke.

Oskar und Charlie kannten diesen Namen, denn sie hatten schon von dem Schurken, nein Oberschurken gehört, der sein Unwesen trieb und stets nichts Geringeres als die Weltherrschaft an sich reißen wollte.

„Er ist ein übler Typ“, teilte Charlie den anderen mit.

„Mit dem ist nicht zu spaßen“, ergänzte Oskar.

„Aber wir werden ihn doch besiegen, oder?“ wollte Faralda wissen.

Sie war stets daran interessiert, den Auftrag zur vollsten Zufriedenheit zu erfüllen.

„Das ist so eine Sache“, begann Charlie, „mit dem „Besiegen“, denn im Grunde konnte ihn bisher niemand festnehmen, da sein Geheimversteck bisher nicht lokalisiert werden konnte.“

„Aber die waren ja auch nicht beim T.I.E.R.“, entgegnete Faralda.

„Doch, die besten Agenten haben es versucht und sind leider gescheitert“, berichtete Charlie.

„Unter anderem auch Charlie und meine Wenigkeit“, verriet Oskar zähneknirschend.

Beide nickten sich gegenseitig zu, ohne dass die anderen verstanden, was dies genau zu bedeuten hatte.

„Wir müssen Emily retten, das ist Einzige, was zählt“, rief Honke in die Runde, „der doofe Herr Dr. Omedar kann uns doch den Buckel runterrutschen!“

„Es bringt ja nichts, in der Vergangenheit nach der Lösung zu suchen“, stimmte Charlie Honke zu, „wir werden Emily befreien- das verspreche ich.“

„Ich kenne jemanden aus dem Untergrund (Ein Untergrund bezeichnet eine Gruppe von Personen, hier natürlich Tiere, die versteckt leben und meistens kriminell sind), der uns vielleicht wichtige Information geben könnte“, merkte Karla an.

„Das ist eine gute Idee“, bekräftigte Charlie die Chamäleon- Dame.

In Begleitung von Faralda, der Fähe, machte sich Karla auf dem Weg nach Hundburg, einer großen Stadt im Norden des Königreichs Animalia.

Sie benutzten hierfür den Geheimausgang an der Autobahn, der sich automatisch öffnete und nach der Durchfahrt mit dem Wagen wieder verschloss. Natürlicher fuhr Faralda, aber das störte Karla nicht.

Nach einiger Zeit im Auto kamen sie in Hundburg an. Sie parkten zunächst den Wagen. Das Auto wurde auf Sicherheitsmodus eingestellt. Der Modus (ein anderes Wort für Einstellung) sollte dafür sorgen, dass bei einer Überwachung eines anderen Agenten ein Alarmsignal an die Zentrale und an die beiden Agentinnen weitergegeben wurde.

Selbstredend handelte es sich hierbei um einen stillen Alarm (Ein stiller Alarm ist für Personen nicht zu hören im Gegensatz zum lauten Alarm. Er gibt lediglich ein Signal weiter, sodass beispielsweise die Polizei zum alarmauslösenden Ort kommen kann, ohne dass die Personen es bemerken, die ihn ausgelöst hatten).

Hundburg war eine riesige Stadt, ein Ballungszentrum. Viele Tiere lebten hier. Erfolgreiche Manager berühmter Firmen wie Googoog, Pferdrari oder den bekannten Einkaufsläden Waldi oder Walmarkt (Es handelt sich ausdrücklich um ausgedachte Namen, die es nicht gibt).

Es war die größte Stadt des Landes. Hier lebten arm und reich, gut situiert und Gauner nebeneinander. Diese Stadt, so sagte man, schlief nie- auch wenn Städte im Grunde eigentlich gar nicht schlafen konnten- na ja, machen wir weiter…

Karla und Faralda machten sich auf, um in eine Bar zu gehen. Dort trieben sich die Halunken, Schergen und Gauner herum und ebenso der, nach dem Karla suchte.

„Hast du an jemand Bestimmten gedacht?“ fragte Faralda, denn sie hasste es, wenn sie nicht wusste, was als nächstes passierte.

„Ja“, antwortete Karla, ohne weiter darauf einzugehen.

„…und an wen?“ wollte Faralda leicht genervt erfahren.

„Er nennt sich Willi“, teilte Karla ihrer Team- Kollegin mit.

„Das ist aber ein merkwürdiger Name“, lästerte Faralda.

„…und ein noch merkwürdigerer Typ“, ergänzte Karla.

Sie gingen erst einmal an den Tresen.

„Was wünschen die Damen?“ fragte der Barkeeper, ein Hund, genauer gesagt ein Golden- Retriever.

„Ich nehme ein Wasser“, antwortete Karla.

„Ich bekomme eine Milch“, drängte Faralda dazwischen, „und zwar eine doppelte!“

Faralda zeigte sich stets als die harte, die sich durchsetzen kann. Karla hingegen war sanftmütig, ihr imponierte das Gehabe der Fähe nicht- es nervte nur manchmal. Der Barkeeper machte die Bestellung fertig und stellte es den beiden hin.

„Habt ihr euch verabredet?“ wollte Faralda wissen und schlürfte ihre doppelte Milch.

Karla war fassungslos. Hatte denn Faralda keine Ahnung von Geheimdienstarbeit?

„Nein, natürlich nicht“, maulte Karla.

„Alles gut, ich frage ja nur, schon klar, wir treffen uns hier zufällig“, stellte die Fähe fest.

„Dürfte ich die Mädels mal unterbrechen?“ fragte ein Gast, den die beiden in ihrer Auseinandersetzung nicht kommen sehen hatten.

„Ich würde vorschlagen, sie gehen lieber“, drohte Faralda.

„Ich würde vorschlagen, er bleibt“, gab Karla an, „er ist der, den wir suchen.“

Faralda lächelte. Sie reagierte öfter über, aber ihr war klar, dass sie hier eine Mission zu erfüllen hatte.

„Karla“, begrüßte Willi die Chamäleon Dame und reichte ihr die Pfote.

„Willi“, entgegnete sie ihm.

Es wurde deutlich, dass sie sich schon länger kennen müssten.

„Ich bin Faralda“, mischte sich die Fähe ein, „und Tschuldigung wegen eben- ich bin eigentlich nicht so.“

„Willi, mein Name“, stellte sich das Wiesel vor, „kein Problem, aber eine Anmerkung, wenn dies nicht Ihrem Charakter entspricht, weshalb verhalten Sie sich denn so?“

Faralda war baff. Sie war wie angewurzelt und ihr fiel kein einziges Wort mehr ein.

„Ich erwarte keine Antwort Ihrerseits- es war eh als rhetorische Frage gemeint.“ (Eine rhetorische Frage ist eine Frage, die keiner Antwort bedarf. Vielmehr ist die Antwort allen bewusst).

Faralda kannte darauf immer noch nichts antworten. Sie war verwirrt.

„Immer noch der alte“, kommentierte Karla, die diese Art von dem Wiesel gewohnt war.

„Aber selbstredend“, bestätigte Willi, „ich schlage vor, dass wir an einer anderen Lokalität (Lokalität ist ein anderes Wort für Ort/ Örtlichkeit) weitersprechen.“

Das Wiesel und die Chamäleon Dame machten sich auf. Für einen Moment hielt Karla inne.

„Faralda, kommst du?“ fragte sie, „wir müssen…“

Faralda war noch immer wortlos, trank ihre Milch in einem Zug leer und folgte den beiden. Willi führte sie in ein abgelegenes Lagerhaus. Er schaute sich des Öfteren um. Es wirkte, als würden die drei verfolgt.

„In Ordnung“, sagte das Wiesel, als sie eine Stelle im Lagerhaus gefunden haben, „warum wolltet ihr meine Person treffen?“

„Es geht um die Tochter des Königs“, teilte Karla sofort mit.

„Kannst du ihm trauen?“ funkte Faralda dazwischen.

„Aber klar“, bestätigte Karla.

Willi drehte sich indes weiter suchend um. Er schaute nach links und rechts und in jede Richtung.

„Warum guckst du immer wieder zu allen Seiten?“ wollte Karla wissen, „stimmt etwas nicht?“

„Es ist eine brenzlige Situation“, gab Willi preis, „und dennoch werde ich Euch verraten, was sich hier ereignet und wer hinter allem steckt.“

„Wir wissen, dass Dr. Omedar hinter allem steckt“, informierte Karla, „viel wichtiger für uns ist der Ort, wo sich die Tochter aufhält oder Dr. Omedar.“

Willi schaute Karla entsetzt an.

„Nun komm‘ schon zur Sache „drängelte Faralda.

„Lass‘ ihn“, verteidigte Karla das Wiesel.

„Ich kann nicht“, flüsterte Willi, „es steht zu viel auf dem Spiel.“

Karla war besorgt. Sie kannte Willi schon eine halbe Ewigkeit, aber nie hat es einen Grund gegeben, dass sie sich sorgen musste. Nun gut, er entschied sich irgendwann für die Gaunerei und sie für den Geheimdienst, aber das hatte sie akzeptiert und werde sie nicht ändern können.

„Was ist los?!“ fragte sie Willi mit energisch.

Sie packte ihn dabei an seinen Schultern.

„Na endlich, Agentenarbeit nach Faralda- Art“, kommentierte die Füchsin.

Karla sagte nicht dazu, denn jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt.

„Sie haben gesagt „Sag niemandem etwas, sonst…“ und nun steht Ihr hier und stellt Fragen“, versuchte sich Willi zu erklären.

„Wer?“ wollte Karla hastig wissen.

„Er…“, gab Willi an, ehe die drei unterbrochen werden.

Eine Truppe aus sechs maskierten hatte sich ihnen genähert und schoss kleine Pfeile aus Armbrüsten.

„Betäubungspfeile“, stellte Faralda fest als sie einen Pfeil aus der Wand hinter sich zog, „wir sollten gehen.“

Faralda holte ein Seil aus ihrer Tasche.

„Geht vor, ich kümmere mich darum“, wies sie Karla und Willi an.

Willi zögerte etwas, begleitete schlussendlich die Chamäleon Dame, da sie ihn mitzog.

„So Jungs“, sagte Faralda und schmiss der Truppe mit aller Kraft ein Seil entgegen, das sich ausbreitete und zu einem Netz wurde. Es umschloss die Angreifer und schnürte sich fest. Die Männer waren außer Gefecht.

„Nun ist Feierabend“, sagte die Fähe.

Karla machte sich mit Willi auf den Weg zum Wagen, um fliehen zu können.

„Was ist mit deiner Fuchs- Freundin?“ wollte Willi unterwegs wissen.

„Die rettet sich selbst“, verriet Karla.

Bei den Agenten der T.I.E.R. gab es in Notfällen eine Abmachung dieser Art tatsächlich: Aufteilen und retten und anschließend in der Zentrale treffen, damit der Gegner nicht nur eine Person verfolgt.

Karla und Willi erreichten das Auto und stiegen ein. Sie fuhren los, denn Faralda erschien nicht. Sie konnte nicht, denn sie entwaffnete die Angreifer und demaskierte sie, um herauszufinden, wer dahintersteckte. Die sechs Tiere waren allesamt Handlanger des Dr. Omedar, soviel hatte Faralda auf einem Blick erkannt. Und es stand zudem auf ihren Anzügen.

„Soldat des legendären Dr. Omedar“

Faralda musste lachen. Sie hatte sechs dieser Schergen gefangen! Um wen es sich hierbei genau handelte, wusste sie nicht. Sie griff zum Se-Pho (Eine Abkürzung aus secret (aus dem Englischen für geheim/ Geheimnis) und Phone (Telefon)= Se- Pho) und kontaktierte die Zentrale.

„Ja, ich habe hier ein halbes Dutzend dingfest gemacht“, bestätigte sie Charlie, nachdem sie ihm alles mitgeteilt hatte.

Charlie entsandt Oskar und Honke, der sie inklusive der Gefangenen abholte. Nun galt es zu warten.

Reingelegt!

Karla und Willi fuhren in die Zentrale. Einige Minuten zuvor waren Oskar und Honke in den Selikopter gestiegen. (Eine Wortschöpfung aus secret ( aus dem Englischen für geheim/ Geheimnis) und Helikopter).

Honke hatte wie immer Anstalten gemacht, um nicht mitfliegen zu müssen, denn er hatte Flugangst und Höhenangst und eigentlich viele Ängste. Aber weil sie keine Zeit für Tamm- Tamm hatten, hatte Oskar ihn gepackt und einfach in den Selikopter gesteckt- und fertig- Ende der Diskussion!

Charlie empfing Karla und Willi.

„Faralda hat alles gemeistert“, informierte Charlie.

„Habe ich mir gedacht“, gab Karla an, „sie ist schon eine zähe Fähe.“

„Ich bin im Übrigen Willi“, stellte sich das Wiesel vor.

„Das habe ich mir gedacht“, begrüßte der Pinguin Willi, „und ich bin Charlie- Willkommen.“

Bobby wurde von Karla vorgestellt, da er sich wie immer eher zurückhielt.

„Wäre es in Ordnung, wenn ich meine Person für ein Weilchen ausruhe?“ fragte Willi, der sehr erschöpft ist.

„Na klar“, zeigte Karla Verständnis, denn immerhin waren sie gerade eben noch gerade so den Schurken entkommen, „einmal hinten links im Zimmer steht ein Bett. Fühl‘ dich wie zu Hause.“

Willi ging.

„Oskar und Honke sind unterwegs mit dem Selikopter, um Faralda mit den Gefangenen abzuholen“, teilte Charlie mit, „dann werden wir unsere Informationen schon erhalten, die wir benötigen, um Emily zu finden.“

Bobby bereitete in der Küche gerade das Essen für alle zu. Da er dem Gast etwas Gutes tun möchte, machte er sich auf den Weg zu Willi, um sich über Willi’s Lieblingsspeise zu informieren. Als er die Tür öffnete, befand sich das Wiesel aber nicht im Bett. Der Bär schaute sich im Zimmer um. Auf einmal erwischte ihn etwas Hartes am Hinterkopf und er fiel ohnmächtig zu Boden.

Charlie hörte einen gewaltigen Wumms und machte sich rasch auf den Weg in das Zimmer und sah Bobby dort auf dem Teppich liegen. Im nächsten Moment lag er daneben, denn auch er hatte einen Schlag verpasst bekommen.

Karla hatte von all diesen Sachen nichts mitbekommen und war zudem gerade abgelenkt, denn der Alarm löste aus. Schnell machte sie sich auf dem Weg zur Schaltzentrale, um herauszufinden, was passiert war.

„Ein technischer Defekt“, sprach Karla mit sich selbst, „merkwürdig.“

Auffallend fand Karla aber, dass niemand außer ihr an der Ursache des Alarms interessiert war, denn es war niemand anderes erschienen. Sicherheitshalber tarnte sie sich, denn sie fürchtete einen Sabotageangriff. (Ein Angriff, bei dem Dinge zerstört werden, um jemanden handlungsunfähig zu machen).

Sie kannte Willi sehen, wie er den Schaltraum betrat. Zuerst wollte sie ihm zurufen, doch dann hatte sie einen schrecklichen Verdacht. Karla wusste, dass Willis Spezialität die Sabotage ist- wie eigentlich typisch für Wiesel. Sie hätte darauf kommen können, doch sie dachte die ganze Zeit, er sei ihr Freund. Willi schaltete den Alarm ab und schaute sich um.

„Karla, ich weiß, dass du hier bist“, sagte er, „ich kenne dich.“

Karla schlich sich langsam weg. Dies fiel ihr nicht leicht, da sie zwar getarnt war, aber ja nicht geräuschlos. Jeder Schritt könnte sie auffliegen lassen. Behutsam gelang es ihr, den Raum zu verlassen und zum Überwachungsraum für Notfälle zu gehen. Willie sprach indes weiter mit ihr, da er dachte, sie wäre noch dort.

Als sie im Überwachungsraum ankam, hob sie ihre Tarnung auf. Sie aktivierte eine Tastatur, bei der sie mittels eines Geheimcodes (ein Code ist ein geheimes Passwort) eine Sperre für den Schaltraum auslöste. Willi war somit dort gefangen.

„Das wird dir nicht viel bringen, Dr. Omedar ist einfach zu mächtig“, versuchte das Wiesel die Chamäleon- Dame einzuschüchtern.

„Ich dachte, wir wären Freunde“, sprach sie durch ein Mikrofon, „aber ich habe mich geirrt- Du solltest dich was schämen.“

Durch die Sabotage war der Kontakt zum Selikopter unterbrochen. Oskar und Honke bekamen das allerdings nicht mit. Zudem hatten sich die Schergen heimlich befreit, da sie ein Signal von Willi erhalten hatten, das ihnen das Stichwort für die Aktion gegeben hatte. Faralda registrierte nichts, denn Oskar und Honke waren im Landeanflug und sie war dadurch abgelenkt.

„Hallo Faralda, da hast du gute Arbeit geleistet“, beglückwünschte Oskar die Füchsin, die dieses Kompliment gerne entgegennahm.

Just in diesem Augenblick befreiten sich die sechs üblen Typen, überwältigten Oskar und Faralda und fesselten diese. Honke kam freiwillig aus dem Selikopter. Er zitterte am ganzen Leib.

„Schöne Bescherung“, sagte Oskar.

„Maul halten“, brüllte einer der Schurken, „sonst gibt’s Kloppe.“

„Wir sollen sie nicht verprügeln“, brachte ein zweiter ein, „sondern zum Boss bringen.“

„Na gut, Glück gehabt“, sagte der erste darauf hin.

Ein Krokodil, welches sich bisher im Hintergrund gehalten hatte, trat hervor.

„Ihr seid nun Gefangene des gefürchteten Dr. Omedar“, verkündete es.

„Du bist Kriss Kroko“, erkannte Oskar auf einmal.

„Ja, live und in Farbe“, scherzte Kriss, „bin ich schon so bekannt?“

„Naja, bekannt eher nicht, halt einer der Unterhändler des Dr. Omedar“, versuchte Oskar das Krokodil zu provozieren.

„Ha, ich bin im Prinzip der zweite Boss“, prahlte Kriss, „und ich sag‘ nun, du sollst ruhig sein!“

Oskar blieb still, denn er wollte sich und seine Teamkollegen nicht in unnötige Gefahr bringen.

Die Insel

Faralda, Oskar und auch Honke wurden Kapuzen übergezogen, bevor sie mit einem Hubschrauber wegflogen. Die Reise dauerte einige Zeit bis sie landeten. Danach wurden sie aus dem Fluggerät geführt.

„Willkommen im Geheimversteck des Dr. Omedar“, erklärte Kriss, während er den Agenten die Kapuzen abnimmt.

„Eine Insel“, erkannte Oskar.

„Mit zwei Bergen“, ergänzte Faralda.

„Nun werdet nur nicht frech“, drohte Kriss, „wir haben noch einen kleinen Fußmarsch mit euch vor.“

Faralda wollte erst nicht, aber Oskar gab ihr ein Zeichen, so dass sie erkannte, dass sie mitkommen sollte. Vielleicht war es ihre letzte Chance, Emily zu finden. Sie gelangten in einen Dschungel.

„Immer auf dem Pfad bleiben und am besten Nichts berühren“, warnte Kriss bevor sie den Dschungel betreten.

Es dauerte nicht lange bis sie mitten auf einer Lichtung stehen blieben. Kriss hob seinen Finger, als wollte er damit signalisieren, dass alle vorsichtig sein mussten.

„Bumba Bumba“, sprach plötzlich ein Orang- Utan, der sich von einem Baum gekonnt vor die Gruppe schwang. Kriss wie auch alle anderen der Gruppe waren irritiert.

„Was soll der Blödsinn?“ fragte er den Affen.

„Bumba Bumba“, wiederholte dieser ziemlich fordernd.

„Was meint der Affe?“ wollte Kriss von seinen Leuten wissen, aber die standen genauso baff da wie er.

„Ihr seid nicht besonders schlau“, stellte der Orang- Utan fest.

Nun waren alle noch mal so verwundert, als sie es eh schon gewesen waren.

„Du sprichst unsere Sprache…?“ fragte einer der maskierten Tiere.

„Immer diese Zugezogenen“, bemerkte der Affe, „ihr denkt ja wirklich alle, wir seien vom anderen Stern, dabei seid ihr diejenigen, die nicht von hier sind.“

Kriss verstand nichts.

„Was soll das heißen?“ fragte er, „wir sind im Auftrag von Dr. Omedar hier, um die Gefangenen zu überführen.

„Ah, Dr. Omedar“, zeigte sich der Orang- Utan interessiert, „aber das heißt nicht, dass wir dich vorbeilassen.“

„Wir?“ Kriss drehte sich einmal um sich selbst, „also bei allem Respekt, ich sehe hier nur dich, und niemanden sonst, der dich unterstützt.“

„Sehen heißt nicht wissen“, sprach der Affe und pfiff einmal kräftig.

Von der einen auf die andere Sekunde wurde deutlich, dass der Orang- Utan der Kriss und seinen Männern um Einiges überlegen war.

„Hehe, ja, schon klar“, stellte Kriss beeindruckend fest, „was wollt‘ ihr, damit wir weiterkönnen?“

„Bananen!“ brüllte einer der Affen.

„Halt, nein, so einfach machen wir es euch nicht“, unterbrach der Orang- Utan dem anderen Affen, „wir benötigen mehr.“

„Mehr wovon?“ bohrte das Krokodil nach.

„Bananen!“ brüllte der gleiche Affe wieder.

„Stopp!“ donnerte nun der Orang- Utan, der offenbar der Anführer war.

„Ich gebe hier die Befehle“, stellte er klar und drehte sich dazu demonstrativ zu dem „Bananenbrüller“. Er gab ihm ein Zeichen, so klar war, dass er damit aufhören sollte.

„Ok, was ist es denn nun, was ihr verlangt?“ wollte Kriss endlich wissen und platzte fast vor Geduld.

Der Affe überlegte einen kurzen Moment.

„Bananen“, sagte er anschließend.

Kriss war fassungslos. Da machte der Orang- Utan so einen Aufstand und dann war es von vorneherein klar, dass Affen Bananen wollten- naja, man hätte auch selbst darauf kommen können.

„Ich werde es Dr. Omedar ausrichten“, teilte das Krokodil mit, „auf wessen Namen denn?“

„Hehe“, belächelte der Affe Kriss, „ich heiße Orange- Orange Utan.“

„Wie die Farbe?“ fragte Kriss nach.

„Ja, wie die Farbe, wie sonst?“ bestätigte Orange.

„Hehe, oh, dann heißen deine Freunde hier etwa Blue, Brown und Green Utan?“ machte sich Kriss lustig.

„Ja, heißen sie“, antwortete Orange.

Kriss fiel die Kinnlade auf den Boden, denn mit einer derartigen Antwort hatte er nicht gerechnet.

„Wir stellen es in Rechnung“, schloss Orange den Deal ab. (Neudeutsch für Geschäft, aus dem Englischem).

Dann verschwanden die Affen, so schnell wie sie gekommen waren.

„Merkwürdig“, grummelte Kriss vor sich hin, dann gingen sie weiter.

Als es dämmerte, schlugen sie ein Nachtlager auf. Alle durften in Zelten schlafen, außer der Gefangenen. Sie wurden an Bäumen festgebunden. Einer der maskierten Tiere hatte die Knoten so festgemacht, dass er selbst von einem gordischen Knoten sprach. (Einer griechischen Sage nach ein Knoten, der sehr, sehr schwer zu lösen oder zu durchschlagen ist).

Damit Oskar, Faralda und Honke sich nicht befreiten und dann flohen, wurden zwei Wachen abgestellt, die drei Augen auf sie werfen sollten. Ja, richtig, drei, denn einer von ihnen hatte nur ein Auge- das andere wurde durch eine Augenklappe verdeckt.

Es wurde Nacht und die Tiere schliefen in ihren Zelten. Die beiden Wachen spielten nebenbei Karten. Zuerst spielten sie Muh- Muh, dann Tier- Quartett und im Anschluss Libello. (Es handelt sich um ausgedachte Spiele, die an mehr oder weniger bekannte erinnern sollen). Dabei gerieten die beiden in einen Streit.

„Das kommt davon, wenn man schummelt“ funkte Oskar dazwischen.

„Wie schummeln?“ fragte der mit der Augenklappe nach.

„Naja, das ist nicht meine Meinung, aber ich konnte mitkriegen, wie er es sagte“, log Oskar.

Es begann eine Prügelei zwischen den beiden, die seinesgleichen suchte. Oskar befreite sich indes, ging schnellstens hinüber zu seinen Teamkameraden und befreite sie ebenso.

„Lasst‘ uns bloß rasch weg hier, bevor den beiden Holköpfen etwas auffällt“, flüsterte Oskar.

Ohne einen Mucks machten sich die drei auf den Weg. Sie wussten nicht, wo Dr. Omedar war, aber sie werden ihn finden, da waren sie sich sicher.

Eine missliche Lage

Charlie wachte auf. Ihm schmerzte der Kopf. Langsam erinnerte er sich, dass ihm jemand auf sein Haupt geschlagen haben musste. Bobby schlief indes den Schlaf der Gerechten. Jeder Aufweckversuch seitens seines Chefs schlug fehl. Plötzlich öffnete sich die Tür und Karla erschien.

„Oh, dem König sei Dank, du bist es“, sagte Charlie erleichtert.

„Ja, und ich schäme mich“, teilte die Chamäleon- Dame mit, „denn ich habe das Wiesel aus Dummheit hier her gebracht. Ich hätte es wissen müssen.“

„Nein, das war keine Dummheit“, entgegnete Charlie, „du warst im Glauben, einem Freund mitgenommen zu haben und du hast dich geirrt- irren ist tierisch.“

„Jetzt bist du dran!“ brüllte auf einmal jemand durch die Lautsprecher.

Die Stimme entpuppte sich als die von Willi. Die Tür schloss sich automatisch.

„Nun seid ihr in der Falle“, verriet Willi.

„Er hat sich befreit“, machte Karla sich Vorwürfe.

„Vergiss‘ jetzt mal, was geschehen ist. Wichtig ist, dass wir hier rauskommen. Dafür brauche ich dich- und zwar zu Hundert Prozent.“

Karla nickte ihrem Chef zu.

„Haha“, belustigte sich Willi am Lautsprecher, „euer Ende ist gekommen…“

Karla machte dies sauer- sie war enttäuscht von ihrem Freund, naja ehemaligem Freund.

„Wecken wir Bobby“, schlug Charlie vor, „der kann uns hier rausbringen.“

Karla verstand. Sie ging zu Bobby und stellte sich an das Fußende, nicht an das Kopfende, wie Charlie es vermutete.

„Was hast du vor?“ wollte Charlie erfahren.

„Wirst du schon sehen“, teilte die Chamäleon- Dame geheimnisvoll mit.

Sie zauberte eine Feder hervor. Dann setzte sie diese an die Fußsohle des Bären. Sie schaute noch einmal zu ihrem Chef, der alles genau beobachtete. Sie begann ganz vorsichtig den Fuß von Bobby mit der Feder zu kitzeln und schwuppdiwupp spramg der sonst sehr gemütliche, träge Bär auf wie eine Gazelle.

„Ah, uih“, brüllte er dabei, „das kitzelt!“

Charlie musste ebenso lachen wie Karla, aber es verstummte schnell wieder, da sie keine Zeit hatten.

„Siehst du, das nenne ich 100%“, merkte Charlie an.

„Danke“, freute sich Karla, „und nun zu deiner Idee.“

„Ok“, begann Charlie den anderen beiden seinen Plan zu erklären, „du Bobby rennst diese Tür ein, Karla und ich gehen hinaus und dann…“

Charlie flüsterte natürlich die gesamte Zeit, zudem wurde der verschwörerische Geheimplan an dieser Stelle nicht verraten, denn es könnte ja dein, dass Willi es zufällig mitbekam und dann naja, wäre die ganze Geschichte irgendwie für die Bösen gut gelaufen….

Aber nun weiter im Text…

„Aber Charlie, du hast mal gesagt, ich darf keine Dinge kaputtmachen“, fiel Bobby ein, bevor er loslaufen will.

„Ja, das ist auch richtig so, aber jetzt sind wir in einer Ausnahmesituation und in solchen darf man das“, versicherte der Pinguin.

Bobby nahm Anlauf und Wumms! war die Tür dahin. Bobby, Karla und Charlie verließen den Raum. Willi hatte alles auf seinem Bildschirm mitbekommen und machte sich schnellstens auf die Flucht, denn er vermutete, dass die drei ihn aufsuchen würden.

Merkwürdigerweise traf er niemanden auf dem Flur, sodass er schnell den Ausgang fand und hinausgelangte. Er erreichte über einen Waldweg ein kleines Dorf. Dort knackte er das Schloss eines Autos und fuhr mit diesem davon.

„Charlie, er ist uns entkommen“, bemerkt eBobby.

„Das ist ja auch der Plan“, teilte der Pinguin mit.

„Und Karla?“ fragte der Bär.

„Karla?“ fragte Charlie in seine Sewatch. (Dies ist eine Bezeichnung einer geheimen Armbanduhr mit etlichen Funktionen, die jeder im Team trägt. Das Wort ist ausgedacht und besteht aus secret (englisch für geheim/ Geheimnis) und Watch (englisch für Armbanduhr).

„Ja?“ antwortete sie fragend.

„Alles in Ordnung?“ wollte der Pinguin wissen.

„Ja, alles wie geplant, melde mich später“, flüsterte sie.

„Oh“, sagte Bobby plötzlich, „jetzt weiß ich…“

„Das ist schön, aber verrate es niemandem“, bat er den Bären.

Rette sich, wer kann

Nach einer geraumen Zeit blieben Faralda, Oskar und Honke mitten im dunklen Wald stehen. Außer Grillenzirpen konnten sie nichts hören. Der Mond erhellte in halber Pracht einen kleinen Teil des Dschungels. An einer Stelle war es etwas heller. Dort begaben sich die Freunde hin, um wenigstens etwas Licht zu haben.

Sie wollten sich von den Fesseln befreien, als plötzlich Honke einen Moment inne hielt.

„Was ist los?“ fragte Oskar.

„Ich sp-sp-spüre d-da et-etwas“, stotterte Honke sehr leise.

Im nächsten Augenblick sahen die drei zuerst zwei und auf einmal ganz viele gelbe Augen, die sie alle anblickten.

„I-Ich ha-habe A-A-Angst“, flüsterte Honke.

„Es wird schon alles gut, wirst sehen“, versuchte Oskar ihn zu beruhigen.

„Ich mache sie alle fertig“, drohte Faralda, auch wenn sie wusste, dass das nicht stimmte.

„Das würde ich lieber lassen“, sprach eines der Tiere aus dem Schatten, „denn wir sind die Buhu- Uhus und arbeiten für Dr. Omedar.“

„Na super…“ kommentierte Oskar, „es gibt hier wohl kein Entkommen.“

„Buhu- Uhus? Wirklich?“ fragte Faralda völlig verwundert, „dass ich nicht lache.“

„Ja, zugegeben, an dem Namen könnten wir noch etwas arbeiten, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ihr jetzt mitkommt“, machte die Gestalt deutlich.

Die Uhus kamen und fesselten die drei erneut. Sie bekamen Kartoffelsäcke über ihre Köpfe gestreift und wurden abgeführt. Nach einem Marsch durch die Dunkelheit erreichten sie das Camp, in dem Kriss schon wartete.

„Na, etwas verloren?“ fragte einer der Uhus mit sarkastischem Unterton. (Sarkasmus meint bitteren und beißenden Hohn und Spott, der manchmal- wie in diesem Fall- mit Ironie ausgesprochen wird).

Man konnte Kriss die eingeschnappte Leberwurst an der Nasenspitze ansehen und er antwortete zunächst nichts, sondern schaute grimmig drein. Oskar, Faralda und Honke wurden nun noch fester angebunden, so dass es nahezu unmöglich war, fliehen zu können.

„Der Boss wird nicht erfreut sein, wenn er hört, dass du versagt hast“, stichelte der Uhu weiter.

Kriss ging ganz nah an ihn heran und begann zu knurren.

„Noch ein Wort, dann gibt’s Kloppe“, drohte das Krokodil.

„Na dann komm‘ doch“, hielt der Uhu dagegen.

„Jungs, jetzt beruhigt euch doch“, unterbrach die Stimme einer Frau die beiden Streithähne.

Es war eine Löwin, die gerade mit anderen das Camp betreten hat. Oskar kannte auch sie und konnte es nicht fassen, wer hier alles auftauchte. Es handelte sich bei der Löwin um eine der gefährlichsten ihrer Art. Skrupellos und gemeingefährlich, so richtig zum Fürchten und ihr Name war Lydia.

Kriss und der Uhu, den Oskar nicht kannte, hörten sofortig auf. War auch besser, denn sie wirkte bedrohlich von ihrem Kopf bis zur Kralle.

„So ist gut, Jungs“, merkte Lydia an, als die beiden ihren anfänglichen Streit beendeten, „wir müssen mit unserem Plan fortfahren.“

Sie ging in Begleitung von Kriss und dem Uhu in eines der Zelte und legte sich zum Schlafen hin.

„Es ist spät- Schlafenszeit, Morgen machen wir weiter“, wies sie an und schloss ihre Augen.

Nach einem kurzen Zeitraum war das Camp wieder still und das Zirpen der Grillen und die üblichen Geräusche der Nacht waren zu hören. Die Uhus hatten sich an den Ausgängen postiert, so dass es für das Team T.I.E.R. unmöglich war, aus dem Camp zu entkommen- sie mussten sich wohl zu Dr. Omedar geleiten lassen.

Blinder Passagier

Willi fuhr so schnell wie er konnte. Anfänglich schaute er immer wieder in die Seiten- und in den Rückspiegel, um zu überprüfen, ob er verfolgt wurde von den Agenten der T.I.E.R.

Nachdem er sicher war, dass ihm keiner nachjagte, wurde er langsamer. Er musste sich orientieren, denn er wollte nach Rüsselsheim fahren. Dort traf er eine Kontaktperson. Normalerweise sollte er die T.I.E.R. sabotieren, nun hatte er sie aufgescheucht. Unter Garantie waren sie in Alarmbereitschaft.

Die Fahrt nach Rüsselsheim dauerte etwas, aber er kam vor der Abenddämmerung an. Karla bemerkte er nicht, denn sie verhielt sich sehr ruhig. Jede unnötige Bewegung könnte ihre Anwesenheit preisgeben! Noch wusste sie allerdings nicht, wohin die Reise ging.

In Rüsselsheim angekommen, begab sich Willi in das düsterste Viertel der Stadt- Schweinasien! Er stieg rasch aus und ging in eine Bar namens Schweintagsfliege.

Im Übrigen hatten alle Straßen- Firmen- und sonstige Namen mit Schweinen zu tun. Rüsselsheim, wie auch Schweinfurt wurden von dem König Schweinrich dem Achten gegründet. Er liebte seinesgleichen so sehr, sodass er alles danach benennen musste. Und so ist es bis heute geblieben.

Ok, weiter in der Geschichte….

Karla wartete ab, bis das Wiesel in der Bar verschwand und zeigte sich dann. Sie musste es, denn sich der Umgebung anzupassen, kostete Energie und diese hatte sie nur begrenzt.

„Charlie, wir sind angekommen, versuche mich zu orten“, teilte die Chamäleon Dame ihrem Chef mit über ihre Sewatch mit.

„Ok, du bist in Rüsselsheim“, informierte sich Charlie bei Karla, „geht’s dir gut?“

„Ja, alles in Ordnung, ich verfolge ihn“, gab Karla an.

„Warte doch bis Verstärkung kommt“, bat Charlie.

„Ich verweigere nur ungern einen Befehl, aber dies ist eine persönliche Angelegenheit zwischen mir und Willi“, sagte Karla und schaltete die Sewatch ab.

Charlie wollte antworten, aber er bemerkte, dass Karla ihre Sewatch ausgeschaltet hatte. Dennoch gab es ein Signal ab, um sie orten zu können. Auf einem Screen (Aus dem Englischen, Neudeutsch für Bildschirm) sah Charlie einen roten Punkt, der auf einmal verschwand.

„Karla ist weg“, bemerkte auch Bobby.

„Ja, die Bar muss abgeschirmt sein, es kommen keine Signale rein oder raus. Wir müssen schnellstens nach Rüsselsheim“, machte der Pinguin deutlich.

Bobby forderte Verstärkung an. Dann stiegen beide in einen Pferdrari, um schnellstens nach Rüsselsheim zu gelangen.

„Hoffentlich ist es nicht zu spät“, machte Charlie sich Sorgen.

Willi hatte vor dem Hintereingang geparkt. Karla hatte beobachtet, wie er dort reingelangte. Sie ging zur Tür und zieht. Überraschenderweise ließ sie sich öffnen!

Vorsichtig betrat Karla das Gebäude. Zunächst kam sie in einen Gang, der sehr spärlich beleuchtet wurde. Entweder die Bösen hatten besonders gute Augen, weshalb sie wenig Licht benötigten oder überall waren Sparlampen angebracht worden, um Strom zu sparen, dachte die Chamäleon- Dame sich.

Sie hörte Stimmen, die aus der nächsten Tür rechts kommen. Langsam tappte Karla an die Tür und horchte.

„Du dämliches kleines Wieselchen“, schimpfte eine brummende Stimme.

„Ja, aber Eberhard…“ wollte Willi einbringen.

Karla hatte seine Stimme wiedererkannt.

„Kein ABER“, brüllte Eberhard.

Eberhard? Karla erschrak kurz. Sie kannte diesen Schurken, welcher der Untergrundboss von Rüsselsheim war. Er war absolut gemein. Seien wir ehrlich, das waren sie alle immer, wäre ja verwunderlich, wenn mal einer ein Verbrecher wäre und total lieb, hehehe… oh, ja wir machen weiter… immer diese Unterbrechungen.

„Dr. Omedar wird nicht erfreut sein, davon zu hören“, grunzte das Schwein.

Willi gab keinen Ton mehr von sich.

„Fräulein, was haben Sie denn hier verloren?“ fragte auf einmal eine Stimme hinter Karla.

Als sie sich umdrehte, musste sie feststellen, dass drei Schweine dort standen. Sie hätte keine Chance gegen sie gehabt. Sie nahmen sie gefangen. Einer der drei klopfte an der Tür, die zu Eberhard und Willi führte.

„Ja!“ schrie Eberhard.

Das Schwein öffnete die Tür und trat ein.

„Boss, ähm, wie soll ich sagen…“ stammelte das Borstenvieh.

„Ja, nun komm‘ schon raus mit der Sprache“, forderte Eberhard.

„Wir haben ungebetenen Besuch“, verriet das Schwein.

Die anderen beiden kamen herein und Eberhard, wie auch Willi können die Chamäleon- Dame sehen.

„Das ist doch die eine von T.I.E.R. durch die du eingeschleust werden solltest“, stellte Eberhard fest.

Willi kam in Verlegenheit, denn zum einen stand seine ehemalige Freundin hier und rief in ihm ein schlechtes Gewissen hervor (ja, er hat eins!) und zum anderen musste er dem Herrn Eber erklären, warum er versagt hatte. Heraus kam aber kein Wort!

„Er ist ein Verräter!“ tadelte Karla das Wiesel.

„Interessant“, merkte Eberhard an.

„Überlasst‘ ihn mir und ich entferne mich, ohne euch Schaden zuzufügen“, schlug Karla vor.

„Hahaha“, lachte der Eber, „du bist witzig, aber ich habe eine bessere Idee. Ihr beide werdet eingesperrt und könnt da eure Fehde ausfädeln, während wir für euch oder zumindest für die Chamäleon- Dame etwas Lösegeld fordern.“

Die Schweinewachen wurden mehr und nahmen nun auch Willi fest. Sie führten beide ab und sperrten sie irgendwo in ein Kellerverlies, natürlich in eine Einzelzelle.

Zusätzlich bewachten noch zwei Schweine die Außentür, welche richtig dick war. Beide wechselten kein Wort miteinander und schauten in jeweils andere Richtungen, um sich nicht anblicken zu müssen. Da es wieder abends geworden war, schien der Mond, halb bedeckt in das kleine Fenster, dass mit Gitterstäben verziert war.

Dr. Omedar

Am nächsten Tag, in aller früh, machten sich Lydia und ihre Männer mit den Gefangenen Oskar, Faralda und Honke auf den Weg zu dem Versteck des Dr. Omedar.

Kriss blieb dort. Er hatte versagt und deshalb wurde er von diesem Unternehmen abgezogen. Das ließ Dr. Omedar ihm ausrichten. Auch die Buhu- Uhus flogen zurück in den Wald, denn nach ihrer Nachtwache waren sie alles sehr müde. Nach etwas mehr als einer Stunde, die sie durch den Wald gegangen waren, erreichten sie das Versteck des Dr. Omedar.

Es war eine Festung, die auf einer Insel lag, die kein Wasser um sich hatte. Die Insel konnte man nur betreten, wenn man einen schmalen Pfad entlangging, oder per Helikopter. Überall waren Wachen, sodass es unmöglich schien, überhaupt hierher zu kommen.

Was musste das für ein Aufwand sein, alles zu organisieren. Was war, wenn mal Einer Urlaub hatte, oder krank war, gab es eigentlich für Verbrecher auch eine Krankenversicherung? Alles Fragen, auf die wir jetzt keine Antwort erhalten…

„Ha“, bemerkte Dr. Omedar, nachdem sie sein Anwesen erreicht hatten. Lydia hatte Hugo, der Hyäne Bescheid gegeben, Dr. Omedar zu informieren. Hugo war die rechte Hand des Oberschurken, „nun seid ihr in meine Falle getappt und habt nicht die Tochter des Königs befreit, wie er es vorhattet.“

„Wir werde es noch hinbekommen“, erwiderte Oskar.

Honke, aber auch Faralda staunten nicht schlecht.

„Und im Übrigen, was seid ihr eigentlich, ein Kamel, ein Lama oder ein Trampeltier, das hier die Schergen regiert“, provozierte der Igel.

Dr. Omedar, der eigentlich hellbraun war, lief rot an. Aus seinen Ohren kam heißer Dampf.

„Da platzt mir ja die Hutschnur“, regte er sich auf, „ ich bin kein dämliches, spukendes Lama, oder ein blödes Kamel oder eines der superdoofen Trampeltiere, nein, ich bin ein königliches Dromedar!“

Er haute dabei so kräftig auf einen Tisch, sodass man ihm ansah, wie weh es getan haben musste. Aber er unterdrückte seinen Schmerz- Ein richtiges Dromedar kannte eben keinen Schmerz!

„Führt sie ab!“ befahl Dr. Omedar, „sie sollen spüren, wie sehr sie leiden müssen für das, was sie getan haben.“

Und so wurden sie abgeführt und in den tiefsten Keller gesperrt, den dieses Anwesen zu bieten hatte. Die Residenz (Vornehm ausgedrückt für Anwesen) umfasste übrigens 40 Zimmer, die Keller und Verlies nicht mitgezählt! Fünf Badezimmer, drei Küchen, zwei Säle, ein Kino und einen Vergnügungsraum. Ja, der Dr. hatte es gut. Aber das war alles nur geklaut!

„Sag mal, das war ja nicht gerade dein schlauster Moment, als du eben Dr. Omedar beleidigt hast“, stichelte Faralda, nachdem die drei im Keller eingesperrt wurden.

„Doch, war einer“, antwortete Oskar kurz und knapp.

Faralda schaute den Igel fragend an: „Hast du deinen Verstand verloren?“

„Nein, ganz und gar nicht“, antwortete Oskar schlagfertig, „eher habe ich das Gefühl, du kommst deinem Ruf nicht nach.“

„Was soll das denn jetzt heißen?“ fragte die Füchsin gereizt.

„Hey, beruhigt euch doch bitte“, unterbrach Honke, der in der Ecke hockt und sich ausmalt, wie alles ein Ende haben wird.

„Ok, Faralda, lasse mich es dir erklären“, begann Oskar von vorne, „du kennst doch unsere Sewatches, oder?“

„Ja, ich bin doch nicht blöd“, entgegnete sie Oskar.

„Habe ich ja auch nicht behauptet“, stellte der Igel klar.

„Sie wurden uns aber abgenommen, als wir in die Residenz des Dr. Omedar gekommen sind“, gab Honke als Einwand.

„Ja, richtig, aber nicht ganz“, korrigierte Oskar.

„Nun spann‘ uns doch nicht auf die Folter“, platzte Faralda vor Neugierde.

„Ja, ja“, verriet der Igel, „ich trage einen Peilsender, der sogar durch die Abschirmung kommt.“

„Super, toll“, freuten sich Faralda und Honke, der nun keinen Trauerkloß mehr mimte.

„In diesem Moment wird die Zentrale informiert und die Truppen werden hier auftauchen“, kündigte Oskar an.

Gemeinsam sind wir stark

Willi und Karla konnten beide nicht schlafen. Karla hatte Wut im Bauch und würde ihrem Freund, ähm ehemaligen Freund, oder Feind am liebsten die Meinung geigen oder ihn verkloppen, so sauer war sie.

Willi dagegen wurde von seinem schlechten Gewissen aufgefressen. Nein, keine Angst nicht wirklich, sondern bildlich. Ihn plagten die Gedanken. Er erinnerte sich an die schönen Zeiten mit seiner Freundin Karla und immer wieder kam ihm der Gedanke des Verrats, der sich furchtbar anfühlte. Er hätte weinen können.

„Karla?“ fragte Willi in den Raum hinein.

Es herrschte Stille. Karla hatte es vernommen, nur ihre Wut hielt sie davon ab, etwas zu sagen.

„Karla… es tut mir Leid“, entschuldigte sich das Wiesel, „ich wollte nicht, dass es so kommt.“

Karla überkam es.

„Du meinst auch, dass eine billige Entschuldigung alles wieder gut macht und dann…“ brüllte sie.

„Nein, meine ich nicht“, antwortete Willi, „du vertraust mir nicht mehr und das zu recht! Ich will nur mein Verschulden wiedergutmachen und dann mich stellen.“

Karla konnte nicht sagen, ob er nun die Wahrheit gesprochen hatte oder nicht. Andererseits hatte sie keine andere Wahl, als mit ihm zusammenzuarbeiten.

„Gut“, sagte sie etwas unpassend, wie lautet dein Plan? Ich hoffe dich, du hast einen…“

„Das freut mich“, wirkte Willi erleichtert, „und ja, ich habe ein Ass im Ärmel, also nicht in echt, also ich meine…“

„Komm‘ zur Sache“, forderte Karla ein wenig genervt.

„Also, wir Wiesel haben immer eine sogenannte Standardausrüstung bei uns, die in der Regel keiner findet“, verriet Willi.

Er holte sie heraus. Dabei waren eine Feile, eine Zange und ein Taschenmesser.

„Ich werde jetzt die Gitterstäbe bearbeiten“, erzählte Willi seinen Plan, „dann werden wir die Überwachungsanlange sabotieren und uns aus dem Staub machen.“

„Wenn das bedeutet, dass wir mein Team retten, dann ist aus dem Staub machen der richtige Begriff“, machte Karla deutlich.

„Ja alles, was du willst“, versicherte Willi und macht sich an die Arbeit.

Das Wiesel war in Windeseile fertig, wo Menschen wahrscheinlich tagelang benötigt hätten, waren Wiesel einfach schneller, war halt so.

„So, wir können“, sagte Willi.

Karla und Willi konnten aus dem Keller fliehen, aber zuvor kappte das Wiesel nahezu alle Stromkabel, sodass das Überwachungssystem einen Alarm auslöste. Das Problem war nur, dass es nichts anderes mehr konnte.

Karla nahm indes ihre Tarnung an. Erste Schweinswachen, die ankamen, erledigte sie gekonnt mit ein paar Schlägen, sodass sie bewusstlos auf dem Boden lagen.

Dann flohen beide. Eberhard konnte nichts machen. Man hörte aus der Ferne wie er fluchte, aber Schweine benutzten keine Fluchworte, die wir kennen, nein, weil sie alles liebten, was eklig war, verwendeten sie liebliche Worte, um sich zu verletzen, verkehrte Welt.

„Diese blöden Rosendüfte, nichtsnutzige Schönheiten und bekloppte Ponys“, brüllte Eberhard. (Schweine mögen einfach keine Ponys, ein offenes Geheimnis).

Karla machte sich auf dem Weg in die Zentrale von T.I.E.R. Willi musste draußen warten, da- wie er bereits sagte, ihm nicht traute. Aber Willi wollte nichts Dummes mehr anstellen, das hatte er geschworen, und was man (oder Wiesel) schwört, das hält es auch.

Karla traf auf Bobby und Charlie, die erleichtert auf sie zu rannten und sie umarmten. Sie hatten die Suche aufgegeben, nachdem sie Karla mit dem Pferdrari nicht erreichen konnten.

„Es geht dir gut“, erkannte Charlie erleichtert.

„Wie bist du entkommen?“ wollte Bobby wissen.

„Willi und ich haben uns befreit“, berichtete Karla.

„Willi und du?“ fragte Charlie zum Verständnis, „DER Willi, der uns in die Lage gebracht hat?“

„Ja, der“, bestätigte die Chamäleon- Dame, „aber er will es wieder gut machen.“

„Traust du ihm?“ wollte der Pinguin wissen.

„Nicht mehr“, antwortete Karla, „aber ich will ihm eine Chance geben, sich zu beweisen.“

„Dann kann er es jetzt, denn wir haben die Verstärkung nach Rüsselsheim geschickt“, erzählte Charlie, „die werden nun den Laden von Eberhard hochnehmen.“

Karla schaute freudig.

„Hier enden die guten Neuigkeiten“, machte Charlie klar, „denn auch das T.I.E.R. ist von Einsparungen nicht verschont geblieben, weshalb wir keine Verstärkung erhalten werden, das heißt, wir müssen allein los.“

„Dann machen wir das“, sagte Karla ohne lange zu überlegen.

„So kenne ich dich“, freute sich der Pinguin.

„Die kriegen ordentlich eine auf die Nuss“, drohte Bobby auf liebliche in den leeren Raum.

„Ja, das stimmt“, bestätigte Charlie.

Die Rettungsmission

„Sag‘ mal, Oskar“, fragte Honke nach einiger Zeit, als sich nichts tut, „wo bleibt denn unsere Verstärkung?“

Oskar wusste ebenso keine Antwort darauf. Vielleicht hatte Dr. Omedar einen Störsender, der jegliche Peilsender auslöschte, oder die Zentrale war verhindert, da Dr. Omedars Schergen sich bereits gekümmert hatten- er wusste es nicht.

„Ich weiß nicht“, antwortete Oskar.

„Mich macht das aber jetzt fuchsig“, sagte Faralda leicht aufgebracht.

„Die kommen wohl nicht mehr, oder?“ stellte der Hase traurig fest, „vielleicht haben sie uns vergessen.“

„Sag‘ das nicht“, wandte Oskar ein, „sie werden kommen, da bin ich mir sicher.“

Und sie kamen. Es dauerte einen ganzen Tag bis Charlie, Karla, Bobby und Willi die „Insel“ erreichten.

„Was machen wir jetzt?“ fragte Charlie in die Runde, denn sie konnten nicht mit einem Hubschrauber oder etwas anderem drüber wegfliegen, oder sich den Weg durchkämpfen, denn sie waren zu wenige, oder einfach hineinspazieren als wäre nichts gewesen… oder doch?

Die anderen hatten keine Ideen, außer Willi, der schon ungeduldig auf seine Chance wartete, Karla zu beweisen, dass er sich geändert hatte.

„Ich weiß etwas