Der Dicke-Knigge 2100 - Horst Hanisch - E-Book

Der Dicke-Knigge 2100 E-Book

Horst Hanisch

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Beschreibung

Dick, na und? Mein Hausarzt, ein überaus freundlicher und hilfsbereiter Mensch, hat einen unschlagbaren Vorteil. Aufgrund seiner Körperfülle kommt ihm der wohlwollende Rat an den Patienten: "Da müssen Sie erst einmal abnehmen" eher selten über die Lippen. Und wenn, dann mit einem lächelnden Verweis auf sein eigenes Gewicht. Im vorliegenden Buch wird sich dem Menschen gewidmet, den der liebe Gott oder die eigene Lebensweise, eher zu den wohlgenährten Menschen zählen würde. So liegt es mir fern, irgendwelche 'gut gemeinte' Ratschläge an den kräftig gebauten Menschen zu verteilen. Medizinische Hinweise werden ausgelassen – die Betroffenen wissen sicherlich selbst, welche gesundheitlichen Risiken mit übermäßigem Gewicht zusammenhängen können. Auch deshalb bitte ich, alle Bemerkungen und Hinweise nicht als Beleidigung zu betrachten. Mir ist es im Leben schon oft vorgekommen, dass mollige Menschen eine unglaublich fröhliche Lebensart ausstrahlten. Nicht umsonst werden sie von ihrem Partner auch liebevoll Dicker, Dickerchen oder Dickerle gerufen. Dieses freundliche, offene Verhalten ist mit ein Grund, weshalb ich mich zu diesem schwergewichtigen Thema entschieden habe. Ich will zeigen, wie sympathisch beliebte und beleibte Menschen sein können. Auch, auf welche Herausforderungen sie im Leben treffen. Aus dem Inhalt: - Dicke Freunde - ein Leben lang. Ohne dünn gäbe es kein dick - Dick auftragen - schwarzer Humor? Argumente bei 'gut gemeinten Ratschlägen' - Dicke Realität - Normalgewicht und Übergewicht. Farbe im Outfit - Dickes Ende - Daseinsberechtigung und Selbstbewusstsein. Authentisches Auftreten - Interviews mit selbstbewussten Menschen

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Seitenzahl: 83

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Inhaltsverzeichnis

EINLEITUNG

D

ICK UND LEBENSFROH

TEIL 1 – DICKE FREUNDE

DICKE FREUNDE – EIN LEBEN LANG

S

ICH AUF DÜNNEM

E

IS BEWEGEN

„Mann, ist der dick, Mann“

Dick im Sprachgebrauch

Sokrates ist schuld. Er behauptete:

Ohne dünn gäbe es kein dick

Dick ist nicht gleich dick

Der dicke Pitter

Die dicke Bertha

Moby Dick

Dicke im Buch, Film und Radio

Aus dem Bauch reagieren

Dick im Cartoon

TEIL 2 – DICK AUFTRAGEN

DICK AUFTRAGEN – SCHWARZER HUMOR?

V

OR

-

UND

N

ACHTEILE DES

D

ICKSEINS

Vorteile des Dickseins für die Gesellschaft

Argumente bei geringschätzenden verbalen Angriffen auf die Figur

Echte Herausforderungen für dicke Menschen

Zu dick für die Hinrichtung

Selbsthilfegruppe

Akzeptanz dicker Menschen

Dicke Mädchen und schöne Namen

TEIL 3 – DICKE REALITÄT

DICKE REALITÄT – WAS ZAHLEN VERRATEN

W

ANN GILT DICK ALS DICK

?

Vom Normalgewicht über das Übergewicht hin zur Fettleibigkeit

Dick und schick – Tipps zum Outfit

Farbe zeigen

Sich selbst gefallen – und nicht anderen

Diskriminierung oder geniales Marketing?

TEIL 4 – DICKES ENDE

DICKES SELBSTBEWUSSTSEIN – UNVERFÄLSCHTES AUFTRETEN

S

ELBSTSICHERER UND AUTHENTISCHER

U

MGANG

Fehlende Disziplin?

Richtig ist, was die Medien vorgeben?

Mangelnde Daseinsberechtigung?

Body Positivity

Mangelndes Selbstbewusstsein?

Das prall gefüllte Leben

„Haben Sie etwas gegen dicke Leute?“

Ich mag dicke Leute

H

AT DIE

G

ESELLSCHAFT EIN DICKES

P

ROBLEM

?

Anders aussehen heißt nicht, schlechter sein

STICHWORTVERZEICHNIS

KNIGGE ALS SYNONYM UND ALS NAMENSGEBER

U

MGANG MIT

M

ENSCHEN

Adolph Freiherr Knigge

Einleitung

Dick und lebensfroh

Alle angenehmen Dinge sind entweder unmoralisch, illegal oder machen dick.Alexander Humphreys Woollcott, US-am. Schriftsteller (1887 - 1943)

Dick, na und?

Mein Hausarzt, ein überaus freundlicher und hilfsbereiter Mensch, hat einen unschlagbaren Vorteil. Aufgrund seiner Körperfülle kommt ihm der wohlwollende Rat an den Patienten: „Da müssen Sie erst einmal abnehmen" eher selten über die Lippen. Und wenn, dann mit einem lächelnden Verweis auf sein eigenes Gewicht.

Im vorliegenden Buch wird sich dem Menschen gewidmet, den der liebe Gott oder die eigene Lebensweise, eher zu den wohlgenährten Menschen zählen würde.

So liegt es mir fern, irgendwelche ,gut gemeinte' Ratschläge an den kräftig gebauten Menschen zu verteilen. Medizinische Hinweise werden ausgelassen - die Betroffenen wissen sicherlich selbst, welche gesundheitliche Risiken mit übermäßigem Gewicht zusammenhängen können.

Auch deshalb bitte ich, alle Bemerkungen und Hinweise nicht als Beleidigung zu betrachten. Mir ist es im Leben schon oft vorgekommen, dass mollige Menschen eine unglaublich fröhliche Lebensart ausstrahlten. Nicht umsonst werden sie von ihrem Partner auch liebevoll Dicker, Dickerchen oder Dickerle gerufen.

Halt, das stimmt nicht ganz. Vielleicht haben die Erfahreneren unter Ihnen (ich will nicht schreiben, die Älteren) den folgenden Liedtext im Ohr: „Ach, sag' doch nicht immer wieder Dicker zu mir."

Dieses Lied stammt von dem deutschen Schlagersänger und Komponisten Hans-Arno Simon (1920 - 1989).

Sein Gassenhauer enthält hat auch folgende Textzeile: „Denn wenn du mich immer wieder Dicker nennst, das kränkt mich so sehr." Und das wollen wir natürlich nicht.

Selbstverständlich dürfte es für die meisten Jugendlichen und Erwachsenen klar sein, dass das hiesige Schönheitsbild eher den schlanken Körper widerspiegelt.

Schlanke Menschen gelten als erfolgreich und diszipliniert. Den kräftigeren Gebauten wird eher die Gemütlichkeit und der Genuss am Leben nachgesagt.

Dass dickere Personen in der Gesellschaft und im Berufsleben manchmal belächelt oder kopfschüttelnd betrachtet werden, gehört bedauerlicherweise zum Verhalten einiger Menschen unserer Kultur.

Dicke Kinder riskieren (allerdings trifft das auch auf sehr schmale zu) gemobbt oder wegen ihrer eingeschränkten Bewegungsmöglichkeit verspottet zu werden.

Dabei scheint es egal, ob jemand aus gesundheitlichen Gründen, aufgrund mangelnder Bewegung oder ungezügelter Nahrungszufuhr die Körperfülle zeigt.

In diesem Buch werden deshalb auch keinerlei Hinweise zu irgendwelchen Diäten oder Sportaktivitäten gegeben. Davon haben die Betroffenen bestimmt schon selbst genügend ,wohlwollende' Tipps erhalten.

Nein, hier wird der Mensch als wertvolles Lebewesen der Gesellschaft betrachtet.

Kehren wir deshalb zu den lustigen Menschen zurück. Mir kommt es vor, dass dicke Menschen oft und herzlich lachen, auch über sich selbst.

Dieses freundliche, offene Verhalten ist mit ein Grund, weshalb ich mich zu diesem schwergewichtigen Thema entschieden habe. Ich will zeigen, wie sympathisch beliebte und beleibte Menschen sein können. Auch, auf welche Herausforderungen sie im Leben treffen.

Weiter wird betrachtet, in welchem Zusammenhang das Wort ,dick' verwendet wird.

Im übertragenen Sinn wird das Eigenschaftswort dick mit einem Substantiv positiv verknüpft.

Ergänzt wird der vorliegende Themenbereich durch vier lesenswerte Interviews. Die Interviewpartner tragen mit interessanten Hinweisen zum Thema bei und stellen selbstverständlich ihre eigene Sicht der Dinge dar. Mein Dank gilt somit den vier Interviewpartnern, wie auch den Menschen, die die Listen („Ich mag Dicke") am Ende des letzten Kapitels unterschrieben haben.

Ich will nicht zu dick auftragen - aber ich denke, die nächsten Seiten werden den ein oder anderen Anlass bieten, schmunzeln zu können.

Ich danke Ihnen, dass Sie sich auf das Thema einlassen. Lehnen Sie sich zurück und freuen sich über das dicke Thema.

Den Leserinnen und Lesern dieses Ratgebers wünsche ich gute Ergänzungen zu ihrem Wissen.

Horst Hanisch

Teil 1 - Dicke Freunde

Dicke Freunde - ein Leben lang

Sich auf dünnem Eis bewegen

Wer der Gerechtigkeit folgen will durch dick und dünn, muss lange Stiefel haben. Wilhelm Busch, dt. Schriftsteller (1832 - 1908)

„Mann, ist der dick, Mann"

Vor einigen Jahren stand ich an der Obsttheke meines Lebensmittelhändlers. Dieser, sehr füllige Mann, im weißen Kittel, sortierte im Nachbarregal seine Produkte.

Eine Mutter mit einem ca. 5 Jahre alten Sohn betrat, offensichtlich zum ersten Mal, den Laden. Der Junge erblickte den Lebensmittelhändler. Mit gellender Stimme rief er aus: „Ist der aber dick!"

Schlagartige Stille im Laden. Geschocktes Gesicht des Händlers. Verlegen schauten die anderen Kunden intensiv auf die Angebote. Betroffen und mit hochrotem Gesicht zog die Mutter ihren Sohn in einen anderen Gang.

Alle hatten es gehört, aber jeder tat so, als habe er nichts mitbekommen. Zugegebenerweise gehörte der Händler eindeutig zur Gruppe der dicken, vielleicht sogar der sehr dicken Menschen.

Jedem war klar, dass der Junge Recht hatte. Wie lautet der bekannte Spruch: „Kinder und Narren sagen die Wahrheit."

Trotzdem war die Stimmung für die Anwesenden peinlich. Gibt es eine Lösung in solch einer Situation?

Hier soll die Geschichte fantasievoll weitergesponnen werden.

„Ist der aber dick!" Freundlich lächelnd drehte sich der Händler dem Jungen zu. „Ja, da hast du Recht. Und weißt du, woher das kommt? Weil ich in meinem Leben zu viel Ungesundes gegessen habe. Schau mal hier bei den vielen frischen Obstsorten. Diese haben wichtige Vitamine und tun dem Körper gut. Willst du mal diesen Apfel probieren?"

Ist diese Fantasie zu weit hergeholt? Das lässt sich natürlich nicht eindeutig beantworten. Vielleicht aber hätte der Händler die Kundin und den Jungen als Stammkunden gewinnen können. Und er selbst wäre ,sauber' aus der peinlichen Situation gekommen.

Eine Portion Selbstbewusstsein und die Kraft, über sich selbst lachen zu können, gehören dazu. Dann können solche Begebenheiten schlagfertig pariert werden.

Dick im Sprachgebrauch

In diesem ersten Kapital geht es auf die Suche nach der Verwendung des Wortes dick. Kommt das Wort oft vor? In welchem Zusammenhang wird es verwendet? Eher im positiven Kontext? Wie sieht es in der Werbung aus - siehe den Titel zu diesem Kapitel? Lassen Sie uns mit der Freundschaft beginnen.

Dicke Freunde

Dicke Freunde halten zusammen. Dünne nicht? Doch natürlich. Denn hier ist nicht das Körpervolumen gemeint. Das Wort dick steht hier in der Bedeutung von ,beste' oder ,echte'. Gemeint sein kann in diesem Zusammenhang auch ,alte (langjährige)', ,unzertrennliche' und ,vertraute' Freundschaft.

Die Freunde stehen nicht einfach nur so zusammen, sondern sie halten auch zusammen. Besonders dann, wenn es Schwierigkeiten gibt. ,In der Not zeigen sich echte Freunde'. Redet also jemand von einer ,dicken Freundschaft', meint er eine besonders innige, tiefgreifende Freundschaft.

Im übertragenen Sinn muss einer, wenn er ,tief greift', durch eine gewisse Dichte, Tiefe oder auch Masse. Also durch eine dicke Schicht, auch wenn diese nicht immer sichtbar ist. Demnach wissen Freunde deutlich mehr voneinander als Fremde. Und wenn jemand tief greifen lässt, zeigt er Vertrauen, Vertrauen zu einem Freund.

Durch dick und dünn gehen

So gehen gute Freunde auch durch dick und dünn. Ist das Eis dünn, helfen sie einander. Gibt es ein dickes Problem, so wird auch dieses gemeinsam bewältigt. Egal was sich ihnen in den Weg stellt: Sie halten zusammen. Was kann es Schöneres geben als solch eine Freundschaft?

Dicker Kuss

So bekommt die beste Freundin beziehungsweise der beste Freund auch mal einen dicken Kuss. Einen besonders kräftigen, ausdrucksstarken Kuss. Sowieso bedeutet der Austausch eines Kusses eine gewisse Zuneigung zueinander. Sobald ein Kuss zu einem dicken wird, dann muss es sich schon um etwas Besonderes handeln.

Erbtanten belohnen einen auch gerne mal mit einem energiegeladenen, dicken Schmatzer. Zeigt sich hingegen ein dünnes Lächeln im Gesicht des Empfängers, scheint er die Zuneigung doch nicht so intensiv zu spüren.

Dick auftragen

Manche Leute erleben viel. Manche sogar unglaublich viel, sodass sich andere nur wundern können. Wenn solch einer erzählt, neigt er auch gerne mal zu Übertreibungen.

Dann hat er möglicherweise zu dick aufgetragen. Das mag ja ganz lustig sein, aber auf Dauer wird der Kontakt zu solchen Personen anstrengend.

Und jetzt kommt es noch dicker - der dicke Max riskiert eine dicke Lippe

Baut sich eine leicht kritische Situation auf, kommt Spannung in den Raum. Es kommt noch dicker. Nämlich: Hin und wieder riskiert einer auch mal eine dicke Lippe. So wird er, heißt es, vorlaut. Vielleicht auch frech. Zu frech.

Die dicke Lippe riskiert er auch dann, wenn er aufgrund seiner Frechheit einen Klapps oder einen Schlag auf den Mund bekommt. Dann überlegt er sich vielleicht, ob er immer wieder den dicken Max spielen soll. Er soll sich mal nicht so aufplustern.

Dicke Luft und dicke Suppe