Der EDV Raum, unendliche Zeiten... Wir schreiben das Jahr 2014 - Arno Meier - E-Book

Der EDV Raum, unendliche Zeiten... Wir schreiben das Jahr 2014 E-Book

Arno Meier

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Beschreibung

Der EDV Raum ist ein dokumentarisches Tagebuch zur Reha Maßnahme ”Zurück in Arbeit“ an welcher der Autor im Jahr 2014 teilnahm. Mit schwarzem Humor, Sarkasmus und Ironie schildert er die in 12 Monaten gemachten Erfahrungen mit Teilnehmern und Personal. Dieses Buch ist eine interessante Erinnerung für alle ehemaligen Weggefährten dieser oder ähnlicher Reha Maßnahmen, aber auch als vorbereitende Lektüre und Leitfaden zukünftiger Teilnehmer und Pädagogen gedacht.

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Der EDV Raum, unendliche Zeiten, wir schreiben das Jahr 2014

Weil es dazu gehört...:

Namen aller betroffenen Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit tatsächlich existierenden Personen wären rein zufällig.

Wer sich allerdings in der einen oder anderen Rolle wiedererkennen möchte oder will, möge dies gerne tun. Viel Spaß. Von mir beschriebene Situationen sind natürlich subjektiver Natur, können aber jederzeit von beteiligten Teilnehmern bestätigt werden.

Die Einrichtung nenne ich mal DIE SCHULE.

Vorwort

Samstagabend 08.02.2014

Am heutigen Abend habe ich mich entschlossen loszulegen. Ganz richtig ist das nicht, eigentlich habe ich vor drei Nächten wachgelegen und gegrübelt. Macht es Sinn diese Informationen schriftlich und auch zeitintensiv festzuhalten oder nicht. Ich bin zu der Überzeugung gekommen das die Antwort ja lautet. Gründe hierfür später oder wenn sie mir zwischendurch einfallen oder wenn sie sich selbst erklären.

Einleitung

Die Vorgeschichte zu dieser Darstellung meiner Tage als DIE SCHULE Schüler ist relativ kurz und unspektakulär. Ich bin ein, im neudeutschen würde man sagen Burn-out Patient oder wie mir lieber ist ein ausgebrannter. Nach fast 4 Jahren als Vertriebsinspektor bei einem großen Schleswig - Holsteinischen Verlag und einer davor liegenden 15 Jährigen Zeit als Vertriebsbeauftragter war vor 3 Jahren die Zeit gekommen das sich mein Körper und meine Psyche in einem recht angeschlagenen Zustand befanden. Dies hat mich nach längerer Zeit über die hilflosen Versuche des Arbeitsamtes dazu gebracht wieder selbst aktiv zu werden und meine Zukunft nicht mehr in die Hände eines hilflosen Sachbearbeiters (Hallo Herr Tomczak) zu legen. Ich stellte einen Antrag bei der Rentenversicherung zu einer Maßnahme, welche es mir erleichtern sollte mich nach längerer Zeit ohne geregelte Tätigkeit wieder ins geregelte Arbeitsleben zu integrieren. Nach zwei Ablehnungen, den dazu gehörigen Einsprüchen durch mich war es dann nach ungefähr 12 Monaten soweit. Ich bekam im Oktober 2013 einen Bewilligungsbescheid für die Maßnahme mit dem Namen: Zurück ins Arbeitsleben. Nach folgendem Gespräch mit dem zuständigen Sachbearbeiter der Rentenversicherung Bund, Herrn XXX wurde mir der Start für den 06.01.2014 ermöglicht. Ausführendes Element sollte die DIE SCHULE Hamburg werden.

Die Vorbereitung

Zum Thema Vorbereitung gibt es wenig zu sagen. Nachdem ich mich selbstverständlich im Internet schlaugelesen hatte, und mir auch keine Alternative geboten wurde, nahm ich wie vereinbart Kontakt zur DIE SCHULE auf und vereinbarte mit der dortigen Kraft Frau Mertens einen ersten Gesprächstermin zwecks gegenseitiger Vorstellung und Sondierung. Dieses Gespräch fand dann kurzfristig in den Räumen der Die Schule, Süderstraße 79 a statt.

Freundlich wurde ich empfangen und mir inhaltlich erklärt wer und was DIE SCHULE so darstellt. Ich hingegen freute mich, als mir eine Erfolgsquote der Vorgängergruppe von über 70% genannt wurde. Als Skeptiker der ich glaube zu sein, versetzte mich diese Zahl in ein schwebendes Gefühl. Ich konnte es nicht glauben. Aber auf mein Nachfragen hin wurde diese magische Zahl nochmals bestätigt. Ich glaube, 40% hätten mich schon glücklich gemacht, aber bei 70% schien ich wohl am Ziel meiner Träume angekommen. Hier sollte mir geholfen werden. Schlagartig wurde mir bewusst, Meier damit stehst Du unter Druck. Wenn es vor dir 70 schaffen, du darfst nicht im nächsten 30 er Topf landen.

Also ans Werk und den Termin gemacht und bei Herrn XXX bestätigt. Die nötigen Unterlagen, derer es viele sind hatte ich schnell zusammengetragen und an die Rentenversicherung gesandt. Für mich kein Problem nach jahrelanger Bürotätigkeit, für andere Kollegen im folgenden Probanden genannt, eine große Stressarbeit. Auch wenn im Kreise der Beteiligten häufig missmutig über die Abwicklung durch die Rentenversicherung gesprochen wurde oder wird, kann ich diesen Punkt nicht bestätigen.

Ablauf, Abwicklung, Zahlungen etc. sind bei mir einwandfrei abgewickelt worden. Nun gut, hier muss jeder seine eigenen Erfahrungen machen. Es liegt sicher auch viel an der eigenen Tages form und sicher auch an der des zuständigen Sachbearbeiters.

Aber, jeder hat es geschafft.

Die Mitwirkenden

Ich habe beschlossen die Mitwirkenden in diesem spannenden Lebensabschnitt in 3 Gruppen zu teilen. Komplett sind sie nicht.

GRUPPE 1

Die erste Gruppe besteht aus dem zur Schule gehörenden Personal inklusive derer die Ihre Arbeitskraft der Schule als Dozenten zur Verfügung stellen.

1.

Frau Wegschau

Leitung

2.

Frau Mertens

Päd. Mitarbeiterin

3.

Frau Rotbach

Psycho. Mitarbeiterin

4.

Frau Wollent

hab ich nie begriffen

5.

Plaut Ditesch

EDV Dozent

6.

Lenin

Englisch Dozent

GRUPPE 2

Die zweite Gruppe besteht aus meinen direkten Mitschülern welche mein Schicksal ab dem 06.01.14 teilten.

Michaela, Katrin

Ivonne, Silke( Tipp 10)

Menderes, Mike

Rainer, ich

GRUPPE 3

Die dritte Gruppe besteht aus Teilnehmern der Gruppe die vor uns startete.

Michaela 2, Fred,

Rainer 2, Ute,

Pamela, Oliver,

Johanna, Maren

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Einleitung

Die Vorbereitung

Der erste Tag

Der zweite Tag

Der dritte Tag

Der vierte und fünfte Tag

Die zweite Woche beginnt

Der sechste Tag

Der siebte Tag

Der achte Tag

Der neunte und zehnte Tag

Die dritte Woche beginnt

Der zwölfte Tag

Der dreizehnte Tag

Der vierzehnte und fünfzehnte Tag

Die vierte Woche beginnt

Der siebzehnte Tag

Der achtzehnte Tag

Der neunzehnte Tag

Der zwanzigste Tag

Die fünfteWoche beginnt

Der zweiundzwanzigste Tag

Der dreiundzwanzigste Tag

Der vier- und fünfundzwanzigste Tag

Die sechste Woche beginnt

Der siebenundzwanzigste Tag

Der achtundzwanzigste Tag

Der neunundzwanzigste und dreißigste Tag

Die siebte Woche

Der zweiunddreißigste Tag

Der dreiunddreißigste Tag

Der vier- und fünfunddreißigste Tag

Die achte Woche

Der siebenunddreißigste Tag

Der achtunddreißigste Tag

Der neununddreißigste und vierzigste Tag

Die neunte Woche

Der zweiundvierzigste Tag

Der dreiundvierzigste Tag

Der vier-und fünfundvierzigste Tag

Die zehnte Woche

Der siebenundvierzigste Tag

Der achtundvierzigste Tag

Der neunundvierzigste und fünfzigste Tag

Der einundfünfzigste Tag

Der zweiundfünfzigste Tag

Der dreiundfünfzigste Tag

Der vier-und fünfundfünfzigste Tag

Der sechsundfünfzigste Tag

Der siebenundfünfzigste Tag

Der achtundfünfzigste Tag

Der neunundfünfzigste und sechzigste Tag

Der einundsechzigste Tag

Der vierte Monat beginnt, der zweiundsechzigste Tag

Der dreiundsechzigste Tag

Der vier und fünfundsechzigste Tag

Der sechsundsechzigste Tag

Der siebenundsechzigste Tag

Der achtundsechzigste Tag

Der neunundsechzigste und siebzigste Tag

Der einundsiebzigste Tag

Der zweiundsiebzigste Tag

Der dreiundsiebzigste Tag

Der vierundsiebzigste Tag

Der neunundsiebzigste und achtzigste Tag

Der einundachtzigste Tag

Der zweiundachtzigste Tag

Der dreiundachtzigste Tag

Der achtundachtzigste Tag

Der neunundachtzigste Tag

Der einundneunzigste Tag

Der zweiundneunzigste Tag

Der dreiundneunzigste Tag

Der vierundneunzigste Tag

Der fünfundneunzigste Tag

Der siebenundneunzigste Tag

Der achtundneunzigste Tag

Der neunundneunzigste Tag

Der einhundertste Tag

Der einhunderterste Tag

Der einhundertzweite Tag

Der einhundertdritte Tag

Der einhundertvierte Tag

Der einhundertfünfte Tag

Der einhundertsechste Tag

Der einhundertsiebte Tag

Der einhundertelfte Tag

Der einhundertzwölfte Tag

Der einhundertdreizehnte Tag

Der einhundertvierzehnte Tag

Der einhundertfünfzehnte Tag

Der einhundertsechzehnte Tag

Der einhundertsiebzehnte Tag

Der einhundertachtzehnte Tag

Der einhundertneunzehnte Tag

Der einhundertzwanzigste Tag

Der einhunderteinundzwanzigste Tag

Der einhundertzweiundzwanzigste Tag

Der einhundertdreiundzwanzigste Tag

Der einhundertvierundzwanzigste Tag

Der einhundertfünfundzwanzigste Tag

Der einhundertsechsundzwanzigste Tag

Der einhundertsiebenundzwanzigste Tag

Der einhundertachtundzwanzigste Tag

Der einhundertneunundzwanzigste Tag

Der einhundertdreißigste Tag

Der einhunderteinunddreißigste Tag

Der einhundertzweiunddreißigste Tag

Der einhundertdreiunddreißigste Tag

Der einhundertvierunddreißigste Tag

Der einhundertfünfunddreißigste Tag

Der einhundertsechsunddreißigste Tag

Der einhundertsiebenunddreißigste Tag

Der einhundertsiebenunddreißigste Tag

Der einhundertachtunddreißigste Tag

Mittwoch der 19.11.2014

Zitat des Tages

Montag der 05.01.2015

DANKSAGUNGEN

Der erste Tag

Montag 06.01.2014

Nachdem mir im Vorwege telefonisch mitgeteilt worden war, dass mein erster Tag als Teilnehmer der Maßnahme ZURÜCK IN ARBEIT ein kurzer werden würde, startete ich gut gelaunt und wie empfohlen nur mit einem Kugelschreiber ausgestattet meinen Weg zur Schule in Hamburg-Hammerbrook. Der Weg war mir ja schon durch mein Kennenlernen - Gespräch bekannt. Pünktlich um 9 Uhr wie es meine Art ist erreichte ich die Räumlichkeiten und wurde durch das Personal in den kleinen aber angemessenen Aufenthaltsraum gebeten. Zu meiner Freude saßen hier schon weitere Personen, die sich im Laufe der kommenden Stunde als Teilnehmer der gleichen Maßnahme herausstellen sollten. Nach einigen Minuten des Wartens und Schweigens trudelten noch weitere Teilnehmer ein und so kamen wir auf die stolze Zahl von 8 Personen. Diese 8 Personen sind oben unter Gruppe 2 benannt.

Wenig spektakulär, wie soll es auch anders sein, wurde die Einrichtung durch Frau Mertens nochmals im Plenum vorgestellt und die Möglichkeit gegeben Fragen zu stellen. Wie so oft in solchen Situationen war es eher ruhig. Nach einigen Worten zu dem weiteren Ablauf der kommenden Tage bekam jeder der Probanden die Möglichkeit sich kurz vorzustellen, kurz was über sich zu sagen, was ich als angemessen und nicht überspannt empfand.

Jeder fand ein paar kurze Worte zu seiner Person und gut. Danach ging es daran dass jeder Teilnehmer eine umfangreiche 22- seitige Mappe ausgehändigt bekam, welche im Anschluss gemeinsam durchgegangen wurde. Jetzt sollte mir bewusst werden, warum ein Kugelschreiber als elementares Werkzeug des ersten Tages gefordert worden war.

Es kamen zur Unterschrift:

Der Schulungsvertrag

Hinweise zur Teilnahme an der Maßnahme „ Zurück zur Arbeit“

Freiwillige Entbindung von der Schweigepflicht ( Rentenversicherung)

Freiwillige Entbindung von der Schweigepflicht ( Praktikumsanbieter)

Beschwerdemanagement

Datenschutzerklärung einfach

Anweisung zur EDV Nutzung

Sicherheitsbelehrung

Des Weiteren enthielt die Mappe noch einige Mustervordrucke und Infoblätter. Ich glaube im Nachherein nicht, das irgendwer diese ja gelesen hat, kann es aber nicht belegen. Das soll es dann auch schon fast gewesen sein. Nachdem die kompletten Mappen wieder eingesammelt wurden, gab man uns noch eine Führung durch die Räumlichkeiten. Aufgrund der Beschränktheit dieser, dauerte die Führung dann ca. 2 Minuten. Was soll man sich auch großartig anschauen. Nach der Führung wurden wir auch schon entlassen und es wurde für den kommenden Tag der pünktliche Beginn auf 8 Uhr festgesetzt. So schnell wie alle gekommen waren, verschwanden Sie auch wieder. Auf nach Hause, wo ich meiner Frau welche am heutigen Tag Spätdienst hatte kurz berichtete. Viel gab es ja nicht zu erzählen.

Der zweite Tag

Dienstag 07.01.2014

Mit guter Laune und ausgeschlafen starte ich mit wenig Aufregung, Motivation und großer Spannung oder vielleicht Erwartung in den zweiten Tag der Maßnahme. Von den anderen Probanden hatte ich bislang ja nur sehr wenig mitbekommen und so war ich gespannt mit wem ich die kommenden 6 Monate verbringen sollte. In Anbetracht der Tatsache, dass erst einmal 8 Menschen mittleren Alters aufeinander treffen, von denen jeder sicherlich eine komplett andere Historie mitbringen würde, machte mich verdammt neugierig. 8 Menschen, 8 Charaktere, 8 Lebensgeschichten usw. sollten meinen Aufenthalt noch recht interessant werden lassen. Davon später mehr. Wie schon am Tag zuvor traf man sich im Aufenthaltsraum wo ein kurzes guten Morgen ans Personal und Abtast-Kurzgespräche zwischen den Teilnehmern stattfanden. Wie gestern schon kurz angekündigt würde ein Bestandteil der Maßnahme ein Englisch Kurs sein. Um erst einmal herauszufinden wo man sich bezüglich seiner Kenntnisse befand, wurde vorgeschlagen, das alle Probanden an den ersten 2 Tagen sowohl den Anfänger als auch den Fortgeschrittenen Kurs besuchen sollten um später selbst zu entscheiden, in welchem Sie verbleiben wollten. Das machte auf mich einen schlüssigen Eindruck, da mir selbst nicht bewusst war, wo ich mich einzuordnen hätte. Schulenglisch, diverse England Besuche zwecks Shopping und Fußball sollten mich dann im Fortgeschrittenen Kurs landen lassen. Aber erst einmal weiter im Ablauf und Geschehen. Auf der folgenden Seite der Stundenplan für die Erste Woche unseres Aufenthalts, welcher uns ausgehändigt wurde.

Die sollte einer von Dreien werden und Seltenheitswert erlangen.

Der Englischunterricht sollte dann im kleinen Schulungsraum stattfinden. Für 8 Teilnehmer völlig ausreichend, später sollte mir aber bewusst werden, dass die Personenzahl in allen Räumen sehr unterschiedlich ausfallen sollte. Zu dem was später kommen sollte, war dies ein guter Raum. Wir bezogen also unseren, ich nenne Ihn ab hier Schulungsraum. Es herrschte frei Platzwahl. Ich bezog einen Platz in der hinteren Reihe neben Michaela und Menderes. Wie es immer so ist, sollte sich zukünftig an der Sitzordnung wenig ändern. Jeder hatte wie immer seinen Stammplatz erobert und meine Zeiten als Platzwanderer sind vorbei.

Früher hab ich mir gerne jeden Tag einen anderen Platz gesucht um Studien zu betreiben, dazu hab ich heutzutage aber keine Lust mehr. Dann stellte sich unser neuer Englischlehrer vor. Herr Lenin. Ein freundlicher und sehr gebildeter Mann, der seinen Unterricht gut aufbaut, motiviert ist und ich denke Spaß an der Sache hat. Ich hatte das Gefühl, das er, für unser aller Niveau, überqualifiziert war. Im Folgenden, werde ich Ihn Lenin nennen, obwohl er Wert darauf legt, außerhalb des englischen Sprachgebrauches, mit Sie angesprochen zu werden. Das hab ich natürlich auch so gehandhabt. Die erste Englischeinheit wurde absolviert und es war relativ schnell klar, dass wir zukünftig in zwei Gruppen werden Unterricht nehmen müssen. Menderes und Ivonne teilten sich selbst zu dem Anfängerkurs ein. Das war angemessen, alle Anderen waren im Gebrauch erfahrener, was nicht heißen soll, das wir gutes Englisch sprachen. Ich denke jeder von uns hätte sich gut im Ausland verständigen können, egal ob die Zeiten stimmen oder nicht. Lenin ist da Perfektionist, haut gerne seine zeitlichen und sprachlichen Fachbegriffe raus, aber auf interessante Art und Weise. Keineswegs Oberlehrerhaft oder unangenehm. Man lernt sehr schnell, was man alles verlernt hat. Zum Ende des Unterrichts beschlossen wir trotzdem die Einheit am zweiten Tag nochmals gemeinsam zu verbringen. Anschließend an unsere Englischs Stunde fand die Einführung in die Progressive Muskelentspannung durch Frau Rotbach statt. Mir war das Thema nicht neu, ich hatte es bei einer vorhergehenden 6 Wöchi-gen Reha im UKE kennen gelernt. Im Gegensatz zum UKE wo das Thema sehr ernsthaft und durch sehr fachkundiges Personal durchgeführt wurde, ging Frau Rotbach die Sache etwas rustikaler an. Austragungsort Schulungsraum. Durchführung, ich lege dann mal die CD ein und entspannen Sie sich mal schön. Wer will, kann sich ja auf eine der 3 vorhandenen Gymnastikmatten legen. In welchem Hygienischen Zustand sich diese befanden, ich möchte nicht drüber nachdenken. Also krampfhaft losgelegt und ich war froh als es zu Ende war. Dieses Angebot war zukünftig freiwillig, ich habe nie wieder daran teilgenommen. Die eingelegte CD ist übrigens kostenlos bei der Techniker Krankenkasse zu erhalten wenn man dort Mitglied ist. Liebe Frau Rotbach, das war nichts, obwohl Sie doch eine so angenehme Stimme haben. Wenn man sich etwas eingehender mit diesem Thema beschäftigt, kann man diese Übung hervorragend selber durchführen. Die Stimme der Sportlehrerin im UKE war ein Traum!!! Ivonne schien interessiert. Ich hab ihr nächsten Tag meine CDs geschenkt. Mögen Sie Ihr im eigenen Heim Entspannung bringen. Nach der Mittagspause folgte nun die Erste Einheit Bewerbungstraining mit Frau Mertens. Selbstverständlich, nutzten wir alle diese Einheit zum besseren kennen lernen und natürlich um uns das weitere Vorgehen im Allgemeinen anzuhören. Vorab wurden natürlich schon kurze Pausen und auch die Rauchpausen genutzt um sich zu unterhalten und etwas über den Anderen zu erfahren. Als Nichtraucher nutzte ich die Pause genauso wie die Raucher, erstens um frische Luft zu schnappen, zweitens um an der Kommunikation teilzunehmen. Wieder musste ich die Erfahrung machen das sich Personen sehr schnell finden können, durch die Art der Kommunikation, Inhalte, die Art auf Andere zuzugehen usw.

Sympathie und Antipathie spielen hier die große Rolle. Da ich recht kommunikativ bin und wenige Hemmungen habe, mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen, hatte ich überhaupt keine Probleme mich zu integrieren. In Michaela und Mike sollte ich sofort angenehme Mitprobanden finden. Sowohl von Ihrer Art als auch Ihrer Einstellung, fanden wir so glaube ich, auf Gegenseitigkeit beruhend recht schnell zueinander. Das sollte erst einmal so bleiben. Der Tag neigte sich um 15 Uhr dem Ende was jedem recht war. Neue Menschen, neue Eindrücke usw. reichten erst einmal aus, um für den Abend genug Material zu haben, um es Revue passieren zu lassen.

Der dritte Tag

Mittwoch,08.01.2014

Rainer, einer der Mitprobanden ist nicht da. Er wird 14 Tage später wieder einsteigen. Erste Ausfälle. Wir starten in den dritten Tag, weiterhin gespannt was die Woche uns noch so alles bringen wird. Ich hatte am vorherigen Tag die Pausen größtenteils mit Mike und Michaela verbracht. Geplaudert über allgemeines, viel weiter war man in der kurzen Zeit ja nicht gekommen. Es hatte sich aber wohl eine gegenseitige Sympathie gezeigt. Meine Informationen über die unterschiedlichen Historien der einzelnen Teilnehmer halte ich bewusst heraus solange sie nicht unbedingt notwendig sind. Ich denke das gehört hier nicht her, allerdings Situationen welche während meines Aufenthalts geschehen sind, werde ich schildern. Diese basieren sicherlich auch auf mitgebrachten körperlichen Leiden als auch auf psychischer Belastung.

Also weiter im Tagesablauf. Wir haben kurzfristig mit Lenin beschlossen, den Unterricht jetzt getrennt durchzuführen. Die etwas Englisch schwächeren blieben erst einmal mit Ihm im Schulungsraum. Mike, Michaela, Katrin und ich begaben uns in den kleinen Aufenthaltsraum. Hier erhielten wir von Lenin Übungsaufgaben für die Fortgeschrittenen zur Eigenarbeit. Soweit so gut, dann kam es zur ersten merkwürdigen Situation. Während der gemeinschaftlichen Eigenarbeit schweifte das Gespräch natürlich auch zu diesem und jenem Thema ab. So sprachen wir auch über das Thema Computerkenntnisse und was wer so zuhause einsetzt. Mir war vorher schon Kathrins nervöse und irgendwie in sich sehr unruhige Art aufgefallen. Nachdem Sie erzählt hatte das Sie ein Notebook einsetzt, von Computern aber überhaupt keine Ahnung hat, fragte ich verwundert, was Sie denn sonst mit dem Notebook so anfängt. Ich gehe davon aus, das man ein Notebook ja nicht zum Jux besitzt. Das war ein Auslöser für eine Reaktion die es mir bis heute schwer macht sie einzuordnen. Schlagartig veränderte sich Katrins Laune, Sie formulierte es etwa so, wir drei, hätten uns gegen Sie verschworen. Völlig überrascht von dieser Situation herrschte sofort völlige Stille im Raum. Kurzes Nachfassen was jetzt los sei, ich weiß nicht mehr ob von mir oder Michaela steigerte die ganze Sache noch. Katrin fing nervös an Ihre Sachen einzupacken und verließ mit Zitterstimme und bereits Tränen in den Augen den Raum. Wir Anwesenden waren von dieser Situation völlig überrollt, weil keiner dies zuordnen oder deuten konnte. Bis heute nicht. Tage später kam es zu einem kurzen klärenden Gespräch wobei Katrin sagte, sie hätte das so verstanden, wir wollten Ihr unterstellen, Sie könne Dinge und Zusammenhänge, nicht richtig erklären. Dies sei aber eine Hauptaufgabe Ihres vorhergehenden Berufslebens gewesen. Na ja, ich hab das zu den Akten gelegt. Es sollte nicht Ihr letzter Spezialauftritt gewesen sein. Da ich weder Zeit noch Lust hatte und habe mich mit der Leidensgeschichte aller Anderen zu beschäftigen, habe ich für mich entschieden, dass mir Katrins persönliche Probleme egal sind. Das mag in diesem Zusammenhang hart klingen aber ich habe es für mich so entschieden. Bezugnehmend auf Ihre und andere Personen habe ich vorrangig versucht, keine Einflussnahme auf das Verhalten dritter zu nehmen. Ich denke das ist mir gelungen, natürlich auch aufgrund der Tatsache ich es hier mit erwachsenen und überwiegend gebildeten Menschen zu tun habe. Das zu diesem Vorfall. Nachdem unsere Aufgaben erledigt waren kam Lenin kurz zur Kontrolle und besprachen den Plan für den zukünftigen Unterricht. Wir teilten uns wie geplant in 2 Gruppen und fanden eine gute Lösung im wechselseitigen Unterricht, Frontalunterricht und Eigenarbeit. Vor der Pause startete Frau Rotbach Ihren zweiten Versuch der Entspannungsübungen. Diesmal hieß die Techniker Krankenkassen CD Progressive Muskelentspannung. Die Vorgehensweise im Stile des Vortags. Auch hier entschied ich mich, daran nicht mehr teilzunehmen. Ich hatte die Übungen eh auf meinem IPod und war jederzeit in der Lage daheim eine Entspannungsübung einzulegen wenn mir danach war und nicht wenn der Lehrplan dies enthielt. Nach der Mittagspause fuhren wir dann unter Anleitung von Frau Mertens fort uns mit dem Bewerbungstraining zu beschäftigen. Inhaltlich schreibe ich später ein kurzes Kapitel hierzu. Im Allgemeinen, interessant und kurzweilig. 15:00 Uhr und auch dieser Tag war abgeschlossen.

Der vierte und fünfte Tag

Donnerstag, 09.01.2014 bis Freitag, 10.01.2014

Heute sollten wir Plaut kennen lernen. Plaut Ditesch, Dozent für den EDV Unterricht. Plaut bot uns das Du an, was gerne angenommen wurde. Für meinen weiteren hausinternen Werdegang, sollten die EDV Tage, welche ganztags auf Donnerstag und Freitag festgelegt wurden, zu den interessantesten und auch effektivsten Tagen werden. Diese Aussage beziehe ich nur auf mich, jeder mag es anders empfinden, aber der allgemeine Tenor ging klar in diese Richtung. Plaut hat eine freundliche hilfsbereite Art, viel Geduld und ein offenes Ohr auch für alle nicht so qualifizierten Fragen und Belange. Hier schließe ich mich voll mit ein.

Schwierig sollte sich hier gestalten, das es keine Möglichkeit gab die Teilnehmer in unterschiedlichen Gruppen nach Leistungsniveau zu trennen, aber ich denke wir haben das alle gemeinsam recht gut gelöst. Da ich selbst nur mäßiger Anwender war und bin, war dies eine Herausforderung für mich. Hier hatte ich die Möglichkeit meine Kenntnisse deutlich zu vertiefen. Das Prinzip der Hole-Schuld greift hier. Je mehr man hier fordert oder sich selber bilden will, desto mehr kommt man voran. Interessant für mich wurde recht schnell die Möglichkeit, einen so genannten ECDL Kurs zu belegen und die entsprechenden Prüfungen abzulegen. Der Grund, das ich mich hierzu entschieden habe, ist folgender. Sollten alle Versuche scheitern, mich über diese Maßnahme in eine sinnvolle Beschäftigung zu bringen, würde ich nicht ohne ein erreichtes Ziel bzw. ohne eine Sinnvolle Rechtfertigung dieser 6 Monate aus der Maßnahme scheiden. Ob ich dieses Ziel überhaupt erreiche, wird sich später zeigen. Ich werde es natürlich wahrheitsgemäß wiedergeben. Die EDV Ausstattung der ersten 2 Tage bestand für jeden Teilnehmer unserer Gruppe aus einem Notebook. Völlig ausreichend, Qualität ok. Jeder Teilnehmer erhielt ein eigenes Passwort zugeteilt und einen Speicherplatz für zukünftig erzeugte Daten auf dem Reha/Server zugewiesen. Das funktionierte dann auch bis zum Umzug. Später mehr, viel mehr. Über die ersten 2 Tage EDV kann ich nicht mehr viel sagen. Ort war der Schulungsraum, wir besprachen die allgemeine Vorgehensweise und einigten uns auf den Start mit Word 2012. Plaut ließ es sich nicht nehmen, den Unterricht mit interessanter EDV Historie zu untermalen, die ein oder andere Privatstory kam auch dazu, es macht Spaß, am EDV Unterricht teilzunehmen. Freitagnachmittag war erreicht und ich denke jeder Teilnehmer war froh, ins Wochenende zu gehen und die erste Woche ad Acta zu legen. Zu erwähnen sei noch kurz das wir in dieser Woche natürlich auch die Teilnehmer der vorhergehenden Maßnahme kennen lernten. Sehr interessante Informationen wurden an uns weitergegeben. Ich brannte natürlich auf deren Erfahrungsberichte, wurde aber schnell von der vollen Härte der Realität getroffen. Die Aussagen der Teilnehmer standen so gar nicht mit meinen Vorstellungen und Erwartungen in Einklang. Ich beschloss abzuwarten und mir mein eigenes Bild zu machen Den armen Menderes hat es voll getroffen, sein Nervenkostüm welches eh schon recht dünn schien, war angeschlagen.

Er nahm sich die Negativäußerungen doch recht zu Herzen. Egal, Wochenende!!

Die zweite Woche beginnt

Hier der Plan der zweiten Woche etwas kleiner:

Den Plan für die zweite Woche hatten wir rechtzeitig erhalten und so konnte sich jeder darauf einstellen was Ihn erwarten würde. Ich denke die Zeit bzw. einige Tage bis zum 08.02.2014, also dem Tag an dem ich beschloss genauer Buch zu führen als nur Stichwortartig, werde ich in etwas kürzere Worte fassen.

Der sechste Tag

Montag 13.01.2014

Mike ist nicht da. Er wird aus gesundheitlichen Gründen nicht zu unserer Gruppe zurückkehren. Der Montag begann mit der Vorstellung von Frau Tewes, welche Funktion bzw. Titel Sie hatte, weiß ich nicht mehr. Sie hat sich natürlich vorgestellt, ich hab es vergessen. Sie sollte auch nur diesen einen Tag hier sein, Sinn und Zweck Ihres Erscheinens blieben mir verborgen. Deutlich wurde, das Sie wohl ein recht gutes Wissen bezüglich der innerbetrieblichen Abläufe im Hause der Rentenversicherer hatte. Dies war größtenteils auch Inhalt Ihres Vortrags, bzw. ging Sie auf Fragen unserseits ein. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass uns Material ausgehändigt wurde. Dazu ist zu sagen, dass ich am ersten Tag einen umfangreichen Ordner angelegt habe. Alle mir ausgehändigten Unterlagen habe ich bis heute abgelegt und wegarchiviert. Wichtige Teile gescannt und abgespeichert.

Vor der Mittagspause stand noch Gehirnjogging auf dem Programm. Ich hatte knifflige Rechenaufgaben und Denksportaufgaben erwartet. Es sollte anders kommen, Gehirnjogging war eine Art X-Faktor. Vorlesen eines kurzen Statements welches im Zusammenhang mit einer Straftat stand. Gemeinsam wird dann durch stellen von Fragen, welche nur mit ja und nein beantwortet werden versucht, den Fall zu lösen, bzw. die Zusammenhänge zu erraten. Das macht Spaß, entspannt und fördert die Gruppendynamik. Schöne kurze Abwechslung die in entspanntem Rahmen stattfindet. Nach der Mittagspause geht es weiter mit dem Bewerbungstraining durch Frau Mertens. Es werden diese und kommende Woche im Bewerbungstraining vorrangig Themen behandelt, welche sich mit der Selbsteinschätzung eines jeden Probanden beschäftigen. Ich werde diese Woche nicht detailliert auf jede nachmittägliche Einheit eingehen. Vielmehr schildere ich anhand des mir vorliegenden Materials das uns ausgehändigt wurde, was wir durchgesprochen haben. Vorab haben wir in Eigenarbeit eine Stärken-Schwächen Analyse gemacht. Dazu wurden uns zwei dreiseitige A4 Vorlagen ausgehändigt die jeder für sich erarbeiten sollte.

Beispiele für Stärken Fragen:

Was mache ich gerne?

In welchen Bereichen gelte ich als Experte?

Was geht mir leicht von der Hand?

Was schätzen Kollegen an mir?

Was sind meine Lieblingsaufgaben?

Für welche Projekte melde ich mich freiwillig?

Beispiele für Schwächen Fragen:

Wo sehe ich Wissenslücken?

Wann fahre ich aus der Haut?

Welche Tätigkeiten liegen mir nicht?

Was habe ich bisher nicht erreichen können?

Welche Weiterbildung sollte ich noch in Angriff nehmen?

Auf welchen Gebieten habe ich Anschluss an aktuelle Entwicklungen verpasst?

Hierbei handelt es sich nur um einen kurzen Auszug. Allerdings unterscheiden sich sämtliche Fragen nicht in Qualität und Anspruch. Aber selbst hierbei musste ich feststellen, dass sich einige Probanden doch schon recht schwer taten diese Fragen zu beantworten. Jeder wollte natürlich versuchen die Fragen so wahrheitsgemäß wie möglich zu beantworten, jeder hätte aber auch schreiben können was er will. In groben Zügen wiederholten sich die Antworten. Ich wusste bis hierher noch gar nicht, das es so viele zuverlässige, pünktliche, und Hilfsbereite Menschen gibt.

Alle waren doch rechte Vorbilder an Ordnung und Disziplin.

Zumindest behaupteten sie es. Wer diesen Fragekomplex ausgearbeitet hat, ob in Bierlaune oder tatsächlich als wissenschaftliche Arbeit, wurde nicht erwähnt. Auf alle Fälle wurde hier eine Basis geschaffen auf der das weitere Vorgehen beruhen sollte. Über die Qualität der Fragen urteilen Sie bitte selber. Vielleicht verfügen Sie ja über ein Mindestmaß an pädagogischer Grundkenntnis.

Der oben besprochene Fragebogen wurde dann eingehend in einer eigenen Unterrichtseinheit besprochen.

Der siebte Tag

Dienstag,14.01.2014

Wir starten in den nächsten Tag. Heute habe ich wenig zu berichten, ich kann nur nach den Unterlagen gehen die ich ausgehändigt bekam. Wir starteten wie vereinbart in den Englischunterricht. Ich freue mich drauf. Die Gruppen sind wieder aufgeteilt.

Ich sitze wieder mit den gleichen Personen im Unterrichtsraum.

Die kleinere Anfängergruppe macht es sich im Aufenthaltsraum gemütlich. Lenin checkt natürlich weiterhin erst einmal ab wieweit die einzelnen Gruppenmitglieder sind und wo er sinnvoll ansetzen kann damit alle was davon haben. Mit dem Unterricht sind alle zufrieden, auch macht es Spaß. Alle sprechen munter drauf los und es stört überhaupt nicht, das wir alle wohl eher nicht als fortgeschritten zählen. Das Niveau ist. ok. Keiner kann brillieren. Danach erfolgt der nächste Glanzauftritt von Frau Rotbach. Vielmehr des CD-Players des Notebooks. Das heutige Thema heißt wieder Progressive Muskelentspannung. Da es freiwillig ist nehme ich nicht teil. Ich lasse mir aber berichten, es war wieder die TK-CD. Da es hier im Umfeld nur Bürogebäude gibt, das Wetter es auch nicht zulässt mal die Beine zu vertreten, beschränken sich die Mittagspausen auf Kaffee holen, Mopo lesen und Smalltalk mit Probanden. Wir lernen uns langsam kennen.

Ich finde es super spannend, die unterschiedlichen Menschen hier auf engem Raum zu studieren. Nach der Pause geht es mit dem Bewerbungstraining mit Frau Mertens weiter. Wir beschäftigen uns weiterhin mit den Selbsteinschätzungen. Die Unterlagen vom Vortag sind weiterhin Gesprächsinhalt. Auch kriegen wir weitere Unterlagen gereicht. Als Beispiel für die Kreativen Fragebögen habe ich mal die erste Seite eines dieser Selbsteinschätzungsbögen gescannt. Sie finden Ihn auf der nächsten Seite. Ich kann mich merkwürdiger Weise nie so richtig für ein Feld entscheiden. Ich liege irgendwie immer so dazwischen. SympMichaelatisch? Er kann übrigens sein, das ich in der Reihenfolge der Fragebögen nicht 100% richtig liege, aber ich denke der Einblick in die Struktur der Fragebögen ist wichtiger als die Reihenfolge.

Erste Seite eines zweiseitigen Fragebogens: Beispiel.

Was die Sache sehr interessant macht ist die Ankündigung zweier wissenschaftlicher Test, die am Freitag gemacht werden sollen, um unsere Stärken und Neigungen sowie unsere verborgenen Talente zum Vorschein zu bringen. Fragebögen mit diversen Fragen zum Ankreuzen. Ich freue mich drauf, hatte ich solche Talentsuche Test in meiner Vertriebler Karriere schon mal gemacht.

Die nannten sich da allerdings Erfolgsprofile. Die Art des Tests und die Art der Fragen kamen diesem Test sehr nahe. Ich freute mich mal wieder. Andere Teilnehmer versetzte die Ankündigung des Tests bzw. der Tests in helle Aufregung. Besonders Menderes wurde sehr nervös und ich nenne es mal sehr verunsichert. Er schien zu glauben, dass die Auswertung des Tests tatsächlich bahnbrechende Neuerungen und Zukunftsperspektiven für Ihn bringen würden. Obwohl auch das Personal deutlich machte das es sich um Tendenzen handle, nicht viel mehr. Menderes war trotzdem davon überzeugt, man werde Ihm seinen Weg zeigen.

Schade. So, schnell zum nächsten Tag, vielmehr ist bei mir zu heute nicht hängen geblieben.

Der achte Tag

Mittwoch, 15.01.2014

Der achte Tag beginnt wieder mit dem Englischunterricht. Diesmal allerdings anders herum. Die Fortgeschrittenen machen im Aufenthaltsraum Übungsaufgaben, die Anfänger arbeiten mit Lenin. Das klappt so sehr gut, alle machen diszipliniert mit. Ist ja auch interessant nach so langer Zeit unter Schulähnlichen Umständen zu pauken. Außerdem für mich erschreckend wie viele Vokabeln man nicht weiß. Das wird noch schwierig werden. Von Zeit zu Zeit kommt Lenin mal rüber, fragt nach und nach Bedarf gibt es noch ein paar Aufgaben. Alles recht entspannt. Weiterhin keine Vorkommnisse die erwähnenswert gewesen wären. Oder ich hab sie vergessen. Vor der Mittagspause dreht Frau Rotbach wieder Ihre Runde und fragt wer gerne an Ihrer Atementspannung teilnehmen möchte. Registriere nicht mehr wer, Menderes, Katrin und Ivonne machen so glaube ich mit. Dann ist wieder Mittagskaffee angesagt. Michaela und ich wackeln in der Regel gemeinsam los. Das bedeutet nicht, dass es sich um Abgrenzung handelt, es passt einfach. Gut so, so hat man jemanden zum Plaudern. Nach der Pause, die unseres Erachtens auch ruhig nur eine halbe Stunde zu dauern bräuchte geht’s wieder ins Bewerbungstraining. Die Länge der Pause wird von der Rentenversicherung vorgegeben und ist nicht flexibel, so wird mir zumindest von Frau Mertens mitgeteilt. Ansonsten wird sehr genau auf Zeiten und Anwesenheit geachtet. Tägliches Ein und Austragen in eine Namenliste ist Pflicht. Wie es bei Kandidaten wie Silke gehandhabt wird, die täglich zu spät kommt ist mir nicht klar. Sollte eh jeder für sich persönlich klären und abmachen. Ich hab mir vorgenommen pünktlich zu erscheinen da ich meinen Aufenthalt hier als Arbeit betrachte. Schließlich zahlt die Rentenversicherung mir Geld und das soll verdient sein. So sehen es andere, bis auf wenige Ausnahmen, glaube ich nicht. Bis heute sind Michaela und ich die einzigen die noch nie zu spät gekommen sind, geschweige denn krank waren. Zum Thema krank kommende Woche eine kurze Episode.

Zum Bewerbungstraining wird wieder Material verteilt. Ein Beispiel: