Der fabelhafte Herr Blomster - Ein Schulkiosk voller Geheimnisse - Sven Gerhardt - E-Book

Der fabelhafte Herr Blomster - Ein Schulkiosk voller Geheimnisse E-Book

Sven Gerhardt

0,0
8,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Für alle Kinder ab 8 Jahren.

Einen unterirdischen Gewölbekeller voller rätselhafter Schätze? Den gibt es nur bei Herrn Blomster. Denn sein Schulkiosk bietet neben leckeren Brötchen und kühlen Getränken allerhand Kuriositäten und Geheimnisse, die den Schulalltag ganz schön durcheinanderwirbeln!

Als das große Schulfest ansteht, sind alle total aufgeregt. Vor allem Anton, denn er ist neu an der Meta-von-Magnolien-Schule und ein wenig schüchtern. Doch dank des Hausmeisters, der ihm mit Rat und Tat zur Seite steht, findet er in Serena, Cem und Mascha schnell Freunde. Zusammen wollen sie das Fest zu einem unvergesslichen Ereignis machen. Dafür muss allerdings erst noch ein Rätsel geknackt werden. Und da Herr Blomster der Urenkel der mutigen Schulgründerin Meta von Magnolien ist, hat er dafür eine ungewöhnliche Lösung parat – und die lässt selbst der Schulamtsleiterin die Haare zu Berge stehen!

Eine Schule voller Geheimnisse – Auftakt der neuen spannenden Buchreihe von Bestsellerautor Sven Gerhardt mit bestärkenden Botschaften für mehr Offenheit, Toleranz, Freude und Neugierde aufs Leben!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 117

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Mit Illustrationen von Marie Braner

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

Der Verlag behält sich die Verwertung der urheberrechtlich geschützten Inhalte dieses Werkes für Zwecke des Text- und Data-Minings nach § 44 b UrhG ausdrücklich vor. Jegliche unbefugte Nutzung ist hiermit ausgeschlossen.

© 2023 cbj Kinder- und Jugendbuchverlag in der

Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,

Neumarkter Str. 28, 81673 München

Alle Rechte vorbehalten

Illustrationen: Marie Braner

Covergestaltung: Marie Braner und Lena Ellermann, Potsdam

aw · Herstellung: AJ

Satz und E-Book-Konvertierung: GGP Media GmbH Pößneck

ISBN978-3-641-29686-5V003

www.cbj-verlag.de

Inhalt

Prolog

1. Kapitel – Käsebrötchen und Picasso

2. Kapitel – König für einen Tag

3. Kapitel – Die coolsten Sneaker der Schule

4. Kapitel – Abgefahrenes Grünzeug

5. Kapitel – Eine rätselhafte Zeichnung

6. Kapitel – Mascha auf geheimer Mission

7. Kapitel – Herr Blomster bekommt Ärger

8. Kapitel – Eine Schule im Ausnahmezustand

9. Kapitel – Überall Geheimnisse

10. Kapitel – Glibberviecher und ein Kännchen Öl

11. Kapitel – Nussecken und Blaubeermuffins

12. Kapitel – Und dann und wann ein weißer Elefant

13. Kapitel – Sonne, Mond und Sterne

14. Kapitel – Des Rätsels Lösung?

15. Kapitel – Alle Hände voll zu tun

16. Kapitel – Der große Tag

17. Kapitel – Reden ist Silber …

18. Kapitel – Unter dem Sternenhimmel

19. Kapitel – Manchmal hilft nur eine Tasse Tee

Epilog

Prolog

Wenn es etwas gab, von dem Meta von Magnolien mehr als genug hatte, dann war es Geld. Die junge Frau war so reich, dass sie alles kaufen konnte, was sie wollte, ohne lange darüber nachdenken zu müssen. Nein – ohne überhaupt darüber nachdenken zu müssen. Woher ihr Reichtum kam, wusste niemand so genau. Und es spielte in diesem Moment, als sie auf dem großen Marktplatz stand, auch überhaupt keine Rolle.

Meta sah die bunten Lichter, die goldenen Verzierungen und die Pferde, die vergnügt Runde um Runde drehten und dabei wunderschön aussahen.

»Kommen wir ins Geschäft?«, fragte sie den Mann, der in einen karierten Anzug gekleidet vor ihr stand und das Bündel Geld in ihrer Hand anstarrte.

»Auf jeden Fall, gnädige Frau«, antwortete er und reichte ihr die Hand. Der Kauf war besiegelt und der Mann lächelte zufrieden. Doch Meta lächelte noch viel zufriedener.

1. Kapitel – Käsebrötchen und Picasso

»Frische Blumen sind wie nette Worte«, sagte Herr Blomster und stellte wie jeden Morgen einen bunten Strauß auf den Tresen seines Kiosks.

»Aber nur, wenn man nicht dagegen allergisch ist«, erwiderte die Schulleiterin Frau Sturholz-Rebmüller und musste niesen.

»Solange Sie nicht gegen nette Worte allergisch sind …«

Die Schulglocke läutete und unterbrach das Gespräch der beiden. Die große Pause stand nun an und in wenigen Augenblicken würde der Schulhof der Meta-von-Magnolien-Schule einem Ameisenhaufen gleichen. Die schwere Holztür des alten Backsteingebäudes öffnete sich und die Kinder strömten nach draußen. Es war ein herrlicher Frühlingstag. Die Sonne, die vom hellblauen Himmel fröhlich hinunterstrahlte, tauchte den Schulhof mit den wunderschönen Bäumen und Sträuchern in ein freundliches Licht. Frau Sturholz-Rebmüller brachte sich über den Seiteneingang der Schule vor den heranstürmenden Schülerinnen und Schülern in Sicherheit. Sie würde das Gespräch mit Herrn Blomster ein anderes Mal weiterführen. Für das, was sie ihm zu sagen hatte, brauchte sie Ruhe. Und nette Worte allein würden dafür auch nicht ausreichen.

Herr Blomster band sich seine Schürze um und musste schmunzeln, als er eine Handvoll Kinder auf sich zurennen sah. Er war der Hausmeister der Meta-von-Magnolien-Schule und wohnte schon seit einer halben Ewigkeit in der klitzekleinen Dachgeschosswohnung im Schulgebäude. Außerdem betrieb er den Kiosk, der genau in der Mitte des Schulhofs stand und in den Pausen ein äußerst beliebter Ort war.

Cem war der Erste, der den Tresen erreichte und seine Bestellung aufgab.

»Morgen, Herr Blomster«, japste er, noch etwas außer Atem von seinem Sprint. »Ein Käsebrötchen bitte!«

Während der Hausmeister ein Exemplar in eine Papiertüte steckte, kramte Cem nach dem Kleingeld in seiner Hosentasche. Dabei hielt er plötzlich inne und sah Herrn Blomster mit einem verzweifelten Blick an.

»Hast du dein Geld vergessen?«, fragte der Hausmeister. »Das ist kein Problem. Ich schreib das Brötchen auf die Liste und du bezahlst es einfach morgen.«

»Nein, nein …«, erwiderte Cem und legte ein paar Münzen auf den Zahlteller. »Mir ist nur gerade eingefallen, dass wir in der Fünften Kunst haben und ich keinen Malblock dabeihabe.« Die Sache schien ihn wirklich zu bedrücken. »Ist leider nicht das erste Mal … das wird mächtig Ärger geben.«

Herr Blomster reichte Cem das Käsebrötchen und sah ihn lächelnd an. »Ich schau mal, ob ich irgendetwas in meinem Fundus habe.«

Er kletterte eine kleine Wendeltreppe im Inneren des Kiosks nach unten. Man hörte, wie er eine Etage tiefer geräuschvoll einige Dinge beiseiteräumte. Es klimperte, knarrte und schepperte. Sein Fundus befand sich nämlich in einem großen Kellergewölbe unter dem Kiosk. Dort lagerten eine Unmenge an Dingen, die Meta von Magnolien, die Schulgründerin und Urgroßmutter von Herrn Blomster, von ihren unzähligen Reisen mitgebracht hatte. Sie war Pflanzenforscherin, Sammlerin und Erfinderin, bevor sie schließlich vor über hundert Jahren diese Schule gegründet hatte.

»Ich wusste doch, dass ich etwas Passendes für dich finde«, sagte Herr Blomster, als er schwer bepackt wieder zum Vorschein kam. Er reichte Cem eine alte Staffelei, eine kleine Holzkiste mit Ölfarben und Pinseln sowie eine Leinwand, auf der sich ein Gemälde befand.

»Ich habe zwar keinen Malblock, aber das hier ist viel besser«, meinte Herr Blomster.

Cem sah sich das Gemälde an, auf dem ein Gesicht zu sehen war, das aus lauter geometrischen Formen bestand. Am oberen Bildrand war ein Name zu lesen. Cem versuchte, ihn zu entziffern. Dort stand Picasso oder irgendetwas in der Art.

Herr Blomster schien Cems Gedanken zu lesen.

»Ich weiß, da ist schon ein Bild drauf«, sagte er und musterte das eckige Gesicht. »Du kannst einfach drübermalen. Dein Bild wird bestimmt noch schöner werden.«

»Na, wenn Sie meinen«, sagte Cem und hatte Mühe, die Malausrüstung mitsamt Käsebrötchen Richtung Schulgebäude zu tragen. »Danke auf jeden Fall!«

Aus Meta von Magnoliens Tagebuch

Saragossa (Spanien)

13. Juli 1909:

Tagesausflug in die umliegenden Berge.

Es war sehr heiß heute und die Sonne schien unerbittlich. Ich machte Rast unter einer Bergulme, die mir kühlenden Schatten spendete. Kurz darauf erreichte ein Pärchen meinen Rastplatz. Die beiden sahen sehr hungrig und durstig aus. Ich bot ihnen frisches Wasser, Brot und Käse an, denn sie waren ohne Proviant unterwegs.

Überglücklich ließen sie sich die kleine Stärkung schmecken. Sie stellten sich mir als Pablo und Fernande vor und luden mich aus Dankbarkeit auf einen Besuch in ihr Ferienhaus ein.

14. Juli 1909:

Besuch bei Pablo und Fernande.

Das wunderschön gelegene Ferienhaus der beiden dient auch als Atelier. Pablo ist Maler und verfügt über ein unglaubliches Talent. Er erkannte meine Begeisterung für seine Bilder und schenkte mir eines davon. Es zeigt Fernandes Gesicht, bestehend aus lauter geometrischen Formen. Es erinnert mich an die Berge Saragossas.

Ich kaufte ihm zwei weitere Gemälde ab, denn ich habe das Gefühl, dass Pablo eine große Karriere bevorsteht. Als ich mich von den beiden verabschiedete, sagte Pablo einen wichtigen Satz: »Ich konnte schon früh zeichnen wie ein großer Künstler, aber ich werde ein Leben lang dazu brauchen, wieder zeichnen zu lernen wie ein Kind.«

2. Kapitel – König für einen Tag

Vor dem Kiosk hatte sich in der Zwischenzeit eine lange Schlange gebildet. Der Holzpavillon war der beliebteste Ort der Schule. Herr Blomster hatte nämlich nicht nur jede Menge Leckereien im Angebot, sondern zudem immer ein offenes Ohr für die Sorgen der Kinder und einen guten Ratschlag parat. Es kam daher nicht selten vor, dass auch mal eine Lehrerin oder ein Lehrer Herrn Blomster um Rat fragte.

Und wenn ein gutes Wort allein nicht half, hatte er meistens einen Gegenstand in seinem Fundus, der die rettende Lösung für ein Problem sein konnte.

Seit wann der Hausmeister, der immer schick gekleidet war und eine Fliege am Hemdkragen trug, schon an der Meta-von-Magnolien-Schule arbeitete, wusste niemand so genau. Fest stand nur, dass er als direkter Nachfahre der Schulgründerin deren gesammelten Schätze verwaltete und für den Kiosk verantwortlich war. Das alles war haarklein in der Schulordnung festgehalten und wurde seit Generationen so gehandhabt. Außerdem pflegte er den großzügigen Schulgarten, der mit seinen vielen exotischen und seltenen Pflanzen ein ganz besonderer Ort war.

Ans Ende der Schlange vor dem Kiosk reihte sich nun Anton ein. Es war sein erster Tag an der Meta-von-Magnolien-Schule, und da er vor lauter Aufregung sein Pausenbrot zu Hause liegen gelassen hatte, musste er sich nun etwas zu essen kaufen. Antons Magen knurrte so laut, dass er sich sicher war, dass alle um ihn herum es hören konnten. Bei dem Gedanken daran wurde er rot. Verlegen schaute er auf die Füße des Kindes vor ihm, bis er schließlich den Tresen des Kiosks erreichte. Er hob seinen Blick und sah nun in die freundlichen Augen des Hausmeisters.

»Du bist neu hier, oder?«, fragte Herr Blomster und rückte seine Fliege zurecht.

Anton nickte und die Farbe seines Gesichts glich nun der einer überreifen Tomate. Er zeigte schnell auf eine der Zimtschnecken, die sich in der kleinen Glasvitrine neben den Muffins und den Nussecken befanden. Wortlos legte er den Geldbetrag passend auf den Zahlteller. Er schnappte sich die Papiertüte, die Herr Blomster ihm über den Tresen gereicht hatte, und wollte gerade gehen.

»Oh, warte mal bitte!«, sagte Herr Blomster. Wieder verschwand er über die Wendeltreppe. Anton schaute ihm verwundert hinterher. Den Gewölbekeller unter dem Kiosk kannte er natürlich noch nicht.

Kurz darauf trug Herr Blomster ein purpurfarbenes samtiges Kissen nach oben, auf dem eine goldene, mit Diamanten verzierte Krone lag, die sehr alt und sehr wertvoll aussah.

»Du musst wissen, dass neue Kinder an der Meta-von-Magnolien-Schule wie Königinnen und Könige empfangen werden.«

Er überreichte Anton die Krone und bat ihn, sie aufzusetzen.

»Muss ich wirklich?«, murmelte Anton.

»Du musst nicht«, antwortete Herr Blomster. »Aber ich garantiere dir, dass du es nicht bereuen wirst.«

Antons Gesicht glühte, als er den goldenen Kopfschmuck aufzog. Die Krone war schwerer, als er gedacht hatte, doch sie passte wie angegossen.

»Die hat vor ewigen Zeiten fast schon mal ein Zar getragen, oder war es irgendeine Königin? Ich weiß es nicht mehr genau.« Herr Blomster kratzte sich am Kinn. »Ist ja auch egal. Denn heute bist du der König!«

Anton wäre am liebsten im Erdboden versunken. Die anderen Kinder um ihn herum sahen ihn an, und er vermutete, dass sie ihn jeden Moment auslachen würden.

Doch das geschah nicht. Im Gegenteil – sie lächelten ihm freundlich zu und sagten Dinge wie Schön, dass du das bist oder Herzlich willkommen an der Meta-von-Magnolien.

Anton verstand die Welt nicht mehr. Meinten die das etwa alle ernst?

Herr Blomster riss ihn aus seinen Gedanken. »Bring mir die Krone einfach wieder, wenn du sie nicht mehr brauchst«, sagte er und wandte sich dann dem nächsten Kind zu, das in der Schlange stand.

Anton hätte Herrn Blomster die Krone am liebsten direkt zurückgegeben, aber irgendetwas hielt ihn davon ab. Immerhin war es ein schöner Gedanke, dass man an seinem ersten Tag in einer neuen Schule wie ein König behandelt wurde.

»Die steht dir gut!«, sagte plötzlich ein Mädchen, das er eben schon in seiner neuen Klasse gesehen hatte. »Ich bin übrigens Serena.«

Anton war das alles furchtbar peinlich. Auf seinem roten Gesicht bildeten sich nun auch noch Schweißtropfen, doch Serena schien das nicht wahrzunehmen. Ihr Blick klebte an der Krone und sie war mit den Gedanken für einen Moment irgendwo anders.

»Vor zwei Jahren habe ich die auch schon mal getragen«, sagte sie schließlich. »Die hat mir echt geholfen an meinem ersten Tag. Ich war damals nämlich total schüchtern.«

Das konnte Anton kaum glauben. Immerhin hatte sie ihn eben einfach angequatscht.

»Ich glaube, von der Krone geht eine magische Kraft aus«, fuhr sie fort. »Man fühlt sich irgendwie besonders und will sie gar nicht mehr absetzen.«

Von dieser Kraft konnte Anton bisher noch nicht so viel spüren. Er war furchtbar aufgeregt und hatte zudem Mühe, das schwere Ding auf dem Kopf zu behalten. Er musste ganz aufrecht stehen, damit sie ihm nicht runterfiel.

Im nächsten Moment fing Antons Magen wieder an zu knurren, noch lauter als eben.

»Ich glaube, Eure Majestät sollte dringend mal was futtern«, lachte Serena.

Sie zeigte auf eine freie Bank unter einem großen Magnolienbaum. »Komm, wir setzen uns dahin.«

Anton folgte ihr mit vorsichtigen Schritten, damit ihm die Krone nicht vom Kopf rutschte. Durch seinen aufrechten und würdevollen Gang fühlte er sich mit einem Mal tatsächlich schon ein wenig wie ein König. Auch sein Gesicht hatte mittlerweile fast wieder eine normale Farbe angenommen. Serena wischte ein paar Blätter und kleine Äste von der Bank und wies Anton einen Platz zu. »Hier, Eure Majestät. Es ist alles vorbereitet.«

Anton musste lachen. Er setzte sich neben Serena und packte seine Zimtschnecke aus.

»Barf iff miff pfu euf feffen?«, schmatzte Cem mit vollem Mund. Er hatte die Malsachen in den Kunstraum gebracht und war nun ebenfalls zur Bank unter dem Magnolienbaum gekommen.

»Klar – wenn das für unseren neuen König okay ist.« Serena sah Anton an und er nickte vorsichtig.

»Iff … ich bin Cem.« Cem hatte den letzten Bissen des Brötchens heruntergeschluckt und wischte sich den Mund ab. »Wir haben uns eben schon in der Klasse gesehen.«

Anton nickte wieder, auch wenn er Mühe hatte, sich an alle Kinder zu erinnern. Frau Sturholz-Rebmüller hatte ihn in der ersten Stunde in seine Klasse begleitet und ihn den anderen vorgestellt. Am liebsten wäre er in dem Moment unsichtbar geworden, denn er konnte es überhaupt nicht leiden, im Mittelpunkt zu stehen. Deshalb hatte er sich auch sofort ganz nach hinten gesetzt und die meiste Zeit auf die Tischplatte gestarrt. Er kannte zwar nun alle Kratzer und Tintenflecken, die sich auf seinem Tisch befanden, aber seine Mitschülerinnen und Mitschüler eben noch nicht. Frau Yilmaz, seine Klassenlehrerin, hatte hin und wieder den Blickkontakt zu ihm gesucht und ihn freundlich angelächelt. Ansonsten hatte sie ihn erst mal in Ruhe gelassen, wofür Anton ihr sehr dankbar war.