Der fabelhafte Herr Blomster – Eine Klassenfahrt voller Abenteuer - Sven Gerhardt - E-Book

Der fabelhafte Herr Blomster – Eine Klassenfahrt voller Abenteuer E-Book

Sven Gerhardt

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Beschreibung

Eine spannende Schatzsuche gibt Rätsel auf

Einen unterirdischen Gewölbekeller voller rätselhafter Schätze? Den gibt es nur bei Herrn Blomster. Denn sein Schulkiosk bietet neben leckeren Brötchen und kühlen Getränken allerhand Kuriositäten und Geheimnisse, die den Schulalltag ganz schön durcheinanderwirbeln!

Als die Klassenfahrt ansteht, freuen sich alle riesig. Vor allem weil Herr Blomster für den unbeliebten Sportlehrer Herrn Achilles einspringt. Und es kommt noch besser, denn die Jugendherberge liegt direkt an einem See – gegenüber einer geheimnisvollen Villa, die einst der Schulgründerin Meta von Magnolien gehörte. Während sich Mascha, Cem, Serena und Anton auf eine spannende Schatzsuche begeben, geschehen zu Hause an der Schule merkwürdige Dinge …

Eine Schule voller Geheimnisse – die spannende Buchreihe von Bestsellerautor Sven Gerhardt mit bestärkenden Botschaften für mehr Offenheit, Toleranz, Freude und Neugierde aufs Leben!

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Seitenzahl: 107

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Mit Illustrationen von Marie Braner

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© 2024 cbj Kinder- und Jugendbuchverlag in der

Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,

Neumarkter Straße 28, 81673 München

Alle Rechte vorbehalten

Illustrationen: Marie Braner

Lektorat: Almut Schmidt

Covergestaltung: Marie Braner und Lena Ellermann, Potsdam aw · Herstellung: AJ

Satz und E-Book-Konvertierung: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 978-3-641-32536-7V001

www.cbj-verlag.de

Prolog

1. Kapitel: Nach dem Regen scheint die Sonne

2. Kapitel: Ein Sportlehrer auf Krücken

3. Kapitel: Rollentausch

4. Kapitel: Platzprobleme

5. Kapitel: Hagebuttentee und alte Socken

6. Kapitel: Schneeweißchen und Tomatenrot

7. Kapitel: Jede Menge Geheimnisse

8. Kapitel: Volle Absicht

9. Kapitel: Ein Küken auf Radtour

10. Kapitel: Ein unfaires Spiel

11. Kapitel: Es gibt Eis!

12. Kapitel: Das Duell

13. Kapitel: Au, ein Pfau!

14. Kapitel: Ein unvergesslich schöner Tag

15. Kapitel: (K)eine Party ohne Herrn Blomster

16. Kapitel: Eine Polonaise auf dem Wasser

17. Kapitel: Schachmatt und High five

18. Kapitel: Alles hat ein Ende …

Epilog

Für meine Kinder

Prolog

Meta von Magnolien stand am Fenster und blickte auf den See. In der glatten Wasseroberfläche spiegelte sich die Landschaft so klar und deutlich, dass sie fast nicht unterscheiden konnte, was die Wirklichkeit und was die Reflexion davon war.

Im nächsten Moment wirbelte ein Windstoß die Wasseroberfläche auf. Die kleinen Wellen ließen das Spiegelbild sofort undeutlich werden.

Meta trat nun einen Schritt näher an das Fenster und sah plötzlich ihr eigenes Spiegelbild in der Scheibe. Ihr langes und bewegtes Leben hatte ihre Haut faltig werden lassen. Doch das war nur eine unbedeutende Äußerlichkeit, eine Reflexion der Zeit.

Wie sehr hatte sie sich in den letzten 90 Jahren wirklich verändert? War sie nicht immer dieselbe geblieben?

Ihr fünfjähriger Urenkel trat ins Zimmer und riss sie aus ihren Gedanken.

»Erzählst du mir eine Geschichte?«, fragte er.

Meta drehte sich zu ihm um und lächelte.

»Viel besser«, antwortete sie. »Ich verrate dir ein Geheimnis!«

1. Kapitel: Nach dem Regen scheint die Sonne

»Frische Blumen sind wie Sonnenschein nach einem dunklen Regentag«, sagte Herr Blomster und stellte wie jeden Morgen einen bunten Strauß auf den Tresen seines Kiosks.

»Nach Sonnenschein sieht’s momentan nicht gerade aus, es ist seit Tagen bewölkt«, sagte Anton und sah in den grauen Himmel. »Aber Sie haben recht, die Blumen sind wirklich schön.« Er schnupperte an den Blüten und sofort machte sich ein Lächeln in seinem Gesicht breit.

In kürzester Zeit hat sich hinter Anton eine Schlange gebildet. Herr Blomsters Kiosk war in den Pausen der beliebteste Ort der ganzen Schule. Das lag zum einen an den leckeren Dingen, die er dort verkaufte. Zum anderen verfügte der Kiosk über einen riesigen Keller, in dem unzählige Dinge lagerten, die die Schulgründerin der Meta-von-Magnolien-Schule von ihren Reisen mitgebracht hatte. Außerdem hatte der Hausmeister immer ein offenes Ohr für die Probleme der Kinder, aber auch der Lehrerinnen und Lehrer.

Eine Erstklässlerin lugte an Anton vorbei und betrachtete sehnsüchtig die belegten Brötchen in der Vitrine. Dabei knurrte ihr Magen so laut, dass man es vermutlich sogar am anderen Ende des Schulhofs hören konnte.

»Was darf’s denn sein?«, fragte Herr Blomster.

Anton deutete auf einen Muffin mit Zuckerguss und bunten Streuseln.

Als Herr Blomster das Gebäck in eine Papiertüte stecken wollte, hielt Anton ihn davon ab.

»Den brauchen Sie nicht einpacken – ich esse ihn sofort!«

Herr Blomster überreichte ihm das süße Teilchen und Anton schnupperte daran.

»Frische Muffins sind wie ein Sommernachmittag nach einer dunklen Deutscharbeit«, schwärmte er und nahm einen großen Bissen. Dann legte er den passenden Betrag auf den Zahlteller und marschierte in Richtung der Bank unter dem Magnolienbaum.

Dort warteten bereits Serena, Mascha und Cem auf ihn.

Serena blickte in den wolkenverhangenen Himmel, aus dem es nun ganz leicht zu nieseln begann. Die Blätter des Magnolienbaumes sorgten jedoch dafür, dass es darunter trocken blieb.

»Hoffentlich ist das Wetter nächste Woche besser«, sagte sie.

»Oh ja, eine Klassenfahrt bei Regen macht nur halb so viel Spaß«, stimmte Mascha ihr zu.

»Wenn wir überhaupt Spaß haben werden«, entgegnete Anton. »Leider wird ja Herr Achilles als Begleitperson mitfahren. Bei dem Gedanken, dass er uns morgens um fünf aus den Betten schmeißt, um mit ihm Frühsport zu machen, hab ich gar keine Lust auf Klassenfahrt.«

»Ach, ganz egal, was kommt«, sagte Cem und wedelte abwehrend mit der Hand, »wir machen das Beste draus. Immerhin sind wir für vier Tage fast rund um die Uhr zusammen. Das wird auf jeden Fall großartig – trotz Frühsport oder Regenwetter.«

»Cem hat recht«, sagte Serena. »Und außerdem ist ja auch noch Frau Yilmaz mit dabei. Die wird schon dafür sorgen, dass Herr Achilles nicht übertreibt.«

»Wollen wir es hoffen.« Anton wischte sich ein paar bunte Streusel von der Backe. »Wo wir schon beim Thema sind: Da kommt er übrigens.«

Der Sportlehrer eilte über den Schulhof Richtung Turnhalle. Pünktlich zum Pausengong erreichte er die Tür und schloss sie auf. Dann winkte er Mascha, Cem, Serena und Anton zu sich, die nun Unterricht bei ihm hatten.

Der Nieselregen hatte sich in der Zwischenzeit in einen kräftigen Schauer verwandelt.

»Na toll – Sport und Regenwetter«, seufzte Anton. Der Muffin, der eben noch für gute Laune gesorgt hatte, lag ihm nun tonnenschwer im Magen.

Während Mascha, Cem, Serena und Anton in der Turnhalle Purzelbäume und Strecksprünge übten, stieg Herr Blomster die Wendeltreppe im Inneren des Kiosks nach unten. Das Kellergewölbe nannte er seinen Fundus, weil es dort immer etwas zu finden gab. Heute suchte er gar nichts Bestimmtes, aber bei dem trüben Regenwetter hoffte er, irgendetwas zu entdecken, das für eine bessere Stimmung sorgen könnte. Und wie immer hatte er Glück. Hinter ein paar Kleiderständern mit Theaterkostümen lag, unter ein paar alten Decken versteckt, eine riesige Kugel, an deren Oberfläche unzählige kleine Spiegel angebracht waren. Herr Blomsters Augen strahlten. Er wusste auch schon, wo diese Kugel ab sofort einen neuen Platz finden würde.

Aus Meta von Magnoliens Tagebuch

Berlin, Ballhaus Resi

15. November 1928:

Auch wenn ich früher eine ganz passable Tänzerin war, hatte mein heutiger Besuch im Ballhaus Resi einen anderen Grund, als selbst das Tanzbein zu schwingen. Ich hatte gehört, dass es dort neuerdings einen beleuchteten Springbrunnen mitten im Ballsaal gab. Den wollte ich mir natürlich unbedingt ansehen. Und tatsächlich, das Wasser sprudelte dort bis unter die Decke und wurde von bunten Scheinwerfern angestrahlt – ein wahrhaft gigantischer Anblick! So etwas habe ich in Berlin noch nicht gesehen.

Das Sprudeln der Brunnen sorgte allerdings dafür, dass ich bald darauf dringend eine Notdurft verrichten musste. Statt einer Toilette fand ich zunächst leider nur eine Abstellkammer, in der sich allerdings ein Gegenstand befand, der mich sofort neugierig machte.

Dort lagerte nämlich eine riesige Spiegelkugel, die, wie ich später von Paul, dem Besitzer des Hauses erfuhr, dem Springbrunnen weichen musste. Er hatte sie vor wenigen Jahren erfunden, um in den Ballsälen für ein faszinierendes Licht zu sorgen. Dieses Exemplar verstaubte nun in der Kammer, was ich äußerst schade fand.

Ich weiß zwar nicht so recht, wofür ich sie einmal brauchen kann, aber ich bot Paul einen angemessenen Betrag und er verkaufte sie mir. Schon morgen wird er sie mir in die Schule liefern.

2. Kapitel: Ein Sportlehrer auf Krücken

»Herr Blomster, das ist nicht Ihr Ernst, oder?« Die Schulleiterin Frau Sturholz-Rebmüller stand in der Aula und blickte entgeistert an die Decke. Dort hing nun seit wenigen Minuten eine riesige Discokugel, die sich wie die Erde um die eigene Achse drehte. Das Licht der Deckenstrahler wurde tausendfach gespiegelt und verteilte sich wie ein funkelnder Sternenhimmel über den Raum.

Herr Blomster rieb sich zufrieden die Hände. »Sie müssen doch zugeben, dass dieser Anblick wunderschön ist. Vor allem bei dem schlechten Wetter draußen.«

»Ich muss überhaupt nichts zugeben!«, protestierte die Schulleiterin. »Und es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung.«

Demonstrativ zog sie sich die Kapuze ihrer professionellen und vermutlich unglaublich teuren Outdoor-Jacke über den Kopf. »Sie haben Glück, dass ich jetzt einen wichtigen Termin mit dem Schulamt habe. Aber über diese Sache …« – sie deutete abfällig auf die Discokugel – »… werden wir auf jeden Fall noch sprechen.«

Im Gegensatz zur Schulleiterin waren die Kinder begeistert. In der nächsten Pause liefen alle in die Aula, denn die neue Attraktion hatte sich schnell herumgesprochen.

»Hä? Wer hat denn dieses krasse Teil hier aufgehängt?«, wunderte sich Mascha, als sie nach dem Sportunterricht mit Cem, Serena und Anton die Aula erreichte. »Sieht voll gut aus!«

»Das ist ’ne richtige Discokugel«, erklärte Cem. »Die hat Herr Blomster bestimmt im Keller entdeckt, wetten?«

»Wie cool! Wie wäre es, wenn wir hier mal eine richtig tolle Disco-Party feiern?«, meinte Mascha. »So was hab ich mal im Urlaub mitgemacht. Das war ein riesiger Spaß!«

»Eine super Idee!«, stimmte Serena ihr zu. »Ich kann die Bluetooth-Lautsprecher von meiner Schwester mitbringen. Die machen richtig Lärm.«

»Hier ist es auch so schon laut genug«, entgegnete Herr Achilles, der auf dem Weg zum Lehrerzimmer war. Anscheinend hatte er das Gespräch der Kinder mitbekommen.

»So langsam übertreibt es unser guter Herr Hausmeister mit seinem Quatsch.« Er warf einen abfälligen Blick auf die Kugel an der Decke und schüttelte den Kopf. »Das hier ist eine Schule und kein … kein … kein Freizeitpark!«

»Ich finde, das ist kein Quatsch«, traute sich Anton dem Sportlehrer zu widersprechen. »Das macht die Meta-von-Magnolien-Schule doch erst zu etwas Besonderem. An meiner alten Schule gab es so etwas nicht.«

»Vielleicht sollte ich mich dort mal bewerben.« Herr Achilles lachte spöttisch und verschwand im Treppenhaus.

Kurz darauf war ein Poltern aus Richtung der Treppe zu hören, dann ein lautes »Autsch, so ein Mist!«.

Der Mathelehrer Herr Pi, der gerade am Kopierer stand, rannte sofort Richtung Treppenhaus. Mascha, Cem, Serena und Anton trauten ihren Augen nicht. Sie hatten den Mathelehrer noch nie rennen sehen. Normalerweise bewegte er sich eher in Zeitlupe fort. Auch Frau Yilmaz kam herbeigeeilt.

»Was ist passiert? Geht es Ihnen gut?«, rief sie besorgt.

Die Kinder lugten neugierig ins Treppenhaus und sahen Herrn Achilles mit schmerzverzerrtem Gesicht oben auf der Treppe sitzen. Er hielt sich mit beiden Händen seinen linken Fuß.

»Ich bin gestolpert und umgeknickt … das ist mit Sicherheit ein Bänderriss«, keuchte er. »Ich kenne das – es hat richtig Plopp gemacht.«

»Du meine Güte, Sie Ärmster!«, sagte Frau Yilmaz. »Ich rufe sofort einen Krankenwagen.«

Herr Achilles winkte ab. »Nein, nein, das ist nicht nötig. Ich schnappe mir ein paar Krücken aus dem Sanitätsraum und rufe mir ein Taxi. Ein Freund von mir ist Orthopäde, der soll sich das mal anschauen.«

»Sind Sie sicher?«, bohrte Frau Yilmaz nach. »Der Fuß muss doch bestimmt sofort ruhiggestellt werden.«

»Wie gesagt – ich kenne mich damit aus, keine Sorge. Aber wenn Sie mir unbedingt helfen wollen, besorgen Sie mir doch bitte die Krücken. Das wäre nett.«

»Ich kann das machen!«, rief Cem das Treppenhaus hinauf. »Ich weiß, wo der Sanitätsraum ist.«

Frau Yilmaz nickte ihm lächelnd zu und Cem rannte los.

Wenig später konnten die Kinder von ihrem Klassenzimmer aus beobachten, wie Herr Achilles mit den Krücken aus dem Schulgebäude humpelte und in ein Taxi stieg.

»Der ist echt hart im Nehmen«, sagte Cem zu Anton. »Als ich ihm die Krücken gebracht hab, schien er gar keine Schmerzen mehr zu haben. Vielleicht hat er noch mal Glück gehabt. Wenn es wirklich ein Bänderriss ist, dann ist das eine üble Sache. Ein älterer Spieler aus meinem Basketballverein hatte das mal. Der konnte wochenlang keinen Sport machen.«

Frau Yilmaz beendete das Gespräch der beiden, denn sie wollte mit dem Unterricht beginnen. »So, Kinder – wir drücken Herrn Achilles alle die Daumen und kümmern uns als Nächstes um die Kurzgeschichte, die ihr als Hausaufgabe aufhattet. Wer möchte seine denn mal vorlesen?«

Nach kurzem Zögern meldeten sich ein paar Freiwillige. Serena war die Erste, die ihren Text vorlas. Und weil sie so gut darin war, sich Geschichten auszudenken, dauerte es nicht lange, bis alle gar nicht mehr an Herrn Achilles dachten, sondern gespannt Serenas Stimme lauschten.

Aus Meta von Magnoliens Tagebuch

Davos, Schweiz

2. März 1912: