Der kleine Anstands- und Banausen-Knigge 2100 - Horst Hanisch - E-Book

Der kleine Anstands- und Banausen-Knigge 2100 E-Book

Horst Hanisch

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Beschreibung

Der Anstandswauwau. Kleinkinder bezeichnen den Hund als 'Wauwau'. Der Wauwau ist mit der Familie zusammen, spielt mit dem Kind und passt auf es auf. Das Kind wird größer, der Wauwau auch. Aus dem Kind wird eine hübsche Jugendliche, die selbstbewusst durchs Leben schreitet. Selbstverständlich ist sie selbst der Meinung, alles 'im Griff zu haben'; der Wauwau meint das allerdings nicht. Er wird nun zum Anstandswauwau, jetzt zur 'Anstandsdame', die darauf achtet, dass sich die junge Frau 'anständig' verhält. Braucht es heutzutage noch jemanden, der aufpasst? Wer Anstand hat, verhält sich anständig. Er zeigt zeitgemäße Manieren und weiß sich den Regeln der Gesellschaft entsprechend zu verhalten. Lucius Annaeus Seneca meinte schon vor 2000 Jahren: "Was das Gesetz nicht verbietet, verbietet der Anstand." Manchmal ganz schön schwierig, sich auf dem teilweise ausgesprochen glatten Parkett unfallfrei zu bewegen. Wer in zu viele Fettnäpfchen tritt, wird schnell als Banause belächelt. Laut Duden ein "Mensch ohne feineren Lebensstil, der Dinge, denen von Kennern eine entsprechende Wertschätzung entgegengebracht wird, unangemessen behandelt oder verwendet." Obwohl viele Menschen annehmen, dass die Umgangsformen nicht mehr so streng befolgt werden (müssen), punkten Höflichkeit, Freundlichkeit und Etikette in vielen Situationen. Der vorliegende Ratgeber in neuer Auflage soll 'spielerisch' die Grund-, die Basis-Kenntnisse über 'anständige' Umgangsformen darstellen. Dabei begleiten den Leser und die Leserin - märchenhaft - einige Figuren durch die einzelnen Kapitel. Der eine oder andere Lesende mag über einzelne Themen schmunzeln, ein anderer hingegen wird seine Kenntnisse bestätigt wissen oder das eine oder andere in seinem Wissen aufpolieren. Tauchen Sie ein in die schöne Welt der 'anständigen' Menschlichkeit.

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Inhaltsverzeichnis

GRUßWORTE ZUR 2. UND 1. AUFLAGE

E

S FIEL NOCH KEIN

M

EISTER VOM

H

IMMEL

Der Erfolg beginnt mit der Basis

V

OM

E

SPRIT DE

C

ONDUITE

,

der liebenswürdigen Art

VORWORT ZUR AKTUELLEN 5. AUFLAGE

F

RÜHER WAR ALLES BESSER

?

Max und Moritz, diese beiden …

VOM SCHLARAFFENLAND ZUR REALITÄT

W

O

M

ILCH UND

H

ONIG FLIEßEN

Alles im Überfluss

TEIL 1 – UMGANG ZU HAUSE, UNTERWEGS UND IM BUSINESS

DIE LIEBE FAMILIE

L

AURA UND DIE LIEBEN

V

ERWANDTEN STATT

S

CHNEEWITTCHEN UND DIE SIEBEN

Z

WERGE

Der Anstandswauwau

Freunde lassen sich aussuchen – die Familie nicht.

Vom Umgang in der Familie

J

ENS

-

SCHAU

-

INS

-L

AND STATT

H

ANS

-

GUCK

-

IN

-

DIE

-L

UFT

Mit offenen Augen durchs Leben gehen.

Vom Verhalten im Straßenverkehr

C

HEF

E

BERHARDT STATT

K

ÖNIG

D

ROSSELBART

Begrüßung des Gastes und Führung durch das Gebäude.

Von Vorstellung, Rang und Handschlag

TEIL 2 – VERHALTEN ALS GAST UND BEI TISCH

SITTEN UND BRÄUCHE BEI TISCH

T

ISCHSITTEN

-T

HOMAS STATT

Z

APPEL

-P

HILIPP

Die Anstandsdame hat ausgedient

Der ‚Kampf’ mit Messer und Gabel.

Vom Umgang mit den Utensilien auf dem Tisch

S

PEISEN

-C

HRISTIAN STATT

S

UPPEN

-K

ASPAR

Ein Besuch beim Italiener

Vom Verhalten im Restaurant

E

VENT

-I

SABEL STATT

P

ARTY

-N

UDEL

Einladung zu einem Empfang.

Vom Umgang mit dem Aperitif und vom Verhalten beim Smalltalk

F

EEDBACK

-A

LEX STATT

M

ECKERFRITZE

Das schmeckt ja wie kalter Kaffee.

Vom Umgang bei und mit Reklamationen

P

ATRICK DER

G

ÄSTETRAUM STATT

O

SKAR DER

P

AUSENCLOWN

Der Gast ist König – aber nur dann, wenn er sich wie ein König verhält.

Vom Verhalten als Gast

TEIL 3 – PERSÖNLICHKEIT UND OUTFIT

SCHEIN UND SEIN

S

VEN

L

USTIG STATT

M

IESE

-P

ETER

„Der Banause weiß es eben nicht anders!“

Ist das Glas noch halb voll oder schon halb leer?

Vom positiven Denken und Umgang mit Problemen

W

AHRHEITS

-N

ICO STATT

P

INOCCHIO

Ehrlich währt am längsten.

Vom Umgang mit der Wahrheit und mit dem Eigentum anderer

Jugendliche und Gewalt

N

ICHTS

-

ZU

-

VERSTECKEN

-R

OBERT STATT

W

OLF IM

S

CHAFFELL

Zeige wer du bist.

Vom Verhalten in sozialen Netzwerken

K

ASCHMIR

-J

ULIA STATT

A

SCHENPUTTEL

Zeige was du hast.

Von feiner Kleidung und passendem Outfit

L

EBE

-K

LAUS STATT

G

RAUE

M

AUS

So weiß, weißer geht’s nicht.

Vom Einfluss der Farben in der Kleidung

W

ELLNESS

-G

UIDO STATT

S

TRUWWELPETER

Das stinkt zum Himmel.

Von Hygiene und Pflege

Zum Ausklang

STICHWORTVERZEICHNIS

Anhang

K

NIGGE ALS

S

YNONYM UND ALS

N

AMENSGEBER

Umgang mit Menschen

Adolph Freiherr Knigge

Grußworte zur 2. und 1. Auflage

Es fiel noch kein Meister vom Himmel

Carsten Carstens – Selbstbildnis

Künstler, Bonn

Der Erfolg beginnt mit der Basis

Die Idee zu einem Kunstwerk ist geboren. Sie entwickelt sich im Kopf, und sie wird verworfen, ergänzt, geändert, verfeinert, bis irgendwann einmal das fertige Kunstwerk zu bewundern ist.

Als Künstler fällt es mir schwer, einen Schlussstrich zu ziehen, da meistens noch Änderungen oder Feinheiten ergänzt werden.

Im Laufe der Jahre habe ich immer wieder neue Techniken ausprobiert und verfeinert, um meinen werblich expressionistisch/impressionistischen Malstil zu einer Eigenart zu entwickeln.

Um zu einem für mich sehenswerten und befriedigenden Ergebnis zu kommen, brauche ich eine Basis an Wissen. Ohne diese Basis, ohne eine gewisse Genauigkeit, hätte ich nicht zu dem werden können, was und wer ich heute bin.

Jedes Handwerk braucht seine Basis. Denn: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Deshalb finde ich es sehr gut, dass Horst Hanisch in seinem Basis-Werk das grundsätzliche Wissen zum zwischenmenschlichen Verhalten darstellt.

Sehr gut dabei gefällt mir, dass diese Darstellung menschlich geschieht, auf eine verständliche, manchmal spielerische Art. Als Künstler finde ich es ansprechend, dass die verschiedenen Themen in Rollen dargestellt werden, sei es in der Person der Event-Isabel oder des Tischsitten-Thomas.

Etwas künstlerische Freiheit sei gestattet.

Ich selbst kenne Horst Hanisch seit mehreren Jahren und hatte die Chance, an einigen seiner kurzweiligen Intensiv-Seminaren teilnehmen zu dürfen.

Ich hoffe, dass ihm seine seriösen und kreativen Gedanken noch lange erhalten bleiben.

Allen Lesern wünsche ich viel Vergnügen beim Lesen der nächsten Seiten.

Ihr

Vom Esprit de Conduite,

Prof. Klaus Peter Emde

Professor am Fachbereich Betriebswirtschaft der Fachhochschule Koblenz

der liebenswürdigen Art

So ist das im Leben: Da gebe ich mir alle Mühe, ein anständiger Mensch, ein hilfreicher Nachbar oder ein guter Kollege zu sein, gewiss, ich bin nicht ganz formvollendet – aber ich hab’s doch gut gemeint! Und wie titulieren mich die Leute? Einen Banausen!

Allerhand ist das, denn als bánausos wurde von den alten Griechen ein Handwerker genannt, der keine Sklaven für sich arbeiten lassen konnte und daher keine Gelegenheit zum Entwickeln und Praktizieren der feineren Lebensart hatte.

Und Adolf Franz Friedrich Ludwig Freiherr Knigge? Wollte er seine „Nebenmenschen“, wie er seine Mitmenschen nannte, in eine – wenn auch gute – Umgangsform pressen? Nein! In seinem Buch:

Über den Umgang mit Menschen (1788) geht es ihm um den „esprit de conduite“, die innere Haltung, die dem mitmenschlichen Umgang zugrunde liegt.

Aber er vermittelte auch, dass ohne ein gewisses Maß an Umgangsform ein mitmenschliches Zusammenleben nicht möglich ist. An wen wendet sich dieses Buch? An denjenigen, der sich für einen Banausen hält oder – noch schlimmer – der andere dafür hält? Dann würde man ja zu diesem Buch nur greifen, um es in schulmeisterlicher Absicht einem anderen zu schenken. Wendet es sich an Neugierige? Ja, natürlich!

Und an diejenigen, die ihr Verständnis und Wissen um Umgangsformen und ihren persönlichen „esprit de conduite“ auffrischen und den gewandelten gesellschaftlichen Verhältnissen anpassen wollen.

Horst Hanisch und ich haben in vielen gemeinsamen Etikette-Seminaren festgestellt, dass das Empfinden für mitmenschlichen Umgang in den letzten Jahrzehnten durch einen ahnungslosen Erziehungs-Liberalismus weitgehend verloren ging.

Insbesondere bei jungen Menschen entstand dadurch ein „Banausentum“, das sich mit den Erfordernissen einer interkulturellen Welt genau so wenig verträgt wie mit denjenigen des tagtäglichen mitmenschlichen Umgangs.

Horst Hanischs KLEINE KNIGGE-REIHE und seine immer wieder spannend gestalteten Seminare wollen knapp und amüsant dem Leser Zugang zu einer „Diplomatie ohne Diplomatenpass“ bieten!

Diese Diplomatie kommt nicht nur ohne Diplomatenpass aus, sondern auch ohne den erhobenen schulmeisterlichen Zeigefinger. Stattdessen wird der Daumen keck und fröhlich nach oben gestreckt, begleitet von einem kaum merklichen Augenzwinkern und einem liebenswürdigen Lächeln.

Voilà: „l’esprit de conduite“, die angemessene und liebenswürdige Lebensart!

Klaus Peter Emde, Koblenz, im Juli 2004

Vorwort zur aktuellen 5. Auflage

Früher war alles besser?

„Ach was muss man oft von bösen Kindern hören oder lesen!“

Heinrich Christian Wilhelm Busch (Max und Moritz), dt. Schriftsteller

(1832 - 1908)

Max und Moritz, diese beiden …

Sind die beiden ‚Lausbuben‘ anständig im Sinne der Gesellschaft? Verhalten sie sich mit ihren Streichen so, wie es den Umgangsformen entspricht?

Nein, sicherlich nicht, was Heinrich Christian Wilhelm Busch am Ende seiner Geschichte zeigt: Max und Moritz werden ‚fein geschrotet‘ vom Federvieh aufgefressen. Busch: „Gott sei Dank! Nun ist’s vorbei mit der Übeltäterei!“

Anstand

Soweit soll es im realen Leben natürlich nicht kommen, ist es doch ein Ziel, dass Menschen ‚anständig‘ miteinander umgehen.

Der Duden definiert Anstand als ‚gute Sitte‘ und als ‚schickliches Benehmen‘. Wissen.de beschreibt Anstand als ‚Schicklichkeit‘ beziehungsweise ‚gutes Benehmen‘.

Im Mittelhochdeutschen ‚an(e)stän‘, das mit ‚zum Stehen kommen‘ oder ‚sich gehören‘ übersetzt wird, ergibt sich das Eigenschaftswort ‚anständig‘.

Wer Anstand hat, verhält sich anständig. Er zeigt zeitgemäßes Benehmen und weiß sich den Regeln der Gesellschaft entsprechend zu verhalten.

Noch besser: Wer sich anständig verhält, verhält sich ‚seinem Stand entsprechend. Beim Outfit heißt es beispielsweise: „Sie kleidet sich anständig.“ Ihre Kleidung entspricht ihrem gesellschaftlichen Stand.

Manche Regeln zu den Umgangsformen und dem gesellschaftlichen sowie beruflichen Miteinander sind über Jahrhunderte festgelegt, andere entwickeln sich aufgrund neuer Technik oder geänderter Werteempfinden.

Manches ist allerdings auch nicht schriftlich festgehalten – hier muss das Bauchgefühl zeigen, sich so zu verhalten, ‚wie es angebracht‘ ist.

Lucius Annaeus Seneca (ca. 4 v. Chr. – 65 n. Chr.) meinte: „Was das Gesetz nicht verbietet, verbietet der Anstand.“ Manchmal ganz schön schwierig, sich auf dem teilweise ausgesprochen glatten Parkett unfallfrei – und anständig – zu bewegen.

Banause

Wer in zu viele Fettnäpfchen tritt, wird schnell als Banause belächelt. Laut Duden, Das Fremdwörterbuch (Band 5, 7. Auflage, 2001) ist ein Banause ein: „Mensch ohne feineren Lebensstil, der Dinge, denen von Kennern eine entsprechende Wertschätzung entgegengebracht wird, unangemessen behandelt oder verwendet.“

Obwohl viele Menschen annehmen, dass die Umgangsformen nicht mehr so streng befolgt werden (müssen), punkten Höflichkeit, Freundlichkeit und Etikette in vielen Situationen trotzdem.

Vorteile kann derjenige genießen, der weiß, wie er sich (anständig) benehmen kann. Natürlich kann er sich dort – wo es passt – auch mal ‚hängen‘ lassen. Dort aber – wo es darauf ‚ankommt‘ – kann er zeigen, dass er kein Banause ist.

Der vorliegende Ratgeber in neuer Auflage soll ‚spielerisch‘ die Grund-, die Basis-Kenntnisse über ‚anständige‘ Umgangsformen darstellen. Dabei begleiten uns – märchenhaft – einige Figuren durch die einzelnen Kapitel.

So sollen die Themen praxisnah dargestellt werden.

Die erste Auflage lief erfolgreich unter dem gewagten Titel „Der kleine Banausen-Knigge 2100“. Nun mag es jemanden geben, der sagt „Ich will lediglich mein bestehendes Wissen aufpolieren und neue Erkenntnisse hinzufügen. Aber ich bin doch trotzdem kein Banause …“

So fiel schweren Herzens die Entscheidung, den Banausen-Knigge umzutaufen in den Basis-Knigge. Ab der 4. Auflage haben wir uns als Buchtitel dieses kompakten Ratgebers für „Der kleine Anstands- und Banausen-Knigge 2100“ entschieden.

Muffel

Neben den Anständigen und den Banausen sei noch der Muffel erwähnt. Dieser geht etwas griesgrämig durchs Leben. Mit seiner desinteressierten, mürrischen Art verdirbt er anderen unter Umständen die gute Laune.

Das Wort Muffel kommt aus dem fünfzehnten Jahrhundert und bedeutet ‚die Lippen kauend bewegen‘.

Nicht weit ist es bis zum Wort ‚müpfig‘, das als ‚aufmüpfig‘ geläufig ist.

Schlimm genug ist der ‚Morgenmuffel‘, der ein paar Stunden braucht, um ‚in Fahrt zu kommen‘. Seine Kollegen heißen zum Beispiel Modemuffel oder Sexmuffel.

Wer allerdings ganztägig missmutig auftritt, ist kein gern gesehener Gast oder keine beliebte Person aus dem Kollegenkreis.

Die Übellaunigkeit lässt den Muffel auf Dauer ins Abseits rutschen.