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Dritter Teil der sechsteiligen Serie: Die Eifersucht auf Roberts Noch-Ehefrau treibt Anna bald an ihre Grenzen. Bei einer nächtlichen Spionageaktion in seinem Garten würde sie am liebsten im Boden versinken - und schafft dieses auch. Ihre Freundin Hella dagegen glaubt sich am Ziel ihrer Träume, als sie nach einem Jahr des Verzehrens endlich von ihrem Chef Thorsten erhört wird. Doch warum ist der als Womanizer verschrien, wenn sich in ihrem eigenen Bett überhaupt nichts tut? Gesine klärt mit Thomas eine andere Frage: Wie weit dürfen die Blicke eines Mannes von der eigenen Frau abschweifen?
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Seitenzahl: 38
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Der Mann für jede Jahreszeit #3
Impressum:
Cover: Karsten Sturm, Chichili Agency
Foto: fotolia.de
© 110th / Chichili Agency 2014
EPUB ISBN 978-3-95865-263-7
MOBI ISBN 978-3-95865-264-4
Urheberrechtshinweis:
Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Autors oder der beteiligten Agentur „Chichili Agency“ reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Die Eifersucht brannte plötzlich in ihr wie ein Feuer und brachte ihr Herz zum Rasen. Sie konnte sich nicht von dem tanzenden Paar abwenden, das sich vor ihren Augen auf der Tanzfläche bewegte, so sehr sie es auch versuchte. Robert hielt Susanne im Arm, die schmale Pianistenhand an ihren tiefen Rückenausschnitt gelegt und sie dachte daran, wie sie zusammen dieses Kind gemacht haben mussten. Dieses Kind, um das es offensichtlich die ganze Zeit während des Tanzens ging. Sprachen sie wirklich über die kleine Marie-Theres? Anna beobachtete, wie Susanne ununterbrochen erzählte und dabei affektiert lachte. Auch Robert amüsierte sich prächtig und nickte ihr lachend zu. Dabei schritten seine Beine immer wieder geschmeidig zwischen denen seiner Tanzpartnerin, im Takte der Musik.
Anna kippte ihren Sekt in einem Zug hinunter. Was fiel ihm eigentlich ein, sie so lange allein zu lassen! Gespräche über vollgekackte Windeln und ausgespuckten Spinat wollte sie allerdings tatsächlich nicht hören. Sie sah sich im inzwischen gut gefüllten Ballsaal um und blickte in hunderte ihr unbekannte Gesichter, die sich amüsierten und ihren Spaß hatten, trinkend und lachend, und von denen sie niemand zu beachten schien.
Dieses sollte eigentlich ihr Abend werden! Die erste richtig große Party, die sie mit Robert erleben wollte, schien sich zu einem Abend zu dritt zu entwickeln. Die Musik wechselte und Robert und seine Ex-Frau kamen von der Tanzfläche zurück und gesellten sich wieder zu ihr. Sie wirkten entspannt und leicht verschwitzt.
„Schatz, du hast ja gar nichts mehr zu trinken, soll ich dir noch etwas bestellen?“, fragte Robert, der ihr leeres Glas bemerkt hatte.
„Nein, nein danke!“, sagte Anna schnell. „Ich vertrage nicht so viel auf nüchternen Magen!“ Robert zwinkerte ihr zu. Sie lächelte gequält. Sollte das etwa wieder eine Anspielung auf ihre früheren Begegnungen gewesen sein? Die Erinnerung an ihre erste Begegnung mit Robert in der Garderobe seines Orchesterchefs, der sie mit Cognac abgefüllt hatte und an das Alstervergnügen, das mit einem Blackout geendet hatte, kam wieder hoch. Das würde ihr heute nicht passieren!
Susanne von Werdau sah ihren Noch-Ehemann durchdringend an.
„Robert ist ein großartiger Tänzer!“, wandte sie sich nun an Anna. „Aber das weißt du ja sicher!“ Anna lächelte unsicher. Tatsächlich hatten sie bisher noch keine Gelegenheit gehabt miteinander zu tanzen, in den drei Wochen, die sie sich nun kannten.
„Das liegt wohl am Taktgefühl!“, fügte Susanne noch hinzu.
Eigentlich konnte er sie auch ruhig einmal auffordern.
„Bist du eigentlich ganz allein hier?“, wollte Anna von ihr wissen. Gab es denn keine Begleitung, um die sie sich kümmern musste? Sie wollte, dass sie wieder verschwand.
„Oh, ich bin mit ein paar Bekannten hier, den Altmanns! Robert, du kennst sie! Sie haben sich wohl schon an den Tisch gesetzt“, antwortete sie. „Ich glaube das Buffet wird auch gleich eröffnet, ich sollte vielleicht auch besser mal hinüber gehen.“
„Soweit ich weiß, wird das Buffet erst um halb zehn eröffnet, du kannst dir also noch Zeit lassen!“, bemerkte Robert. Anna bemerkte, dass er sie immer wieder anstarrte.
„Wollen wir auch mal tanzen?“, fragte sie Robert, in der Hoffnung Susanne würde sich in der Zwischenzeit davonmachen.
„Ja, gern!“ Robert nahm ihren Arm. In diesem Moment stoppte die Musik und der Bandleader verkündete eine kurze Pause. „Schade, dann auf später!“, sagte Robert und sah ihr in die Augen. Sie konnte sein Verhalten nicht so recht deuten. Wollte er den Abend mit seiner Ex verbringen oder mit ihr? Er musste sich mal entscheiden. Nur eines wäre unmöglich: Dass sie diesen Abend zu dritt verbrachten.