Der Mann für jede Jahreszeit #4 - Emma Winter - E-Book

Der Mann für jede Jahreszeit #4 E-Book

Emma Winter

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Beschreibung

Vierter Teil der sechsteiligen Serie: Anna startet ein ungewöhnliches Experiment, um zu neuen Erkenntnissen über die Männerwelt zu gelangen und möchte dazu ihren Ex-Freund Johannes "missbrauchen". Doch wieder einmal geht alles schief, was sie sich in bester Absicht vorgenommen hat. Gesine ist derweil der Meinung, dass der Hauch von "Nichts", den sie in Thomas' Wäsche findet, alles andere als nichts bedeuten könnte. Hella kommt bei Thorsten endlich zur Sache, doch schon bald sieht sie ihr Liebesglück eiskalt gestört und revanchiert sich bei ihrer Konkurrentin auf eben solche Weise.

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Seitenzahl: 37

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Der Mann für jede Jahreszeit

#4

 

Serie

 

 

 

 

Emma Winter

 

 

Impressum:

Cover: Karsten Sturm, Chichili Agency

Foto: fotolia.de

© 110th / Chichili Agency 2014

EPUB ISBN 978-3-95865-265-1

MOBI ISBN 978-3-95865-266-8

 

 

Urheberrechtshinweis:

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Autors oder der beteiligten Agentur „Chichili Agency“ reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

 

Episode 4

Anna zog den Reißverschluss ihrer Winterjacke hoch, um dem eisigen Wind keine Chance zu geben. Sie begann allmählich diesen Winter zu hassen, der Ende Januar noch immer mit Eis und Schnee aufwartete. Während sie vor dem Schnellimbiss am Hafen auf Hella wartete, träumte sie vom Frühling, vom ersten Frühling, den sie und Robert gemeinsam erleben würden. Dem Frühling, auf den ihr erster gemeinsamer Sommer folgen würde und dann ihr erster bunter Herbst, die Jahreszeiten würden sich in einer Endlosschleife wiederholen. Und sie wollte alle mit ihm verbringen, dafür würde sie alles tun.

„Hey, träumst du!“ Hella stieß sie in die Seite. „Boah, ist das kalt!“

„Hella!“ Sie umarmten sich kurz und stellten sich in die Schlange vor der Würstchenbude. Neben Büroangestellten, hustenden und rauchenden Hafenarbeitern, warteten sie gemeinsam auf ein schnelles Mittagessen.

„Ich finde trotzdem, man kann den Frühling schon riechen!“, fand Anna.

„Ich rieche nur Frittenfett!“, sagte Hella und schüttelte sich vor Kälte. „Apropos fett, ich habe drei Kilo abgenommen!“, verkündete sie stolz.

„Du? Wieso das denn?“

„Na ja, ich dachte, vielleicht findet Thorsten mich ja zu dick!“, bekannte Hella.

„Du spinnst!“ Anna sah ihre Freundin durchdringend an. „Sag mal, habt ihr immer noch nicht …?“

Hella schüttelte bedrückt den Kopf. „Aber ich bin nicht mehr bereit, das noch länger hinzunehmen!“, verkündete sie. „Ich werde in die Offensive gehen … habe nur noch keinen Schlachtplan! Ich meine, die Frage ist doch, verführen oder lieber drüber reden?“

„Und was willst du tun?“

„Tja, das ist die Frage! Das mit der Verführung habe ich ja schon ansatzweise probiert, aber es ist einfach nicht mein Ding, mich in schwarzer Spitzenunterwäsche und mit einem Glas Champagner in sein Bett zu legen, da käme ich mit albern vor, du kennst mich!“, rief Hella. Ein bärtiger Hafenarbeiter dreht sich interessiert nach ihr um. Die beiden Frauen sahen sich an und grinsten.

„Da käme ich mir auch albern vor!“, sagte Anna mit gesenkter Stimme. Sie musste über diese merkwürdige Vorstellung von Verführung lachen.

„Ich glaube in der Gesprächsvariante bin ich besser aufgehoben, was meinst du?“, fragte Hella. Endlich bekamen auch sie ihre Pommes und entfernten sich von der Gruppe, um ungestört zu sein.

„Du meinst darüber reden, was man eigentlich viel lieber praktisch tun würde?“, fragte Anna.

„Über Probleme soll man reden, das ist doch auch immer dein Motto, oder?“

„Ja schon“, bekannte Anna, „die Frage ist doch nur, ist es ein Problem oder ist es keins? Ist das noch normal oder solltest du dir Sorgen machen?“

„Also ein Problem ist das für mich schon!“, sagte Hella grinsend. „Nur, was soll ich ihm denn bloß sagen? Ich kann ihn ja wohl schlecht direkt fragen, ob er mit mir schlafen will?“

„Vielleicht ist das gar keine schlechte Lösung?“ Sie grinsten sich an und stopften die Pommes frites, die im kalten Wind rasant abkühlten, eilig in den Mund.

„Nein im Ernst!“, begann Hella. „Ich weiß nicht, was mit ihm los ist? Wenn wir zusammen sind, ist es wunderschön, aber es kommt eben nie dazu!“

„Er ist doch nicht irgendwie tief religiös, oder so?“, fragte Anna. Hella zuckte mit den Schultern.

„Keine Ahnung. Aber, was ist denn eigentlich normal? Muss man sich nach drei Wochen überhaupt schon Sorgen machen? In was für einer Leistungsgesellschaft leben wir denn überhaupt?“

„Ja, du hast recht!“, stimmte Anna zu. „Vielleicht solltest du dir gar nicht so viele Gedanken machen! Irgendwann passiert es eben, oder es passiert nicht!“

„Nur vor dem Letzteren habe ich wahrscheinlich Angst!“, sagte Hella bedrückt.

„Ich treffe mich übrigens in ein paar Tagen mit Johannes!“, verkündete Anna.

„Wie? Mit dem Johannes, deinem Ex?“, fragte Hella schockiert.

„Ja, genau. Nur so zum Plaudern. Du weißt ja, dass er mich noch manchmal anruft.“

„Und dir die Ohren voll jammert, dass er wieder mit dir zusammen sein möchte! Willst du dir das wirklich antun?“, fragte Hella. Anna überlegte, ob sie Hella in ihren ungewöhnlichen Plan einweihen sollte, aber ihre Freundin war ja einiges von ihr gewohnt. Sie warfen die leeren Pommesschalen in den Abfalleimer.