Die Männerbetörerin #2 - Emma Winter - E-Book

Die Männerbetörerin #2 E-Book

Emma Winter

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Beschreibung

Gleich beim ersten Wiedersehen mit ihrem "Schattenmann" Ben passiert Anna auf der Piste ein peinliches Missgeschick. Während Hella bei der Abwehr eines aufdringlichen Skifahrers handgreiflich wird, muss Gesine erkennen, dass selbst zu Macho Sven noch eine Steigerung möglich ist. Beim letzten Après Ski stellt Anna fest, dass ihre Gefühle für Ben ziemlich verworren sind.

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Seitenzahl: 41

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Die Männerbetörerin

#2

von

Emma Winter

Chick Lit

Impressum:

Cover: Karsten Sturm-Chichili Agency

Foto: fotolia.de

© 110th / Chichili Agency 2014

EPUB ISBN 978-3-95865-249-1

MOBI ISBN 978-3-95865-250-7

Urheberrechtshinweis:

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Autors oder der beteiligten Agentur „Chichili Agency“ reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

„Anna? … Anna Lorenz! Ja gibt’s denn das!“, rief Ben erfreut. „Meine Güte, wie lange haben wir uns nicht mehr gesehen?“

„Zwölf Jahre müssten das jetzt sein“, sagte Anna andächtig. Es war tatsächlich Ben, der Nachbarsjunge, ihr alter Schulfreund, sie konnte es nicht fassen! Sie hätte ihn gern umarmt, aber das hatte sie früher auch nie getan und hatte nun Hemmungen. In den Jahren, seit sie gemeinsam fürs Abitur gebüffelt hatten, waren sie sich kein einziges Mal begegnet, sie hatten sich trotz aller Beteuerungen, wieder von sich hören zu lassen, ganz einfach aus den Augen verloren. Dennoch war Ben immer etwas Besonderes für sie geblieben und sie hatte sich mehr als einmal gefragt, warum aus ihnen eigentlich nie ein Liebespaar geworden war. Er war ihr Spielkamerad gewesen, ihr Tröster, ihr guter Freund und ihr Berater in allen Lebenslagen. Sie war manchmal überrascht, wie stark Ben in ihren Gedanken präsent war, auch heute noch. Manchmal gab es wochenlang keinen einzigen Tag, an dem sie nicht an ihn dachte und sich fragte, was er wohl zu ihrem Leben sagen würde. Selbst seit sie Robert kannte, war das nicht anders gewesen.

Sie starrten sich eine Weile verlegen an.

„Bist du allein hier?“, fragte sie neugierig und fragte sich sofort, ob das nicht zu aufdringlich war, so als erste Frage nach zwölf Jahren. Möglicherweise war er mit einer Freundin hier, mit Frau und mit Kindern?

„Meine Leute warten unten, da wo die Eins abgeht“, antwortete er und lächelte sie an. „Und du? Fährst hier mutterseelenallein herum und schießt einfach quer auf die Piste?“

Anna lächelte verlegen.

„Ich bin mit Freundinnen hier, Hella und Gesine. Aber sie sind schon im Hotel“, antwortete sie.

„Und du bist wie immer nicht zu bremsen!“, vermutete Ben richtig. Er kannte sie eben. Wenn sie sich für etwas begeistert hatte, wurde sie nicht so schnell müde.

Es war einfach unglaublich ihn hier zu treffen! Und er schien sich kein bisschen verändert zu haben. Er war immer noch so gut drauf wie früher, als sie ihren Lehrern und Mitschülern Streiche gespielt und eine Menge Spaß zusammengehabt hatten.

„Wie wär‘s mit einem kühlen Getränk? Unser Wiedersehen muss doch mit irgendetwas begossen werden!“, rief Ben aus.

„Ja gern“, antwortete Anna. Sie hatte sich gewünscht, dass er das sagen würde, es aber selbst nicht zu fragen gewagt. Sie wunderte sich, warum sie immer noch so befangen war.

„Ist auch wirklich alles in Ordnung, hast du dir nichts getan?“, fragte er vorsorglich. „Du bist so still, so kenn‘ ich dich ja gar nicht!“

Anna bemerkte, wie sie errötete.

„Unser Wiedersehen hat mir eben die Sprache verschlagen!“, antwortete sie rasch. Offensichtlich merkte er ihr die Überraschung an. Ben wusste schon immer, was in ihr vorging.

„Wir könnten von hier aus rüber zur Bödelehütte, da gibt’s auch Kaffee und Kuchen, wie wär das?“, schlug er vor.

„Aber was ist mit deinen Freunden, warten die nicht auf dich?“, fiel es ihr ein.

„Die rufe ich gleich an und sage, dass ich später nachkomme, kein Problem!“ Er nahm sein Handy aus der Innentasche seiner Skijacke und wählte eine Nummer. Anna beobachtete ihn. Das waren seine Finger, seine Hände und seine Lippen, die nun ins Telefon sprachen, es war unglaublich! Sie lauschte seinen Worten, konnte ihnen aber nicht entnehmen, ob er mit einem Freund oder einer Freundin telefonierte. Aber deutete die Tatsache, dass er so spontan mit ihr loszog, nicht schon an, dass er ungebunden war?

Sie stiegen wieder in ihre Skier und Ben lächelte ihr zu, als sie sich auf den Weg zur Piste machten, die zur Bödelehütte führen würde. Welch aufregende Wendung dieser so verkorkst begonnene Skitag noch genommen hatte! Sie hatte tausend Fragen an ihren alten Freund Ben. Und die würde sie ihm stellen.

*

Sie fanden schließlich einen freien Tisch auf der Terrasse der Bödelehütte, die heute ebenfalls ziemlich überfüllt war.

„Man könnte meinen, es ist keiner mehr auf der Piste, so voll, wie es hier auf den Hütten überall ist!“, bemerkte Anna lachend.

„Das Skigebiet platzt im Moment aus allen Nähten“, stimmte Ben ihr zu und nahm seinen Skihelm ab, um ihn unter dem Tisch abzulegen. Anna blickte auf sein zerzaustes blondes Haupt. Sein volles Haar war kürzer geschnitten und sein Gesicht ein wenig kantiger als damals. Die blonden Bartstoppeln trugen ein Übriges dazu bei, ihn heute männlicher aussehen zu lassen. Babyface war erwachsen geworden. Er sah gut aus, fand sie und konnte sich nicht vorstellen, dass sich für diesen attraktiven jungen Mann noch keine Interessentin gefunden hatte. Sie lächelte ihn an, als sie sich endlich gegenübersaßen.