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Gesine ist der Auftritt in Mavis Wohnung unendlich peinlich und sie erkennt, dass sie Thomas Unrecht getan hat. Währenddessen zieht Hella ihren eiskalten Plan durch, Marc zu verführen. Anna nimmt Bens Einladung zum Essen an und nicht nur für sie spitzt sich der Abend unaufhaltsam dem Höhepunkt zu. Als Hella am nächsten Tag mit einem üblen Kater erwacht, ist alles anders als geplant.
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Seitenzahl: 42
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Die Männerbetörerin #5
von
Emma Winter
Chick Lit
Impressum:
Cover: Karsten Sturm-Chichili Agency
Foto: fotolia.de
© 110th / Chichili Agency 2014
EPUB ISBN 978-3-95865-255-2
MOBI ISBN 978-3-95865-256-9
Urheberrechtshinweis:
Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Autors oder der beteiligten Agentur „Chichili Agency“ reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Gesine starrte entgeistert in den Kleiderschrank. Sie blickte Mavi an, die immer noch lächelte. Plötzlich prustete sie heraus, sie konnte nicht mehr an sich halten vor Lachen angesichts des Anblicks des fast leeren Schranks und ihrer Konkurrentin, die in dicken selbstgestrickten Socken daneben stand. Was tat sie hier? Plötzlich wurde ihr bewusst, wie skurril diese Situation eigentlich war. Mavi fiel in ihr Lachen ein. Sie ließ sich auf ihr Bett fallen, dann blickte sie den Eindringling neugierig an.
„Sag mal, magst du einen Tee?“, fragte sie, nachdem beide sich wieder ein wenig beruhigt hatten. „Ich wollte mir gerade welchen machen.“ Gesine räusperte sich und lächelte.
„Ja gern“, sagte sie. Sie spürte die Erleichterung darüber, Thomas hier nicht vorgefunden zu haben, aber auch eine gewisse Scham. Aber Mavi schien ihren Auftritt nicht krumm zu nehmen.
„Dann komm mit in die Küche!“, sagte diese. „Und zieh den Mantel aus!“
Gesine entledigte sich ihres Mantels und warf ihn auf einen der im Flur stehenden Kartons, als sie Mavi in die Küche folgte.
Die Küche war modern, fast futuristisch und nagelneu. Sie beobachtete, wie Mavi das Wasser aus dem Wasserkocher in eine weiße Teekanne aus Porzellan goss. Dann holte ihre Gastgeberin zwei große Tassen aus dem Schrank und stellte sie auf eine Frühstücksbar, die sich seitlich an der Wand befand und mit zwei Hockern versehen war.
„Ich möchte ja nicht indiskret sein“, sagte Mavi schließlich, „Aber wie zum Teufel kommst du darauf, dass dein Freund hier wäre?“ Sie lächelte immer noch. Gesine fragte sich, wieso Mavi sich für indiskret hielt, sie selbst war es schließlich, die in eine fremde Wohnung eingedrungen war. Sie nahm auf einem der Hocker Platz.
„Ich weiß nicht, ihr habt euch so gut verstanden auf der Party neulich“, antwortete sie. „Du hast ihn auf so eine bestimmte Art angelächelt …“ Mavi nickte.
„Ich weiß, was du meinst!“, sagte sie nachdenklich. „Das ist mein berufsmäßiges Lächeln. So muss ich den ganzen Tag rumlaufen, wenn ich arbeite. Manchmal denke ich, mein Gesicht wäre in der Stellung festgewachsen, ich kann es kaum noch abstellen!“ Sie grinste Gesine an und schenkte ihnen Tee ein. „Aber ich kann dir versichern, wenn ich mit allen Männern schlafen würde, die ich auf die Art anlächle, dann hätte ich eine Menge zu tun!“
„Hast du Zucker da?“, fragte Gesine.
„Leider nicht. Solch‘ Luxus ist mir untersagt!“, antwortete die superschlanke Mavi, die sich nun auf den anderen Hocker setzte. Sie drehte sich mit dem Rücken zur Wand und lehnte sich an diese an. Ihre langen dünnen Beine staken von der Sitzgelegenheit ab, als wüsste sie diese nicht unterzubringen.
„Auch wenn du es mir jetzt vielleicht nicht glaubst, aber die meisten Männer, die mit mir flirten, die wollen gar nichts von mir“, begann sie plötzlich und starrte in ihre Tasse. „Die mögen mich noch nicht einmal besonders. Einer hat mir sogar mal gesagt, ich wäre ihm viel zu dürr, er hätte Angst sich bei mir blaue Flecken zu holen.“ Gesine lachte.
„Wie bescheuert ist das denn?“, sagte sie und nahm einen Schluck Tee.
„Die wollen nur mit mir angeben, weil ich Model bin!“, fuhr Mavi fort.
„Ich muss dich aber jetzt nicht deswegen bedauern, oder?“, sagte Gesine und lachte. Mavi grinste.
„Nein. Musst du nicht“, sagte sie dann. „Ich mag meinen Beruf. Aber es gibt doch eine Menge Dinge, die mir fehlen.“
„Was kann das sein?“, fragte Gesine. „Ich meine außer Schokolade und Kekse?“
Mavi blickte sie plötzlich traurig an.
„Freundschaften!“, sagte sie. „Ich meine echte Freundschaften, nicht solche Bussi-Freundschaften, wie man sie in meiner Branche tausendfach findet. So etwas, was ihr habt, du und deine Freundinnen, das vermisse ich!“ Gesine war überrascht, dass es überhaupt etwas gab, was sie dieser verführerischen Schönheit voraushatte.
„Freunde, die kann man sich doch suchen!“, sagte sie. Mavis Blick war in die Ferne gerichtet, dann wandte sie sich ihr wieder zu.
„Frauen mögen mich im Allgemeinen nicht!“, stellte sie bedrückt fest. „Aber das dürfte dich jetzt wohl nicht überraschen!“, fügte sie schelmisch hinzu. Dann schwiegen sie eine Weile und Gesine fragte sich, ob Frauen wirklich so ungerecht waren. Oder nur unwissend. Aber jede Frau verteidigte schließlich ihr Revier und Mavi war eine Gefahr, wo immer sie auftauchte.
„Mavi, … es tut mir leid!“, kam es ihr schließlich über die Lippen. „Es tut mir leid, dass ich hier so eingedrungen bin und dich verdächtigt habe!“
Mavi grinste sie an.
„Keine Ursache!“, sagte sie jovial. „Ich freue mich immer über Besuch. Ich kenne hier noch nicht so viele Leute.“
Gesine nickte.
„Sag mal hast du Ärger mit deinem Freund, wie heißt er noch gleich?“, fragte Mavi dann.