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Hellas Bewerbungsgespräch endet katastrophal, denn sie hat keine Lust die Quotenfrau zu geben. Ein neuer Job ist trotzdem bald gefunden, aber den schönen Kollegen lässt sie erst einmal abblitzen. Gesine holt der Alltag schneller ein, als ihr lieb ist. Sensibilisiert durch die Erlebnisse im Skiurlaub muss sie feststellen, dass Thomas durchaus machohafte Züge innewohnen. Anna schafft es nach langem Kampf, vor allem mit sich selbst, ihren Schattenmann Ben zu einer Party zu schleppen. Und dann taucht sie plötzlich auf, die Frau, die bei jeder Frau die Alarmglocke zum Schrillen bringt ...
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Seitenzahl: 40
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Die Männerbetörerin
#3
von
Impressum:
Cover: Karsten Sturm-Chichili Agency
Foto: fotolia.de
© 110th / Chichili Agency 2014
EPUB ISBN 978-3-95865-251-4
MOBI ISBN 978-3-95865-252-1
Urheberrechtshinweis:
Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Autors oder der beteiligten Agentur „Chichili Agency“ reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
„Perfekt!“ Hella betrachtete ihr Make-up im Spiegel der Sonnenblende und versuchte sich selbst Mut zu machen. Nachdem sie gestern aus dem Skiurlaub zurückgekehrt war und müde ihre Wohnung betrat, hatte sie in einem Stapel Post die Einladung der Kemper Solar GmbH zu einem Vorstellungsgespräch gefunden – für den heutigen Tag! Zwar hatte sie kaum Zeit gehabt, sich auf das Vorstellungsgespräch vorzubereiten, ein paar Klicks auf deren Homepage mussten reichen, aber sie freute sich darauf. Endlich wieder zurück in der Zivilisation! Für diesen Anlass hatte sie sich in ein elegantes Kostüm aus grauer Wolle geworfen und ihre besten Pumps angezogen. Die Haare hochgesteckt und mit der leichten Sonnenbräune sah sie nicht schlecht aus. Auch die Perlen-Ohrstecker passten wunderbar zu ihrem Outfit.
Sie warf ihren Trenchcoat über, verließ den Wagen und ging auf das aus Stahl und Glas gebaute moderne Gebäude der Kemper Solar zu. Bereits auf dem Parkplatz wurde ihr bewusst, was sie im Skiurlaub schmerzlich vermisst hatte: Höfliche, seriöse Herren mit guten Manieren, korrekt gekleidet in grauen Anzügen, die in starkem Kontrast zu dem standen, womit sie sich in den vergangenen Tagen hat begnügen müssen. Hier würde sie endlich wieder wie eine Dame behandelt werden!
„Herr Brending telefoniert noch, wenn Sie bitte dort noch einen Moment Platz nehmen wollen!“, wies die Dame sie an, die bei der Kemper Solar die Rezeption besetzte. Hella nahm in den eleganten schwarzen Lederpolstern des Foyers Platz und betrachtete interessiert die ausliegenden Firmenprospekte.
Als sie nach 20 Minuten, in denen Sie die Prospekte fast auswendig gelernt hatte, immer noch wartete, beschloss sie aufzustehen und im Foyer auf und ab zu gehen. Sie lächelte der Rezeptionistin zu, hatte man sie vergessen? Die junge Dame lächelte zurück. Nach weiteren zehn Minuten und einem offensichtlichen Telefonat der Dame mit der Chefetage, erschien endlich die Sekretärin des gewissen Herrn Brending, um sie abzuholen und zum Besprechungszimmer zu begleiten.
Herr Dipl.-Ing. Horst Brending war ein fast kahler Mann mittleren Alters, mit mittelgroßem Bauchansatz und Brille, der sie abschätzend anlächelte, als er sich und seinen Kollegen vorstellte und sie bat, vor ihm Platz zu nehmen. Der blonde junge Mann aus der Personalabteilung musterte sie wichtigtuerisch.
Sollte Hella in irgendeiner Art und Weise eine Erklärung oder gar Entschuldigung für die lange Wartezeit erwartet haben, so wurde sie enttäuscht. Horst Brending ging direkt in das Gespräch über, nachdem er ihre Bewerbungsunterlagen noch einmal überflogen hatte.
„Nun Frau, äh … Brackmann, ich möchte Ihnen kurz zusammenfassen, wer und was die Kemper Solar ist“, begann er seinen Sermon, den er mit bedeutungsvoller Stimme sprach.
„Die Firma Kemper Solar wurde im Jahre 1972 als OHG von Herrn Harald Kemper gegründet, der auch heute noch die Geschicke der Firma lenkt. Im Jahre …“
Hella schaltete bereits beim zweiten Satz ab, als ihr der selbstgefällige Ingenieur die Firmengeschichte in einem Ton erklärte, der darauf hindeutete, dass er dieses schon hundertmal in eben dieser Weise getan hatte. Sie schloss nicht aus, dass er sich selbst dabei langweilte und musste sich zwingen, ihn interessiert anzusehen. Sie kam sich vor wie eine siebenjährige, die am ersten Schultag zum ersten Mal ihrem Lehrer gegenüberstand. Schließlich schien er den Vortrag beendet zu haben.
„Nun Frau Brackmann, erzählen Sie uns doch bitte, was Sie bisher beruflich gemacht haben!“ Horst Brending lächelte ihr aufmunternd zu. Hella begann die Details ihres Lebenslaufs vor ihm auszubreiten, beginnend bei ihrem letzten Job bei der Markhoff GmbH, bei der Sie an der Konstruktion von Biogasanlagen beteiligt war. Hier hakte ihr Gegenüber sofort nach.
„Sie waren nicht sehr lange bei der Markhoff GmbH, hat es Ihnen dort nicht gefallen, Frau, äh …Bracksmann?“ Wieder grinste er sie an. Horst Brending schien sich ihren Namen nicht besonders gut merken zu können. Die kurze Vorbereitungszeit auf dieses Gespräch hatte Hella keine Möglichkeit gegeben, über eine passende Antwort auf die Frage nach ihrer plötzlichen Kündigung nachzudenken. Sie überlegte. Es wäre vermutlich nicht geschickt, es einfach mit persönlichen Gründen abzutun. Schon gar nicht wäre es angebracht, hier mit der Wahrheit über die Affäre mit ihrem letzten Chef herauszurücken.