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Die Steppe brennt! Purzel, das mutige Häschen, hat sich allein auf eine große Reise begeben. Auf seinem Weg trifft es zahlreiche Herausforderungen, darunter die giftige Schlange Boa bollera, Steppenadler und feindliche Termiten. Doch als der hilfsbereite Purzel auf den dreibeinigen Hasen Paolo trifft, entsteht eine unerwartete Freundschaft, die beide durch die rauen Gefahren der Steppe führt. Als ein wilder Steppenbrand ihre Leben bedroht, ist es Purzels Cleverness, die einer Gemeinschaft von zweihundert Hasen das Leben rettet. Eine herzerwärmende Geschichte über Freundschaft, Mut und die Kraft des Zusammenhalts.
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Seitenzahl: 16
Friedrich Wolf
Der Steppenbrand
Purzel findet Paolo Dreibein
ISBN 978-3-68912-361-1 (E–Book)
Die Erzählung für Kinder ab 6 Jahren wurde dem Buch „Märchen für große und kleine Kinder“ von 1946 entnommen.
Das Titelbild wurde mit der KI erstellt.
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Purzel findet Paolo Dreibein
Zwei Wochen lang hatte Lux, der Wolfshund, seinem Kameraden Purzel, der spurlos verschwunden war, in lang gezogenem Geheul nachgetrauert. Als aber die volle Mondscheibe immer schmaler wurde und schließlich in der dunklen Nacht nur noch als eine haardünne, kaum mehr sichtbare Sichel am Himmel stand, da ließ Lux sein einsames Trauern und begab sich wieder zu seinen Jagdgesellen, den wilden Steppenwölfen.
Wo aber war Purzel geblieben? Verschwindet doch kein Wesen völlig von der Erde, erst recht nicht, wenn es soviel erlebt hat wie unser Häschen Purzel.
Ja, Purzel war in jener Vollmondnacht in die weite Steppe gelaufen. Ihm war sehr traurig zumute, weil es seinen Kameraden verlassen musste. Es hopste eilig dem Vollmond entgegen, indem es seinen eigenen Schatten hinter sich ließ, so, als könne es auf diese Weise sich selbst entfliehen. Das ging ein paar Stunden. Dann versank der Mond am Steppenrand und Purzel begann zu frieren; es grub sich an einer sandigen Stelle eine Kuhle; es wünschte nie wieder aufzuwachen. Aber plötzlich war es ihm, als liefen lauter Ameisen in seine Nasenlöcher; es holte tief Luft, und dann musste es so gewaltig niesen, dass der Sand in der Kuhle gen Himmel stäubte und es selbst aufwachte. Was war? Rollte da Feuer auf es zu? Brannte die Steppe? Nein, es war die Sonne, die als riesiger, glühender Ball über den Horizont kam und Purzel mit ihren ersten warmen Strahlen wachgekitzelt hatte.
„Ach, ist das Leben gut und schön!“, sprach Purzel leise für sich.