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In dieser Anthologie ist eine kleine Auswahl an phantastischen Erzählungen namhafter deutschsprachiger Autoren der Phantastischen Literatur wie Hans Joachim Alpers, Hubert Haensel, Antje Ippensen, Marten Munsonius, Monika Niehaus, Michael Siefener, Rolf Stolz, Ernst Vlcek, Karla und Jörg Weigand sowie des französischen Autors Julien Marsac enthalten. In ihr spiegelt sich die Bandbreite dieses Genres wider. Sie enthält Illustrationen von Björn I. Craig.
Ein Muss für jeden Fan der Phantastischen Literatur …
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Hans Joachim Alpers / Hubert Haensel / Marten Munsonius
Antje Ippensen / Julien Marsac / Monika Niehaus
Michael Siefener / Rolf Stolz / Uwe Voehl
Ernst Vlcek / Karla & Jörg Weigand
Die Kälte
jenseits der Träume
11 phantastische Erzählungen
Copyright © by Authors/Bärenklau Exklusiv
Cover und Illustrattionen: © by Björn Craig, 2023
Korrektorat: Bärenklau Exklusiv
Verlag: Bärenklau Exklusiv. Jörg Martin Munsonius (Verleger), Koalabärweg 2, 16727 Bärenklau. Kerstin Peschel (Verlegerin), Am Wald 67, 14656 Brieselang
Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
Alle Rechte vorbehalten
Das Copyright auf den Text erlaubt es KIs/AIs und allen damit in Verbindung stehenden Firmen und menschlichen Personen, welche KIs/AIs bereitstellen, trainieren oder damit weitere Texte oder Textteile in der Art, dem Ausdruck oder als Nachahmung erstellen, zeitlich und räumlich unbegrenzt nicht, diesen Text oder auch nur Teile davon als Vorlage zu nutzen, und damit auch nicht allen Firmen und menschlichen Personen, welche KIs/AIs nutzen, diesen Text oder Teile daraus für ihre Texte zu verwenden, um daraus neue, eigene Texte im Stil des ursprünglichen Autors oder ähnlich zu generieren, es haften alle Firmen und menschlichen Personen, die mit dieser menschlichen Roman-Vorlage einen neuen Text über eine KI/AI in der Art des ursprünglichen Autors erzeugen, sowie alle Firmen, menschlichen Personen , welche KIs/AIs bereitstellen, trainieren um damit weitere Texte oder Textteile in der Art, dem Ausdruck oder als Nachahmung zu erstellen; das Copyright für diesen Impressumstext sowie artverwandte Abwandlungen davon liegt zeitlich und räumlich unbegrenzt bei Bärenklau Exklusiv, 13.07.2023.
Inhaltsverzeichnis
Impressum
Das Buch
Die Kälte jenseits der Träume
Die Schuhe
Sind wir tot, bevor wir geboren werden?
Blut und Bär
Tag und Nacht
Sammler unter sich
Die Kälte jenseits der Träume
Priester der Astarte
Sternschnuppennächte
Der geduldige Buchhalter
Die Versuchung des alten Popen
Die Rache der Fuchsfrau
Nachwort und Danksagung
Vitas
In dieser Anthologie ist eine kleine Auswahl an phantastischen Erzählungen namhafter deutschsprachiger Autoren der Phantastischen Literatur wie Hans Joachim Alpers, Hubert Haensel, Antje Ippensen, Marten Munsonius, Monika Niehaus, Michael Siefener, Rolf Stolz, Ernst Vlcek, Karla und Jörg Weigand sowie des französischen Autors Julien Marsac enthalten. In ihr spiegelt sich die Bandbreite dieses Genres wider. Sie enthält Illustrationen von Björn I. Craig.
Ein Muss für jeden Fan der Phantastischen Literatur …
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11 phantastische Erzählungen
God knows 'twere better to be deep
Pillowed in silk and scented down,
Where Love throbs out in blissful sleep,
Pulse nigh to pulse, and breath to breath,
Where hushed awakenings are dear …
But I've a rendezvous with Death
At midnight in some flaming town,
When Spring trips north again this year,
And I to my pledged word am true,
I shall not fail that rendezvous.
Alan Seeger
von Hans Joachim Alpers
Als die dänische Polizei nicht weiterkam, hatte sich jemand an Hauke Brodersen erinnert.
»Was hältst du davon?«, fragte Kjeld Borg den Deutschen und deutete auf die Schuhe. Er sprach sehr gut Deutsch, wenn auch mit deutlichem Akzent.
Brodersen, der die dänische Aussprache deutscher Wörter liebte, ließ sich Zeit mit der Antwort. Langsam umrundete er den Fundort. Ein milchfarbener Eimer aus Kunststoff mit verrostetem Henkel. Strandgut, wie man es an jedem Nordseestrand finden kann. Jemand hatte ihn aufgelesen, zu den Dünen getragen, umgestülpt und mit drei dicken, ebenfalls am Strand gefundenen Steinen beschwert. Eine Landboje, eine Markierung, um den Ort wieder zu finden. Oder ihn von anderen finden zu lassen. Rund um den Eimer herum standen sieben Paar Sportschuhe, große und kleine, mehr oder weniger abgetragen, alle ordentlich ausgerichtet, die Spitzen zum Meer zeigend. Hinzu kam ein einzelner weißer Schuh, an den Seiten rot abgesetzt, mit ebenso roten Schnürsenkeln versehen und für einen eher zierlichen Fuß bestimmt. Er lag schräg im Sand, als hätte der Träger oder die Trägerin zu lange getrödelt und nicht mehr die Zeit gehabt, dem peniblen Beispiel der anderen zu folgen.
Brodersen deutete auf diesen Schuh. »Wo ist der zweite?«
Der junge Inspektor, der aus Ringkøbing gekommen war, zuckte die Achseln. »So haben wir das Ganze vorgefunden.«
»Vielleicht haben sich ein paar Leute einen Scherz erlaubt. Aus einer Bierlaune heraus.« Er glaubte nicht wirklich daran. Einige der Schuhe waren fast neuwertig und trugen Markennamen wie Nike, Adidas oder Reebok. Wer kam schon auf die Idee, Schuhe im Wert von sechzig oder siebzig Euro pro Paar zu opfern, um anderen ein Rätsel aufzugeben?
»Aber acht deutsche Touristen sind spurlos verschwunden«, widersprach Borg.
Brodersen nickte. Er war vor seiner Pensionierung als Kommissar in Niebüll tätig gewesen und hatte sich nach dem Anruf der Dänen von den früheren Kollegen über den Fall informieren lassen. Vier miteinander befreundete Paare aus Dortmund und Essen, die in der Nähe von Nymindegab zwei Ferienhäuser gemietet hatten, galten als vermisst. Ihre Sachen befanden sich noch in den Ferienhäusern, und ihre Autos standen davor. Nur der totalen Nachrichtensperre der dänischen Polizei war es zu verdanken, dass sich die Medien noch nicht über den Fall hergemacht hatten. Aber es war nur eine Frage der Zeit, bis es zwischen Nymindegab und Hvide Sande von Journalisten und Fernsehteams nur so wimmeln würde.
Hauke Brodersen schaute zu den Dünen empor, dann den weißgelben Strand hinab zur Nordsee. Schaumgekrönte Wellen wurden vom Westwind herangepeitscht, brachen sich an unterseeischen Sandbänken und brandeten gegen das Land. Ihr stetiges Rauschen und das Geschrei von darüber kreisenden beutehungrigen Möwen waren die einzigen Geräusche. Der Strand lag fast ausgestorben da. Nur in der Ferne waren ein paar Wanderer in dicken Jacken unterwegs. Es war ein kalter Apriltag, an dem es nur die Liebhaber einer rauen Natur an die Nordseeküste trieb. Die nur gelegentlich aus den Wolken hervorlugende Sonne stand bereits tief im Westen.
»Wie seid ihr auf mich gekommen?«, fragte er beiläufig, obwohl er die Antwort bereits kannte.
»Du giltst als …« – der blonde Däne suchte nach einem Wort – »… Spezialist für ungewöhnliche Lösungen.«
Das war eine freundliche Umschreibung. Brodersen konnte sich an frühere Kollegen und Vorgesetzte erinnern, die ihn schlicht als Spinner bezeichnet hatten. »UFO-Hauke« oder »Mister Lovecraft« waren andere Bezeichnungen, die auf sein Interesse an Phänomenen abzielten, die mit dem vorherrschenden Weltbild nicht im Einklang standen. Aber er hatte einige Fälle gelöst, an denen Kommissariate in Kiel und Hamburg gescheitert waren, und sich damit Respekt verschafft. Unvoreingenommenheit und Phantasie hatten ihm dabei geholfen. Er hatte sich den Ruf erworben, manchmal Dinge zu sehen, die anderen verborgen blieben.
Borgs Handy meldete sich mit Abbas »Waterloo«. Brodersen unterdrückte ein Lächeln. Borg war eigentlich viel zu jung für Abba, und obendrein war Abba eine schwedische Gruppe gewesen. Aber vielleicht hatte der Inspektor Fernsehaufzeichnungen von der Gruppe gesehen und war dem erotischen Charme der damals noch jungen Agneta erlegen. Im Übrigen hielten die Skandinavier, ob jung oder alt, immer zusammen. Selbst bei Handy-Melodien.
Brodersen kroch tiefer in seine kittfarbene Windjacke und zog den Reißverschluss noch etwas höher. Ihm war kalt in dem frischen Nordseewind, aber gleichzeitig genoss er ihn. Mehrere Möwen stritten sich um eine Beute, die von den Wellen an den Strand getrieben worden war, und teilten nach allen Seiten Hiebe gegen Fresskonkurrenten aus.
Der Inspektor sprach in das Handy. Brodersen konnte genug Dänisch, um zu verstehen, dass der Inspektor ein Dienstgespräch führte, bei dem es um einen Einbruch in Ringkøbing ging.
»Es tut mir leid«, sagte Borg, als er das Gespräch beendet hatte, »aber ich muss mich um einen anderen Fall kümmern. Du hast meine Nummer und kannst mich jederzeit anrufen, wenn du zu neuen Erkenntnissen gekommen bist oder Unterstützung benötigst. Wenn du es wünschst, kann ich dir auch einen Kollegen aus Hvide Sande zur Seite stellen.«
Brodersen winkte ab. »Freundlich gemeint, aber im Moment nicht nötig. Ich weiß nicht, was man sich alles über mich erzählt, aber ich bin kein Zauberer, nicht einmal ein Sherlock Holmes. Ein umgestülpter Eimer, siebeneinhalb Paar Schuhe, verschwundene Touristen – das ist für mich genauso merkwürdig wie für jeden anderen auch. Ich möchte mich ein bisschen in der Gegend umschauen. Wurde der Strand abgesucht?«
»Ja, von Soldaten aus der Kaserne von Nyminde gab. Wir haben das Ganze als Übung deklariert, um kein größeres Aufsehen zu erregen. Es wurde nichts gefunden, das mit dem Fall im Zusammenhang stehen könnte.«
»Keine Kleidungsstücke?«, hakte Brodersen nach. »Auch nicht in den Dünen?« Ihm war in den Sinn gekommen, dass die Besitzer der Schuhe vielleicht andernorts den Rest der Kleidung abgelegt hatten, um im Meer zu baden, und dabei ertrunken waren. Angesichts der Temperaturen fröstelte ihn bei dem Gedanken, aber es gab schließlich Leute, die sogar Spaß daran fanden, in Eislöchern zu baden. Dass allerdings acht Menschen zur gleichen Zeit bei nicht sonderlich stürmischem Wetter ertranken, war wenig wahrscheinlich. Und da keine Leichen angetrieben worden waren, erschien das Ganze noch unwahrscheinlicher.
»Nichts dergleichen. Nicht am Strand, nicht in den Dünen und auch nicht im Hinterland.«
Als Brodersen keine weiteren Fragen stellte, verabschiedete sich der Inspektor und stiefelte die Dünen hinauf. Der kleine, etwas rundlich wirkende Däne hatte damit sichtlich einige Mühe und wurde zur Kuppe hin immer langsamer. Brodersen, vierzig Jahre älter und vorhin auf dem gleichen Weg gehörig ins Schnaufen geraten, stellte es mit einer gewissen Befriedigung fest.
Allein mit sich und seinem Fall, setzte sich Brodersen in den Sand und sah zur See. Die Möwen balgten sich immer noch kreischend um die angespülte Beute. Brodersen fühlte sich leicht und entspannt, wenn auch ein bisschen müde. An alldem mochte die Nordseeluft ihren Anteil haben. Aber er gestand sich ein, dass zumindest die Müdigkeit auch mit seinem Alter zu tun haben konnte. Nur mühsam gelang es ihm, sich zu konzentrieren.
In seiner Zeit als Polizist hatte er Material über alle unaufgeklärten Fälle in Norddeutschland gesammelt, die einen mysteriösen Hintergrund hatten, und er ließ sie Revue passieren.
1967 war eine vierköpfige Familie bei einem Badeurlaub auf Langeoog verschwunden. Zeugen hatte laute Hilfeschreie in der See gehört, aber das war auch schon alles. Die Leichen der Eltern und ihrer beiden Kinder wurden niemals gefunden.
1973 war ein Schwimmer bei dem Versuch, den Ärmelkanal in neuer Rekordzeit zu durchqueren, vom Kurs angekommen, plötzlich abgesackt und ertrunken. Es war der einzige Fall, zu dem es Filmmaterial gab, aufgenommen von einem Fernsehjournalisten an Bord eines Hubschraubers. Leider war die Sicht durch plötzlich aufkommenden Nebel beeinträchtigt gewesen. Man sah nur schemenhaft, dass der Schwimmer plötzlich erstarrte und im nächsten Moment verschwunden war. Vielleicht hatte er einen Herzinfarkt erlitten. Oder etwas anderes. Die Leiche wurde nicht gefunden.
1987, 1988 und 1994 verschwanden Segelboote bei gutem Wetter mit ihren Besatzungen in der Nordsee, und es wurden nur Bootstrümmer angespült.