Die kleine Inseltöpferei - Teil 3 - Fenna Janssen - E-Book

Die kleine Inseltöpferei - Teil 3 E-Book

Fenna Janssen

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Beschreibung

Kaum liegt Nella nach Wochen der Sehnsucht endlich in Jacks Armen, ist er im nächsten Moment schon wieder verschwunden. Schien das Happy End eben noch zum Greifen nah, muss Nella nun die rosarote Brille ablegen und, so sehr es auch wehtun mag, den Tatsachen ins Auge blicken. Erst als sie Inspiration für eine neue Töpferserie findet, schöpft Nella wieder Hoffnung für ihr neues Leben auf Langeoog und ist bereit, der Liebe eine letzte Chance zu geben …

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Über Fenna Janssen

Fenna Janssen wurde in Lübeck geboren und wuchs in Hamburg auf. Viele Jahre war sie als Journalistin für diverse Zeitungen tätig. Inzwischen arbeitet sie erfolgreich als Autorin und bleibt auch in ihren Büchern ihrer norddeutschen Heimat treu.Im Aufbau Taschenbuch sind bereits ihre Romane »Der kleine Inselladen«, »Das kleine Eiscafé« sowie »Die kleine Strandbar« erschienen. Bei Rütten und Loening ist »Ein Sommer in Rimini« lieferbar.

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Fenna Janssen

Die kleine Inseltöpferei - Teil 3

Liebe in Smaragdgrün

Übersicht

Cover

Titel

Inhaltsverzeichnis

Impressum

Inhaltsverzeichnis

Titelinformationen

Über Fenna Janssen

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15. Kapitel

16. Kapitel

17. Kapitel

18. Kapitel

19. Kapitel

20. Kapitel

21. Kapitel

Impressum

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15. Kapitel

Nella verlor jedes Zeitgefühl, während sie dort am Ufer mit Jack stand, ihn küsste und von ihm zurückgeküsst wurde.

Erst schien es ihr, als würden die Minuten zu Stunden werden, dann zu Tagen und Wochen – und sie beide würden für immer an diesem Ort bleiben, während die Sonne niemals im Meer versank und die Party drüben in Sophies Eiscafé für alle Zeiten weiterging.

Dann löste Jack sanft seine Lippen von ihren, hielt sie aber weiterhin fest im Arm. Und plötzlich raste die Zeit los, aber nicht vorwärts, sondern rückwärts, und Nella sah sich wieder im Juni mit ihrem langjährigen Freund Florian nach Langeoog kommen. Sie war eine andere Frau gewesen, vor gut sechs Wochen. Eine, die an eine ruhige Zukunft mit Florian in Meißen geglaubt hatte. Aber dann war sie seinem Cousin Jack begegnet, und dieser faszinierende Mann hatte ihr Leben gründlich durcheinandergewirbelt. Nicht nur, dass er ein ebenso begeisterter Töpfer war wie sie selbst, er übte auch eine schicksalhafte Anziehungskraft auf sie aus. Trotzdem hatte sich Nella gegen ihre Gefühle gewehrt. So leicht gab man schließlich keine Lebensplanung auf, die man seit Jahren sorgfältig verfolgte. Erst als Florian – ausgerechnet Florian! – mit ihr Schluss gemacht hatte, war Nella nach Langeoog zurückgekehrt. Vorerst nur probeweise, aber jeder Tag auf der Insel ließ sie ein wenig heimischer werden. Das lag nicht nur an ihren neuen Freundinnen – Sophie vom Eiscafé, Sara von der Strandbar, Annabel vom Ponyhof und sogar Pauline von der Strandkorbvermietung. Es lag auch an ihren Eltern, die aus Spanien angereist waren, an der kleinen Töpferei, die ihr Vater ihr im Schuppen neben dem Hexenhäuschen eingerichtet hatte, am Charme der kleinen Insel, am hohen weiten Himmel …

Nur nicht an Jack. Jedenfalls nicht bis zu diesem Abend. Sie beide hatten sich voneinander ferngehalten. Nella fürchtete sich vor seinem Ruf als Casanova; was in Jack vor sich ging, konnte sie nur ahnen.

Aber sie unterhielten eine streng geschäftliche Beziehung. Nella lieferte wunderschön getöpferte Vasen und Wandteller, Jack verkaufte sie in seinem Souvenirladen.

Bis zu diesem Abend schien die Lage unlösbar gewesen zu sein.

Bis er ihr zur Hilfe geeilt war, weil der liebestolle ältere Gustav mit ihr am Strand hatte tanzen wollen.

Plötzlich hatten sie sich in den Armen gelegen, und keiner schien gewillt, sich vom anderen wieder zu lösen.

Die Zeit ist ein seltsames Ding, dachte Nella verträumt. Sie rast, bleibt stehen und läuft rückwärts. Gerade so, wie es ihr gefällt.

Im Augenblick schien die Zeit zur Ruhe zu kommen. Über der Nordsee neigte sich die magische Stunde ihrem Ende zu, während die Sonne ihre letzten Strahlen über die spiegelglatte Wasseroberfläche schickte.

Nella schaute wieder in Jacks blaue Augen, die so hell waren wie ihre eigenen, und eine Welle von Zärtlichkeit durchflutete ihr Innerstes. Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als die Nacht in seinen Armen zu verbringen. Dieses Gefühl war stärker als alles, was sie je für Florian empfunden hatte. Einen Moment lang zögerte sie noch, aber als er ihr einen Blick voller Zuneigung schenkte, nahm sie seine Hand.

»Komm mit.«

Er fragte nicht, ließ sich von ihr führen, den ganzen Weg über den Strand und über die Dünen bis zum Hexenhäuschen. Dort folgte er ihr die steile Treppe hinauf bis in ihr Schlafzimmer. Nella ließ sich aufs Bett fallen, und er legte sich zu ihr.

Nichts geschah. Sie schmiegten sich angezogen dicht aneinander und ließen die Nacht verstreichen. Mal plauderten sie, mal küssten sie sich sanft, ohne Eile. Die meiste Zeit aber lagen sie still Arm in Arm und jeder lauschte dem Herzschlag des anderen.

Sie schliefen nur wenig, manchmal ein paar Minuten. Nella wollte diese köstliche gemeinsame Zeit nicht mit Schlaf verschwenden, und sie spürte, dass Jack ähnlich empfand. Überhaupt schienen sie dasselbe zu fühlen, dasselbe zu denken. Das war eine neue, wundervolle Erfahrung für sie.

Sie war froh, dass er nicht versuchte, sie zu verführen. Dann hätte sie geglaubt, sie sei nur ein weiteres Abenteuer für ihn.

Dieses ruhige Zusammensein hingegen fühlte sich richtig an. Sie kannten sich ja noch kaum – und für die Dauer dieser Nacht entflohen sie gemeinsam der Wirklichkeit.

Irgendwann mussten sie doch fest eingeschlafen sein, denn als Nella wieder zu sich kam, war Jack verschwunden. Durch das schräge Dachfenster sah sie, dass der Himmel gerade erst heller wurde, ein Blick auf das Display ihres Handys zeigte ihr, dass es sechs Uhr war. Sie gähnte und streckte sich und schaute dann nach, ob Jack ihr eine Nachricht hinterlassen hatte. Nein. Kein Zettel mit einem Gruß, kein Wort auf WhatsApp.

Merkwürdig.

Aber dann sagte sie sich, er habe es bestimmt eilig gehabt, wegen … wegen was auch immer. Vielleicht kam heute mit der ersten Fähre eine wichtige Lieferung, vielleicht musste er im Laden umräumen, bevor er öffnete …

Bevor sie weiter vor sich hin grübeln konnte, stand sie auf, sprang unter die Dusche und ging dann nach unten.

Halb erwartete sie, Jack würde jeden Moment fröhlich pfeifend zur Tür hereinkommen, in der Hand eine Brötchentüte, in den Augen alle Zärtlichkeit dieser Welt.

Aber das Hexenhäuschen wirkte seltsam kalt und leer, und als Nella Kaffee aufsetzte, fühlte sie sich schrecklich verlassen.

Der Zauber der Nacht verflog mit jedem bisschen Tageslicht, das von draußen hereinschien.

Auf einmal hielt sie es drinnen nicht mehr aus, schnappte sich ihren Kaffeebecher und ging nach draußen. Gerade wollte sie das Häuschen umrunden, als sie Annabel entdeckte.

Die Freundin kam fröhlich winkend angeradelt, verlor kurz das Gleichgewicht, konnte sich gerade noch fangen.

»Puh!«, rief sie, als sie vom Rad stieg. »Ich bin nur noch Pferde und keine Drahtesel mehr gewöhnt! Moin, Nella!«

Nellas Stimmung hellte sich auf. Eine liebe Freundin war jetzt genau das Richtige.

Sie blickte auf die Tüte in Annabels Hand.

»Sind da Brötchen drin?«

»Butterhörnchen und Sandkuchen von Sophie. Mit schönen Grüßen. Ich dachte, ich revanchiere mich mal. Außerdem sterbe ich vor Neugier. Wieso warst du gestern plötzlich verschwunden? Und Jack gleich mit?«

»Willst du nicht erst mal reinkommen?«

»Lieber nach hinten auf die olle Bank mit dem super Blick ins Pirolatal.«

»Da wollte ich auch gerade hin«, stimmte Nella zu. »Lass mich nur den Kaffee holen.«

»Perfekt.«

»Musst du heute nicht arbeiten?«, fragte Nella, als sie es sich gemütlich gemacht hatten. Kaffeebecher und ein großer Teller mit dem Gebäck fanden gerade so Platz auf einem zusammengezimmerten Tischchen vor der Bank. Die beiden jungen Frau genossen den Ausblick und knabberten an Sophies köstlichen Hörnchen.

»Nee, Montag ist Ruhetag. Den haben sich die Ponys verdient. Francesca kümmert sich heute Morgen ums Füttern. Ich habe also ein paar Stunden frei.«

Etwas war anders an Annabel, aber Nella kam nicht darauf, was es war.

»Wie war denn die Party noch?«, fragte sie.

»Fröhlich, und Riccardo …« Sie brach ab und drohte Nella mit dem Zeigefinger.

»Guter Versuch, klappt aber nicht. Ich bin hier, um von dir zu hören, was passiert ist. Also raus mit der Sprache. Oder muss ich dich erst kielholen, damit du gestehst?«

»Kielholen?«, fragte Nella lachend zurück. »Was ist das denn?«

»Eine alte Strafe für Seemänner. Matrosen wurden bei schweren Vergehen mit einem Tau zu Wasser gelassen und unter dem Schiff durchgezogen. Die Überlebensraten waren eher gering.«

Nella grinste. »Ist es diese Bank aus Treibholz, die dich dazu inspiriert?«

»Jo, oder ich höre zu oft dem Ragnar zu. Das ist Vronis Freund.«

»Vroni?« Nella dachte, sie hätte die meisten Leute im engeren Freundeskreis schon kennengelernt.

Annabel trank einen Schluck Kaffee, bevor sie antwortete: »Vroni war früher Saras Chefin in einem Schuhgeschäft im Allgäu. Als Sara nach Langeoog ziehen wollte, ist sie mit. Hier hat sie Ragnar kennengelernt und hielt ihn für einen Strandräuber, der auch tolle Geschichten aus alten Zeiten erzählen konnte. Aber sie hat ihm nicht über den Weg getraut und ist zurück ins Allgäu. Es war ziemlich kompliziert, bis sie herausfand, dass er in Wahrheit Krimiautor ist und bis sie sich wiedergefunden haben.«

Nella erinnerte sich dunkel, schon einmal davon gehört zu haben. »Gibt es auf Langeoog eigentlich auch einfache Liebesgeschichten? Also, zwei Menschen treffen sich, entwickeln Gefühle füreinander und alles ist gut?«

»Nicht, dass ich wüsste. Ein bisschen Drama muss anscheinend immer dabei sein. Ich glaube, das ist die gesunde Luft. Die lässt die Leute übermütig werden.«

»So ein Quatsch!«, sagte Nella.

Annabel grinste. »Tja, an irgendwas muss es ja liegen. Übrigens, der Ragnar könnte dir doch auch ein paar gute Geschichten erzählen. So als Inspiration für deine Motive. Immer nur Himmel und Wolken werden dir doch bestimmt auch mal langweilig.«

»Stimmt«, erwiderte Nella überrascht. »Aber wie kommst du darauf?«

Annabel hob die Schultern. »Keine Ahnung, ich kann’s mir halt denken.«

Das war nicht die ganze Wahrheit, ahnte Nella, sagte aber nichts.

»Und weißt du, was du noch machen solltest?«, fragte Annabel. »Du musst unbedingt mal in unser kleines Schifffahrtsmuseum. Das ist etwas ganz Besonderes. Und dann machst du vielleicht eine Serie mit alten Galeeren oder so.«

»Interessant«, murmelte Nella, fragte sich aber immer noch, was das sollte.

»Kann es sein, dass jemand sich über meine Arbeit beklagt hat? Die Sachen verkaufen sich doch super.«

Annabel nickte. »Schon, aber …

»Was? Nun sag schon!«

»Also gut. Gestern Nachmittag habe ich zufällig mit angehört, wie Jack zu Riccardo sagte, diese Himmelsserie wäre nicht mehr besonders originell.«

»Hat er das?«, warf Nella dumpf ein.

»Jetzt reg dich nicht gleich auf.« Annabel schnappte sich ein Stück Sandkuchen, kaute und spülte mit Kaffee hinunter, bevor sie weitersprach: »Er meinte, er findet die Motive immer noch toll, aber er glaubt, du würdest viel mehr können, wenn du nur in einer vernünftigen Werkstatt arbeiten würdest.«

»Das hat er mir auch angeboten«, gab Nella zu. »Aber ich dachte …« Sie brach ab und ließ ihren Blick über das langsam erwachende Pirolatal schweifen. Sonnenstrahlen lugten über die Dünen und ließen das Heidekraut erstrahlen.

Smaragdgrün, dachte Nella geistesabwesend. Dieses besondere Licht lässt die sonst eher graugrüne Krähenbeerenheide schimmern wie ein Edelstein.

Ganz verzaubert schaute sie dem Spektakel zu und vergaß für einen Moment sogar Jack. Kurz schloss sie die Augen und sah neue Werke vor sich.

Dann holte Annabel sie in die Wirklichkeit zurück.

»Was dachtest du?«

»Na ja, dass er meine Arbeit sehr schätzt und deshalb will, dass ich mehr schaffe.«

»Ist bestimmt auch so.«

»Und …«

»Was?«, fragte Annabel.

Nella gab sich einen Ruck. »Dass er mich in seiner Nähe haben will.«