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Beiträge zur sächsischen Militärgeschichte zwischen 1793 und 1815 Heft 33 Dieses Heft gibt an Hand einer vom Autoren vermessenen Originalfahne und Fotos von Originalfahnen aus dem Bestand des MHM Dresden einen Überblick über Aussehen und Maße der Fahnen M1802. Auf den aktenseitigen Wissensstand (Hottenroth, Akten des Hauptstaatsarchives Dresden) und die Originalentwürfe des Premierleutnants Malherbe wird genauso eingegangen wie auf die feststellbaren Unterschiede bei den einzelnen Fahnen. Aus dem Feldzug 1806 werden die die Fahnen betreffenden Passagen aus den Gefechtsberichten der einzelnen Regimenter wiedergegeben. Die Stellung der Fahne im Bataillon sowie die Zeremonien bei der Fahnenverleihung werden ebenfalls beschrieben. Die im Text enthaltenen 37 Abbildungen (davon 25 in Farbe und darunter alle Bordürenmuster) verschaffen zu den behandelten Fahnen einen sehr guten visuellen Überblick.
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Seitenzahl: 46
Beiträge zur sächsischen Militärgeschichte zwischen 1793 und 1815
Heft 33
Abb.01 Leibfahne Regiment Prinz Maximilian Vorderseite (Foto MHM Dresden)
1. Einleitung
2. Quellenlage
2.1 Originalstücke
2.2 Die Akten im Hauptstaatsarchiv Dresden
2.3 Bildliche Darstellungen
2.3.1 Militärhistorisches Museum Dresden
2.3.2 Hottenroth
2.4 Literatur
2.4.1 Hottenroth
2.4.2 Gräfe
3. Die Fahnen
3.1 Das Aussehen
3.2 Die Farben
3.3 Die Maße
3.4 Die Materialien
3.5 Besonderheiten und Abweichungen
3.5.1 Laufrichtung der Bordüren
3.5.2 Nagelung
3.6 Der Platz der Fahnen in den Bataillonen
3.7 Das Prozedere der Fahnenverleihung
4. Die Fahnenverluste 1806
5. Die Ausgabe von Ersatzfahnen in den Jahren 1807 und 1808
6. Quellen
6.1 Literatur
6.2 Abbildungen
7. Anlagen
01
Auszug aus dem Dienstreglement der Infanterie von 1753, die Zeremonien mit den Fahnen betreffend
02
Lieferschein zu zwei neuen Fahne des Regiments Xaver 1802
03
Aufforderung des Generals von Cerrini über die baldige Verpflichtung zu den 1807 an das Regiment Low gegebenen Fahnen
04
Verpflichtungsprotokoll auf die neue Fahne des I. Bataillons Low vom 28.03.1807
05
Bericht des Majors Vogel (Regiment Thümmel) über die Verluste der Fahnen in der Schlacht vom 14.10.1806
06
Auszug aus dem Exerzierreglement für die Infanterie von 1804, die Handgriffe mit der Fahne betreffend
07
Gesang der Chursächsischen Armee als sie im Monat September 1802 im Lager bei Tolkewitz neue Fahnen erhielt.
08
Die Adaptierung von Fahnen M 1802 auf M 1807/11
Abb. 02 Nagelung Fahnenspitze
Eine eingehendere Beschäftigung mit den sächsischen Infanterie-Fahnen M 1802 außerhalb des Hottenroth’schen Werkes ist ohne die Unterstützung und Mithilfe der entsprechenden Mitarbeiter des Militärhistorischen Museums Dresden nicht möglich.
Deshalb war es mir eine ausgesprochene Freude in den Herren Dr. Gerhard Bauer und Norbert Lasse – durch die dankenswerte Vermittlung von Herrn Dr. Gunter Janoschke – genau Diejenigen gefunden zu haben, die diese Unterstützung und Hilfe gewähren konnten und bereitwilligst gewährt haben.
Neben der Möglichkeit, eine Fahne im Original in Augenschein zu nehmen, zu fotografieren und zu vermessen wurden mir die Bilder der im Depot befindlichen weiteren Fahnen überlassen.
Ohne diese Unterstützung, Mithilfe und Vermittlung wäre die nachfolgende Arbeit nicht im vorliegenden Maße möglich gewesen. Hierfür meinen herzlichsten Dank.
Die Quellenlage zu den sächsischen Infanterie-Fahnen M 1802 ist noch dünner als die zu den Fahnen M 1807/11.
Unstreitig ist das Hottenroth’sche Werk das Ergiebigste und Wichtigste, aber auch das Einzige, welches sich mit diesen Fahnen befasst. Es enthält einige nicht fundiert auflösbare Widersprüche, wie den Verbleib der Bataillonsfahne des Regiments Niesemeuschel.
Ein Gegenwerk – wie das Hekkel’sche zur russischen Fahnenbeute von 1812/13 – gibt es von französische Seite für die Fahnenbeute von 1806 nicht, was wohl dem Mangel an Originalstücken geschuldet ist1.
Sollte es jedoch solche, mir entgangene, Quellen geben, bin ich für jede Information zutiefst dankbar.
Das Hauptstaatsarchiv Dresden hat für die Fahnen M 1802 eine Reihe von interessanten Akten im Bestand. Hierfür wieder meinen herzlichsten Dank für die gewohnt problemlose Bereitstellung von Akten und Kopien.
Nicht geklärt werden konnte die Frage, welche Ersatzfahnen die Regimenter, die 1806 ihre Fahnen verloren hatten, in den Jahren 1807 und 1808 erhielten. Auf die möglichen Fahnenmodelle wird aber eingegangen.
Ergänzt wird die Arbeit durch Ausführungen zu den mit einer Fahnenverleihung einher gehenden Zeremonien und Verwaltungsakten.
Auch die Stellung der Fahne im Bataillon und die Handgriffe mit der Fahne werden erläutert.
Die Noten zu dem in Anlage 7 wiedergegebenen Gesang der Kursächsischen Armee hat dankenswerter Weise mein Sohn, Thoralf Titze, in heutige Notenschrift übertragen.
Sprotta-Siedlung im April 2015
Abb. 03 Leibfahne Regiment Prinz Anton (Foto MHM Dresden)
1 Bei Annäherung der Alliierten an Paris sollen 1814 die Beutefahnen entweder verbrannt oder in der Seine versenkt worden sein.
Im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr befinden sich gem. Verzeichnis im Fundus folgende Linien-Infanterie-Fahnen2:
Regiment
Fahne
Churfürst
Leibfahne
Sänger
Leibfahne
Maximilian
Leibfahne und Ordinärfahne
Friedrich
Leibfahne
Anton
Leibfahne und Ordinärfahne
Clemens
Ordinärfahne
Xaver
Ordinärfahne
Die Ordinärfahne des Regiments Prinz Clemens konnte ich physisch in Augenschein nehmen.
Im Bestand des Hauptstaatsarchivs befinden sich an Akten, die sich direkt mit den Fahnen M 1802 beschäftigen, folgende:
Bestand 11326
Kriegsgerichte der Infanterie-Formationen
No. 1328
Protokoll über die Verpflichtung des Regiments Xaver zu den in Tolkewitz erhaltenen Fahnen 1802
No. 0476
Protokoll über die Verpflichtung des Regiments v.Low zu den im Jahre 1807 erhaltenen Fahnen
Diese Akten geben Details über die Verpflichtung zu den Fahnen nebst detaillierter Namenslisten der Verpflichteten. Einzelheiten zu den Fahnen geben diese Akten nicht.
Bestand 12884
Karten und Risse
Schr 7 F090 Nr. 003
Entwürfe zu den Fahnen der Infanterie 1802
Diese Akte enthält die Entwürfe des Premierleutnants Malherbe zu den Infanteriefahnen M 18023.
Die Bestände 11269 Hauptzeughaus und 11340 Infanterieformationen geben keine Akten, die sich mit den Fahnen beschäftigen.
Bestand 10026
Geheimes Kabinett
Loc 01056/01
Campements der Armee
Die Akten beschäftigen sich fast ausschließlich mit der Versorgung. Es befindet sich darin aber auch der Gesang der Armee bei Verleihung der neuen Fahnen.
Bestand 11248
sächsisches Kriegsministerium
No. 4443
Beschaffung und Verbleib von Fahnen … 1752 – 1828
Diese, 1896 angefertigte Akte, enthält die Zusammenfassung relevanter Befehle und ist zum Großteil im Hottenroth verarbeitet worden.
Von den im MHM Dresden befindlichen Originalen (sh. Punkt 2.1) sind mir die angefertigten Fotos4 zugänglich gemacht worden.