Die kurfürstlich und königlich sächsische Kavallerie (I) - Jörg Titze - E-Book

Die kurfürstlich und königlich sächsische Kavallerie (I) E-Book

Jörg Titze

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Beschreibung

In diesem Heft werden auf Grundlage der Akten im Hauptstaatsarchiv Dresden und der 1822 verfassten Annalen die Formationen, Uniformen, Bewaffnungen, Ausrüstungen und Teilnahmen an den Feldzügen der Jahre 1805 bis 1809 des sächsischen Husaren-Regiments behandelt.

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Beiträge zur sächsischen Militärgeschichte zwischen 1793 und 1815

Heft 67

Abb.01 Deckung einer Eskadron mit einem Flankeurzug von 14 Rotten

(A-A - 1.Glied des Flankeurzuges (der Mann Nr.1 deckt sich mit dem linken Mann Nr.2 gegenseitig); B - Unteroffizierstrupps mit 4 Mann decken und verstärken die Flanken; C - Offizier mit dem 2.Glied des Flankeurzuges; D - Entfernung, von der Situation abhängig; E-E - Eskadron

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Die Organisation

2.1 Die Friedensorganisation vom 01.01.1791

2.2 Die Friedensorganisation

2.2.1 Die Organisation für den Feldzug von 1806, Stand 21.09.1806

2.2.2 Die Organisation für den Marsch nach Polen

2.2.3 Die Organisation für den Feldzug von

2.2.3.1 Die Organisation für den Feldzug in Österreich mit Stand 25.04.1809

2.2.3.2 Die Organisation für den Feldzug in Sachsen mit Stand 20.05.1809

2.2.3.3 Das Depot im Feldzug von

3. Das Husaren-Regiment in den Feldzügen

3.1 Die Mobilmachung von 1805

3.2 Der Feldzug von 1806

3.3 Der Aufenthalt in Polen

3.4 Der Feldzug von 1809

3.4.1 Der Feldzug in Österreich

3.4.2 Der Feldzug in Sachsen

4. Verschiedenes

5. Die Uniformierung

5.1 Generelles

5.2 Die Uniformierung nach der Stamm- und Rangliste

5.3 Die Uniformierung nach den Annalen

5.4 Ausrüstung nach den Annalen

5.5 Pferdeequipage nach den Annalen

5.6 Einzelvorschriften

5.7 Die Materialauswürfe nach den Reglements von 1791 bis 1809

5.7.1 Die Leibesmontur

5.7.2 Die Beimontur

5.7.3 Das Lederwerk

5.7.4 Die Pferdeequipage

5.7.5 Die Feldequipage

5.7.6 Einzelvorschriften zum Packzeug und zur Pferdeequipage

6. Die Bewaffnung

6.1 Der Karabiner

6.2 Die Pistole

6.3 Die Säbel

7. Die Reglements

8. Die Standarten

9. Die Signale

10. Die Pferde

11. Quellen

12. Die Anlagen

Anlage 01 Fahneneid und abgeänderte Kriegsartikel VII und VIII

Anlage 02 Die Offiziere im Stab, den Eskadrons und im Depot mit Stand 21.09.1806

Anlage 03 Exerzierläger, Große Revuen und Musterungen 1805 - 1809

Anlage 04 Abgang an Mannschaften vom 01.05.1805 bis zum 31.12.1809

Anlage 05 Abgang an Pferden vom 01.05.1805 bis zum 31.12.1809

Anlage 06 Feldverpflegungsetat des mobilen Husaren-Regiments vom 01.09.1806

Anlage 07 Ordensträger aus den Feldzügen 1796 bis 1809

Anlage 08 Militärische Gedanken des Majors von Gutschmid im Husaren-Regiment

Anlage 09 vor dem Feind Gebliebene, Blessierte, Gefangene und Vermisste im Feldzug 1806

Anlage 10 Summarische Anzeigen des Verlustes an Armatur und Montur im Feldzug 1806

Anlage 11 Summarische Anzeigen des Verlustes an Feld- und Pferdeequipage sowie Fourage im Feldzug 1806

Anlage 12 Summarische Anzeigen des Verlustes an Feld-Proviant-Fuhrwesen im Feldzug 1806

Anlage 13 Bestand an Armatur und Lederwerk bei den mobilen 3 Eskadrons beim Korps in Österreich am 02./10.08.1809

Anlage 14 Ersatz an Karabiner- und Pistolen-Patronen und Flintsteinen aus dem Artilleriepark am 13.08. bzw. 07.09.1809

Anlage 15 Die am 24.09.1809 eingereichte Anzeige über anzuschaffende Stücke auf den präsenten Etat sowie Lieferungen dazu

1. Einleitung

„Von der Anregung bis zur Ausführung der Errichtung eines Husarenregiments verging beinahe ein Jahrzehnt; doch als die Bedenken gegen die Inangriffnahme der Formation einmal gehoben waren, trat die Verwirklichung derselben verhältnismäßig schnell ins Leben. Generalleutnant Graf von Bellegarde, Generalinspekteur der Kavallerie, legte im Oktober 1789 Sr. Durchlaucht dem Kurfürsten Friedrich August III von Sachsen seine Ansichten über die Zweckmäßigkeit der Errichtung eines Husarenregiments dar und hob in seinem Vortrage besonders hervor, *dass ein Husarenregiment destiniert sei, zu Vorposten, Feldwachen, charmuciren, Avant- Arrieregarde, patrouillieren, rekognoszieren, Überfällen, Embuscade; kurz um stets am Feinde hängen und ihn nie aus den Augen lassen*. *Es müsse aber*, sagte er weiter, *weil außerdem dem Feinde ein Geschenk mit demselben gemacht werden würde, ein solches Regiment im Frieden errichtet werden, denn es gehöre viel Übung der Offiziere und Unteroffiziere dazu, und diese müssten vor ihrem wirklichen Gebrauche im Kriege mit Strapaze, Coup d’peil, List und Verschlagenheit bekannt werden.*“. Soweit die Regimentsgeschichte1 zur Errichtung des Regiments, womit der Wirkungskreis des Regimentes klar definiert wurde.

Das Husarenregiment war mit 1.065 Mann das mannschaftsstärkste Kavallerieregiment der sächsischen Armee dieser Zeit2, in Anlehnung an die österreichischen und preußischen Husarenregimenter und, wie letztere, in 2 Bataillone formiert. Es wurde in 3 Herstellungen (1.Herstellung zum 01.10.1791, 2.Herstellung zum 01.10.17923 und 3.Herstellung zum 01.10.1796) errichtet. Es wurde in 8 Eskadrons zu 2 Halbeskadrons und 4 Zügen formiert und rangierte in zwei Gliedern4.

In diesem Heft werden die Formationen, Uniformen, Bewaffnungen, Ausrüstungen und Teilnahmen an den Feldzügen der Jahre 1805 bis 18095 behandelt.

Neben den Akten im HStA Dresden stützt sich diese Arbeit auf die vom Stabssekretär Winkler6 im Jahre 1822 verfassten Annalen des Regiments, von denen heute leider nur der erste Band7 zugänglich ist. Die Einsichtnahme in die genannten Annalen verdanke ich der Unterstützung meines Sohnes, Thoralf Titze, und von Frau Lydia Janotta von der Bibliothek im Zentrum für Informationsarbeit der Bundeswehr, Strausberg, wofür ich beiden ausdrücklich danke.

Ein herzlicher Dank geht - wie immer zuerst - an die Damen des HStA Dresden, für die wohlwollende Unterstützung. Weiterhin an Herrn Hans-Dieter Brucksch, Dresden, für seine waffentechnische Expertise; an Herrn Oliver Schmidt, Heidelberg, für die permanente Ergebnismitteilung aus dem Spiel „Suche Preußen, finde Sachsen“; an Herrn Thorsten Schmidt, Liebertwolkwitz, für die Mitteilungen und die Felderprobung im Reenactment; sowie an die Museen in Wolkenstein und Weißenfels, für die Ausstellung und den Erhalt der zeitgenössischen Artefakte.

Ich möchte mich auch bei Ihnen, verehrter Leser, für den Kauf dieses Buches bedanken. Insofern Sie Anregungen haben oder über den Inhalt diskutieren wollen, so können Sie mich via email unter

[email protected]

erreichen.

Eilenburg im November 2021

Ihr

Jörg Titze

_____

Abb. 02 terzseitige Klingenätzung des Offizierssäbels Abb. 10 und 11 (Altenburg)

2. Die Organisation

2.1 Die FriedensOrganisation vom 01.01.1791

Beim Stab

Bei 8 Eskadrons

 

1 Chef

3 wirkliche Rittmeister

 

1 Oberst

5 Stabs-Rittmeister

 

1 Oberstleutnant

8 Premierleutnant

 

2 Majors

8 Sousleutnants

 

2 Adjutanten

8 Cornets8

1 Regiments-Quartiermeister

8 wirkliche Wachtmeister

8 Pferde

1 Auditeur

8 Seconde Wachtmeister

8 ´´

1 Regiments-Chirurg9

8 Standartjunker

8 ´´

1 Stabsfourier

8 Fouriere

 

1 Stabstrompeter 1 Pferd

8 Chirurgen

 

1 Ross-Arzt 1 ´´

72 Korporale

72 ´´

1 Stabs-Chirurg

8 Vice-Korporale

8 ´´

1 Büchsenmacher u. -schäfter

8 Trompeter10

8 ´´

1 Sattler11

8 Schmiede

 

1 Profoss12

880 Husaren

880 ´´

 

17 Mann

2 Pferde

1.048 Mann

1.000 Pferde

Der Gesamtbestand des Regiments Husaren betrug 1.065 Mann und 1.002 Dienst-Pferde.

Das Regiment war in zwei Bataillone eingeteilt, die Eskadrons in je zwei Halbeskadrons und 4 Züge, jedoch nicht in Kompanien.

Die Eskadrons waren benannt in Leib-, Oberst- und Oberstleutnant-Eskadron sowie die Majors- und Rittmeister-Eskadrons. Letztere wurden mit Dienstgrad und Namen des Eskadrons-Inhabers benannt. Die Eskadrons rangierten im Regiment nach Dienstgrad und Anciennität des Inhabers. Außer der feststehenden Leib-Eskadron rollierten die Ränge der Eskadrons bei Beförderungen im Regiment.

2.2 Die Feldzugs-Organisationen

2.2.1 Die Organisation für den Feldzug von 1806, Stand 21.09.1806

Für den Feldzug von 1806 wurde das ganze Regiment mobil gemacht.

Beim Stab

1 Oberst

1 Hospital-Feldscher

 

1 Oberstleutnant

1 Stabsfourier

 

2 Adjutanten

1 Stabstrompeter

 

1 Regiments-Quartierm.

1 Ross-Arzt

 

1 Auditeur

1 Büchsenmacher u. -schäfter

 

1 Regiments-Chirurg

1 Sattler13

 

 

1 Profoss mit Knecht

Gesamt

15 Mann mit 6 Pferden

Bei 8 Esk.

3 Rittmeister inkl. 2 aggr. Majors

7 Fouriers

 

5 Stabsrittmeister

7 Chirurgen

 

7 Premierleutnants

64 Korporals

 

8 Sousleutnants

8 Vice Korporals

 

6 Cornetts

8 Trompeter

 

8 Wachtmeister

7 Schmiede

 

8 Seconde Wachtmeister

705 Husaren

 

8 Estandartjunker

 

Gesamt

29 Offiziere und 830 Mann mit 830 Pferden

Dazu

1 Wagenmeister, 17 Proviantknechte, 69 Pferde, 2 Marketender

Beim Depot14

1 Premierleutnant (v.Pape)

9 Korporals

 

1 wirkl. Wachtmeister (Berger)

1 Schmied (Friedrich)

 

1 Fourier (Zorn)

173 Husaren

 

1 Feldscher (Erlmann)

184 Pferde inkl. Vakanzen

2.2.2 Die Organisation für den Marsch nach Polen 1808

Für den Marsch nach Polen wurden 2 kombinierte Eskadrons unter Kommando des Majors von Gablenz mobil gemacht.

1. Eskadron

Rittmeister v.Niesemeuschel

1 Fourier

 

Prem.leutn. v.d.Planitz

1 Chirurg

 

Sousleutn. Roos

6 Korporals

 

Cornet Liebeskind

1 Trompeter

 

1 Wachtmeister

1 Schmied

 

1 Second-Wachtmeister

82 Husaren

 

1 Estandartjunker

 

2. Eskadron

Rittmeister v.Wollkopf

1 Fourier

 

Prem.leutn. v.Feilitzsch

1 Chirurg

 

Sousleutn. v.Möckel

6 Korporals

 

Cornet Liebeskind

1 Trompeter

 

1 Wachtmeister

1 Schmied

 

1 Estandartjunker als Sec.-Wachtm.

83 Husaren

 

1 Estandartjunker

Gesamt: 9 Offiziere, 191 Unteroffiziere und Mannschaften, 191 Pferde.

2.2.3 Die Organisation für den Feldzug von 1809

2.2.3.1 Die Organisation für den Feldzug in Österreich mit Stand 25.04.1809

Für den Feldzug von 1809 wurden 3 kombinierte Eskadrons mobil gemacht

Beim Stab

1 Oberst

1 Major

 

1 Adjutant

1 Regiments-Quartiermeister

 

1 Regiments-Chirurg

1 Stabs-Sekretär

 

1 Stabs-Trompeter

1 Roßarzt

Gesamt

8 Mann und 3 Pferde

 

Bei 3 Esk.

3 Rittmeister

46 Unteroffiziere

 

4 Prem.leutnants

3 Schmiede

 

2 Sousleutnants

333 Husaren

 

3 Cornets

3 Unteroffiziers vom Stab

Gesamt

12 Offiziere, 385 Unteroffiziere und Mannschaften, 385 Pferde

2.2.3.2 Die Organisation für den Feldzug in Sachsen mit Stand 20.05.1809

Auf Befehl vom 20.05.180915 sollte das Depot eine Eskadron formieren und so schnell als möglich in die Gegend von Altranstädt und Schladebach rücken:

Major v.Mandelsloh

1 Estandartjunker (Oberstleutn.)

Prem.leutn. Baron v.Knorr

1 Fourier (Thielmann)

Sousleutn. v.Naundorff

1 Chirurg (Oberst)

Kornett v.Rechenberg

8 Korporals (je Esk. Einen)

1 Wachtmeister (Mandelsloh)

1 Trompeter (Leib)

1 Second-Wachtmeister (Lindenau)

1 Schmied (Lindenau)

75 Husaren (Leib, Lobkowitz, Thielmann je 10, die übrigen 9 Mann)

Gesamt 94 Mann und 90 Pferde

Durch die aus Polen zurückkehrende Eskadron wurden zwei mobile Eskadrons unter Kommando des Oberstleutnants von Gablenz in einer Stärke von 200 Mann und 185 Pferden formiert.

2.2.3.3 Das Depot im Feldzug von 1809

Zur Verstärkung und zum Ersatz der in Österreich und Sachsen stehenden mobilen Teile des Regiments waren nach und nach noch 223 Mann und 196 Pferde abgegangen, so dass das Depot am Ende in folgender Stärke zusammengezogen in Artern stand:

Depot-Kommandant: aggr. Major von Niesemeuschel

Stab 1 Stabs-Chirurg, 1 Profos, 1 Sattler

Bei 8 Eskadrons

 

1 Sousleutnant (Ziegler)

18 Korporals

5 Wachtmeister

5 Vize-Korporals

1 Seconde Wachtmeister

2 Trompeter

2 Fouriers

2 Schmiede

1 Chirurg

199 Husaren

Gesamt

240 Mann mit 236 Dienstpferden (inkl. der Vakanzen)

3. Das Husaren-Regiment in den Feldzügen

3.1 Die Mobilmachung von 1805