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Tauchen Sie ein in die turbulente Welt des Matrosenaufstands von Cattaro im Jahr 1918, meisterhaft in Szene gesetzt in dem zeitlosen Stück "Die Matrosen von Cattaro". Die Handlung entfaltet sich an Bord des österreichisch-ungarischen Kreuzers „St. Georg“, wo eine Gruppe von Matrosen gegen die Ungerechtigkeiten und das harte Regime der Vorgesetzten rebelliert. Mitten in der aufgeladenen Atmosphäre kämpfen sie für Frieden, bessere Arbeitsbedingungen und eine menschlichere Zukunft. Die spannungsgeladene Erzählung fesselt nicht nur durch ihre packende Handlung, sondern auch durch ihre tiefgründigen Charaktere und die beeindruckende Darstellung historischer Ereignisse. Ein Muss für Geschichtsinteressierte und Dramenliebhaber gleichermaßen!
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Seitenzahl: 107
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Friedrich Wolf
Die Matrosen von Cattaro
Ein Schauspiel
ISBN 978-3-68912-034-4 (E–Book)
Die Uraufführung fand am 8. November 1930 an der Volksbühne in Berlin statt.
Das Titelbild wurde mit der KI erstellt.
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Am 11. Februar 1918, 6 Uhr früh, wurden an der Friedhofsmauer von Skaljari bei Cattaro als Rädelsführer der Flottenrevolte wegen Empörung nach § 157 des österreichischen MStG standrechtlich erschossen:
der Bootsmannsmaat FRANZ RASCH
der Deckmatrose ANTON GRABAR
der Geschützmeister JERKO SISGORIC
der Geschützmeister MATE BERNICEVIC
Ursachen der Empörung
An das k. u. k. Armeeoberkommando in Baden.
Castelnuovo, 12.Februar 1918.
Im Nachhang zu hierst. Op. Nr. 2870 von 1918. Beim Abschluß des standrechtlichen Verfahrens gegen die auf den Kriegsschiffen Beteiligten meldet das Festungsgericht Cattaro als Ursachen der Bewegung unter den Marinemannschaften:
a) vollständige Vernachlässigung der Mannschaft seitens der Offiziere;
b) schlechte Verpflegung der Mannschaft, luxuriöse Verpflegung der Offiziere;
c) Benachteiligung der Mannschaft durch Zuwendungen von ihr gehörigen Verpflegungsartikeln zugunsten der Offiziersmenage;
d) mangelhafte Bekleidung;
e) wenig Urlaube; die meisten sind seit sechs bis acht Jahren aktiv; Familien haben schlechte Verpflegung;
f) drakonische Bestrafung wegen kleiner Übertretungen;
g) Unmöglichkeit der Vorbringung einer Bitte; kein Beschwerderecht.
Laut Relation eigener Polizeiagenten sagt ein Waffenquartiermeister von S.M.S. „St. Georg“ aus:
„Seit einem Jahr, seit der Vizeadmiral Fiedler von uns geschieden ist, herrscht immer eine Unzufriedenheit, Disziplinlosigkeit, Unpatriotismus unter der Marine. Schuld ist nur das eine, dass unsere Offiziere sich um uns nicht kümmern. Dass die Herren Offiziere als auch deren Frauen wiederholt auch mit den Kindern an Bord speisten, entspricht der Wahrheit.“
Das Kriegshafenkommando wird behufs Abstellung der zufolge vorstehenden Meldungen zweifellos vorhandenen Missstände, soweit selbe in die Kompetenz des Kriegshafenkommandos fallen, konkrete Anträge stellen.
Ergeht an das Armeeoberkommando, Kommand. General in BhD. und an die Militärkanzlei Seiner Majestät.
v. GUSSEK, FZM,
„Es war eine Kundgebung beabsichtigt, und es wurde eine Revolte.“ (Dr. Koball, Stabsarzt auf dem Kreuzer „St. Georg“, bei der Verhandlung am 8. 2. 1918 vor dem Standgericht zu Cattaro)
franz rasch, Maat auf dem „St. Georg“
toni grabar, Deckmatrose auf dem „St. Georg“
alois zapp, Deckmatrose auf dem „St. Georg“
jerko sisgoric, Geschützmeister des „St. Georg“
kuddel huck, Heizer auf dem „St. Georg“
sepp kriz, Heizer auf dem „St. Georg“
mate bernicevic, Geschützmeister der „Gaea“
stonawski, Fliegermaat und Funker
trulec,Heizer auf dem „Kaiser Karl VI.“
sesan,Fähnrich auf dem „St. Georg“
Leutnantauf dem „St. Georg“
Fregattenkapitänauf dem „St. Georg“
Offiziervom „Erzherzog Karl“
EINIGE MATROSEN
Ort: Der Panzerkreuzer „St. Georg“
Zeit: 20. Januar bis 3. Februar 1918
Geschrieben 1930 in Stuttgart