Die Unsichtbaren - Djinn - Ali Özgür Özdil - E-Book

Die Unsichtbaren - Djinn E-Book

Ali Özgür Özdil

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Beschreibung

Wenn man hierzulande von einem Djinn (oder Dschinn) hört, denkt man vielleicht als erstes an den Flaschengeist "Genie" bei Aladin. Im Islam spricht man von Wesen oder Kräften, die dem menschlichen Auge verborgen sind. Im muslimischen Volksglauben gibt es sehr viele Erzählungen zu Djinn, die teilweise sehr gruselig sind. Es gibt sogar Menschen, die Angst davor haben, das Wort "Djinn" auszusprechen. Was aber sagt der Koran und was die islamische Überlieferungsliteratur (Hadith) zu Djinn? Muss man sie wirklich fürchten? Im vorliegenden Buch werden der Koran, die Überlieferungen sowie der Volksglaube miteinander verglichen. 

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Veröffentlichungsjahr: 2020

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Ali Özgür Özdil

Die Unsichtbaren - Djinn

Koran- und Hadith-Exegese über Geistwesen im Islam

Meinem Schwager Surullah Hasköy gewidmetBookRix GmbH & Co. KG81371 München

Die Unsichtbaren - Djinn: Koran- und Hadithexegese über Geistwesen im Islam

Ali Özgür Özdil

Hamburg 1999

www.kurs-care.de

 

 „...Ich hatte keine Macht über euch, außer euch zuzuflüstern…“

(Sure 14, Vers 22)

Inhaltsverzeichnis

I. Einleitung

 

II. Fragestellung

 

III. Methode

 

IV. Djinn

 

1. Linguistische Bedeutung des Wortes Djinn

 

2. Djinn nach dem Koran

a) Djinn

b) Djinna

c) Madjnûn

 

3. Djinn in der islamischen Überlieferungsliteratur „Hadîth“

3.1 Beispiele aus der Hadîth-Sammlung

 

4. Djinn im muslimischen Volksglauben

a) Aberglaube

b) Die Ansichten der muslimischen Gelehrten

c) Erlebnisse der Geisterbeschwörung und unwahre Dinge, die man für wahr hielt

d) Die Rolle der Djinn bei der Reinkarnation

e) Krankheiten, die von Djinn verursacht werden und ihre Behandlung

f) Zar-Kult

 

V. Muslimische Wahrsager in Deutschland

 

VI. Schlusswort

 

VII. Anhang

 

1. Djinn nach der Bibel

 

2. Kleines Lexikon des Aberglaubens

a) Unsichtbare Wesen und Kräfte

b) Drachen

c) Geist

d) Werwölfe

e) Vampir

f) Hexen

g) Zauber

h) Magie

i) Wodu

j) Elfen

k) Feen

l) Gnome

m) Kobolde

 

VIII. Literaturverzeichnis

Aladdin und der Flaschengeist

Dies ist die Geschichte von Aladdin und dem Djinn

welcher war in einer Flasche drin

und Aladdin diese in die Hand nahm

als sie an den Strand angespült kam

Aladdin öffnete die Flasche und ließ den Djinn frei

wobei dieser fuhr hinaus mit einem lauten Schrei:

„Nach tausend Jahren Gefangenschaft ist es nun vorbei!“

Und er sagte zu Aladdin: „Wart ihr es, der mich lies frei?“

Aladdin, ohne zu wissen, dass er war in Not

sagte „ja“ und wurde er mit dem Tode bedroht

Aladdin voller Angst aber nicht ohne List

fragte den Djinn, wie er aus der Flasche gekommen ist?

Der Djinn, der nicht ahnte, was Aladdins Absicht war

sagte ohne zu zögern mit lauter Stimme: „Ja!“

Nun fragte Aladdin, wie denn ein so großes Wesen

tausend Jahre in einer so kleinen Flasche gewesen?

Der Djinn, der ihm seine Macht zeigen wollte

und später sein Wunder erleben sollte

sagte: „Das zu beweisen ist nicht schwer

Sieh nur her!“ und dann verschwand er

Er fuhr wieder in die Flasche hinein

und wurde dabei winzig klein

Aladdin rannte schnell zur Flasche hin

wo nun der Djinn war wieder drin

und hat sie eilig zu gemacht

und dann über den Djinn heftig gelacht

Der Djinn wieder eingefangen, flehte ihn an:

„Wisst ihr, dass ich Wünsche erfüllen kann?“

Wir wissen, der Rest ist Geschichte

doch was lernen wir aus diesem Gedichte?

Es gibt viele Flaschen mit Gefahren drin

die heißen Vodka, Rum oder eben Gin

Und wenn der Mensch sie zu sich nimmt

kommt es vor, dass er sich schlecht benimmt

Wie von einem Djinn besessen

kann er sich manchmal auch vergessen

Besser ist es aufzupassen

und keinen Djinn aus der Flasche zu lassen

I. Einleitung

Der Glaube an ihre Existenz von metaphysischen Wesen wie mit Engeln und Djinn ist Bestandteil des islamischen Glaubens bzw. eine der Glaubenspfeiler des Islam. Der Koran und die islamische Überlieferung (Hadith) enthalten viele, teils sehr detaillierte Informationen zu diesen Wesen.

Die vorliegende Arbeit ist eine themenorientierte Koran-Exegese mit einer theologischen Analyse, in der verschiedene Koran- und Hadith-Exegeten zu Wort kommen. Des Weiteren wird, unter Zuhilfenahme verschiedener Literatur, der Volksglaube beleuchtet.

 

Das vorligende Werk behandelt also den Glauben an die „verborgenen“ Dinge, spezifisch die Djinn („Wesen“ oder „Kräfte“, die für unsere Sinne verborgen sind).

 

Auslöser für diese Untersuchung war ein Gespräch aus dem Jahre 1999 mit meinem Schwager über sogenannte Außerirdische. Er war ein begeisterter Fan von Science Fiction Filmen, wie z.B. „Raumschiff Enterprise“. Seine Frage lautete, ob es nicht doch außerirdische Wesen in anderen Galaxien geben könnte? In seiner Phantasie wünschte er sich Zeitreisen und Reisen mit Lichtgeschwindigkeit durch unser Universum. Auch wenn dies gegenwärtig noch nicht möglich sei, so wollte er nach dem Tod, sollte er ins Paradies kommen, „wo man sich alles wünschen kann“, zurück in unser Universum und durch den Weltraum reisen und neue Welten entdecken. Meine Meinung dazu war, dass erstens der Mensch, wenn er ins Paradies kommen sollte, wohl kaum den Wunsch haben würde noch die Möglichkeit hätte, wieder zurückzukehren und zweitens, nach islamischer Auffassung, nach dem Tag des Jüngsten Gerichts, unsere Erde und das Universum, nicht mehr existieren werden. Des Weiteren hat er die Frage gestellt, ob nicht die Djinn die Außerirdischen seien. Um Spekulationen keinen Raum zu lassen, bat ich ihn um etwas Geduld und versprach ihm den Koran und die Überlieferungen vom Propheten Muhammad (Friede sei mit ihm) in Bezug auf die Djinn zu analysieren. Die vorliegende Arbeit ist nun das Ergebnis dieser Analyse.

II. Fragestellung

Im islamischen Volksglauben befinden sich über Djinn, im Gegensatz zur religiösen Lehre, teilweise sehr lebhafte und teilweise sehr widersprüchliche Schilderungen. Welche Rolle spielen Djinn in der Lebenswelt von Muslimen heute und in einer modernen Gesellschaft?

Inwiefern sind Koran und Sunna, als die wichtigsten Quellen des Islam, maßgebend dafür? Oder dominiert vielmehr der Volksglaube, der auf Erzählungen von unerklärlichen Erlebnissen basiert? Gibt es wohlmöglich auf vieles eine rationale Erklärung?

III. Methode

Man stelle sich drei Folien vor, die übereinander liegen. Auf der ersten Folie befindet sich die Beschreibung der Djinn im Koran, auf der zweiten Folie die Beschreibung der Djinn in der Überlieferungsliteratur (Hadith) und auf der dritten Folie die Beschreibungen aus dem Volksglauben von Marokko bis Indonesien. Wie bei einem genetischen Abgleich, etwa bei einem Vaterschaftstest, werden alle drei Folien übereinandergelegt und miteinander verglichen. Untersucht wird dabei, was sich im Koran, in der Hadithliteratur und im Volksglauben deckt und was in einem offenkundigen Widerspruch zueinandersteht. Dies gilt es hier zu untersuchen.

 

Es wurde daher erst jeder Koranvers, in dem es um Djinn geht, mit den dazugehörigen Interpretationen analysiert, im zweiten Schritt wurden alle Überlieferungen über die Djinn in den sogenannten „Büchern der Sechs“ (arab. Kutub as-Sitta), den bekanntesten sunnitischen Hadith-Gelehrten untersucht und im dritten Schritt wurde die Sekundärliteratur nach Anhaltspunkten zum Volksglauben untersucht.

IV. Djinn (gesprochen: Dschinn)

Im vorliegenden Kapitel folgt erst die lingusitische Bedeutung des Wortes "Djinn". Im Anschluss daran werden der Koran, die Sunna und der Volksglauben analysiert. 

1. Linguistische Bedeutung des Wortes Djinn

Djinn wird abgeleitet von der arabischen Stammwurzel djanna, was „bedecken, verbergen, verhüllen“ bedeutet. Die Passivform des Wortes (djunna) bedeutet „verrückt sein oder werden, besessen sein, wahnsinnig und närrisch“. Der Besessene, Geisteskranke oder Verrückte, wird als madjnûn bezeichnet. Djinna bedeutet „Besessenheit, Verrücktheit, Wahnsinn“. Das Substantiv Djinn hat die Bedeutung „unsichtbare Wesen, die aus (rauchlosem) Feuer erschaffen sind und, die schadend oder helfend ins menschliche Leben eingreifen“. Auch das Wort Djanna(t), also „Paradies“, leitet sich aus derselben Stammwurzel ab und bedeutet „Garten“.

 

Die unterschiedlichen Arten der Djinn werden „ʿIfrît, Ghûl und Siʼlât“ genannt. D. B. Macdonald vermutet, dass dieser Begriff möglicherweise vom lateinischen Wort „Genius“ abstammen könnte, dass in der römischen Religion „die dem Mann innewohnende göttliche Kraft“ bedeutet (vgl. Islam Ansiklopedisi. Istanbul 1993, Bd. 3, S. 192 f.).