Die Wölfe der Finsternis - Hans-Jürgen Raben - E-Book

Die Wölfe der Finsternis E-Book

Raben Hans-Jürgen

0,0
3,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Lederne Flügel peitschten durch die Äste der Bäume und zerbrachen sie wie gläserne filigrane Gebilde. Dazwischen erklang gieriges Röcheln und ein Pfeifen, das bis an die Ultraschallgrenze ging. Entsetzt schaute die Frau nach oben und erkannte ein riesiges Fledermauswesen, das sich mit weitausholenden Schlägen seiner Schwingen den Weg durch die Baumkronen bahnte und stetig näherkam. Das Wesen verfolgte sie. Im selben Moment, als Sabine die rotglühenden Augen des Ungeheuers erblickte, waren ihr die Zusammenhänge klar. Sie sollte sterben …

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.


Ähnliche


 

 

 

 

Hans-Jürgen Raben

 

 

Die Wölfe der Finsternis

 

 

 

Ein unheimlicher-Roman

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

 

 

Copyright © by Authors/Bärenklau Exklusiv 

Cover: © by Steve Mayer nach Motiven, 2022

Korrektorat: Christian Dörge

 

Verlag: Bärenklau Exklusiv. Jörg Martin Munsonius (Verleger), Koalabärweg 2, 16727 Bärenklau. Kerstin Peschel (Verlegerin), Am Wald 67, 14656 Brieselang

 

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

 

Alle Rechte vorbehalten

Inhaltsverzeichnis

Impressum 

Das Buch 

1. Kapitel 

2. Kapitel 

3. Kapitel 

4. Kapitel 

5. Kapitel 

6. Kapitel 

7. Kapitel 

8. Kapitel 

9. Kapitel 

10. Kapitel 

11. Kapitel 

12. Kapitel 

13. Kapitel 

14. Kapitel 

15. Kapitel 

16. Kapitel 

17. Kapitel 

18. Kapitel 

19. Kapitel 

20. Kapitel 

21. Kapitel 

22. Kapitel 

23. Kapitel 

24. Kapitel 

Der Autor Hans-Jürgen Raben 

Weitere Werke des Autors 

 

Das Buch

 

 

Lederne Flügel peitschten durch die Äste der Bäume und zerbrachen sie wie gläserne filigrane Gebilde. Dazwischen erklang gieriges Röcheln und ein Pfeifen, das bis an die Ultraschallgrenze ging. Entsetzt schaute die Frau nach oben und erkannte ein riesiges Fledermauswesen, das sich mit weitausholenden Schlägen seiner Schwingen den Weg durch die Baumkronen bahnte und stetig näherkam. Das Wesen verfolgte sie. Im selben Moment, als Sabine die rotglühenden Augen des Ungeheuers erblickte, waren ihr die Zusammenhänge klar. Sie sollte sterben …

 

 

***

 

 

 

1. Kapitel

 

 

Am Anfang verspürte Margit Rathje nur eine ungewisse und irgendwie unerklärliche Furcht, die sie veranlasste, ihre ohnehin hastigen Schritte noch mehr zu beschleunigen.

Sie wusste auch nicht, weshalb sie sich häufiger als an den vorangegangenen Abenden umschaute und den bereits zurückgelegten Teil der Straße mit den Blicken absuchte. Erkennen konnte sie nichts. Jedenfalls nichts, was ihr nicht schon vorher hätte auffallen müssen.

Dichte verfilzte Buchenhecken schirmten die einsam daliegenden Vordergärten gegen neugierige Blicke von außen ab. Die Häuser, von denen ohnehin nur die Umrisse zu erkennen waren, wirkten wesenlos und abweisend wie tote Steinklötze. In den Vorgärten kauerten Büsche, die im kalten Licht des Mondes ihre Zweige wie bizarre Auswüchse in den Himmel reckten. Gnomenhaft und in abwartender Stille lauerten sie, und keine Bewegung der Frau schien ihnen zu entgehen.

Die Straße, die Margit benutzte, war typisch für einen Hamburger Vorort. Eine Doppelreihe von Betonplatten befestigte das Trottoir, welches von dem dichten Blätterdach der alten Linden fast völlig beschirmt wurde. Das Kopfsteinpflaster glänzte wie poliert.

Durch das Dach der Laubkronen drang das Mondlicht nur sporadisch. Vereinzelt überwog auch die diffuse Beleuchtung der altmodischen Gaslaternen.

Unter Margits dahineilenden Sohlen knirschten einzelne Kieselsteine und Sand. Dieses Geräusch erschien ihr plötzlich überlaut, und unwillkürlich verlangsamte sie ihren Schritt. Schließlich blieb Margit stehen, um sich erneut umzuschauen.

Aber das Geräusch, welches ihr vorher Angst gemacht hatte, war immer noch zu hören, obwohl auch das eilige Klappern ihrer Absätze verstummt war. Es waren fremde Geräusche – jemand verfolgte sie!

Eine schemenhafte Bewegung verriet Margit, dass der Verfolger blitzschnell hinter einen Baum gehuscht war. Unvermittelt wurde sie von der Angst angesprungen. Margit presste die Lippen zusammen und unterdrückte ihren hastigen Atem.

Eine Närrin war sie! Jeden Abend benutzte Margit diese Abkürzung, einen Weg, der bestimmt nicht so sicher war, wie die in zweihundert Meter Entfernung verlaufende Hauptstraße.

Erneut zuckte die Frau zusammen. Aus dem Schatten des Baumes hatte sich jetzt eine Gestalt gelöst und kam ohne Eile näher. Die Glut einer Zigarette glimmte periodisch auf und tauchte das Gesicht des Unbekannten in regelmäßigen Abständen in rötliches Licht.

Eigentlich war im Moment des Aufglühens nur ein Paar grünlich funkelnder Augen zu erkennen. Bei näherem Hinsehen enthüllte das schwache Licht jedoch auch einen Mund, dessen scharfes Gebiss in lautlosem Grinsen entblößt wurde.

Wieder erfolgte ein Aufglimmen der Zigarette, und diesmal konnte Margit erkennen, dass die Nase des Verfolgers breit und sattelartig aufgeworfen war. Alles an dem Gesicht erschien ihr plötzlich animalisch und bösartig.

Mit einem Angstlaut warf sich die Frau herum und ergriff die Flucht. Zu lange hatte sie wie paralysiert dagestanden, unfähig, auch nur ein Glied zu rühren. Aber jetzt rannte sie.

Die Gehwegplatten wiesen breite Fugen auf. Nässe und Frost hatten sie aufquellen lassen, sodass sie sich gegeneinander verschoben hatten. Margit strauchelte, stürzte und raffte sich wieder auf.

Der Wind trieb die Dunstschwaden in fächerigen Gebilden auseinander.

Dazwischen schwamm ein bleicher Mond, der die Szene hin und wieder in geisterhaftes Licht tauchte, um kurz darauf hinter den turmartigen Wolken zu verschwinden.

Margits Absätze waren längst abgebrochen, die Strümpfe zerrissen und die Knie aufgeschrammt. Aber das kümmerte sie nicht.

Der Mann, der sie verfolgte, begann langsam seine Gestalt zu verändern. Hatte er sich bisher aufrecht wie ein Mensch fortbewegt, so lief er nun geduckt wie ein Affe. Der Rücken krümmte sich, und nun berührten seine Hände den Boden. Mehr und mehr glich der Unbekannte einem Wolf.

Gutturales Knurren und Röcheln erklang hinter der Frau und veranlasste sie trotz der drohenden Gefahr zum Umdrehen. Wahrscheinlich war es das, was Margit zum Verhängnis werden sollte.

Die Gestalt des Unheimlichen hatte sich bis ins Unkenntliche verändert. Der Mantel war an den Nähten zerrissen, und das aufgeplatzte Gewebe gab die Sicht auf mächtige, muskulöse Schultern frei. Der Anblick wirkte beinahe männlich-ästhetisch, wenn nicht der büschelige, schwarzbraune Pelz gewesen wäre.

Auch das Gesicht war nur noch eine von rötlichen Haaren überwucherte Fratze mit langen tückischen Fangzähnen, die weit über die aufgeworfenen Lippen hinauswuchsen. Die Augen des Unheimlichen glühten fast purpurfarben und lähmten das Opfer.

Blitzschnell pfiff eine der hornigen Pranken durch die Luft und riss die Frau um. Der Schlag war mit so viel Kraft geführt, dass Margit sofort zu Boden geschleudert wurde. Ihr Hinterkopf schlug dröhnend auf die

Betonplatten. Augenblicklich verlor sie die Besinnung.

Margit merkte nicht mehr, wie sich der Werwolf in ihrer Kehle verbiss …

 

 

 

2. Kapitel

 

 

Helmut Rathje rannte in seinem Wohnzimmer auf und ab, als säße ihm der Teufel im Genick. Immer wieder irrte sein Blick zum Telefon, aber der Apparat gab keinen Laut von sich. Helmut hatte bereits diverse Male von sich aus angerufen, aber die lakonische Antwort war immer dieselbe gewesen: Noch nichts Neues.

Vor zwei Stunden war der Anruf aus dem Amalien-Krankenhaus gekommen, der ihm mitgeteilt hatte, dass Margit das Opfer eines Überfalls geworden war und mit schrecklichen Verletzungen auf der Intensivstation lag. Wie schlimm es stand, wusste er nicht. Aber den Wunsch, seine Frau zu besuchen, hatte man rundheraus abgelehnt. Also stand es schlimm.

Wenn wenigstens das Kind …

Er schämte sich im selben Moment. Margit war im neunten Monat, also hochschwanger. Wenn sie nicht überleben würde, dann gab es nach menschlichem Ermessen auch keine Chance für das Kind.

Helmut ballte die Hände und blickte wieder zum Telefon. Die Untätigkeit, zu der er gezwungen war, lähmte ihn.

Mit müden Bewegungen stand der Mann auf und schlurfte in die Küche. Im Kühlschrank war noch Bier. Mechanisch nahm er sich eine Flasche und öffnete sie. Ein Glas war nicht zur Hand – egal, es ging auch aus der Flasche. Die eiskalte Flüssigkeit rann ihm die Kehle hinunter, vereinzelte Tropfen suchten ihren Weg aus den Mundwinkeln in den Hemdkragen, und die scharfe Kohlensäure trieb ihm die Tränen in die Augen. In diesem Moment klingelte das Telefon.

Unvermittelt verschluckte er sich. Hustend und spuckend eilte Helmut in das Wohnzimmer und riss den Hörer von der Gabel.

»Rathje …«

»Amalien-Krankenhaus, Moment, ich verbinde …«

Eine Stimme ertönte am fernen Ende der Leitung. Sie klang gewollt unpersönlich, als müsse sich der Sprecher Mühe geben, nicht zu viel persönliche Empfindung einfließen zu lassen.

Helmut begriff den Sinn der einzelnen Worte nicht. Er begriff nur, dass Margit tot war. Alles andere drang wie durch Watte an sein Ohr.

»…Tochter ist wohlauf. Sie müssten sich aber noch einmal herbemühen. Die Polizei besteht auf einer Identifizierung.«

»Ja, ja – natürlich. Was haben Sie gesagt, ich habe eine Tochter?«

»So ist es«, bestätigte ihm der Anrufer, »sie ist zwar noch schwach und muss im- Brutkasten liegen, aber es besteht kein Zweifel, dass sie gesund und normal entwickelt ist.«

Margit und Helmut hatten sich auf das Kind gefreut. Die Erinnerung an die Pläne, die das Ehepaar gemacht hatte, legte sich beklemmend auf das Gemüt des Mannes. Insgeheim hatte er gewusst, dass Margit den Hauptpart der Erziehung übernommen hätte. Jetzt stand er allein da.

»Herr Rathje, sind Sie noch da?«

»Ja, natürlich. Soll ich sofort kommen?«

»Hm, das Beste wäre es natürlich. Wenn es Ihnen nichts ausmacht?« Der Anrufer zögerte.

»Nein«, entgegnete Rathje rasch, »je früher, desto besser.«

Entschlossen beendete er das Gespräch und eilte in den Flur. Sein Mantel hing an der Garderobe. Helmut schlüpfte hinein und nahm gleichzeitig die Autoschlüssel vom Haken.

Das Amalien-Krankenhaus war nur zehn Autominuten entfernt. Zwei parkende Polizeifahrzeuge machten dem Mann erneut den traurigen Anlass seines Besuchs klar.

Die gläserne Eingangstür ging von allein auf, als Helmut auf die Kontaktschwelle trat. Der Geruch von Desinfektionsmitteln schlug ihm entgegen. Aus der Duftwolke löste sich ein mittelgroßer, untersetzter Mann und nahm ihn in Empfang.

»Kempner, Hauptkommissar. Ich nehme an, Sie sind Herr Rathje?«

Auf Helmuts Nicken setzte sich der Beamte in Bewegung und drang in das Labyrinth von Gängen ein. Verschiedene Routen waren durch unterschiedlich gefärbte Linien auf dem glatten PVC-Boden kenntlich gemacht. Kempner folgte der roten. Wie Blut, dachte Helmut.

Was folgte, war die Steigerung eines grausamen Alptraums.

Tiefe blutige Wunden, vor Angst verzerrte Gesichtszüge und verkrallte Hände, die noch Spuren von Gras und Erde aufwiesen, in welche die Frau sich in ihrer Not gekrallt haben mochte.

Helmut merkte nicht, dass er unbewusst nickte. Aber im selben Moment deckte ein gnädiges weißes Laken das zu, was der Wahnsinnige von seiner Frau übriggelassen hatte. Die Tür schloss sich hinter ihm, und mit ihr schloss auch das Kapitel Margit. Der Vorhang war gefallen.

Diesmal musste Helmut Rathje der blauen Route folgen. Es ging zwei Stockwerke hinauf, bis sie zu einer Wand gelangten, die bis zur Hälfte aus großen Glasfenstern bestand.

Etwa zwei Dutzend Säuglinge lagen unter durchsichtigen Plastikhauben und machten die für Neugeborene so typischen Krabbelversuche. Wie gebannt blieb Rathjes Blick an einem Kind hängen.

Der schwarze Flaum deutete darauf hin, dass das Kind einmal dunkle Haare haben würde. Riesige kornblumenblaue Augen musterten ihn. Sie musste es sein.

»Ich will, dass sie Anna heißt«, murmelte Helmut und deutete auf das Kind.

Der Stationsarzt stutzte. »Sie wollen doch nicht sagen, Sie hätten Ihre Tochter erkannt?«

Der Vater antwortete nicht. Abrupt drehte er sich um und verließ die Station. Es war wie eine Flucht. Länger hätte er die Situation nicht ertragen.

»Helmut!«

Die Stimme schreckte ihn auf, und im selben Moment erkannte er seine Schwester Sabine. Auch sein Schwager Gerd war eingetroffen. Helmut blieb verblüfft stehen.

»Was macht ihr hier?«

Gerd Rieger, sein Schwager, ergriff das Wort. »Die Polizei hat uns informiert – wegen der Identifizierung. Helmut, ich kann dir überhaupt nicht sagen, wie nahe mir das geht.«

»Schon gut«, murmelte Helmut und ließ die beiden abrupt stehen.

Ein wenig tat ihm sein Verhalten leid, aber er konnte nicht anders. Mit seinem Schwager verstand er sich normalerweise sehr gut. Es war nicht einfach, mit einem Mädchen zurechtzukommen, das über ein so quecksilbriges Temperament wie Sabine verfügte. Aber Gerd hatte es geschafft.

Die Empfangshalle, die Glastür, der Vorplatz. Ächzend ließ sich Helmut in die Polster des VW fallen. Nur fort, nach Hause. Die Wahrheit hätte ihm ohnehin niemand geglaubt. Ein Platz in der Anstalt wäre das einzige Resultat gewesen.

 

 

 

3. Kapitel

 

 

»…und du bist dir sicher gewesen, dass sie schwanger war, Karel?«

Die alte Frau hatte ihre knochigen Finger ineinander verschränkt, sodass die Knöchel weiß hervortraten und laut knackten.

Fettige Haarsträhnen hingen ihr in dicken Flechten ins Gesicht. Die kohlschwarzen Augen funkelten, und die Nase, die wie ein Habichtschnabel anmutete, ruckte bei jedem Wort vor. Fast hatte es den Anschein, als wollte sie den Angesprochenen aufspießen.

Der grobschlächtige junge Mann rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her. »Mutter, du hast dich bisher noch immer auf mich verlassen können. Ich habe mich nicht getäuscht, sie war schwanger. Da kannst du vollkommen sicher sein.«

»Du bist dir sicher.« Die Alte kicherte wieder schrill und abgehackt. »Das musst du auch. Ich dulde es nicht, wenn man mich anlügt!«

Karel zuckte gleichgültig mit den Schultern. »Wenn ich es doch sage. Er hat sie Anna genannt, das Kind lebt also. Willst du, dass ich es auch töte?« Die Augen der alten Frau begannen zu glühen wie Kohlestückchen. »Wo denkst du hin, Karel? Ein glücklicher Zufall hat uns dieses Mädchen zum Geschenk gemacht. Wartet nur ab, sie wird sich des Triebs ihres Blutes bewusstwerden. Wenn es soweit ist, brauchen wir nur noch zu warten. Die Zeit arbeitet für uns.«

Außer dem grobschlächtigen Karel und seiner Mutter hatten überdies noch zwei andere Personen der Unterhaltung gelauscht. Karels Brüder Geza und Bela waren zwei besonders gelungene Exemplare ihrer Gattung. Grinsend verfolgten sie das Gespräch.

Bela war ein jung anmutender, hagerer Mann, dessen dürre Gestalt auch noch durch die übertrieben dunkle Kleidung hervorgehoben wurde. Sein Gesicht wies tiefe Linien auf, die ihm etwas Grausames, Martialisches verliehen. Sein glatt zurückgekämmtes schwarzes Haar glänzte und bildete einen deutlichen Kontrast zu den blutleeren, weißen Lippen.

»Wenn sie nicht deinen Erwartungen entspricht, Mutter, dann überlass sie doch mir.«

Ein höhnisches Grinsen verzerrte seine Gesichtszüge. Im gleichen Augenblick veränderte sich auch seine Physiognomie.

Der Haaransatz schob sich zurück und entblößte eine fliehende Stirn. Über den Augen bildeten sich wulstige Höcker, und die Augen quollen hervor, während das Weiße in ihnen einen rötlichen Schimmer annahm.

In gleicher Weise begann sich auch die untere Partie des Gesichts zu verändern und wurde zur Fratze. Der Unterkiefer schob sich vor und bekam massige Ausmaße, während sich die Oberlippe wie im Krampf hochschob und zwei elfenbeinfarbene Fangzähne entblößte, die bis über die Unterlippe ragten.

»Bremst euch gefälligst, noch bin ich da!

---ENDE DER LESEPROBE---